Kirchenmitgliedschaft In Europa bestand bereits 1991 »[d]ie ...
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abhängig, ob in kirchlicher oder in diffuser Form), noch<br />
<strong>»</strong>sich allzu schnell damit ab[zu]finden, dass man d<strong>ie</strong> Sache<br />
Gottes aufErdenja gar nicht zu vertreten«114 habe.<br />
d) Was Religion zu b<strong>ie</strong>ten hat: Das >Mystische<<br />
(> ko nti n9enzeröffn end e Allta gsentg re nzu n9Produkt<<br />
eines Unternehmens, das im Auftrag Gottes oper<strong>ie</strong>rt,<br />
ist natürlich: Religion. Aber wenn man sich d<strong>ie</strong> unübersichtliche<br />
V<strong>ie</strong>lfalt von religiösen, zerstreut- oder ersatzreligiösen<br />
Angeboten vergegenwärtigt, muss sich auch das Gottesunternehmen<br />
katholische Kirche fragen (lassen), was<br />
>wahre< Religion - im Gegensatz zur zerstreuten >Religion<<br />
(etwa der abendlichen >Liturg<strong>ie</strong>< eines Popkonzerts - zu b<strong>ie</strong>ten<br />
hat, was das christliche Religionsprodukt von allen anderen<br />
Religionsangeboten unterscheidet und worin schl<strong>ie</strong>ßlich das<br />
spez<strong>ie</strong>ll Katholische des katholischen Re1igionsangebots besteht.<br />
Was hat Religion zu b<strong>ie</strong>ten? D<strong>ie</strong> <strong>In</strong>terpretation der Ergebnisse<br />
von funf empirischen Stud<strong>ie</strong>n (s<strong>ie</strong>he Grafik 12) ergab<br />
hinsichtlich des Religionsprodukts, dass es den Menschen,<br />
d<strong>ie</strong> heute Religion nachfragen, kaum um pragmatisch durchrationalis<strong>ie</strong>rte<br />
Problemlösungen fur das Alltagsgeschäft geht.<br />
Das können s<strong>ie</strong> anderenorts kompetenter bekommen. Nur<br />
geringe Nachfrage finden folgende Funktionen: konkrete<br />
individualmoralische Weisungen, gemütliche Alltagsgemeinschaft,<br />
konkrete Einmischungen in Politik oder Wirtschaft,<br />
Glückserfahrungen oder pragmatische Or<strong>ie</strong>nt<strong>ie</strong>rungen in<br />
konkreten Lebens- oder Alltagsproblemen. V<strong>ie</strong>lmehr richtet<br />
sich d<strong>ie</strong> Nachfrage auf das d<strong>ie</strong> alltäglichen Immanenzen<br />
Transzend<strong>ie</strong>rende, welches selbst w<strong>ie</strong>derum vom Glanz des<br />
Geheimnishaften umwölkt ist.<br />
A Z/D FHK<br />
1. Gott, höhere Realität,<br />
Transzendenz +++<br />
2. Lebenswenderituale +++ +++<br />
3. Caritatives Engagement<br />
der Kirchen ++<br />
4. Trost ++ ++<br />
5. Achtung vor dem Leben<br />
(Lebensmoral) ++<br />
6. Leben nach dem Tod ++<br />
7. Sinn des Lebens + + +<br />
8. Einsatz flir soziale Moralprin<br />
zip<strong>ie</strong>n (Gerechtigkeit etc.) +<br />
9. <strong>In</strong>dividualmoral<br />
(ohne Lebensmoral) 0<br />
10. Gemeinschaft + -<br />
11. konkrete Einmischung<br />
in Politik und Wirtschaft - -<br />
12. Glück, Lebensgefuhl - -<br />
13. Or<strong>ie</strong>nt<strong>ie</strong>rung in konkreten<br />
Lebensproblemen<br />
Wertungsskala: +++ = sehr 1I1ichtig; ....<br />
J T/Z gesamt<br />
+++ +++ +++ (3)<br />
+++ +++ (3)<br />
+++ +++ (2,5)<br />
++ (2)<br />
++ (2)<br />
+ ++ ++ (1,6)<br />
+ ++ + (1,2)<br />
+ (1)<br />
0 0 (0)<br />
0 (0)<br />
- - - (-1)<br />
- - - (-2)<br />
- - - (-2)<br />
--- = völlig l<strong>In</strong>wichtig<br />
Grafik 12: Rangfolge der empirischen Nachfrage nach Religionsfunktionen<br />
Qlfellell: A = Allbus (<strong>1991</strong>fT.); Z/D = Zulehncr/Denz (1993):<br />
FHK = >Fremde Heimat Kirche< (1993); J = Jörns (1997); T/Z = Tomkai<br />
Zulchncr (1999)<br />
Hohe Punktwerte zeigen d<strong>ie</strong> Untersuchungen zum einen bei<br />
direkt religiös erscheinenden Größen: Gott oder andere <br />
geheimnisvoll bleibende - Transzendenzen (höhere Realitäten);<br />
Lebenswenderituale, d<strong>ie</strong> dem Ereignis den magischen<br />
Glanz des über den Alltag Erhabenen verleihen; Trost, der<br />
sich aus dem Geftihl ergibt, dass beisp<strong>ie</strong>lsweise ein sinnloser<br />
Schicksalsschlag doch irgendw<strong>ie</strong> von einem größeren, geheimnishaft<br />
bleibenden Ganzen eingebettet ist; d<strong>ie</strong> Beschäftigung<br />
mit der geheimnisvollen Todesschranke; der Sinn des<br />
Lebens, der das pragmatische Funktion<strong>ie</strong>ren des Alltags und<br />
der modernen Systemgesellschaft transzend<strong>ie</strong>rt; auch soziale<br />
Moralprinzip<strong>ie</strong>n (w<strong>ie</strong> Gerechtigkeit etc.), d<strong>ie</strong> als - fast magische<br />
- Visionen einer >besseren, schöneren, parad<strong>ie</strong>sischeren<<br />
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