Lernen und Lehren - Universität Regensburg
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Nichtassoziatives <strong>Lernen</strong> (Habituation,<br />
Sensitivierung …)<br />
• Nichtassoziativ gelernt wird, wenn ein Organismus die Eigenschaften<br />
eines singulären Reizes erlernt, indem er ihm wiederholt ausgesetzt<br />
wird.<br />
• Wiederholte Darbietung eines Reizes kann zur Abnahme der Reaktion<br />
führen (Habituation). Habituation ist die Fähigkeit des Nervensystems<br />
eines Organismus, unwichtige Reize, die sich monoton wiederholen,<br />
zu erkennen <strong>und</strong> mit der Zeit zu ignorieren.<br />
• Beispielsweise werden als unbedeutsam erkannte Signale wie das<br />
Ticken der Armbanduhr oder Verkehrslärm vor dem Fenster nach<br />
einiger Zeit nicht mehr bewusst wahrgenommen.<br />
• Darbietung eines intensiven oder unangenehmen Reizes stellt die<br />
ursprüngliche Reaktion wieder her (Dishabituation)<br />
• Wiederholte Darbietung von unangenehmen Reizen führt zur<br />
Zunahme der Reaktionsstärke (Sensitivierung)<br />
Beispiel: Reizdarbietung <strong>und</strong> gemessene<br />
physiologische Daten eines Säuglingsversuchs<br />
zur Habituation<br />
Assoziatives <strong>Lernen</strong><br />
• Assoziatives <strong>Lernen</strong> bedeutet, dass ein<br />
Organismus etwas über die Beziehung zwischen<br />
zwei Reizen oder den Zusammenhang eines<br />
bestimmten Reizes <strong>und</strong> seinem eigenen<br />
Verhalten lernt. Eine assoziative Verbindung<br />
zwischen den beiden Reizen oder Reiz <strong>und</strong><br />
Verhalten wird geknüpft.<br />
• Beispiele assoziativen <strong>Lernen</strong>s bilden die<br />
Klassische <strong>und</strong> Operante Konditionierung, aber<br />
auch bloße raum-zeitliche Kontiguität.<br />
Neurophysiologsiche Basis (kommt später<br />
vielleicht oder auch nicht?)<br />
• <strong>Lernen</strong> erfolgt durch Änderungen in der Struktur<br />
von Verknüpfungen zwischen Nervenzellen<br />
• Oder: <strong>Lernen</strong> erfolgt durch die Änderung der<br />
Effizienz bestehender Verbindungen.<br />
• Beide Arten des <strong>Lernen</strong>s sind im menschlichen<br />
Nervensystem implementiert.<br />
<strong>Lernen</strong> in kognitiver Sicht<br />
• <strong>Lernen</strong> ist der Prozess, durch den deklaratives<br />
Wissen (z.B. Begriffe, Schemata, Regeln, auch<br />
Einstellungen) <strong>und</strong> prozedurales Wissen (das<br />
sind Fertigkeiten psychomotorischer <strong>und</strong><br />
kognitiver Art, z.B. Problemlöseheurismen) über<br />
die Welt sowohl aufgr<strong>und</strong> externer Anregungen<br />
wie auch durch die Eigenaktivität des Lerners<br />
(Denken) entsteht oder verändert wird.<br />
• Nach Leutner gehört auch noch das <strong>Lernen</strong> von<br />
Einstellungen i.S. von positiven <strong>und</strong> negativen<br />
Orientierungen gegenüber Objekten dazu.<br />
Nicht kognitiv gelernt wird vieles, was zum<br />
sog. Nondeklarativen Wissen gehört (siehe<br />
Langzeitmodell des Gedächtnisses)<br />
• Verhaltensänderungen aufgr<strong>und</strong> von<br />
Konditionierungsprozessen<br />
Priming-Prozessen<br />
Gewöhnung / Habituation (z. B. sensorische<br />
Adaption an Gerüche, Geräusche …)<br />
Sensitivierung (ebenfalls nicht-assoziative<br />
Lernform)