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Dokument_1.pdf (3345 KB) - OPUS - Universität Augsburg

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138 KAPITEL 2. FORSCHUNGSSTAND<br />

ein Spektrum von Anpassungsmechanismen, an die sich der Wissenschaftler im<br />

Sinne einer Begleitforschung gewöhnen muss. Diese Bedingungen erschweren<br />

einen wissenschaftsbasierten Interventionszugang.<br />

Wenn von einem System nach Luhmann (1997) gesprochen wird, ist es von<br />

wissenschaftlichem Interesse, welche Wirksamkeit das Evaluationsprogramm,<br />

hier die QSB im Rahmen der zweijährigen Vorbereitung der A-Jugend-Nationalmannschaft<br />

auf die Europameisterschaft, entwickeln kann und wie diese<br />

nachzuweisen ist. Das ist letztlich die wichtigste Legitimationsgrundlage<br />

für verhaltenswissenschaftliche, qualitative Forschungsprogramme im Allgemeinen<br />

und für Spielbeobachtungskonzepte auf Leistungssportniveau im Speziellen.<br />

Schon auf den ersten Blick wird klar, dass sich dieser Nachweis keineswegs<br />

einfach gestaltet, da zwar die Prozesse der Entwicklung und Vermittlung<br />

von Spielstrategien vor, im und nach dem Wettkampf zu rekonstruieren sind,<br />

aber der eigentlich interessierende Nachweis sehr schwierig ist: Hat die mit der<br />

Methode der Qualitativen Spielbeobachtung entwickelte und vermittelte Strategie<br />

im Spiel ihren Niederschlag gefunden und wie haben diese Interaktionen<br />

das Ergebnis beeinflusst? Da ein Sportspiel als dynamischer Interaktionsprozess<br />

aufzufassen ist (Lames, 1991), ist dieser Nachweis im Wechselspiel von<br />

Maßnahme und Gegenmaßnahme auf dem Feld in der Regel nur sehr schwierig<br />

zu führen, da die Spielstrategie gewissermaßen nur den Hintergrund für die<br />

taktischen Einzelentscheidungen bildet, die kontinuierlich im Spielgeschehen<br />

ablaufen.<br />

Zusammenfassend können drei Zielstellungen für die vorliegende Dissertation<br />

benannt werden, die im qualitativen Forschungsverständnis als Leitlinien<br />

der theoretischen und praktischen Arbeit dienen sollen:<br />

Zielstellung 1: Generierung methodologisch fundierten Handlungswissens zur<br />

optimalen Vermittlung von Spielanalyseerkenntnissen aus der Qualitativen<br />

Spielbeobachtung an Trainer und Spieler. Dabei soll eine Verbesserung<br />

der Kommunikationsbedingungen zwischen den Stakeholdern durch<br />

den QSB-Einsatz unter Berücksichtigung der Konstrukte Offenheit, Respekt,<br />

Subordination und Kompetenzwahrung aller Teilnehmer gelingen.<br />

Hierbei ist zu hinterfragen, wie verschiedene Strategien zur Vermittlung<br />

von Spielanalyseinformationen mit dem Primat des Leistungssports kombiniert<br />

werden können, ohne dass weder der Vorwurf einer Beliebigkeit des methodischen<br />

Vorgehens erhoben wird, noch dass das Forschungsfeld sich der<br />

Intervention aufgrund von Misserfolgsbedenken widersetzt. Es ergeben sich<br />

weiterführende übergeordnete Fragen: Gelingt die Nutzung von Konzepten<br />

aus der Kommunikationswissenschaft angepasst auf ein trainingswissenschaft-

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