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Kirchenmitgliedschaft In Europa bestand bereits 1991 »[d]ie ...

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Lehren. Dank sei dem Herrn, der mich aus Gnad' in seine<br />

Rirch' berufen hat; n<strong>ie</strong> wiU ich von ihr weichen!« Dagegell<br />

lautet J<strong>ie</strong> neuere Fassung, etwa im Würzburger >(;otteslob<<br />

(Nr. 913): <strong>»</strong>Fest so]] mein Taufbund immer stehn,<br />

ich will d<strong>ie</strong> Kirche hören. Ich will den vVeg des GlaHlJcns<br />

gchn und folgen Gottcs Lehren. Thnk sei dem Herrn, der<br />

mich aus CIlad in seine Kirch berufen hat, ihm will ich allzeit<br />

leben.« D<strong>ie</strong> Selbstrelativ<strong>ie</strong>rung des katholischm Gottesunternehmcns,<br />

das sich gegen moderne Strömungen<br />

nicht immunis<strong>ie</strong>ren k::mn, l<strong>ie</strong>gt aufder Hand.<br />

Wurde in der katholischen Tradition d<strong>ie</strong> Heilsnotwendigkeit<br />

der Taufe noch so sehr betont, dass man fur d<strong>ie</strong><br />

ungetauften Kinder von einem >limbus puerorum< (bzw.<br />

>limbus inEmtiumpoena seIlSusGlaube light< und >Glaube heavy<<br />

D<strong>ie</strong> eben erwähnten Beisp<strong>ie</strong>le fur d<strong>ie</strong> tatsächlichen Untersch<strong>ie</strong>de<br />

im Bereich der Glaubensinhalte sind ein erstes <strong>In</strong>diz<br />

flir d<strong>ie</strong> Tatsache, dass in einer modernen, pluralistischen<br />

Gesellschaft von >Glaube light< bis ~Glatlbe heavy< so z<strong>ie</strong>mlich<br />

alks angeboten und nachgefragt wird, W:lS das Herz<br />

begehrt. Jeder kann h<strong>ie</strong>r nach seiner Far;on selig werden.<br />

36<br />

D<strong>ie</strong>s alles k:lTln einern Untcrnc1nnen w<strong>ie</strong> der k:ltholischcn<br />

Kirche nicht egal sein, wenn s<strong>ie</strong> ihre Marktanteile vergrößern<br />

oder - frömmer ausgedrückt - d<strong>ie</strong> Menschen mit<br />

ihrer Verkli ndigllng erreichen will. D<strong>ie</strong> Marktanalyse zeigt<br />

ein buntes Bild, das d<strong>ie</strong> Entwicklung einer geeigneten<br />

Marktstrateg<strong>ie</strong> des Unternehmens Kirche nicht unbedingt<br />

einfacher macht.<br />

~Glaube light< W<strong>ie</strong> uns d<strong>ie</strong> Trendforschung versichert,<br />

ist in der postmodernen Gesellschaft ein >Glaube light< auf<br />

dem Vormarsch: <strong>»</strong>heavy< das Leben struktur<strong>ie</strong>rt, formt und<br />

bestimmt, dass Gebotc, Liturgicn und Moral nicht mehr als<br />

normative Systeme akzept<strong>ie</strong>rt werden. Statt dessen basteln<br />

wir uns instant-Götter und City-Rclibr10nen, d<strong>ie</strong> uns d<strong>ie</strong><br />

individuelle Freiheit auch im Glauben lassen.«73 Doch nicht<br />

nur eine kleine Schar abgedrehter Esoterikerinnen und<br />

Esoteriker huldigt d<strong>ie</strong>sem lichten Glaubentyp, auch mitten<br />

in der kirchlichen Stammkundschaft - möglicherweise gerade<br />

h<strong>ie</strong>r (!) - ist längst das Schreckgespenst des >Glaubens<br />

light< ausgebrochen:<br />

So IIlUSS es ein Gottesunternehmen w<strong>ie</strong> d<strong>ie</strong> katholische<br />

Kirche nachdenklich stimmen, wenn sich nur noch etwa<br />

ein Drittel der Kirchenmitgl<strong>ie</strong>der zur traditionellen<br />

Gottesvorstellung des Christentums bekennt (s<strong>ie</strong>he Grafik<br />

6). Auch d<strong>ie</strong> regclm~ißigen Kirchgänger sehen nur zu<br />

33,6 Prozent Gott als peränliches Gegenüber, während<br />

38 Prozent das Göttliche in der Natur, 37,1 Prozent im<br />

Menschen und 33,9 Prozent als universale, nicht-persönliche<br />

Kraft sehel1.7~<br />

Bei häufigen Gottesd<strong>ie</strong>nstbesllchern ist der Glaube an<br />

eine d<strong>ie</strong>sseitige W<strong>ie</strong>dergeburt stärker verbreitet als bei gelegentlichen<br />

oder Selten- bzw. N<strong>ie</strong>-C:ingern (Grafik 8).<br />

<strong>In</strong> d<strong>ie</strong> Rubrik >Glauben light< sind nun auch d<strong>ie</strong> v<strong>ie</strong>lfaltigen<br />

außerkirchlichcn R eljJ~iol'lsan~ehote ei 11 zuordnen, d<strong>ie</strong> auf dem<br />

Markt des Religiösen dem geneigten Kunden feilgeboten<br />

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