KOBV GEMEINSAM STÄRKER, Ausgabe 4/2013
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Buchecke<br />
<strong>KOBV</strong> - Wir bewegen<br />
4/13<br />
Verdrängt, nicht vergessen<br />
v.l.n.r.: Franz Wiesenhofer, Hildegard Wiesenhofer, Obmann Engelbert Halmer, Anja Puchegger und<br />
Obmann Hans Siebenhandl mit dem neuen Buch „Verdrängt, nicht vergessen“<br />
Viele werden sich nun fragen, was<br />
ist Oral-History? Oral-History ist eine<br />
Methode der Geschichtswissenschaft,<br />
die auf dem Sprechenlassen<br />
von Zeitzeugen basiert. Dabei sollen<br />
die Zeitzeugen möglichst wenig vom<br />
Historiker beeinflusst werden. Verwendet<br />
wird die Methode vor allem<br />
für die Alltagsgeschichte, Volkskunde<br />
und auch Lokalgeschichte. Es<br />
geht somit um Personen, die für eine<br />
soziale Zeiterscheinung stehen oder<br />
deren erzählte Lebensgeschichten<br />
einen Beitrag zum Verstehen einer<br />
Zeit leisten können, und um das ist<br />
es Wiesenhofer besonders gegangen.<br />
Er wollte erfahren, wie die Menschen<br />
die Zwischenkriegszeit, die<br />
Kriegszeit sowie die Nachkriegszeit<br />
erlebt haben beziehungsweise mit<br />
welchen Problemen sie zu kämpfen<br />
hatten.<br />
Wiesenhofer hat in den 15 Jahren<br />
über 300 Personen befragt, die ihm<br />
ihre Erinnerungen schilderten. Es<br />
kommen somit Zeitzeugen zu Wort,<br />
die aus Sicht von bäuerlicher, gewerblicher<br />
und von kirchlicher Seite<br />
sowie aus der Arbeiterschicht über<br />
das damalige „Alltägliche“ berichten<br />
– denn gerade das repräsentiert eine<br />
Gesellschaft und ist typisch für eine<br />
bestimmte Zeit. In dem Zeitraum<br />
1926 bis 1955 werden große und<br />
schicksalhafte Zeiten und Ereignisse<br />
behandelt, die von den Personen<br />
eindrucksvoll geschildert werden.<br />
Zusätzlich konnte Wiesenhofer noch<br />
einen Fleischhauer mit jüdischen<br />
Wurzeln befragen sowie Vertriebene,<br />
Aussiedler und noch viele andere.<br />
Besonders erfreut war der Autor, als<br />
er einen Soldaten der Roten Armee<br />
finden konnte, der 1945 in Purgstall<br />
stationiert war. In St. Petersburg und<br />
in Purgstall konnte ihm Sergey, so<br />
sein Vorname, interessante Details<br />
aus Sicht der „Befreier“ schildern.<br />
Unterstützt wird Wiesenhofer von einem<br />
Helferteam, das ebenfalls sehr<br />
interessiert ist an diesem Thema.<br />
Insgesamt sollen drei Bände erscheinen.<br />
•<br />
Der Band 1<br />
mit 272 Seiten und 354 Fotos,<br />
kann zum Preis von 33,- € bei<br />
allen Volksbanken im Bezirk<br />
Scheibbs sowie auf der Homepage<br />
www.erlauftalerbildungskreis.at<br />
erworben werden.<br />
Für Band 2<br />
werden noch weitere Fotos aus<br />
dieser Zeit benötigt. Szenen des<br />
Alltagsleben und diverser Veranstaltungen<br />
wären interessant.<br />
Information: Franz Wiesenhofer,<br />
Handy 0664 / 58 429 58.<br />
26<br />
www.kobv.at