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Physik PHB3/4 (Schwingungen, Wellen, Optik)<br />

Seite<br />

GeomOptikEinf2_BA.doc - 1<br />

1.5 Totalreflexion<br />

Tritt beim Übergang an Grenzflächen vom “optisch dichteren“ zum “optisch dünneren“ Medium auf.<br />

Für einen bestimmten Einfallswinkel <strong>ε</strong> g<br />

verläuft der gebrochene Strahl in der<br />

n’ < n<br />

Grenzfläche (<strong>ε</strong>’ = 90°). Bei weiterer<br />

n’<br />

Vergrößerung des Einfallswinkels tritt<br />

nur noch Reflexion auf: Totalreflexion.<br />

n<br />

Idealer Reflexionsgrad R = 100%.<br />

Außerhalb des Bereichs der Totalreflexion<br />

wird der reflektierte Anteil um so größer,<br />

je flacher eingestrahlt wird.<br />

nsin <strong>ε</strong><br />

g<br />

= n'sin 90°<br />

n'<br />

sin <strong>ε</strong><br />

g<br />

=<br />

<strong>ε</strong> g heißt Grenzwinkel der Totalreflexion<br />

n<br />

Beispiel: Übergang Glas/Luft; n L = 1, n G = 1,5<br />

1<br />

sin <strong>ε</strong><br />

g<br />

= ⇒ <strong>ε</strong> g = 41,8°<br />

1,5<br />

1.5.1 Totalreflexion in optischen Prismen<br />

1) Umlenkprisma<br />

Vertauschung von "rechts" und "links"<br />

"Drehsinn" ändert sich<br />

(wirkt wie ein Spiegel,<br />

z.B. bei der Betrachtung einer<br />

Rechtsschraube im Spiegel)<br />

2) Wendeprisma (Dove-Prisma) Geradsichtprisma<br />

Vertauschung von "oben" und "unten"<br />

(wirkt wie Spiegel)<br />

"Drehsinn" ändert sich<br />

Außerdem Farbtrennung wegen der<br />

Dispersion


Physik PHB3/4 (Schwingungen, Wellen, Optik)<br />

3) Umkehrprisma (Porro-Prisma)<br />

Seite<br />

GeomOptikEinf2_BA.doc - 2<br />

Vertauschung von "oben" und "unten"<br />

aber:<br />

"Drehsinn" bleibt erhalten<br />

4) Doppeltes Porro-Prisma - Anwendung in Ferngläsern kurzer Bauform<br />

Das zweite Prisma vertauscht auch<br />

noch "links" und "rechts"<br />

damit:<br />

vollständige Bildumkehr<br />

"Drehsinn" bleibt erhalten<br />

kein Spiegelbild !<br />

Bemerkung: Auch bei der Totalreflexion dringt das lichtelektrische Feld ca. eine Wellenlänge<br />

tief in das optisch dünnere Medium ein (→ frustrierte Totalreflexion).<br />

1.5.2 Totalreflexion und Lichtwellenleiter (LWL strahlenoptisch)<br />

Ein zylindrischer Lichtwellenleiter besteht aus “Kern“ und “Mantel“. Der transparente, lichtleitende<br />

Kern hat einen höheren Brechungsindex als der Mantel n K > n M . Wenn der Einfallswinkel an der<br />

Grenzfläche Kern/Mantel kleiner als der Totalreflexionswinkel ist, erfolgt Lichtübertragung.<br />

Multimode-LWL mit Stufenindex-Profil<br />

Typische Werte<br />

n K = 1,527<br />

n M = 1,517<br />

100 µm<br />

d K = 200 µm<br />

400 µm<br />

200 µm<br />

d M = 300 µm<br />

500 µm<br />

Charakteristika:<br />

große Laufzeitunterschiede der<br />

Lichtstrahlen → starke Impulsverbreiterung<br />

Bandbreite×Reichweite-Produkt<br />

B×l > 100 MHz⋅km


Physik PHB3/4 (Schwingungen, Wellen, Optik)<br />

Multimode-LWL mit Gradientenindex-Profil<br />

Seite<br />

GeomOptikEinf2_BA.doc - 3<br />

parabelförmiges<br />

Indexprofil:<br />

typische Werte<br />

n K(max) = 1,457<br />

n M = 1,417<br />

d K = 50 µm<br />

d M = 125 µm<br />

Charakteristika:<br />

geringe Laufzeitunterschiede der<br />

Lichtstrahlen (warum?) → geringe<br />

Impulsverbreiterung<br />

Bandbreite×Reichweite-Produkt<br />

B×l > 1 GHz⋅km<br />

Einmoden(Monomode)-LWL mit Stufenindex-Profil<br />

typische Werte<br />

n K = 1,457 (Quarz)<br />

n M = 1,417<br />

d K = 10 µm<br />

d M = 125 µm<br />

Charakteristika:<br />

keine Laufzeitunterschiede, da nur eine<br />

Ausbreitungsrichtung → formtreue<br />

Impulsübertragung<br />

Bandbreite×Reichweite-Produkt<br />

B×l > 10 GHz⋅km<br />

Numerische Apertur<br />

Berechnung des maximalen Akzeptanzwinkels θ A bei der Einkopplung (MM-SI-Faser)


Physik PHB3/4 (Schwingungen, Wellen, Optik)<br />

nM<br />

sin <strong>ε</strong> g =<br />

(Totalreflexion)<br />

n<br />

A<br />

K<br />

nsin Θ = n sin(90° −<strong>ε</strong><br />

) = n cos<strong>ε</strong><br />

(Brechung)<br />

K<br />

g<br />

K<br />

g<br />

Seite<br />

GeomOptikEinf2_BA.doc - 4<br />

nsin<br />

Θ = n 1−<br />

sin <strong>ε</strong><br />

A<br />

K<br />

2<br />

g<br />

= n<br />

K<br />

n<br />

1−<br />

n<br />

2<br />

M<br />

2<br />

K<br />

NA<br />

2 2<br />

= nsin<br />

Θ A = nK<br />

− nM<br />

NA = Numerische Apertur<br />

Die numerische Apertur gibt an, wie groß der max. Akzeptanzwinkel bei der Einkopplung ist und wie<br />

groß der max. Austrittswinkel am anderen Ende der Faser bei Auskopplung ist.<br />

Aufgaben:<br />

1. Wie groß ist die Numerische Apertur NA und der max. Akzeptanzwinkel Θ A bei einem<br />

Lichtwellenleiter ohne Mantel (n K = 1.62) ?<br />

2. Eine LED strahlt Licht mit einem Öffnungswinkel von 2σ = 80° ab.<br />

Wird alles Licht in eine SI-Faser mit n K = 1,62 und n M = 1,53 eingekoppelt ?<br />

1.6. Absorption (phänomenologisch)<br />

Absorption = Energieverlust der Strahlung im Innern des Materials<br />

Intensitätsverlust dI<br />

Für eine dünne Scheibe dx gilt:<br />

dI ~ dx<br />

dI ~ I<br />

I 0<br />

I(x)<br />

dI = −αIdx<br />

α = Proportionalitätskonstante<br />

( Minus da dI negativ)


Physik PHB3/4 (Schwingungen, Wellen, Optik)<br />

Umformung und Integration<br />

dI<br />

= −αdx<br />

⇒<br />

I<br />

I<br />

∫<br />

I<br />

0<br />

dI<br />

I<br />

x<br />

I<br />

= −α ∫ dx ⇒ ln = −αx<br />

oder:<br />

I<br />

0<br />

−αx<br />

0<br />

I( x)<br />

= I 0 e Beersches Absorptionsgesetz für elektromagnetische Strahlung<br />

α = α(λ 0 ) heißt Absorptionskoeffizient und ist wellenlängenabhängig<br />

Defintion: Spektraler Dämpfungskoeffizient α’ in dB/km<br />

α ' x<br />

−<br />

I(<br />

x)<br />

= I 10dB<br />

010<br />

Beispiele:<br />

Material α’ in dB/km Eindringtiefe in m (50%)<br />

Fensterglas<br />

optisches Glas<br />

Stadtluft<br />

klare Luft<br />

sehr gute Faser (λ = 1,3µm)<br />

90000<br />

3000<br />

10<br />

1,8<br />

0,2<br />

0,033<br />

1<br />

330<br />

1600<br />

15000<br />

Beispiel: Typischer Dämpfungsverlauf einer Glasfaser in Abhängigkeit von der Wellenlänge.<br />

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GeomOptikEinf2_BA.doc - 5<br />

Aufgabe: Geben Sie ein Rechenvorschrift für die Umrechnung von α in α’ an.


Physik PHB3/4 (Schwingungen, Wellen, Optik)<br />

1.7 Fermatsches Prinzip<br />

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GeomOptikEinf2_BA.doc - 6<br />

Lichtstrahlen laufen so, dass sie zwischen zwei Punkten (Objektpunkt und Bildpunkt) immer die<br />

kürzeste Zeit brauchen.<br />

a<br />

Im idealen optischen System laufen alle<br />

a 2 Strahlen von O nach O’ gleich schnell<br />

a 1 a 3<br />

b<br />

b 2<br />

(= isochron) t a = t b = t c .<br />

1 b3<br />

O’<br />

O<br />

abbildendes<br />

optisches System<br />

t<br />

a<br />

Weg ai<br />

1<br />

= = ∑ = ∑ aini<br />

Geschw.<br />

c c<br />

∑ a<br />

i<br />

n<br />

i<br />

= ∑b<br />

i<br />

n<br />

i<br />

= ∑ c<br />

i<br />

n<br />

i<br />

Die “optischen Weglängen“ sind gleich<br />

i<br />

0<br />

Def.: Optische Weglänge<br />

Brechzahl x Geometrischer Weg<br />

Beispiel:<br />

a<br />

B<br />

B’<br />

OA + nAA'<br />

+ A'<br />

O'<br />

= OB + nBB'<br />

+ B'<br />

O'<br />

Berechnung der Topologie !<br />

O<br />

A<br />

n<br />

A’<br />

O’<br />

Optische Weggleichheit bzw.<br />

gleiche Laufzeit heißt auch:<br />

Gleiche Anzahl von Wellenlängen auf allen Wegen.<br />

Beweis:<br />

Übung: Zeigen Sie, dass das Reflexionsgesetz und das Brechungsgesetz aus dem<br />

Fermatschen Prinzip ableitbar sind.

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