93kB - Praktische Informatik
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Architektur von DBMS 14<br />
Effizient realisiert werden kann eine arrayartige Direktzugriffsstruktur<br />
in Zugriffsmethoden für Zeichen oder Sätze fester Länge, bei<br />
variabler Satzlänge treten Probleme auf. Zugriffsmethoden für Seiten<br />
realisieren übrigens ebenfalls eine arrayartige Direktzugriffsstruktur.<br />
Verzeichnisstruktur: Diese Zugriffsstruktur tritt nur bei Sätzen<br />
als Speichereinheit auf. Jeder Satz hat hier einen zugeordneten<br />
Schlüsselwert 3 . Die Schlüsselwerte stammen aus einem Schlüsselwertbereich.<br />
Beispiele für Schlüsselwertbereiche sind die ganzen Zahlen<br />
von 0 bis 2 32 -1 oder alle Texte von 8 Zeichen Länge über einem gegebenen<br />
Alphabet. Der Schlüsselwertbereich ist i.a. in der Schnittstelle<br />
und in der Implementierung der Zugriffsmethode “hart verdrahtet”;<br />
die Schlüsselwerte müssen ja in diversen Operationen als Parameter<br />
übergeben werden. Die Verzeichnisstruktur wirkt auf den ersten Blick<br />
sehr ähnlich wie die arrayartige Direktzugriffsstruktur, dieser Eindruck<br />
täuscht aber. Der entscheidende Unterschied besteht darin,<br />
– daß immer der gesamte, sehr große Schlüsselwertbereich verfügbar<br />
ist, es gibt also keine variable Obergrenze für die gültigen Schlüsselwerte,<br />
und<br />
– daß es sein kann, daß zu einem Schlüsselwert aktuell kein Satz<br />
vorhanden ist. I.a. ist sogar nur für einen winzigen Bruchteil der<br />
zulässigen Schlüsselwerte ein Satz vorhanden.<br />
Ein Schlüsselwert identifiziert entweder keinen oder genau einen<br />
Satz in einem Segment. Während bei einer arrayartigen Direktzugriffsstruktur<br />
die Nummern der aktuell vorhandenen Speichereinheiten ein<br />
geschlossenes Intervall bilden, können die Schlüsselwerte der aktuell<br />
vorhandenen Sätze bei einer Verzeichnisstruktur beliebig verstreut im<br />
Schlüsselwertbereich liegen.<br />
Daher kommen für Verzeichnisstrukturen keine Implementierungen<br />
in Frage, bei denen sich der Schlüsselwert implizit durch die Position<br />
des Satzes im Segment ergibt, sondern nur solche Implementierungen,<br />
bei denen der Schlüsselwert jedes Satzes explizit gespeichert wird.<br />
3 Oft wird die Bezeichnung “Schlüssel” als Synonym zu Schlüsselwert benutzt;<br />
dies vermeiden wir hier ganz bewußt.<br />
c○2013 Udo Kelter Stand: 26.11.2013