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Schule & Job - Süddeutsche Zeitung

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Achtung! Monster!<br />

Morgens an der Bushaltestelle oder auf dem Pausenhof. Menschen in<br />

etwa so alt wie ich. Sie kennen mich nicht. Sie gucken nicht nett, eher<br />

– es ist schwer zu beschreiben – als sei ich ein Tier im Zoo. Sie gucken<br />

von oben herab. Leute, mit denen ich in der Grundschule oder in einem<br />

Sportverein war. Sie grüßen nicht. Stattdessen gucken sie und<br />

starren, als wäre ich ein Monster.<br />

Innensicht<br />

Transsein ist selbstverständlich, es ist immer da, wie unsichtbar. Mein<br />

ganzes Leben über. Wenn ich mich umziehe, wenn ich dusche. Falsch.<br />

Es ist etwas, das ich nicht will. Ich will keine Brüste, keine Hüfte,<br />

nicht einmal das Wort „Frau“. Es fällt mir schwer, das zu schreiben, so<br />

tief und grundsätzlich ist meine Abneigung. Es ist ein inneres Widerstreben.<br />

Es ist nervig und tut weh. Ich kann aus Jungen- oder aus<br />

Mädchensicht denken. Die Jungenart ist entspannter. Als Mädchen<br />

ist alles krampfig, kompliziert, unangenehm. Mir ist es lieber, ein Junge<br />

zu sein. Das erscheint sehr einfach. Was es so elend und schwer<br />

macht, ist meine Umwelt. Ich muss es erklären, ich kann nicht einfach<br />

als ein Junge leben, ich muss es publik machen. Dadurch werde ich<br />

angreifbar, verletzlich, nackt. Es ist nicht gerecht, dass man sich outen,<br />

sich rechtfertigen, sich öffnen muss. Aber ich muss diese Ungerechtigkeit<br />

in Kauf nehmen, um glücklich zu sein. Denn es geht um<br />

das Glücklichsein.<br />

Woher ich es weiss<br />

Meine frühesten Erinnerungen: Jedes Mal, wenn ich abends schlafen<br />

ging, wünschte ich mir, mit einem Penis aufzuwachen. Ich wusste,<br />

dass das nicht funktionieren würde, trotzdem war ich jeden Morgen<br />

enttäuscht. Ich hatte die Angewohnheit, in der dritten Person von mir<br />

zu denken, und dachte mich als „er“. Irgendwann fiel mir auf, dass da<br />

was nicht stimmte. Wenn meine Mutter mich und meinen Bruder zum<br />

Friseur schleppte, wollte ich meine Haare so ratzekurz wie er; leider<br />

durfte ich nie. Ich wusste, dass ich anders war als die anderen Mädchen,<br />

hoffte aber immer noch, mal eines zu treffen, das so war wie ich.<br />

Aber egal wo ich hinkam, nie war jemand wie ich. Also musste ich mir<br />

wohl oder übel eingestehen, dass ich anders war und alle anderen normal.<br />

Dann verliebte ich mich in ein Mädchen (und dann noch in weitere)<br />

und wurde sozusagen lesbisch. Aber auch da war niemand wie<br />

ich. Mir fielen wieder diese Geschichten ein, aus der Zeit, als ich klein<br />

war. Mir fiel auf, dass ich meine Brüste immer komisch fand, immer<br />

fehl am Platz, dass mir meine weibliche Körperform nicht gefiel. Dass<br />

da in mir diese Sehnsucht oder dieser Neid auf jeden Jungen oder<br />

Mann war. Und dann wusste ich, dass ich ein Transjunge bin, und<br />

band meine Brust ab, kaufte ein paar T-Shirts aus der Herrenabteilung<br />

und konnte wieder besser in den Spiegel gucken. Fand mit einer<br />

flachen Brust nicht mehr ganz so fremd, was ich da sah.<br />

Trans in der <strong>Schule</strong><br />

Am Anfang war es egal. Ich war sechs Jahre alt und hatte noch meine<br />

Freunde aus dem Kindergarten. Aber ab der dritten oder vierten<br />

Klasse hatte ich keine Freunde mehr. Die Jungs wollten mich nicht,<br />

und ich wollte nicht zu den Mädchen. Vier Jahre später kam ich auf<br />

das Gymnasium, auf dem ich heute immer noch bin, und fand da genau<br />

drei Freunde. Einen Freak und zwei Mädchen. Ich war eine ungepflegte<br />

und unglückliche Erscheinung. Unsere Freundschaft ist vor<br />

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