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FÜR GEMEINDE UND SCHULE

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Durchreisende …<br />

Zum Titelbild<br />

»Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird,<br />

dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand<br />

errichtetes ewiges Haus im Himmel. Im gegenwärtigen<br />

Zustand seufzen wir und sehnen uns danach, mit<br />

dem himmlischen Haus überkleidet zu werden. So bekleidet,<br />

werden wir nicht nackt erscheinen.« (2 Kor 5,1-3)<br />

Wie Nomaden sind wir auf der Suche nach besseren Weideplätzen,<br />

nach guten Wasserstellen.<br />

Ständig wechseln Nomaden ihren Wohnort, bauen ihre<br />

Behausungen auf und ab. Sie kennen ihren Wanderweg,<br />

ihre Orte, wo sie bleiben können. Meist in kargen Wüstenlandschaften<br />

unterwegs, wurde gerade von jüdischen Nomaden<br />

Gott als wichtiger Dialogpartner erlebt, der Orientierung<br />

und Halt schenkte.<br />

Wie Nomaden ziehen auch wir von einem Ort zum anderen.<br />

Doch was zeichnet unser Ziehen aus? Werden wir<br />

wie die Wüstennomaden geleitet von Zielen? Sich wie die<br />

Nomaden für eine Bleibe zu entscheiden, gelingt uns das?<br />

Die Sehnsucht treibt uns an, das Leben als DIE Gelegenheit<br />

aufzufassen, glücklich und erfolgreich zu sein. Das Leben<br />

– ist es die letzte Gelegenheit für uns? Unser Grundrhythmus<br />

des Alltags ist nicht selten davon geprägt, alles<br />

mitnehmen und nichts Wichtiges versäumen zu wollen.<br />

Die Angebotspalette, die uns zur Verfügung steht, unseren<br />

Lebensweg zu gestalten, ist immer größer, vielfältiger<br />

und undurchschaubarer geworden.<br />

Hat dann das Irdische keinen Wert mehr, wenn man Paulus’<br />

Worte ernst nimmt: »Ihr seid mit Christus auferweckt;<br />

darum strebt nach dem, was im Himmel ist, wo Christus<br />

zur Rechten Gottes sitzt« (Kol 3,1). Was macht dann das<br />

Leben lebenswert?<br />

Menschlich ist das Sehnen nach Glück, nach Vergnügen<br />

oder die Freude an gutem Essen, an schöner Musik. Es darf<br />

nicht abgewertet werden. Entscheidend ist vielmehr, ob<br />

wir aufbrechen, auf der Suche sind, Lebensveränderungen<br />

und Entscheidungen vornehmen wie Nomaden; dass wir,<br />

als Gast auf Erden unterwegs, durch den Glauben an das<br />

definitive Ja Gottes den Mut haben, uns für eine Sache zu<br />

entscheiden und mit Gelassenheit auf etwas verzichten.<br />

Der Christ ist in seinem Nomaden-Dasein aufgehoben im<br />

Wissen, dass er sich nicht selbst erlösen kann und braucht.<br />

Das vollkommene Glück, das Heil-Sein wird niemals von<br />

Menschen Hand gemacht. Lebenswert zu leben, liegt in<br />

der Hand jedes Einzelnen. Es liegt auch in der Vorahnung<br />

von göttlicher Wirklichkeit und Liebe. Diese gilt es vorwegzunehmen,<br />

sie sichtbar und deutlich zu machen. Wir sind<br />

für das kommende Gottesreich mitverantwortlich – im Hier<br />

und Jetzt. »Denn als Glaubende gehen wir unseren Weg,<br />

nicht als Schauende«, so heisst es bei Paulus im 2. Korintherbrief<br />

(2 Kor 5, 7). Das Leben als Durch-Reise, als Unterwegs-Sein,<br />

ist kostbare geschenkte Zeit. Als Gast auf Erden<br />

unterwegs zu sein, setzt Behutsamkeit und Achtung frei,<br />

Aufmerksamkeit für das Leben.<br />

Grenzenlos<br />

Jenseits von Zeit und Raum verströmt sich der Geist. Gottes<br />

unendliche Liebe ist grenzenlos, gestaltlos, zeitlos. Diese Liebe<br />

verweigert sich nie, erschöpft sich niemals. Sie ist immer<br />

da. Gottes Liebe ist unser Dasein. Sein Geist beseelt uns.<br />

Der Künstler Juan Francisco Guzmán<br />

Seine Heimat ist das Land der Mayas. Seine Kunst ist unverkennbar<br />

mit ihrer Kultur verbunden. Juan Francisco Guzmán<br />

wurde 1954 in Guatemala geboren und es verging eine lange<br />

Zeit, ehe er Künstler wurde. Als Junge wollte er Priester<br />

werden, aber während seiner Studien bei den Benediktinern<br />

entdeckte er, dass die Kirche ihm nicht die Antworten gab<br />

auf die vielen Fragen, die sein Glaube in ihm entfachte. So<br />

begann er, Philosophie zu studieren. Er begann nach dem<br />

Sinn des Lebens zu suchen, und in der Abgeschiedenheit<br />

seines Zimmers brachte er seine Erkenntnis mit einem Pinsel<br />

zum Ausdruck. So begann das 1975.<br />

... Seine Bilder haben eine Botschaft für jeden Einzelnen von<br />

uns.<br />

Zuerst jedoch sind sie eine Botschaft seines Volkes. Er schreibt:<br />

»Ihr sollt aus meinen Arbeiten lernen, dass wir trotzige Erben<br />

der großartigen Geschichte der Mayas sind. In den meisten<br />

meiner Arbeiten zeige ich, wie sehr wir in der Stärke der Mayas<br />

verwurzelt sind. Sie üben einen starken Einfluss auf uns<br />

aus. Wie der blühende Aaronstab (Calla) strecken wir uns<br />

dem Licht entgegen. Friede ist möglich. Niemand weiß, wie<br />

viele Brüder und Schwestern ihr Leben wie Jesus für diese<br />

große Sehnsucht verloren haben.«<br />

Vor allem die Frauen, die Tränen vergossen und Leid erduldet<br />

haben, sind es, denen Guzmán in seinen Bildern seine Hochachtung<br />

bezeigt. »Die Frauen haben über die Verwüstung des<br />

Bürgerkriegs geweint. Sie leiden am allermeisten unter der<br />

Armut im Land. Ohne Bildung haben sie keine Chance und<br />

werden ausgegrenzt. Und doch ist die Frau das Symbol des<br />

Lebens.«<br />

Quelle: missio Kunstkalender, 2006<br />

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