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4-09 SchwarzWeiss - Harburger Turnerbund

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IN GEDENKEN SCHWARZWEISS 4/<strong>09</strong><br />

REDE ZUM TOTENSONNTAG<br />

VON RALPH FROMHAGEN<br />

Als Kind der 4. BV habe ich eine<br />

schöne Kindheit auf der Jahnhöhe<br />

verbracht. Ich muss allerdings<br />

auch sagen, dass mich<br />

damals alte Steine und Totensonntage<br />

wenig interessiert haben.<br />

Zwischenzeitlich – und dazwischen<br />

liegen mehr als 40 Jahre<br />

– habe ich dazu einen ganz anderen<br />

Bezug.<br />

Die 6. BV gab im Jahr 1989 den<br />

Anstoß für die Gründung der<br />

8. BV, in der ich Mitglied bin. Eine<br />

unserer ersten Aufgaben war es,<br />

1990 das Ehrendenkmal hinter<br />

dem alten Clubhaus neu zu gestalten.<br />

Es sah damals eher wie ein<br />

zusammengefallenes Hügelgrab aus.<br />

Bei der Neugestaltung übernahm die<br />

5. BV die Kosten für den Radlader<br />

und für reichlich Beton. Wir von<br />

der 8. BV kümmerten uns um die<br />

Gestaltung und bewegten die Steine<br />

und die 6. BV ließ Bäume neu pflanzen.<br />

Ältere Turnbrüder machten sich die<br />

Mühe, die Steine zu reinigen und die<br />

Buchstaben zu erneuern. Danach<br />

wurden fast 20 Jahre lang an dem<br />

Standort Reden über Krieg und<br />

Frieden gehalten. Es wurde unserer<br />

Verstorbenen gedacht, und es wurden<br />

die Inschriften der Gedenksteine<br />

gedeutet.<br />

Bis 2003 war nicht daran zu denken,<br />

dass die Steine noch einmal den Platz<br />

verlassen würden. Es kam anders.<br />

Auf dem Weg des HTB in die Zukunft<br />

wurde Anfang 2008 – nach jahrelanger<br />

Vorplanung – der Neubau des<br />

HTB auf unserer Jahnhöhe begonnen.<br />

Fußballplätze, Tennisplätze,<br />

Lärmschutzwände und ein neues<br />

Clubhaus wurden gebaut, Außenanlagen<br />

wurden bepflanzt und<br />

Wege gepflastert. Selbstverständlich<br />

wurde auch an das Ehrenmal gedacht.<br />

Es erhielt im Dezember 2008<br />

einen neuen würdigen Standort auf<br />

dem „Sportpark Jahnhöhe“. Sogar<br />

die Bäume der 6. BV wurden mitgenommen<br />

und umgepflanzt.<br />

Nach der feierlichen Eröffnung unseres<br />

neuen Sportparks im Frühjahr<br />

dieses Jahres haben wir neue<br />

Erfahrungen im Umgang der<br />

Sportler untereinander gesammelt.<br />

Der Verein ist zusammengewachsen<br />

und wir erkennen,<br />

dass sich die Sportler respektieren.<br />

Das sind allerbeste<br />

Voraussetzungen für eine gute<br />

Zukunft.<br />

Es ist zwar nur eine kleine Begebenheit,<br />

die ich als besonderes<br />

Zeichen der Akzeptanz untereinander<br />

erwähnen möchte, aber<br />

ich muss sagen, dass sie mich besonders<br />

berührt hat.: anlässlich des<br />

Halloween Spiels unserer Footballer<br />

haben alle Spieler und Zuschauer in<br />

einer Schweigeminute an unseren<br />

verstorbenen Fußballabteilungsleiter<br />

Günter Wietrek gedacht. Das hat mir<br />

deutlich gemacht, dass unser Verein<br />

mehr ist, als nur ein loser Verbund<br />

von Sporttreibenden in den verschiedenen<br />

Abteilungen, die nur an sich<br />

selbst denken. Wir sind eine große<br />

Familie!<br />

Diese kleine Geste gibt mir Mut und<br />

Motivation, unseren eingeschlagenen<br />

Weg in die Zukunft weiter zu<br />

gehen, und mich für alle Mitglieder<br />

gleichermaßen einzusetzen. Tradition<br />

und Fortschritt sollen ausgewogen<br />

bleiben. Treue um Treue.<br />

EIN LEBEN FÜR DEN FUß<br />

BALL<br />

Als Günther Wietrek sich Anfang 2005 für das Amt des Fußball-Obmanns im HTB zur<br />

Wahl stellte, durchlief der Ligafußball unseres Vereins gerade die tiefsten Tiefen seiner<br />

Geschichte. Ein schweres Amt stand ihm bevor, dass er – wie wir heute wissen – mit Elan und<br />

Bravour auszufüllen wusste.<br />

Da sich die entstandene Lücke im Jugendfußball des HTB in dieser Phase gerade zu schließen<br />

begann, galt es, eine stabile und breite Brücke zwischen Jugend- und Herrenbereich zu<br />

schlagen, über die es dem eigenen Nachwuchs möglich und attraktiv gemacht werden sollte,<br />

schnellstmöglich im HTB-Herrenfußball „anzukommen“. Mit viel Herzblut, schier permanenter<br />

Präsenz und der rechten Mischung aus väterlicher Wärme und Strenge schaffte<br />

es Günther, dem Flaggschiff des HTB-Fußballs ein frisches Gesicht zu verleihen. Dabei vernachlässigte<br />

er weder die Nähe zum Fußballverband noch zur <strong>Harburger</strong> Vereinslandschaft,<br />

so dass Günther auch stellvertretend für eine positivere Wahrnehmung des HTB-Fußballs<br />

stand.<br />

Günther kam im Jahr 2003 durch seinen Sohn Maik, der sich der damaligen C-Jugend angeschlossen<br />

hatte, zum HTB. Mit seinem Entschluss, die Fußballabteilung zu führen, trat im<br />

Jahre 2005 dann auch Günther dem HTB bei. Nebenbei frönte er aber auch noch einem weiteren Hobby als leidenschaftlicher<br />

Schützenbruder. Er wird nicht nur dem HTB fehlen.<br />

Denn leider stellten sich bereits vor einigen Jahren massive gesundheitliche Probleme ein, denen er anfangs noch zu trotzen<br />

wusste. Doch seit Mitte 20<strong>09</strong> verschlechterte sich sein Zustand gravierend, was ihn zuletzt dauerhaft ans Krankenbett<br />

fesselte und schlussendlich zu seinem Tode in der Nacht zum 24. 10. 20<strong>09</strong> führte.<br />

Wir möchten Günther auf diesem Wege für all die Kraft und Energie danken, die er dem Verein geopfert und die ihm in<br />

seinen letzten Wochen selbst gefehlt hatte. Wir sind überzeugt, dass er sich bereits jetzt eine Dauerkarte für alle zukünftigen<br />

HTB-Spiele aus exponierter Perspektive gesichert hat, und werden seinen Geist in unserem Tun und Handeln weiterleben<br />

lassen.<br />

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