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Katharina Hacker - KLG

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<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> - <strong>KLG</strong><br />

Ingrid Laurien: <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>, in: «Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen<br />

Gegenwartsliteratur», Boorberg-Verlag, München, Stand 2012.<br />

<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> - Biogramm<br />

Stand: 01.03.2009<br />

<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>, geboren am 11.1.1967 in Frankfurt/M. als Tochter einer Kunsthistorikerin und<br />

eines Medizinprofessors. Besuch des altsprachlichen Heinrich-von-Gagern-Gymnasiums in<br />

Frankfurt/M. von 1975 bis 1986. Studium der Philosophie, Geschichte und Judaistik an der<br />

Universität Freiburg, ab 1990 an der Hebräischen Universität Jerusalem. Gleichzeitig<br />

Deutschlehrerin und Dozentin an der School for Cultural Studies, Tel Aviv. Seit 1996 freie<br />

Schriftstellerin. 2001 Aufenthaltsstipendium für Schloss Wiepersdorf, 2005 Stadtschreiberin von<br />

Bergen-Enkheim. <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> lebt in Berlin.<br />

<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> - Preise<br />

Stand: 15.03.2012<br />

Preise: Deutscher Buchpreis (2006) für „Die Habenichtse“; d.lit.-Literaturpreis (2007); Stefan-<br />

Andres-Preis (2010).<br />

<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> - Essay<br />

Stand: 01.03.2009<br />

Als <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>s Roman „Die Habenichtse“ 2006 mit dem Deutschen Buchpreis<br />

ausgezeichnet wurde, war die Enddreißigerin schnell eingeordnet. Den Roman einer Generation<br />

habe sie geschrieben, den Roman der „Generation Golf“, die Florian Illies 2000 so suggestiv<br />

skizziert habe als eine Generation, die, eingelullt von der geistigen und politischen Stagnation der<br />

Kohl-Ära, aufgewachsen war mit den Sicherheiten, der Ereignislosigkeit und dem<br />

Konsumententum der 1980er Jahre, unpolitisch und, anders als ihre 68er-Eltern, ohne Ziele und<br />

Orientierungen (Christiane Korff). Es wäre jedoch falsch, „Die Habenichtse“ als einen bloßen<br />

Generationenroman zu sehen, und in <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>s Texten überhaupt den Ausdruck eines<br />

Generationengefühls. Moden und Trends interessieren die Autorin wenig. Berlin-Mitte, die<br />

Hackeschen Höfe, die Straßen Londons – die minutiös beobachtete, genau gezeichnete Realität, die<br />

Romanfiguren, die, modisch gekleidet, mit Handys und Computern hantieren und sich in schicken<br />

Restaurants treffen, sollten nicht dazu verleiten, in <strong>Hacker</strong>s Romanen bloße Gesellschaftsporträts zu<br />

sehen, die ihr kritisches Potenzial vor allem aus dem Wiedererkennungseffekt schöpfen. Der Alltag<br />

ist die Folie, auf der <strong>Hacker</strong>s Figuren agieren, die Sprache fließt dahin, als sei das, was ihnen<br />

widerfährt, eher beiläufig. Es geht <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> nicht nur um Zeitkritik, sondern um die großen<br />

Themen menschlicher Existenz, um Leben und Tod, um Glück und Melancholie, um Schuld und<br />

Verantwortung. Der Absolventin eines altsprachlichen Gymnasiums und Studentin der Judaistik<br />

sind die archetypischen Situationen der antiken Tragödie vertraut: Verlassenheit und Tod, Liebe<br />

und Verrat, Einsamkeit und Gewalt. Diesen großen, zeitübergreifenden Themen nähert sie sich mit<br />

einer poetischen Sprache, die das Alltägliche nicht scheut. Nichts ist banal, nicht der Ölofen, der<br />

1


nicht funktioniert, die Krähen, die sich abends in den Bäumen sammeln, oder die Nachrichten, die<br />

krächzend aus dem Weltempfänger kommen.<br />

Mit mal anekdotischen, mal aphoristischen Gedankensplittern, poetischen Notizen, realistischen<br />

Beobachtungen und lyrischen Phantasien fängt <strong>Hacker</strong> in ihrer ersten Veröffentlichung „Tel Aviv.<br />

Eine Stadterzählung“ (1997) die Atmosphäre des Lebens in einer bedrohten Stadt am Meer ein, die<br />

flüchtige Schönheit und melancholische Trauer, und die Verlorenheit, Liebe, Hoffnungen ihrer<br />

Menschen.<br />

Da ist Sarah in ihrem Café, da ist Hannah, die sich einsam fühlt, nachdem sie und Jaron sich<br />

getrennt haben, der Maler Wladimir, der nie malt. Es sind zerbrechliche Momente, die nur kurz<br />

skizziert werden, alles kann sich jederzeit ändern. Die großen politischen Bedrohungen sind im<br />

Hindergrund gegenwärtig, die eigenen Katastrophen und Freuden im Leben der Menschen müssen<br />

sich vor ihnen behaupten. Der Wunsch nach einem ganz normalen Leben wehrt sich gegen die<br />

Übermacht der schlechten Nachrichten, gegen den Horror der Bomben, der Toten und Verletzten.<br />

„Es gibt hier keine dramatische Lösung, hier noch weniger als anderswo. Die Toten in den<br />

Autobussen, die Verletzten; sie müssen nicht verschwiegen werden. Aber wir, wir leben. Und die<br />

Katastrophen geschehen weiter. Schon sind wir nicht mehr müde. Immer ist schon der nächste<br />

Morgen.“<br />

Die scheinbar absichtslosen, leicht hingeworfenen Notizen sind das Ergebnis einer harten Arbeit an<br />

sprachlicher Genauigkeit: „Will man von einer Stadt sprechen, so kann man ihr Sätze anprobieren.<br />

Es gibt zappelige Städte, die immer schon woanders zu sein scheinen, während man doch den Satz<br />

noch gar nicht beendet hat. Vielleicht auch Städte, die immer größer werden, während man spricht,<br />

ausufern und mit einem Sprung vom Satz noch nie gehört haben. Ebenso indignierte Städte, denen<br />

man es nicht recht machen kann. Und wenn es all diese nicht gibt, so muß man doch ausprobieren,<br />

wie es wäre, wenn es sie gäbe, um vielleicht einen richtigen Satz zu finden. Von einem richtigen<br />

Satz hängt alles ab. Das ist eine Überzeugung, der man unbedingt anhängen muß.“ Solche<br />

Bemühung um poetische Dichte, die dem Prosatext einen geradezu lyrischen Charakter verleiht, tritt<br />

noch stärker in den Vordergrund in <strong>Hacker</strong>s zweitem Buch: „Morpheus oder der<br />

Schnabelschuh“ (1998). Die hier versammelten sieben Texte nennen sich zwar „Erzählungen“, sind<br />

aber eher statische, poetische Monologe, zu denen <strong>Hacker</strong> durch die Lektüre von Ovids<br />

„Metamorphosen“ angeregt wurde. Was <strong>Hacker</strong> bei Ovid findet, sind traurige Geschichten, die<br />

nicht bloß die Verwandlung von einem Zustand in einen anderen beschreiben, sondern die<br />

Verwandlung von Menschen in ein Tier, eine Pflanze oder ein Ding, was zum Verlust der Sprache<br />

führt, zum Verstummen und schließlich zum Tod.<br />

Die antiken Gestalten werden in eine gegenwärtige Alltagswelt transportiert: Elpenor, der trunkene<br />

Gefährte des Odysseus, sitzt als Penner am Straßenrand. Ariadne auf Naxos, Archetyp der<br />

verlassenen Frau, wartend an einer Bushaltestelle, selbst verloren durch den Verlust der geliebten<br />

Person. Sisyphos bewegt seinen unvermeidlichen Stein in einem französischen Hotelzimmer und<br />

irritiert den Hotelier und den Concierge. Das Zwitterwesen Minotaurus steht tagsüber im Museum,<br />

nachts irrt es durch verlassene Straßen. Und Mnemon, ein Merker, wie sie in der Antike vor dem<br />

Aufkommen der Schriftkultur existierten, findet sich der Qual ausgesetzt, dauernd Dinge im Kopf<br />

zu haben, Bilder und Wörter, die in seinem Gedächtnis aufmarschieren und nicht zu verdrängen<br />

sind.<br />

In den dichten Texten, widerständig und poetisch, sprechen Stimmen aus einer vergangenen antiken<br />

Welt, ohne die die Stimmen der gegenwärtigen Menschen nicht zu denken wären. Archetypen, die<br />

über die Zeiten hinweg für den verlorenen Penner und den antiken Helden gleichermaßen gelten<br />

und eine verlassene Frau heute nicht beschreibbar machen ohne die Erinnerung an Ariadne.<br />

2


„Deswegen greifen diese Figuren immer noch als Beschreibungsmöglichkeiten, weil wir ja nicht<br />

eine Geschichte und eine Biographie sind, sondern weil es so eine Vielstimmigkeit immer gibt, und<br />

die Anteile fremder Stimmen – dessen, was man gelesen hat, dessen, was man gehört hat, dessen,<br />

was man sieht – doch sehr groß sind.“ (Interview mit Maike Albath)<br />

Und so findet sich Ovids Motiv der Verwandlung als einer Erstarrung zum Tode schließlich auch in<br />

den banalsten Figuren unserer heutigen Realität – etwa in einem Bademeister in einem<br />

Schwimmbad, das geschlossen worden ist. <strong>Hacker</strong>s Roman „Der Bademeister“ (2000) setzt die<br />

monologische Struktur von „Morpheus oder Der Schnabelschuh“ fort, monoton, stereotyp, immer<br />

wieder neu ansetzend und in Endlosschleifen um sich selbst kreisend.<br />

Am Prentzlauer Berg, kurz nach der Wende, wird das Volksbad – Schwimm- und Wannenbad –<br />

geschlossen, weil es deutliche Anzeichen des Verfalls zeigt. Zurück bleibt der Bademeister Hugo,<br />

58, eine gescheiterte Existenz. Sein Vater, ein nationalsozialistischer Mörder, hatte ihn misshandelt<br />

und versucht, ihn an einem Studium zu hindern. Das Schwimmbad war seine Zuflucht geworden,<br />

der Ort, an dem er ungestört lesen konnte. Der Vater beging schließlich Selbstmord, und dem Sohn<br />

des Nazis wurde ein Studium verwehrt. So wurde Hugo Bademeister und verbrachte sein Leben im<br />

Schwimmbad, immer um das Becken zirkelnd, die Bewachung der Badegäste als seine einzige<br />

Verantwortung. Noch immer lebte er bei seiner Mutter, in einer schweigsamen Existenz. Längst hat<br />

er das Lesen aufgegeben. Mit der Schließung des Schwimmbads bricht Hugos Bezugssystem völlig<br />

zusammen. Ziellos streift er in den ersten Wochen durch die Stadt, die ihm immer bedrohlicher<br />

erscheint. Als auch die Mutter stirbt, kehrt Hugo in das verlassene Schwimmbad zurück und richtet<br />

sich dort ein. Er ist dort allein mit den Schatten von Toten, deren Anwesenheit er deutlich spürt und<br />

deren Verwesungsgeruch er riecht. Im Krieg hatten Erschießungen im Schwimmbad stattgefunden,<br />

die Leichen waren im Keller gelagert worden. Die Welse, die der Heizer in einem Aquarium hielt,<br />

sind die einzigen lebenden Wesen, die Hugo noch um sich hat. Zuletzt flutet er das leere Becken.<br />

Gegenwart und Vergangenheit im Leben des Bademeisters schälen sich erst langsam heraus, erst<br />

nach und nach erfährt man die näheren Umstände seiner monotonen und ereignisarmen Existenz.<br />

Alle Instanzen, die seinen moralischen und praktischen Lebensentscheidungen hätten zugrunde<br />

liegen können, haben sich irgendwie zersetzt. Die Schuld des Vaters, der schnell erstickte Versuch<br />

des Sohnes, ein eigenes Leben zu führen, die kleinbürgerliche Existenz der Mutter, der tägliche<br />

Gang zum Arbeitsplatz, der Mauerfall, der zu nichts als zu Abriss und Stagnation geführt hat – eine<br />

Spirale, die in nichts anderem enden kann als im totalen Rückzug, in der Erstarrung und also im<br />

Tod. In diesem Sinn wird das Schwimmbad zum Eingang zur Unterwelt. So wie Charon in <strong>Hacker</strong>s<br />

Metamorphosen den Toten in der Stadt begegnet, „im Niemandsland zwischen Straße und<br />

Bürgersteig“, so begegnet Hugo auf seinen ziellosen Wegen durch die Stadt den obsolet<br />

gewordenen Menschen: „Vorruhestand oder arbeitslos, darauf kommt es nicht an, ich habe die<br />

anderen gesehen, sie laufen durch die Straßen oder stehen da, betrunken, sitzen an den Haltestellen,<br />

und in den Supermärkten sieht man sie, die meisten sind sehr still und höflich, eilig haben sie es<br />

nicht, sie haben alle Zeit der Welt, ziehen die Schultern ein, um Platz zu sparen.“<br />

„Der Bademeister“ beschreibt, ähnlich wie gesellschaftskritische Texte der 1970er Jahre – man<br />

fühlt sich erinnert an Gisela Elsner oder Gabriele Wohmann – eine erstickende Kleinbürgerlichkeit<br />

und ihre Verstrickung mit Verbrechen und Entsetzen des Nationalsozialismus. Aber hier gibt es<br />

keine moralische Verurteilung, keine Anklage, sondern nur tief greifende Melancholie.<br />

Melancholie und Schmerz liegen auch in der Erinnerung. „Erinnerungen haben etwas von einer<br />

Ansammlung von Vögeln. Manchmal fliegen sie in großen Formen. Dann wieder ist jeder für sich.<br />

Mit scharfen Schnäbeln durchstoßen sie Schädeldecke und Augen“ („Tel Aviv“). Die Flüchtigkeit<br />

und Schmerzhaftigkeit von Erinnerung, aber auch Schuld und Verrat sind zentrale Themen des<br />

3


Romans „Eine Art Liebe“ (2003). Das Handlungsgerüst entstammt einem autobiografischen Essay<br />

Saul Friedländers. Friedländer ist <strong>Hacker</strong>s Buch auch gewidmet.<br />

Der Jerusalemer Anwalt Moshe Fein hat eine Geschichte zu vergeben, die Geschichte seines<br />

Freunds Jean, die auch seine eigene Lebensgeschichte ist. Die deutsche Studentin Sophie, die eine<br />

Zeit lang in Tel Aviv lebt, soll sie aufschreiben. Der Roman ist die Geschichte des<br />

Schreibprozesses, von Sophie erzählt, und gleichzeitig die Geschichte einer vorsichtigen, zarten und<br />

platonischen Beziehung zwischen der jungen deutschen Frau und dem alternden Juden: eben „eine<br />

Art Liebe“.<br />

Die Eltern Moshes waren 1938 aus Berlin nach Frankreich geflohen und hatten ihren damals<br />

achtjährigen Sohn in einem katholischen Internat in Sicherheit gebracht, einer christlichen Taufe<br />

zugestimmt und sich verpflichtet, ihn katholisch erziehen zu lassen. Dann hatten sie versucht, die<br />

Schweizer Grenze zu erreichen, waren aber von schweizerischen Grenzbeamten abgefangen und an<br />

die Gestapo ausgeliefert worden. Sie kehrten nie zurück. Der Sohn, zurückgelassen im Internat,<br />

findet dort einen Freund, Jean, Sohn eines Vichy-Kollaborateurs. Die beiden verlassenen Jungen<br />

freunden sich an, und Jean schenkt Moshe seinen Namen: Jean-Marie.<br />

Als der Krieg zu Ende ist, geht Jean in ein Trappistenkloster, aber Jean-Marie findet zu einer<br />

jüdischen Identität, die er früher nie kannte, und wandert als Zionist nach Israel aus. Die<br />

lebenslange Beziehung der beiden Männer wird von einem Verrat überschattet: Jean hatte damals<br />

seinem Vater den wahren Namen des Freundes genannt und fühlt sich schuldig, damit die<br />

Auslieferung der Eltern verursacht zu haben. Als alternder Mann verliert er seinen Glauben an Gott,<br />

verlässt das Kloster und wird schließlich in einem Berliner Nachtclub tot aufgefunden.<br />

Dies ist nicht Sophies Geschichte, sie kann die Gefühle und Empfindungen, die diese dramatische<br />

Freundschaftsgeschichte ausgelöst hat, nur nachzuempfinden versuchen. Immer wieder setzt sie neu<br />

an, gestützt auf Gesprächsfetzen, auf Zettel, die Moshe ihr schreibt oder zusteckt, die lange in ihrer<br />

Wohnung liegen bleiben, ehe sie sie nutzt. Gleichzeitig lebt sie ihr eigenes Leben, verfällt dem<br />

Zauber Jerusalems und Tel Avivs, hat eine Liebesaffäre mit einem hübschen, aber nie ganz<br />

durchschaubaren jungen Israeli, kehrt schließlich nach Berlin zurück, zu Sebastian, ihrer großen<br />

Liebe, zu ihrem „eigentlichen Leben“. Sie erkennt, dass Moshe Recht gehabt hatte: Für sie war der<br />

Aufenthalt in Israel nur ein Zwischenspiel, auch wenn sie gehofft hatte, sich endgültig dort<br />

einzurichten. Für Moshe aber ist das Zwischenspiel schließlich zu seinem Leben geworden, die<br />

Erinnerung zerfließt ihm in den Händen: „Um uns, die wir nicht unterscheiden können zwischen<br />

Hauptstück und Zwischenspiel, tauchen wie zum Spott Leute auf, als wären sie Erinnerungen, und<br />

die Erinnerungen tauchen auf, als wären sie Menschen. Vielleicht gibt es Zusammenhänge,<br />

vielleicht auch nur Täuschungen, vielleicht wachen wir mit leeren Händen auf.“<br />

Davon, wie dieses Chaos, dieses zerstörte Leben, diese zerstörten Beziehungen zu einer Geschichte<br />

werden können, handelt der Roman. Wie kann man schreiben über eine fremde Erinnerung?<br />

„Moshe wollte“, sagt Sophie, „dass ich erfinde, was er nicht wusste; dass ich erfinde, woran er sich<br />

erinnerte.“ Am Ende ist sich Sophie nicht sicher, ob es ihr gelungen ist. „‚Es ist nicht, was du dir<br />

vorgestellt hast‘, sage ich Moshe und gebe ihm das Manuskript, ‚nicht einmal, was ich mir<br />

vorgestellt habe.‘ ‚Ich habe mir nichts vorgestellt‘, antwortete Moshe, ‚es ist deine Geschichte, ich<br />

habe sie dir geschenkt.‘“<br />

Die bedrohte Gegenwart ist gleichzeitig immer präsent. Es ist die Zeit des Golfkriegs. Jerusalem<br />

bietet nicht nur Zauber, seine eigene melancholische Schönheit, man muss auch die Gespräche<br />

unterbrechen und sich mit Gasmasken ins verdunkelte Schlafzimmer setzen, „die Gesichter mit den<br />

schwarzen Rüsseln gegen die weiße Wand gekehrt“. Und in Tel Aviv gehen Bomben hoch, im<br />

Radio werden die Namen der Toten durchgegeben, und Orthodoxe sammeln Blut und menschliche<br />

Fleischstücke von der Straße auf. Aber so wie Moshe die tödliche Bedrohung des<br />

4


Nationalsozialismus abgeschieden und beschützt in einer katholischen Enklave verbracht hatte, lebt<br />

auch Sophie in Israel in ihrem eigenen Kokon. Sie kann jederzeit zurückkehren in das friedliche<br />

Berlin. Moshe kann das nicht. So ist „Eine Art Liebe“ auch ein politisches Buch. Es handelt von<br />

Lebensgeschichten, scheinbar heil und unbeschadet, auf der Folie einer friedlosen und destruktiven<br />

Welt. Die Akteure tun nur so, als herrsche eine friedliche und geordnete Normalität; ihre Versuche,<br />

die Hölle um sie herum zu ignorieren, führen nur dazu, dass diese sich unbemerkt in ihr Leben<br />

einfrisst und es langsam erodiert.<br />

Das ist auch so bei den Akteuren des Romans „Die Habenichtse“ (2006). Hier leben die<br />

Protagonisten ihr gut situiertes Leben, ohne die immer wieder durchscheinende Kulisse von<br />

Bedrohung und Terror kaum mehr als flüchtig zur Kenntnis zu nehmen. Sie sind unfähig, sich dem<br />

sozialen Elend unmittelbar vor ihrer Tür zu stellen, bis es sie erreicht. Auch in diesem Roman geht<br />

es letztlich um Schuld, um die Schuld an sich selbst und gegenüber anderen durch ein leeres,<br />

unbeteiligtes Leben.<br />

Jakob und Isabelle haben sich Anfang der 1990er Jahre als Studenten in Freiburg kennengelernt und<br />

eine Nacht miteinander verbracht. Sie hat die Episode längst vergessen, aber Jakob findet Isabelle<br />

nach zehn Jahren auf einer Party in Berlin wieder, nachdem er einen Geschäftstermin im World<br />

Trade Center in New York vom 11. auf den 9. September verschoben hat. Statt seiner kommt sein<br />

Kollege Robert beim Attentat ums Leben, und Jakob kann die Position in der Londoner<br />

Anwaltskanzlei übernehmen, die Robert zugedacht war. Jakob und Isabelle heiraten, ohne große<br />

Begeisterung, weil es sich halt so ergibt. Isabelle, Teilhaberin eines Berliner Grafikbüros, kann auch<br />

von London aus an ihren Illustrationen arbeiten. Tagsüber ist sie viel allein, denn Jakob arbeitet viel<br />

und ist fasziniert von seinem Chef, dem alternden Juden Bentham, der zur Zeit des<br />

Nationalsozialismus mit einem Kindertransport nach London kam. Man geht gemeinsam essen, oft<br />

mit Alistair, einem Kollegen Jakobs. Das Paar wohnt in einem frisch renovierten Reihenhaus in<br />

Kentish Town, in einer Straße, in die immer mehr wohlhabende Juppies ziehen. Im Nachbarhaus,<br />

Wand an Wand, lebt aber noch eine sozial deklassierte Familie; das kleine Mädchen Sara wird dort<br />

vernachlässigt und misshandelt. Isabelle hört regelmäßig verdächtige Geräusche, fragt aber nie<br />

nach, und selbst als sie das Mädchen hilflos und verzweifelt im Hinterhof des Hauses findet, hilft<br />

sie ihm nicht, sondern kümmert sich stattdessen um die Katze: „wie idiotisch, sich einzumischen“.<br />

Das Leben plätschert dahin. Isabelle wandert ziellos durch Londons Straßen und lässt sich<br />

schließlich, ohne darüber viel nachzudenken, mit Jim ein, einem attraktiven, aber gewalttätigen<br />

Kleinkriminellen und Gelegenheitsdealer. Jakob kommt abends spät aus der Kanzlei; er will sich<br />

nicht einmischen in Isabelles Leben, will ihr nichts vorschreiben, beiden fehlt es ja an nichts.<br />

Unmerklich driften Jakob und Isabelle voneinander fort, in Beziehungslosigkeit und Leere.<br />

Den anderen, in deren Leben es wirkliche Verluste, wirklichen Schmerz gab, scheint es eher zu<br />

gelingen, ein erfülltes Leben zu finden. Da ist Bentham, der seinem Lebensgefährten nachtrauert,<br />

der bei einem Motorradunfall starb. Anders als Jakob weiß er, dass die Restitutionsprozesse um<br />

jüdisches Eigentum, die er in seiner Kanzlei führt, vergangenes Unrecht nie wieder gut machen<br />

werden, und lebt mit diesem Wissen der Vergeblichkeit. Gerade deshalb geht von ihm eine<br />

melancholische Würde aus, die Jakob fasziniert. Da sind die beiden Berliner Geschäftspartner<br />

Isabelles: Die Frau des einen stirbt an Krebs, aber er findet trotz der Trauer eine neue Liebe. Dem<br />

anderen, einem jüdischen Exil-Ungarn, gelingt es, seine unerfüllte Liebe zu Isabelle zu überwinden<br />

und sein eigenes Leben zu leben.<br />

Die Katastrophe tritt ein, als Isabelle Jim in seine Wohnung folgt, wo er sie und das Kind Sara<br />

brutal erniedrigt und schlägt und schließlich in der verschlossenen Wohnung allein zurücklässt.<br />

Isabelle kann sich befreien und ruft schließlich doch noch die Polizei, die das Mädchen Sara vor<br />

ihrer gewalttätigen Alkoholikerfamilie rettet. Jakob, der von einer Dienstreise zurückkehrt, ist<br />

erschrocken, bringt einen Strauß Blumen und verspricht: „Es wird anders jetzt.“ Aber man ist sich<br />

da nicht so sicher.<br />

5


Drei Perspektiven existieren unabhängig voneinander und verschlingen sich dann doch ineinander,<br />

die der gequälten und verschüchterten Sara, die des gewalttätigen Jim, der noch immer nach seiner<br />

Freundin Mae sucht, die er doch selbst fast erschlagen hat, und die der coolen und schicken Juppie-<br />

Welt von Isabelle und Jakob, deren moralisches Elend fast noch größer ist als das der sozial<br />

Ausgegrenzten. Sie haben nie gelernt, wie man nicht als beziehungslose Monade, sondern als<br />

gesellschaftliches Wesen existiert und wie man in seinem Leben Bedeutung und Sinn findet. Leben<br />

spürt nur, wer andere wahrnimmt, sich auf sie einlässt und sich seiner geschichtlichen und sozialen<br />

Verantwortung stellt. Explizit ist in „Die Habenichtse“ von all dem nie die Rede. Es gibt keine<br />

Lehre und keine Moral, die der Leser am Ende der Lektüre mitnehmen kann. „Ein Thesenroman<br />

ohne Thesen“, wurde das Buch von der Kritik genannt, ein „desorientierendes Buch über eine<br />

Desorientierung“ (Meike Fessmann). Und es ist, paradoxerweise, als solches nicht nur ein<br />

politischer Roman, sondern vor allen Dingen ein sehr moralisches Buch.<br />

Der Band „Überlandleitung“ (2007), als „Prosagedicht“ irgendwo zwischen Lyrik und Erzählung<br />

angesiedelt, verweist wieder auf die ersten Texte <strong>Hacker</strong>s und ist ein Journal, das mit der<br />

Genauigkeit einer poetischen Sprache städtische Landschaften auslotet, Berlin und das Frankfurter<br />

Umland, Straßenszenen vor dem Fenster, die Wohnung einer verstorbenen Nachbarin; Staub,<br />

Schnee, Schlaf und Schwere – in mal anekdotischen, mal aphoristischen Gedankensplittern,<br />

poetischen Notizen, realistischen Beobachtungen und lyrischen Phantasien, archetypisch, einfach,<br />

jedes Pathos vermeidend.<br />

<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> - Primärliteratur<br />

Stand: 15.03.2012<br />

„Tel Aviv. Eine Stadterzählung“. Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1997 (=edition suhrkamp 2008).<br />

„Morpheus oder Der Schnabelschuh“. Erzählungen. Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1998 (=edition<br />

suhrkamp 2092).<br />

„Der Bademeister“. Roman. Frankfurt/M. (Suhrkamp) 2000.<br />

„Eine Art Liebe“. Roman. Frankfurt/M. (Suhrkamp) 2003.<br />

„Die Habenichtse“. Roman. Frankfurt/M. (Suhrkamp) 2006.<br />

„Überlandleitung“. Prosagedichte. Frankfurt/M. (Suhrkamp) 2007.<br />

„Alix, Anton und die anderen. Roman“. Frankfurt/M. (Suhrkamp) 2009.<br />

„Die Erdbeeren von Antons Mutter“. Frankfurt/M. (Fischer) 2010.<br />

„Eine Dorfgeschichte“. Frankfurt/M. (Fischer) 2011.<br />

<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> - Übersetzungen<br />

Stand: 01.03.2009<br />

Lea Aini: „Eine muß da sein“. Roman. Aus dem Hebräischen. Frankfurt/M. (Suhrkamp) 1997.<br />

Jossi Avni: „Der Garten der toten Bäume“. Roman. Aus dem Neuhebräischen zusammen<br />

mit Markus Lemke. Hamburg (MännerschwarmSkript) 2000.<br />

<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> - Tonträger<br />

Stand: 01.05.2011<br />

„Die Erdbeeren von Antons Mutter“. <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> liest. Komplettlesung. 4 CDs. Berlin (DAV)<br />

2010.<br />

6


<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> - Sekundärliteratur<br />

Stand: 15.03.2012<br />

Auffermann, Verena: „<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>s Debüt: Tel Aviv als Text“. In: Süddeutsche Zeitung,<br />

24./25.5.1997.<br />

Hartung, Harald: „Der Regen kommt von oben“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31.1.1998.<br />

(Zu: „Tel Aviv“).<br />

Albath, Maike: „<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>: Morpheus oder Der Schnabelschuh“. Interview. In:<br />

Büchermarkt. Deutschlandradio, 27.1.1999. http://www.dradio.de/dlf/sendungen/buechermarkt/-<br />

164297/<br />

Tuschick, Jamal: „Leben am Tisch“. In: Frankfurter Rundschau, 3.3.1999. (Zu: „Morpheus“).<br />

Halter, Martin: „Der Schatten der Toten“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29.3.1999. (Zu:<br />

„Morpheus“).<br />

Langner, Beatrix: „Museum des Hässlichen“. In: Neue Zürcher Zeitung, 14.9.2000. (Zu: „Der<br />

Bademeister“).<br />

Steinert, Hajo: „Platzende Kacheln“. In: Die Zeit, 19.10.2000. (Zu: „Der Bademeister“).<br />

Jung, Werner: „Einer muss die Zeit festhalten“. In: die tageszeitung, 24.10.2000. (Zu: „Der<br />

Bademeister“).<br />

Obermüller, Klara: „Hundert Jahre nasse Volksgesundheit“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

14.11.2000. (Zu: „Der Bademeister“).<br />

Hueck, Carsten: „Metaphysisches Schwimmbad“. In: Handelsblatt, 17.11.2000. (Zu: „Der<br />

Bademeister“).<br />

Kramatschek, Claudia: „Stimme eines Hüters“. In: Freitag, 24.11.2000. (Zu: „Der Bademeister“).<br />

Albath, Maike: „Sehnsüchtig den Beckenrand umkreisen“. In: Frankfurter Rundschau, 25.11.2000.<br />

(Zu: „Der Bademeister“).<br />

Auffermann, Verena: „Tod im Basin“. In: Süddeutsche Zeitung, 6.12.2000. (Zu: „Der<br />

Bademeister“).<br />

Kraft, Thomas: „Vom Verschwinden“. In: Stuttgarter Zeitung, 20.4.2001. (Zu: „Der<br />

Bademeister“).<br />

Magenau, Jörg: „Abel lebt, doch Kain muß sterben“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

7.10.2003. (Zu: „Eine Art Liebe“).<br />

Peters, Sabine: „Kain und Abel, revisited“. In: Frankfurter Rundschau, 29.10.2003. (Zu: „Eine Art<br />

Liebe“).<br />

Baumgart, Constanze: „Wenn die Erinnerung kommt“. In: Jüdische Allgemeine Wochenzeitung,<br />

20.11.2003. (Zu: „Eine Art Liebe“).<br />

Martus, Steffen: „Die Moses-Fragmente“. In: Süddeutsche Zeitung, 28.11.2003. (Zu: „Eine Art<br />

Liebe“).<br />

Bauschmidt, Elisabeth: „Nur an den hellen Kies erinnert er sich“. In: Literarische Welt,<br />

13.12.2003. (Zu: „Eine Art Liebe“).<br />

Kruse, Katrin: „Wem die Erinnerung kommt. Eine Lebensgeschichte in Tel Aviv“. In: die<br />

tageszeitung, 22.12.2003. (Zu: „Eine Art Liebe“).<br />

Rüdenauer, Uli: „Von Umwegen, die in einen Verrat münden“. In: Saarbrücker Zeitung,<br />

19.2.2004. (Zu: „Eine Art Liebe“).<br />

Detje, Robin: „‚Und Moshe sprach: Erfinde mich!‘ <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> schreibt über das Leben Saul<br />

Friedländers keinen Enthüllungsroman“. In: Literaturen. 2004. H.3. S.61f.<br />

Blum, Mechthild: „‚Die Zeit kippt und liegt still wie ein Kreisel‘“. In: Badische Zeitung,<br />

17.4.2004. (Zu: „Eine Art Liebe“).<br />

7


Kramatschek, Claudia: „Verhältnisse und Verhängnisse. Claire Beyer, Hella Eckert, <strong>Katharina</strong><br />

<strong>Hacker</strong> und Michael Lentz erzählen die Liebe“. In: Neue Deutsche Literatur. 2004. H.1. S.168–173.<br />

(Zu: „Eine Art Liebe“).<br />

Schneider, Wolfgang: „Gern erwachsen. <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>“. In: Börsenblatt für den Deutschen<br />

Buchhandel, 9.3.2006. (Porträt).<br />

Voigt, Claudia: „Unglückskinder“. In: Der Spiegel, 13.3.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

März, Ursula: „Wand an Wand mit Sara“. In: Frankfurter Rundschau, 15.3.2006. (Zu: „Die<br />

Habenichtse“).<br />

Auffermann, Verena: „Schlimme brave Welt“. In: Die Zeit, 16.3.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Kraume, Anne: „So soll es sein“. In: die tageszeitung, 16.3.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Apel, Friedmar: „Nichts wird gut. Unerbittlich: <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>s Roman ihrer Generation“. In:<br />

Frankfurter Allgemeine Zeitung, 25.3.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Fessmann, Meike: „Unerbittliche Ziellosigkeit“. In: Süddeutsche Zeitung, 5.4.2006. (Zu: „Die<br />

Habenichtse“).<br />

Pleschinski, Hans: „Man muß Erbarmen haben“. In: Die literarische Welt, 22.4.2006. (Zu: „Die<br />

Habenichtse“).<br />

Korff, Christiane: „Seelische Mattheit“. In: Focus, 15.5.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Bucheli, Roman: „Als alles anders wurde“. In: Neue Zürcher Zeitung, 16.5.2006. (Zu: „Die<br />

Habenichtse“).<br />

Hueck, Carsten: „Die Welt in einem Wassertropfen“. In: Financial Times Deutschland, 16.5.2006.<br />

(Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Rüdenauer, Uli: „Liebe in Zeiten der Leere“. In: Saarbrücker Zeitung, 9.6.2006. (Zu: „Die<br />

Habenichtse“).<br />

Auffermann, Verena: „Zufall, Zweifel, Zweischneidigkeit“. In: Literarische Welt, 24.6.2006. (Zu:<br />

„Die Habenichtse“).<br />

Mazenauer, Beat: „Ein ganz normales Leben. In ihrem Stadtbuch ‚Tel Aviv‘ lässt <strong>Katharina</strong><br />

<strong>Hacker</strong> den Schrecken des Nahostkonflikts nur durch die Hintertüre ein“. In: Freitag, 4.8.2006.<br />

Glauner, Max: „Nichts wie zuvor und alles beim Alten“. In: Freitag, 22.9.2006. (Zu: „Die<br />

Habenichtse“).<br />

Freundel, Natascha: „Die Spielregeln der Jugend“. In: Berliner Zeitung, 28.9.2006. (Zu: „Die<br />

Habenichtse“).<br />

Freund, Wieland: „Mondäne Scheinwelt“. In: Die Welt, 4.10.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Müller, Lothar: „<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> – Ausgezeichnet mit dem ‚Deutschen Buchpreis‘“. In:<br />

Süddeutsche Zeitung, 4.10.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Schröder, Julia: „Und zum Schluss geht auch noch eine Katze drauf“. In: Stuttgarter Zeitung,<br />

4.10.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Simon, Anne-Catherine: „Und bitte eine nicht zu undeutliche Dosis Moral!“. In: Die Presse, Wien,<br />

4.10.2006. (Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Norbisrath, Gudrun: „Ziemlich viel Elend“. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 27.12.2006.<br />

(Zu: „Die Habenichtse“).<br />

Lehmkuhl, Tobias: „So stirbt der Mensch“. In: Süddeutsche Zeitung, 19.11.2007. (Zu:<br />

„Überlandleitung“).<br />

Jung, Jochen: „Ich, eine Blindschleiche“. In: Der Tagesspiegel, Berlin, 30.12.2007. (Zu:<br />

„Überlandleitung“).<br />

Lovenberg, Felicitas von: „Chronik einer Zerrüttung“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung,<br />

14.11.2009. (Zu: „Alix“).<br />

anonym: „Erbarmen in der Ehe“. In: Der Spiegel, 16.11.2009. (Zu: „Alix“).<br />

Bahners, Patrick: „Schicksal ist der Schuldzusammenhang von Lebendigem“. In: Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung, 21.11.2009. (Zu: „Alix“).<br />

Klauhs, Harald: „So ist es aber nicht“. In: Die Presse, Wien, 21.11.2009. (Zu: „Alix“).<br />

Krekeler, Elmar: „Den Tod im Nacken“. In: Literarische Welt, 21.11.2009. (Zu: „Alix“).<br />

8


Fessmann, Meike: „Unheil droht, wo Rituale wanken“. In: Süddeutsche Zeitung, 21./22.11.2009.<br />

(Zu: „Alix“).<br />

Henneberg, Nicole: „Risse im Eis“. In: Frankfurter Rundschau, 24.11.2009. (Zu: „Alix“).<br />

Heidemann, Britta: „Die Grausamkeit der Frauen“. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung,<br />

27.11.2009. (Zu: „Alix“).<br />

Dietschreit, Frank: „Eine Schöneberger Melancholie“. In: Mannheimer Morgen, 28.11.2009. (Zu:<br />

„Alix“).<br />

Encke, Julia: „Schlimmer geht's immer“. In: Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 29.11.2009.<br />

(Zu: „Alix“).<br />

März, Ursula: „Schuld, Mittelstand und Wahn“. In: Die Zeit, 3.12.2009. (Zu: „Alix“).<br />

Henneberg, Nicole: „Schwebendes Verhängnis“. In: Basler Zeitung, 4.12.2009. (Zu: „Alix“).<br />

Rudolph, Ekkehart: „Zweispaltiges Gruppenbild mit Damen“. In: Stuttgarter Zeitung, 11.12.2009.<br />

(Zu: „Alix“).<br />

Isenschmid, Andreas: „Fragen, die einen umschwirren“. In: NZZ am Sonntag, 20.12.2009. (Zu:<br />

„Alix“).<br />

Michel, Gabriele: „Was von der Liebe übrig blieb“. In: Literaturen. 2010. H.1. S.87. (Zu: „Alix“).<br />

Birrer, Sibylle: „Berlin, bewölkt bis stürmisch“. In: Neue Zürcher Zeitung, 11.2.2010. (Zu:<br />

„Alix“).<br />

Heidemann, Britta: „Der Schnee von gestern“. In: Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 18.5.2010.<br />

(Zu: „Die Erdbeeren“).<br />

Sternburg, Judith von: „Von Menschen und Schnecken“. In: Frankfurter Rundschau, 25.5.2010.<br />

(Zu: „Die Erdbeeren“).<br />

Fessmann, Meike: „Showdown in Calberlah“. In: Süddeutsche Zeitung, 28.5.2010. (Zu: „Die<br />

Erdbeeren“).<br />

Krekeler, Elmar: „Es gibt keinen Pudding im Bioladen“. In: Die Welt, 4.6.2010. (Porträt).<br />

Bahners, Patrick: „Die Schneckenforscherin. <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong> erläutert in Stuttgart ihre Poetik“.<br />

In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.6.2010.<br />

Apel, Friedmar: „Mit den Erdbeeren wachsen“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19.6.2010.<br />

(Zu: „Die Erdbeeren“).<br />

Siblewski, Klaus: „Idylle mit Schnecken und blauem BMW“. In: Volltext. 2010. H.3. S.18f. (Zu:<br />

„Die Erdbeeren“.)<br />

Jung, Jochen: „Die ungebundenen Vierziger aus Berlin“. In: Die Zeit, 1.7.2010. (Zu: „Die<br />

Erdbeeren“).<br />

Schings, Kathrin: „Gute Zeiten und schlechte Zeiten“. In: Berliner Zeitung, 5.8.2010. (Zu: „Die<br />

Erdbeeren“).<br />

Birrer, Sibylle: „Im Wurzelwerk des Zusammenlebens“. In: Neue Zürcher Zeitung, 14.8.2010. (Zu:<br />

„Die Erdbeeren“).<br />

Gutschke, Irmtraud: „‚Das ist die Seele‘“. In: Neues Deutschland, 19.8.2010. (Zu: „Die<br />

Erdbeeren“).<br />

Leskovec, Andrea: „<strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>s ‚Die Habenichtse‘. Ein Roman über Gewalt?“. In: LiLi.<br />

Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik. 2010. H.159. S.161–172.<br />

Amann, Wilhelm: „‚Global flows – local culture‘? <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>, ‚Die Habenichtse‘“. In:<br />

Globalisierung und Gegenwartsliteratur. Konstellationen – Konzepte – Perspektiven. Hg. von<br />

Wilhelm Amann. Heidelberg (Synchron) 2010. S.209–222.<br />

Erschens, Hermann: „Stefan-Andres-Preis an <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>“. In: Mitteilungen der Stefan-<br />

Andres-Gesellschaft. Bd. 31. Schweich (Stefan-Andres-Gesellschaft) 2010. S.10–17.<br />

Wetzstein, Verena: „Von Erdbeeren, Schnecken und Schildkröten. Alzheimer-Demenz und<br />

Angehörige bei Annette Pehnt und <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>“. In: Jahrbuch Literatur und Medizin. Bd. 4.<br />

Heidelberg (Winter) 2010. S.169–184.<br />

Sternburg, Judith von: „Ein Tier oder ein Toter“. In: Berliner Zeitung, 11.10.2011. (Zu:<br />

„Dorfgeschichte“).<br />

9


Steinfeld, Thomas: „Dieses diffuse Wir-Gefühl“. In: Süddeutsche Zeitung, 13.10.2011. (Zu:<br />

„Dorfgeschichte“).<br />

Albath, Maike: „Vom schwermütigen Jäger gelernt“. In: Literarische Welt, 15.10.2011. (Zu:<br />

„Dorfgeschichte“).<br />

Hirsch, Anja: „Und einmal im Sommer wurden uns die Haare geschnitten“. In: Frankfurter<br />

Allgemeine Zeitung, 15.10.2011. (Zu: „Dorfgeschichte“).<br />

Schröder, Christoph: „Geruch von Hunden“. In: Der Tagesspiegel, Berlin, 6.11.2011. (Zu:<br />

„Dorfgeschichte“).<br />

Matt, Beatrice von: „Scherben der Vergangenheit“. In: Neue Zürcher Zeitung, 22.11.2011. (Zu:<br />

„Dorfgeschichte“).<br />

Mohr, Peter: „Diffuses Odenwälder Gemisch“. In: Mannheimer Morgen, 17.12.2011. (Zu:<br />

„Dorfgeschichte“).<br />

Leal, Joanne: „The interpersonal is political. Locating the ethical subject in <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>'s<br />

‚Die Habenichtse‘“. In: Angermion. Yearbook for Anglo-German literary criticism, intellectual<br />

history and cultural transfer. Bd.4. Berlin u.a. (De Gruyter) 2011. S.165–182.<br />

Shafi, Monika: „‚New concept – new life‘. Bodies and buildings in <strong>Katharina</strong> <strong>Hacker</strong>'s novel ‚Die<br />

Habenichtse‘“. In: David N. Coury (Hg.): Globalization, German literature, and the New Economy.<br />

Toronto, Ontario (University of Toronto Press) 2011. S.434–446.<br />

Maidt-Zinke, Kristina: „Zwischen Teufelsgrab und Galgenhügel“. In: Die Zeit, 12.1.2012. (Zu:<br />

„Dorfgeschichte“).<br />

Quellenangabe: Eintrag "<strong>Hacker</strong>, <strong>Katharina</strong>" in nachschlage.NET/<strong>KLG</strong> - Kritisches Lexikon zur<br />

deutschsprachigen Gegenwartsliteratur,<br />

URL: http://www.nachschlage.NET/document/16000000723 (abgerufen von Biblioteca del Dip. to<br />

dStudi am 2.9.2013)<br />

Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur - <strong>KLG</strong><br />

© edition text + kritik im Richard Boorberg Verlag GmbH & Co KG<br />

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