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Der Energiespeicher, eine Erfindung der Natur

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FOCUS<br />

FOTO: ISTOCKPHOTO<br />

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Blattgrün wandelt mittels Photosynthese Licht in Energie in Form von Stärke um. Viele Tiere füllen ihre Körperspeicher mit<br />

Nahrung, die teilweise in Fettzellen umgewandelt und zu <strong>eine</strong>m späteren Zeitpunkt «angezapft» werden.<br />

Ständig unter Strom<br />

Elektrizität deckt <strong>eine</strong>n Viertel <strong>der</strong><br />

von Wirtschaft, Staat und Privaten<br />

verbrauchten Energie. Wir finden es<br />

längst selbstverständlich, dass unsere<br />

Geräte rund um die Uhr mit Strom<br />

versorgt sind. Kommt es zu <strong>eine</strong>m <strong>der</strong><br />

seltenen Stromausfälle, ist <strong>der</strong> Medienhype<br />

garantiert.<br />

Die IWB speisten 2012 rund 1,6<br />

Milliarden Kilo wattstunden Strom aus<br />

Eigenproduktion ins Netz ein, zur<br />

exklusiv auf erneuerbaren Energien<br />

beruhenden Basler Vollversorgung<br />

(90 Prozent Wasserkraft, 10 Prozent<br />

Energie aus Wind, Sonne, Biomasse).<br />

Stromnetze sind sensibel, sie rea gieren<br />

empfindlich auf Über- wie Unterversorgung,<br />

müssen dem Endabnehmer<br />

aber je<strong>der</strong>zeit genau die gewünschte<br />

Strommenge liefern. Wie schaffen die<br />

IWB diese Parforceleistung, zumal die<br />

verstärkte Nutzung wetterabhängiger<br />

Ressourcen wie Wind und Sonne die<br />

Aufgabe nicht vereinfachen?<br />

Das Zauberwort heisst Speicherung.<br />

Kurzzeitige wie auch saisonale<br />

Speichermöglichkeiten sind Grundbedingungen<br />

<strong>eine</strong>r lückenlosen Stromversorgung.<br />

Diese Techniken ermöglichen<br />

es, den in <strong>eine</strong>m Zeitfenster<br />

überschüssig produzierten Strom für<br />

Phasen zu lagern, in denen <strong>der</strong> Strombedarf<br />

das momentane Angebot<br />

übersteigt. Es ist wie mit den Energieüberschüssen,<br />

die wir uns mit dem<br />

Essen zuführen, in Fettzellen umwandeln<br />

und so zum späteren Verbrauch<br />

aufbewahren.<br />

So wird gespeichert<br />

Elektrizität, dieses kaum fassbare<br />

Wesen, ist als solches relativ schlecht<br />

speicherbar. Nur Kondensatoren vermögen<br />

Strom direkt zu speichern, haben<br />

jedoch <strong>eine</strong> beschränkte Speicherleistung.<br />

Ihr grosser Vorteil: Sie können<br />

die Energie in Sekundenbruchteilen<br />

wie<strong>der</strong> abgeben und so Spannungsspitzen<br />

o<strong>der</strong> -täler rasch aus gleichen.<br />

Für kurze Bedarfsspit zen, vergleichbar<br />

mit denjenigen von Sprinter Usain<br />

Bolt, reicht dies allemal.<br />

Schwierig, direkt zu speichern,<br />

hingegen leicht wandelbar: In Akkus<br />

und Batterien, zum Beispiel, wird<br />

elek trische Energie chemisch gespeichert.<br />

Batterien sind verbreitet, <strong>der</strong>en<br />

Kapazitäten aber vergleichsweise gering.<br />

Würden sie künftig mit dem<br />

Stromnetz verbunden, stünden jedoch<br />

unzählige dezentrale Speicher<br />

bereit – mal vom Netz gespeist, mal<br />

ins Netz einspeisend.<br />

Die bekannteste Form, Strom<br />

zwecks Speicherung umzuwandeln,<br />

ist das Pumpspeicherwerk. Ist ein Zuviel<br />

an Strom vorhanden, wird damit<br />

Wasser in <strong>eine</strong>n höher gelegenen<br />

Speichersee gepumpt – wobei Energie<br />

verloren geht. Die überschüssige<br />

<strong>Der</strong> Oberaarsee ist <strong>eine</strong>r <strong>der</strong> acht Stauseen im Grimselgebiet, die die Kraftwerke<br />

Oberhasli AG als <strong>Energiespeicher</strong> nutzen.<br />

FOTO: ROBERT BÖSCH<br />

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