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Prozessbegleitung Ruth Hammerbacher (Osnabrück) Dr. Christoph ...

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<strong>Prozessbegleitung</strong> <strong>Ruth</strong> <strong>Hammerbacher</strong> (<strong>Osnabrück</strong>) <strong>Dr</strong>. <strong>Christoph</strong> Ewen (Darmstadt)<br />

Informations- und Dialogprozess der ExxonMobil über die Sicherheit und<br />

Umweltverträglichkeit der Fracking-Technologie für die Erdgasgewinnung<br />

Presseinformation 24. Februar 2012<br />

"Wissenschaftliche Modellrechnungen zeigen: Klimabilanz und Bohrloch sind kritische Themen des Frackings."<br />

Sechstes Treffen der gesellschaftlichen Akteure am 24. Februar in Münster<br />

Zum letzten Mal vor der am 25. April 2012 geplanten Abschlusskonferenz trug heute der Neutrale<br />

Expertenkreis Zwischenergebnisse der wissenschaftlichen Überprüfung der Fracking-Technologie in der<br />

Erdgasförderung vor.<br />

Vor ca. 80 Vertretern von Wasserversorgern, Kommunen, Landwirtschaft, Kirchen, Verbänden und Bürgergruppen<br />

berichteten die Experten insbesondere über die Ergebnisse der Modellierung der unterirdischen<br />

Transportprozesse von Methan und Fracking-Chemikalien. Die Wirkungen auf das Klima und auf das<br />

Grundwasser standen dabei im Vordergrund. Ein weiteres Thema des Treffens war die Regulierung von<br />

potenziellen Schäden durch die Erdgasförderung.<br />

In der Diskussion spielte vor allem die Frage eine Rolle, ob und wie die Rechenmodelle auf die Wirklichkeit<br />

übertragbar sind – auf den einzelnen Standort wie auf eine ggf. erfolgende breite Anwendung des Fracking.<br />

„Was wir gemacht haben, ist eine Modellierung für sieben typische geologische Situationen („Settings“) in Niedersachsen<br />

und Nordrhein-Westfalen. Das Ergebnis sind vergleichende Aussagen und Aussagen über Größenordnungen –<br />

exakte Aussagen über alle Vorgänge im Untergrund sind jedoch nicht möglich“, so Prof. <strong>Dr</strong>. Rainer Helmig,<br />

Universität Stuttgart. „Für konkrete Entscheidungen muss eine Untersuchung des jeweiligen Standortes stattfinden."<br />

Wichtige Erkenntnisse der Modellierung sind laut Helmig:<br />

_ Grundsätzlich dringen Fracking-Flüssigkeiten im Deckgebirge extrem langsam vor und für die breite Masse<br />

der denkbaren Standorte ist das Risiko eines Aufstiegs von Fracking-Chemikalien äußerst gering. Es gibt jedoch<br />

bestimmte Untergrundkonstellationen, die als eher kritisch einzustufen sind.<br />

_ Problematisch sind Worst Case Situationen, in denen die Zementierung bzw. die Verrohrung des Bohrlochs<br />

versagt. In solchen Fällen könnten Schadstoffe direkt in genutzte Grundwasserhorizonte eindringen.<br />

_ Ein weiterer denkbarer Pfad ist dann gegeben, wenn belastetes Tiefenwasser zunächst unerkannt über<br />

weite Entfernungen von z. B. 100 km unterirdisch fließt und dann etwa als Thermalwasser genutzt wird.<br />

Viele Fragezeichen sieht Helmig jedoch beim Thema diffuser Aufstieg von Methan. „Hier handelt es sich um ein reales<br />

und ernstzunehmendes Problem. Allerdings wissen wir zu wenig darüber, um dieses Problem genauer zu beschreiben.<br />

Sicherheitshalber haben wir daher für die Modellrechnungen als Worst Case unterstellt, dass nur 80 % des durch das<br />

Fracking mobilisierten Erdgases gefördert werden – und die anderen 20 % komplett freigesetzt werden."<br />

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<strong>Prozessbegleitung</strong> <strong>Ruth</strong> <strong>Hammerbacher</strong> (<strong>Osnabrück</strong>) <strong>Dr</strong>. <strong>Christoph</strong> Ewen (Darmstadt)<br />

Presseinformation 24. Februar 2012<br />

Uwe Fritsche, Öko-Institut e. V., der im Auftrag des Expertenkreises die Energie- und Klimabilanz des Erdgases aus<br />

unkonventionellen Lagerstätten berechnet hat, schließt daran an: Der Vergleich von Schiefergas etwa mit sibirischem<br />

Erdgas falle negativ aus, wenn man für diese diffusen Emissionen beispielhafte Ergebnisse der Modellierung einsetze.<br />

Aber auch ohne diffuse Emissionen zeigt Schiefergas mit der heute verwendeten Technik Nachteile in der Energiebilanz:<br />

„Die für das Bohren der – gegenüber konventionellem Erdgas – größeren Zahl von Bohrlöchern erforderliche<br />

Energie verschlechtert bei der derzeitigen Dieseltechnologie die Bilanz. Blickt man auf 2030 verliert sich dieser Malus,<br />

da dann die Bohrer mit Strom angetrieben werden“, so Uwe Fritsche.<br />

Zum Abschluss berichtete Andreas Polzer, Universität Kassel, von einem Fachgespräch zu Haftung und Versicherung<br />

am 15. Februar 2012. Entgegen der in der Öffentlichkeit häufig geäußerten Vermutung sind alle von einem Bergbauunternehmen<br />

verursachten Schäden durch dieses zu bezahlen. Das gelte sowohl für eine Verunreinigung von Boden/<br />

Grundwasser wie für Gebäudeschäden. „Allerdings ist die Voraussetzung ein sorgfältiges Monitoring, das Schäden<br />

frühzeitig und umfassend erkennt und es ermöglicht, den Verursacher zweifelsfrei zu benennen. Dabei kann es<br />

sinnvoll sein, die Erfahrungen aus der Kohle zu übertragen (Bergschadensvermutung, Schlichtungsstelle)." so Polzer.<br />

Der Expertenkreis arbeite daran, die noch offenen Rechtsfragen zu klären.<br />

Der InfoDialog Fracking – Informations- und Dialogprozess von ExxonMobil zur Sicherheit und Umweltverträglichkeit<br />

der Fracking-Technologie für die Erdgasgewinnung – bietet ein Forum für die neutrale wissenschaftliche Prüfung<br />

und die öffentliche Diskussion der Expertenergebnisse. Der Neutrale Expertenkreis im InfoDialog Fracking will bis<br />

April 2012 in seiner „Risikostudie Fracking“ Grundlagen für eine standortübergreifende (generische) Umweltverträglichkeitseinschätzung<br />

erarbeiten. Die Arbeit der Experten wird durch den Arbeitskreis der gesellschaftlichen Akteure<br />

begleitet, in dem 47 Organisationen mitwirken und Vertreter von Fachbehörden als Beobachter teilnehmen.<br />

Die Verantwortung für das Konzept und die Durchführung des Informations- und Dialogprozesses liegt bei<br />

den selbständigen Prozessbegleitern <strong>Ruth</strong> <strong>Hammerbacher</strong> (<strong>Osnabrück</strong>) und <strong>Dr</strong>. <strong>Christoph</strong> Ewen (Darmstadt).<br />

Die von der <strong>Prozessbegleitung</strong> bereitgestellte Dialogplattform http://dialog-erdgasundfrac.de/ informiert<br />

umfassend über den Prozess.<br />

Kontakt:<br />

<strong>Ruth</strong> <strong>Hammerbacher</strong><br />

hammerbacher gmbh<br />

beratung & projekte<br />

Schnatgang 27<br />

49080 <strong>Osnabrück</strong><br />

T +49 (0) 541 33 88 2-0<br />

rh@hammerbacher.de<br />

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