PROVINZ TREVISO

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verdankt: Castelfranco (franco = frei).
Die Stadt erlebte im Lauf des 16. und 18. Jh.
zwei architektonische Blütezeiten: zuerst wurden
einige bedeutende Paläste, dann der Dom und
das Teatro Accademico erbaut, die beiden
letzteren sind Werke von Francesco Maria Preti.
Durch den Uhrenturm (Torre dell’Orologio), der
früher der Haupteingang der Stadt war, kann
man weiter bis zum Haus des Giorgione 37 und
zum angrenzenden Dom bzw. Kirche Santa
Maria Assunta 38 gehen.
Diese Kirche wurde auf den Überresten der alten
Kirche San Liberale erbaut, die eine romanische
Kirche mit drei runden Apsiden war. Sie war
aber baufällig und wurde deshalb mit derselben
Baustruktur, aber um neunzig Grad gedreht,
neu gebaut. Die Fassade wurde nicht nach den
Plänen von Preti gestaltet, sondern nach denen
von Riccati. Am Ende des 19. Jh. wurde die
Fassade nach einem Entwurf des Architekten Pio
Finazzi verändert und vervollständigt. Im Inneren
des Dom befindet sich das berühmte Altarbild
von Giorgione*, das Maria mit den Heiligen
Georg und Franz darstellt.
Das Altarbild von Giorgione
Der Duomo (Castelfranco Veneto)
Das Teatro Accademico 39
Nicht weit vom Dom erhebt sich das Mitte
des 18. Jh. nach Plänen des Architekten
Preti erbaute Theater. Zu Anfang des 18.
Jh. hatten sich in Castelfranco Studier- und
Forschungszirkel von erheblichem kulturellen
Niveau gebildet, und Francesco Maria Preti
gehörte zum aufklärerischen Kreis um die
Brüder Riccati, die eine Wissenschaftliche
Akademie gegründet hatten, die über die
Grenzen der Stadt hinaus kulturell bedeutsam
war. Der Architekt Preti war der Erste, der in
seinen Bauten systematisch den harmonischen
proportionalen Mittelwert anwandte.
Dabei benutzte er Theorien, Lehrsätze und
Prinzipien, die auch andere anwandten, aber er
begründete sie nach harmonisch-musikalischen
Überlegungen. Der Entwurf für das Teatro
Accademico, dessen Zeichnungen noch
heute in der Gemeindebibliothek aufbewahrt
werden, ist das Ergebnis von Forschungen,
die der Architekt durchführte, um der
doppelten Funktion des Theaters gerecht zu
werden: dieses Gebäude sollte nämlich sowohl