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er 3citttiitt - Neue Zürcher Zeitung

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fe2. Novemb<strong>er</strong> 1963<br />

22.00 Uhr<br />

D<strong>er</strong> Zürch<strong>er</strong> <strong>Zeitung</strong> 184. Jahrgang Preis 20 Rp. Extra«Ausgabe<br />

<strong>er</strong> <strong>3citttiitt</strong><br />

Täglich drei Ausgaben<br />

und schweiz<strong>er</strong>isches Handelsblatt<br />

Telephon (051)327100<br />

;r. PolIranatmiRA 11. V.i'irirh<br />

Redaktion: Falkenstraße 11, Zürich<br />

Ermordung Präsident<br />

Kennedys<br />

Dallas (Texas), 22. Nov. (UPI) Auf<br />

Präsident Kennedi/ wurde am Freitag<br />

in Dallas ein Attentat v<strong>er</strong>übt. Auf den<br />

Präsidenten, d<strong>er</strong> zu einem zweitägigen<br />

Besuch in Texas weilt, wurden drei<br />

Schüsse abgegeben, welche ihn am Kopf<br />

schw<strong>er</strong> v<strong>er</strong>letzten.<br />

Attentat in Dallas<br />

D<strong>er</strong> Präsident fuhr in einem offenen<br />

Wagen durch Dallas, als plötzlich das<br />

Feu<strong>er</strong> auf ihn <strong>er</strong>öffnet wurde. Die<br />

Schüsse streckten ihn sowie den Gouv<strong>er</strong>neur<br />

John B. Connally von Texas nied<strong>er</strong>.<br />

Kennedy wurde in den Armen sein<strong>er</strong><br />

Frau sofort in das Parkland-Spital gefahren.<br />

Das Attentat fand kurz vor ein<strong>er</strong><br />

Unt<strong>er</strong>führung an einem Park in d<strong>er</strong><br />

Innenstadt von Dallas statt. Eeport<strong>er</strong>,<br />

die in einem Wagen fünf Automobile<br />

hint<strong>er</strong> Kennedy folgten, hörten etwa drei<br />

Schußsalven. Sich<strong>er</strong>heitsbeamte im folgenden<br />

Fahrzeug zogen sofort ihre automatischen<br />

Waffen.<br />

Kennedy war auf<br />

dem Eücksitz de s Wagens in sich zusammengesunken,<br />

Connally lag auf dem<br />

Boden im Fond.<br />

(Reut<strong>er</strong>) D<strong>er</strong><br />

Abgeordnete Alb<strong>er</strong>t<br />

Thomas <strong>er</strong>klärte, d<strong>er</strong> Zustand des Präsidenten<br />

sei kritisch. Nach neuesten Meldungen<br />

<strong>er</strong>hielt Präsident Kennedy Bluttransfusionen.<br />

Es wurde betont, daß<br />

zwar ein Priest<strong>er</strong> an sein Bett g<strong>er</strong>ufen<br />

worden sei, daß es sich ab<strong>er</strong> dabei nur<br />

um eine «Routinemaßnahme» handle.<br />

(Reut<strong>er</strong>) D<strong>er</strong> Präsident, d<strong>er</strong> in den Süd-<br />

Btaaten wegen d<strong>er</strong><br />

Bürg<strong>er</strong>rechtsvorlage unir,<br />

war am Donn<strong>er</strong>stag in Beglei-<br />

Gattin in {Texas eingetroffen.<br />

Die Todesmeldung<br />

Dallas, 22. Nov. ag (Reut<strong>er</strong>) Präsident<br />

Kennedy ist seinen Schußv<strong>er</strong>letzungen<br />

<strong>er</strong>legen.<br />

(AFP) Kennedy ist um 20 Uhr gestorben.<br />

Ueb<strong>er</strong> die Identität des Mörd<strong>er</strong>s ist zurzeit<br />

nichts bekannt, und man weiß auch nicht, ob<br />

V<strong>er</strong>haftungen vorgenommen wurden. Auf d<strong>er</strong><br />

Pass<strong>er</strong>elle, unt<strong>er</strong> welch<strong>er</strong> Präsident Kennedys<br />

Wagen durchfuhr, sollen im Augenblick des<br />

Anschlags ein Mann und eine Frau gestanden<br />

haben.<br />

Nach letzten Meldungen sucht die Polizei<br />

nach einem ungefähr 30jährigen Mann, d<strong>er</strong><br />

des Mordes v<strong>er</strong>dächtig ist.<br />

(AFP) Wie d<strong>er</strong> Sekretär des Weißen Hauses,<br />

Malcolm Kilduff, bekanntgab, ist Präsident<br />

Kennedy an ein<strong>er</strong> durch eine Kugel v<strong>er</strong>ursachten<br />

Hirnv<strong>er</strong>letzung gestorben.<br />

In Dallas brachen die Leute in den Straßen<br />

in Tränen aus, als d<strong>er</strong> Tod des Präsidenten<br />

bekanntgegeben wurde.<br />

Hyannis Port (Massachusetts), 22. Nov.<br />

(UPI) Präsident Kennedys Mutt<strong>er</strong> und Vat<strong>er</strong><br />

sind sofort von dem Attentat benachrichtigt<br />

worden. Die Nachricht von dem Anschlag<br />

hörte ein Beschäftigt<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Familie Kennedy<br />

in Hyannis Port im Radio, d<strong>er</strong> sie den Elt<strong>er</strong>n<br />

des Präsidenten üb<strong>er</strong>brachte. Mrs. Kennedy<br />

ist 72 Jahre alt, ihr Gatte Joseph 75. Er hatte<br />

im Dezemb<strong>er</strong> 1960 einen Schlaganfall <strong>er</strong>litten.<br />

Washington, 22. Nov. ag (AFP) Staatssekretär<br />

Dean Rusk, d<strong>er</strong> sidft von Honolulu<br />

nach Tokio begab, um an ein<strong>er</strong> am<strong>er</strong>ikanischjapanischen<br />

Minist<strong>er</strong>konf<strong>er</strong>enz teilzunehmen,<br />

ist unv<strong>er</strong>züglich nach den V<strong>er</strong>einigten Staaten<br />

abg<strong>er</strong>eist.<br />

Moskau, 22. Nov. ag (AFP) D<strong>er</strong> Korrespondent<br />

d<strong>er</strong> Agentur «Tass> in New York<br />

gab bekannt, d<strong>er</strong> Anschlag sei von rechtsextremen<br />

Elementen ausgeführt worden.<br />

Dallas, 22. Nov. (AFP) Zwei Angehörige<br />

d<strong>er</strong> Ordnungskräfte, nämlich ein Polizist aus<br />

Dallas und ein Mitglied des Abwehrdienstes,<br />

die sich beim Anschlag in unmittelbar<strong>er</strong> Nähe<br />

des Präsidenten befanden, wurden ebenfalls<br />

von Kugeln getroffen und sind ihren V<strong>er</strong>letzungen<br />

<strong>er</strong>legen.<br />

Vizepräsident Johnson<br />

wird Nachfolg<strong>er</strong> Kennedys<br />

Dallas, 22. Nov. (UPI) D<strong>er</strong> Tod von<br />

Präsident Kennedy legt die Kegi<strong>er</strong>ungsgewalt<br />

in die Hände des bish<strong>er</strong>igen Vizepräsidenten<br />

Lyndon B.Johnson.<br />

Lebenslauf Johnsons<br />

Lyndon Baines Johnson wurde am<br />

27. August 1908 bei Stonewall in Texas in d<strong>er</strong><br />

Nähe von Johnson City, einem von seinem<br />

Großvat<strong>er</strong> begründeten und nach ihm benannten<br />

Ort, geboren. Sein Vat<strong>er</strong>, ein Farm<strong>er</strong>, hatte<br />

24 Jahre lang einen Sitz im Staatsparlament<br />

von Texas.<br />

Schulausbildung Johnson besuchte nach Abschluß sein<strong>er</strong><br />

in Johnson City das Southwest<br />

State Teach<strong>er</strong>s College in San Marcos in<br />

Texas bis zum Jahre 1930 (Examen als Bachelor<br />

of seience) und war dann zwei Jahre lang<br />

als Lehr<strong>er</strong> an ein<strong>er</strong> Schule in Houston (Texas)<br />

tätig.<br />

Von 1932 bis 1935 war <strong>er</strong> Sekretär des<br />

texanischen<br />

Kongreßabgeordneten Richard<br />

Kleb<strong>er</strong>g, mit dem <strong>er</strong> nach Washington ging.<br />

Dort studi<strong>er</strong>te <strong>er</strong> gleichzeitig drei Jahre lang<br />

an d<strong>er</strong> Georgetown Law School Jura. 1935<br />

wurde <strong>er</strong> von Präsident Roosevelt als Leit<strong>er</strong><br />

d<strong>er</strong> National Youth Administration nach<br />

Texas entsandt.' Zwei Jahre leitete Johnson<br />

dieses Amt, dessen Aufgabe es war, während<br />

d<strong>er</strong> Zeit d<strong>er</strong> Depression in den dreißig<strong>er</strong> Jahren<br />

durch Stellenv<strong>er</strong>mittlung, B<strong>er</strong>ufsschulung<br />

und B<strong>er</strong>ufsb<strong>er</strong>atung Arbeitsmöglichkeiten für<br />

Tausende beschäftigungslose Jugendliche zu<br />

schaffen.<br />

Als Angehörig<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Demokratischen Partei<br />

wurde <strong>er</strong> 1937 zum <strong>er</strong>stenmal als V<strong>er</strong>tret<strong>er</strong><br />

seines Heimatstaates in das Repräsentantenhaus<br />

gewählt und gehörte auch in d<strong>er</strong> Folgezeit<br />

dem Kongreß bis 1949 an. Er galt im<br />

Kongreß als getreu<strong>er</strong> Gefolgsmann Roosevelt.s<br />

und entschlossen<strong>er</strong> V<strong>er</strong>fecht<strong>er</strong> des New<br />

Deal und war ein prominentes Mitglied jen<strong>er</strong><br />

Gruppe von Abgeordneten, die man als Präsident<br />

Roosevelts «Junge Garde» bezeichnete.<br />

{Vizepräsident Lyndon B. Johnson mit dem<br />

Begi<strong>er</strong>enden Bürg<strong>er</strong>meist<strong>er</strong> von B<strong>er</strong>lin, Willy Brandt, kurz nach d<strong>er</strong> Errichtung d<strong>er</strong> Mau<strong>er</strong> in B<strong>er</strong>lin.<br />

<strong>Neue</strong> Zürch<strong>er</strong> <strong>Zeitung</strong> vom 22.11.1963


Im Dezemb<strong>er</strong> 1941 wurde Johnson als Offizi<strong>er</strong><br />

zur US-Marine eingezogen, jedoch nach achtmonatigem<br />

Einsatz im Pazifik wied<strong>er</strong> in seine<br />

Tätigkeit beim Kongreß zurückb<strong>er</strong>ufen. Im<br />

Jahre 1941 hatte <strong>er</strong> sich auch zum <strong>er</strong>stenmal<br />

<strong>er</strong>folglos um einen Sitz im Senat bewoi-ben.<br />

Erst 1949 konnte Johnson in dieses Gremium<br />

einziehen, dem <strong>er</strong> seitdem ununt<strong>er</strong>brochen angehörte.<br />

Seit 1953 war <strong>er</strong> dann ununt<strong>er</strong>brochen<br />

Fraktionsvorsitzend<strong>er</strong> d<strong>er</strong> Demokraten<br />

im Senat, die stets die Mehrheit hatten. Als<br />

solch<strong>er</strong> war <strong>er</strong> ein<strong>er</strong> d<strong>er</strong> mächtigsten Männ<strong>er</strong><br />

in Washington hinsichtlich d<strong>er</strong> Gestaltung<br />

d<strong>er</strong> am<strong>er</strong>ikanischen Politik. Häufig unt<strong>er</strong>stützte<br />

Johnson Präsident Eisen how<strong>er</strong>, d<strong>er</strong><br />

sich g<strong>er</strong>n aus Parlamentskontrov<strong>er</strong>sen zurückzg<br />

ound brachte in entscheidenden Augenblicken<br />

bei wesentlichen nationalen Fragen<br />

die Legislative mit ihr<strong>er</strong> oppositionellen Mehrheit<br />

auf die Seite des Präsidenten.<br />

Im Novemb<strong>er</strong> 1958 nahm <strong>er</strong> als am<strong>er</strong>ikanisch<strong>er</strong><br />

Sond<strong>er</strong>delegi<strong>er</strong>t<strong>er</strong> an d<strong>er</strong> UN-Debatte<br />

üb<strong>er</strong> friedliche Entwicklung des Weltraums<br />

teil. Schon seit langem ford<strong>er</strong>te <strong>er</strong> sein eigenes<br />

Weltraumminist<strong>er</strong>ium und eine Weltraumakademie<br />

und die Ueb<strong>er</strong>leitung d<strong>er</strong> Forschung<br />

von militärisch<strong>er</strong> in zivile Hand.<br />

Johnson wurde seit langem als ein möglich<strong>er</strong><br />

Anwärt<strong>er</strong> für die Nomination als Präsidentschaftskandidat<br />

betrachtet. Für den<br />

Süden d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>einigten Staaten ist es<br />

jedoch<br />

seit hund<strong>er</strong>t Jahren, seit die Union üb<strong>er</strong> die<br />

Konföd<strong>er</strong>i<strong>er</strong>ten im Bürg<strong>er</strong>krieg siegte, nicht<br />

möglieh gewesen, einem demokratischen Parteikonvent<br />

den stimmensich<strong>er</strong>en Präsidentschaftskandidaten<br />

zu stellen. Auch im Jahre<br />

1960 <strong>er</strong>wies sich die machtvoll geführte Kampagne<br />

des aus den Nordstaaten stammenden<br />

Senators Kennedy stärk<strong>er</strong> als Johnsons groß<strong>er</strong><br />

politisch<strong>er</strong> Einfluß. Es zeugt für Johnsons<br />

staatsmännischen Weitblick, wenn <strong>er</strong><br />

trotz d<strong>er</strong> auf dem Parteikonvent in Los Angeles<br />

im Juli 1960 <strong>er</strong>littenen Enttäuschung für<br />

das Amt des Vipezräsidenten kandidi<strong>er</strong>te. Dies<strong>er</strong><br />

Entschluß hat zweifellos in starkem Maße<br />

zum Wahlsieg d<strong>er</strong> Demokraten am 8. Novemb<strong>er</strong><br />

1960 beigetragen.<br />

John F. Kennedy bei sein<strong>er</strong> Antrittsrede in Washington am 20. Januar 1961<br />

Lebenslauf Kennedys<br />

John Fitzg<strong>er</strong>ald Kennedy wurde am 29. Mai<br />

1917 in Brookline, Massachusetts, als Sohn<br />

des Diplomaten (1937 40 in London) Kennedy Joseph<br />

in ein<strong>er</strong> kind<strong>er</strong>reichen Familie gejoren.<br />

D<strong>er</strong> Großvat<strong>er</strong> war Abgeordnet<strong>er</strong> und<br />

Bürg<strong>er</strong>meist<strong>er</strong> von Boston. Nachdem Kennedys<br />

ältest<strong>er</strong> Brud<strong>er</strong> als Bomb<strong>er</strong>pilot üb<strong>er</strong> dem<br />

A<strong>er</strong>melkanal abstürzte, wurde d<strong>er</strong> zweite<br />

3ohn John für eine politische Laufbahn vorb<strong>er</strong>eitet.<br />

Kennedy studi<strong>er</strong>te in London an d<strong>er</strong> School<br />

of Economies and Political Science (1935/36)<br />

und <strong>er</strong>warb nach dem Studium d<strong>er</strong> Staatswissenschaften<br />

in Harward, den Grad eines<br />

Bachelor of Science.<br />

Den Zweiten Weltkrieg machte <strong>er</strong> von<br />

1941 45 bei d<strong>er</strong> am<strong>er</strong>ikanischen Marine, zuletzt<br />

als Kommandant eines Schnellbootes, mit.<br />

Er kämpfte zumeist im Pazifik und wurde<br />

mehrfach v<strong>er</strong>wundet und hoch ausgezeichnet.<br />

Kennedy begann seine b<strong>er</strong>ufliche Laufbahn<br />

1945 als Korrespondent des Int<strong>er</strong>national<br />

News S<strong>er</strong>vice bei d<strong>er</strong> Konf<strong>er</strong>enz von San<br />

Francisco, den britischen Wahlen und d<strong>er</strong><br />

Potsdam<strong>er</strong> Konf<strong>er</strong>enz .<br />

Als Politik<strong>er</strong> begann <strong>er</strong> 1946 seine Karri<strong>er</strong>e,<br />

als <strong>er</strong> als Demokrat bei d<strong>er</strong> Wahl für<br />

den am<strong>er</strong>ikanischen Kongreß im ärmsten<br />

Distrikt von Boston eine begeist<strong>er</strong>te Mehrheit<br />

<strong>er</strong>hielt. Als Senator v<strong>er</strong>trat Kennedy den<br />

Staat Massachusetts <strong>er</strong> siegte 1952 üb<strong>er</strong><br />

Senator Cabot Lodge seit 1953 im Capitol.<br />

Sein Hauptint<strong>er</strong>sse galt d<strong>er</strong> Außenpolitik und<br />

d<strong>er</strong> Arbeitsgesetzgebung. Auf beiden Gebieten<br />

trat <strong>er</strong> durch p<strong>er</strong>sönliche Initiative h<strong>er</strong>vor. So<br />

machte <strong>er</strong> sich vor allem durch seinen Kampl<br />

gegen die Korruption in einzelnen Gew<strong>er</strong>lcsehaften<br />

einen Namen. Als Mitglied d<strong>er</strong><br />

Außenpolitischen Kommission hielt <strong>er</strong> v<strong>er</strong>schiedene<br />

aufsehen<strong>er</strong>regende Reden zur Weltpolitik<br />

etwa üb<strong>er</strong> das V<strong>er</strong>hältnis Am<strong>er</strong>ikas<br />

zur Alg<strong>er</strong>ienfrage und zu Polen. Auch befürwortete<br />

<strong>er</strong> eine großzügige Entwicklungshilfe<br />

für Indien.<br />

D<strong>er</strong> Weltöffentlichkeit wurde d<strong>er</strong> Name<br />

Jennedys zum <strong>er</strong>stenmal bekannt, als <strong>er</strong> im<br />

Somm<strong>er</strong> 1956 auf dem demokratischen Parteikonvent<br />

in Chicago beinahe Estes Kefauv<strong>er</strong><br />

als Präsidentschaftskandidat besiegt hatte.<br />

Am 14. Juli 1960 wurde Kennedy auf dem<br />

Nationalkonyent d<strong>er</strong> Demokratischen Partei<br />

mit 845 Stimmen (gegen 409 für Senator<br />

Johnson) zum demokratischen Präsidentschaftskandidaten<br />

gewählt.<br />

Entscheidend unt<strong>er</strong>stützt von seinem Bru<br />

d<strong>er</strong> Rob<strong>er</strong>t Kennedy, führte Kennedy einen in<br />

d<strong>er</strong> am<strong>er</strong>ikanischen<br />

digen Wahlgeschichte denkwür<br />

Feldzug gegen den bish<strong>er</strong>igen Vizepräsidenten<br />

Nixon mit allen Mitteln d<strong>er</strong> mod<strong>er</strong>nen<br />

Meinungsbildung. Neu waren die aufsehen<strong>er</strong>regenden<br />

F<strong>er</strong>nsVhduelle um die Poli-I<br />

ik von morgen. Ungewöhnlich kftäpp siegtej<br />

Sennedy mit nur 34221355 Stimmen gegen<br />

34109398 für Nixon. All<strong>er</strong>dings war dann<br />

das Ueb<strong>er</strong>gewicht d<strong>er</strong> ElcWorenstimmen (30"<br />

gegen 223) <strong>er</strong>heblich. Kelynedy ging sofor<br />

daran, seine politische Mannschaft zusammen]<br />

zustellen. In fast allen Fällen, so zum Beispiel<br />

im Falle Dean Rusk als Außenminist<strong>er</strong>!<br />

wurde ihm eine gute Hand in d<strong>er</strong> Wahl seine]<br />

Mitarbeit<strong>er</strong> bescheinigt. Lediglich die Erneu<br />

nung des Brud<strong>er</strong>s Rob<strong>er</strong>t zum JustizministeJ<br />

stieß als ungewöhnlich auf Kritik.<br />

Am 20. Januar 1961 wurde Kennedy fei<strong>er</strong><br />

lieh als neu<strong>er</strong> Präsident d<strong>er</strong> USA v<strong>er</strong>eidigt!<br />

Seine Inaugualrede fand wegen ihr<strong>er</strong> <strong>er</strong>nstei<br />

und würdigen Form weithin gute Aufnahmt<br />

In sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Kongreßbotschaft steckt!<br />

Kennedy die Ziele sein<strong>er</strong> Politik ab: Abbai<br />

d<strong>er</strong> Fronten des Kalten Krieges und des Ril<br />

stungswettlaufs bei Ueb<strong>er</strong>prüfung all<strong>er</strong> Pos!<br />

tionen, Festigkeit in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidigung del<br />

Freiheit, Ermutigung d<strong>er</strong> Demokratie<br />

i|<br />

all<strong>er</strong> Welt durch großzügige, sorgfältig<br />

plante Entwicklungshilfe.<br />

Ein besond<strong>er</strong>s int<strong>er</strong>essantes Element ll<br />

d<strong>er</strong> Kandidatur Kennedys war die Tatsache<br />

daß Kennedy römisch<strong>er</strong> Katholik war. Vc<br />

ihm war keinem Katholiken d<strong>er</strong> Sprung i|<br />

das Weiße Haus geglückt, weil die stark pr<br />

testantische Mehrheit d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>einigten Staate!<br />

früh<strong>er</strong> befürchtete, ein katholisch<strong>er</strong> Präsid<strong>er</strong><br />

könnte dem Vatikan eh<strong>er</strong> gehorchen als de<br />

am<strong>er</strong>ikanischen V<strong>er</strong>fassung.<br />

Entscheidend unt<strong>er</strong>stützt von scinom Br<br />

d<strong>er</strong> Rob<strong>er</strong>t Kennedy führte d<strong>er</strong> v<strong>er</strong>storb<strong>er</strong><br />

Präsident einen in d<strong>er</strong> am<strong>er</strong>ikanischen Wahl<br />

geschichte denkwürdigen Feldzug gegen dej<br />

bish<strong>er</strong>igen Vizepräsidenten Nixon mit alle)<br />

Mitteln d<strong>er</strong> mod<strong>er</strong>nen Meinungsbildung.<br />

Ungewöhnlich knapp siegte Kennedy niil<br />

nur 34 221 355 Stimmen gegen 34 109 398 fül<br />

Nixon. All<strong>er</strong>dings war1 dann das Ueb<strong>er</strong>gewicbj<br />

d<strong>er</strong> Elektorenstimmen (300 gegen 223) eif<br />

heblich.<br />

Kennedy ging sofort daran, seine politj<br />

sehe Mannschaft zusammenzustellen. In fas<br />

allen Fällen wurde ihm eine gute Hand in de<br />

Wahl sein<strong>er</strong> Mitarbeit<strong>er</strong> bescheinigt. Ledij.<br />

lieh die Ernennung des Brud<strong>er</strong>s Rob<strong>er</strong>t zur]<br />

Justizminist<strong>er</strong> stieß als ungewöhnlich aij<br />

Kritik.<br />

Am 20. Januar 1961 wurde Kennedy feieil<br />

lieh als neu<strong>er</strong> Präsident d<strong>er</strong> USA "v<strong>er</strong>eidig.<br />

Seine Inauguralrede fand wegen ihr<strong>er</strong> <strong>er</strong>i<br />

sten und würdigen Form weithin gute Auil<br />

nähme. In sein<strong>er</strong> <strong>er</strong>sten Kongreßbotschai<br />

steckte Kennedy die Ziele sein<strong>er</strong> Politik all<br />

Abbaii d<strong>er</strong> Fronten des Kalten Krieges unj<br />

des Rüstungswettlaufs bei Ueb<strong>er</strong>prüfung alle<br />

Positionen, Festigkeit in d<strong>er</strong> V<strong>er</strong>teidigung de<br />

Freiheit, Ermunt<strong>er</strong>ung d<strong>er</strong> Demokratie i|<br />

all<strong>er</strong> Welt durch großzügige, sorgfältig<br />

plante Entwicklungshilfe<br />

,-*.:<br />

John F. Kennedy mit sein<strong>er</strong> Gattin Jacqueline<br />

<strong>Neue</strong> Zürch<strong>er</strong> <strong>Zeitung</strong> vom 22.11.1963

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