Aktuelle Pfarrbrief Nr. 148 01/13 - von April 2013 ... - Pfarrei St. Benno
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Wie nehmen Sie die aktuelle Situation der Kirche wahr? Ist die Kirche ein<br />
„Sanierungsfall“? Grundgedanke der Kirche ist die Liebe. Verwaltung und Feste feiern<br />
ist wichtig, aber da unterscheidet sich die Kirche nicht <strong>von</strong> einem x-beliebigen Verein.<br />
Wesentlich ist, dass die Kirche jedem Menschen signalisiert, dass er willkommen<br />
ist. Es macht Hoffnung, dass man immer wieder Menschen begegnet, die auf diese<br />
Weise mit ganzem Herzen Kirche leben.<br />
Viele Menschen finden nicht mehr den Weg zur Kirche. Findet die Kirche den<br />
Weg zu den Menschen? Die Kirche muss die frohe Botschaft zu den Menschen bringen.<br />
Pfarrer sind keine Verwaltungsmenschen. Damit sie mehr Zeit für die Seelsorge<br />
haben, brauchen sie die Unterstützung der Laien. Und Predigten sollten keine bloße<br />
Nacherzählung des Evangeliums sein, sondern das Evangelium auf unsere heutige<br />
Lebenssituation hin deuten.<br />
Franziska Wolfgramm(66):<br />
„Mehr Seelsorge.<br />
Einfacher, bescheidener,<br />
herzlicher.“<br />
Jesus begegnet jedem Menschen mit unbedingter Wertschätzung, Wahrhaftigkeit<br />
und Dialogbereitschaft. Kann die Kirche dem christlichen Menschenbild<br />
gerecht werden? Jesus sagt: „Eure Rede sei: Ja ja, nein nein.“. Die Kirche aber versteckt<br />
sich hinter verstaubten Formulierungen. Sie muss deutlich erklären, dass sie die<br />
Missbrauchsfälle aufklären möchte und dass sie um Lösungen ringt, damit so etwas<br />
Furchtbares nie mehr vorkommt. Aber sie muss auch klar machen, dass es zutiefst<br />
christlich ist, die schuldig gewordenen Menschen nicht abzuschreiben und der Medienhetze<br />
auszusetzen. Genauso wie sie den Opfern jegliche Hilfestellung bieten sollte,<br />
sollte sie auch jeden Täter unterstützen, der aufrichtig bereut und ernsthaft bemüht<br />
ist, sein Verhalten zu ändern und transparent zu machen. Unser christlicher Auftrag ist<br />
es, für Opfer und Täter zu beten. „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben<br />
unseren Schuldigern.“<br />
Das Zweite Vatikanische Konzil hat das Bild der Kirche als „wanderndes Gottesvolk“<br />
aufgefrischt. Was wünschen Sie der Kirche auf ihrem Weg durch die Zeit?<br />
Die Kirche sollte sich auf ihre Anfänge besinnen: Mehr Seelsorge. Einfacher, bescheidener,<br />
herzlicher. Wo jeder spürt: Hier bin ich Mensch, hier darf ich’s sein. Und wir alle<br />
sollten mehr Geduld haben – mit der Institution Kirche und mit allen Menschen, die mit<br />
ihren unterschiedlichen Bedürfnissen und Talenten Teil dieser Kirche sind.<br />
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