Der Energiespeicher, eine Erfindung der Natur

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Das Wasser in den Stauseen wird bei Bedarf durch die Turbinen (links) geleitet, die so Strom erzeugen. Die Seen werden immer
wieder auf natürliche Weise mit Wasser aufgefüllt, sodass die Stromversorgung stets gesichert ist.
Elektrizität wird als Wasser zwischengelagert.
Übersteigt die Stromnachfrage
das Angebot, wird das Wasser abgelassen
und dabei turbiniert. Die
erprobte Technik mit hohen Pumpund
Produktionsleistungen dient einerseits
der Behebung kurz- bis mittelfristiger
Versorgungsengpässe, so wie
bei einem Dreistundenmatch am Australian
Open körpereigene Energiereserven
aktiviert werden. Anderseits ermöglichen
grosse Pumpspeicherseen
eine saisonale Strom speicherung, einen
Energietransfer vom Sommer zum
verbrauchsintensiven Winter.
Wirkungsgrad in Natur und Technik
Sowohl bei der Speicherung als auch bei der Umwandlung von Energie
treten Verluste auf. Für den Energiehaushalt ist der Wirkungsgrad eines
Speichersystems ein entscheidender Faktor. Erstaunlicher Befund: Technik
ist effizienter als die Natur! (Vorausgesetzt, allein der Wirkungsgrad wird
betrachtet.)
Speichersystem
Wirkungsgrad
Photosynthese (Pflanze) max. 20%
Fettspeicher (Säugetier) ca. 60%
Der Stausee bringt‘s schon lange
Im vollauf erneuerbar gespeisten
Versorgungsnetz der IWB spielen Wasserspeicher
in den Alpen eine zentrale
Rolle. Die gesammelten Schmelz- und
Regenwasser sind Rohstoff zur Stromproduktion:
eine erneuerbare Energieressource
pur.
Stauseen sind Langzeitspeicher,
ihre Wasser stehen in Zeiten knapper
Elektrizität über Wochen und Monate
zur Stromerzeugung bereit. Mit nahezu
100 Prozent Wirkungsgrad tragen
Schweizer Speicherseen seit über 100
Jahren zur sicheren Stromversorgung
von Industrie, Gewerbe und Haushalten
bei.
Die IWB haben ihren Speicher-
Backup im Grimselgebiet, am obersten
Aarelauf im Berner Oberland. Sie
sind mit 16,6 Prozent des Aktienkapitals
an den 1925 gegründeten Kraftwerken
Oberhasli (KWO) beteiligt.
Mit einem System von acht Speicherseen
können insgesamt 195 Millionen
Kubikmeter Wasser gefasst und
gelagert werden. Die beiden grössten
sind der Grimselsee (in Betrieb seit
1932, 103 Mio. m 3 ) und der Oberaarsee
(in Betrieb seit 1953, 61 Mio. m 3 ).
Die KWO produzieren im Durchschnitt
jährlich 2,4 Milliarden Kilowattstunden
Strom, rund 50 Prozent
mehr als der gesamte Bedarf der IWB.
Durch den Zubau von erneuerbaren
Energien wie Wind und Sonne,
aber auch aufgrund des Klimawandels
werden Speicherseen weiter an Bedeutung
gewinnen. Die IWB beteiligen
sich darum mit 15 Prozent am Bau
des Pumpspeicherkraftwerks Nant de
Drance. Nach dem Motto: Schnell mit
viel Power Strom produzieren!
Bernard Gutknecht
Speichersee 99%
Pumpspeichersee ca. 80%
Kondensator 99%
Akku, Batterie bis 90%
energie-und-wasser.ch
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