Aktuelle Pfarrbrief Nr. 148 01/13 - von April 2013 ... - Pfarrei St. Benno
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Aufbruch? -<br />
Wo ist er geblieben?<br />
In Gesprächen mit älteren Gemeindemitgliedern,<br />
die das II. Vatikanische Konzil<br />
als Jugendliche und junge Erwachsene<br />
erlebt haben, hört man immer wieder <strong>von</strong><br />
der Aufbruchstimmung, die während<br />
und nach dem Konzil in den Gemeinden,<br />
auch hier in <strong>St</strong>. <strong>Benno</strong>, geherrscht<br />
hat. Aus manchen Erzählungen ist auch<br />
nach 50 Jahren noch die Euphorie <strong>von</strong><br />
damals zu spüren. Der frische Wind, der<br />
durch die geöffneten Fenster der Kirche<br />
in diese hineingelassen werden sollte,<br />
war vor Ort also deutlich zu spüren.<br />
Was ist uns heute <strong>von</strong> dieser Aufbruchstimmung<br />
geblieben? Meine erste<br />
spontane Antwort auf diese Frage wäre:<br />
Nichts! Von einem Aufbruch ist weit und<br />
breit nichts zu sehen. Negativschlagzeilen<br />
bestimmen das öffentliche Bild.<br />
Fast leere Kirchenbänke allerorten. Es<br />
herrscht eher Lethargie. Als junger Katholik<br />
erntet man Unverständnis und<br />
Kopfschütteln und muss sich teilweise<br />
regelrecht rechtfertigen, wenn man sich<br />
in der Kirche engagiert.<br />
Doch ist das wirklich alles? Die katholische<br />
Kirche also schon eher ein hoffnungsloser<br />
Fall als ein Sanierungsfall?<br />
Nein. Die obige Antwort ist eine zu voreilige<br />
und oberflächliche. Ein genauerer,<br />
tieferer Blick tut also dringend nötig.<br />
Wo kann in der heutigen Zeit Kirche<br />
noch begeistern? Zuerst kommt mir<br />
nochmals das Jahr 2005 in Erinnerung:<br />
Weltjugendtag in Köln. Die Bilder <strong>von</strong><br />
damals, Gottesdienste in vollen <strong>St</strong>adien,<br />
tausende Menschen, Jung und Alt,<br />
die Papst Benedikt XVI. vom Rheinufer<br />
aus zujubelten, sind unvergessen.<br />
Ebenso der Gottesdienst im Vorfeld auf<br />
dem Odeonsplatz hier in München, wo<br />
viele nicht gleich nach Hause gegangen<br />
sind, sondern zusammen weiter gesungen<br />
haben.<br />
Vor drei Jahren konnten wir als Gastgeber<br />
beim 2. Ökumenischen Kirchentag<br />
diese besondere <strong>St</strong>immung ganz<br />
direkt erleben. Damit ihr Hoffnung habt<br />
– so das Motto des 2. ÖKT 2<strong>01</strong>0 – war<br />
und ist keine leere Worthülse. Ein ähnliches<br />
Bild bei den Papstbesuchen:<br />
hunderttausende Gläubige bei den Gottesdiensten<br />
und jubelnde Menschen auf<br />
<strong>St</strong>raßen und Plätzen.<br />
Erreicht die katholische Kirche die Menschen<br />
in größerer Anzahl also nur noch<br />
auf Großveranstaltungen? Gemeinsam<br />
gelebter und gefeierter Glaube als<br />
Event? Dieser Eindruck drängt sich aus<br />
obiger Aufzählung geradezu auf. Dem<br />
Wortsinne nach stellen diese Veranstaltungen<br />
aber auch Aufbrüche dar:<br />
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