Mai 2013 - Berliner Radsport Verband e.V.
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8 <strong>Berliner</strong> <strong>Radsport</strong> · Ausgabe Nr. 5 · <strong>Mai</strong> <strong>2013</strong><br />
Rad-Bundesliga <strong>2013</strong> mit neuem Titel-Sponsor<br />
Die U 23 ist mit 19 Mannschaften am Start<br />
Wenn diese Zeilen erscheinen, liegen die<br />
ersten Bundesligarennen schon hinter uns.<br />
So haben die Frauen ihren ersten<br />
Wettbewerb bereits am 21.04. bei Rund um<br />
Düren ausgetragen, während die übrigen<br />
Kategorien U 23, Junioren und Juniorinnen<br />
am 28.04. beim Frühjahrspreis in<br />
Cadolzburg ihr erstes Bundesligarennen in<br />
diesem Jahr absolviert haben.<br />
Die Liga hat einen neuen Titelsponsor mit der<br />
Firma Müller – Die Lila Logistik – bekommen,<br />
ein Dienstleistungsunternehmen, das<br />
ganzheitliche und kundenindividuelle<br />
Lösungen u.a. im Bereich Electronics, Energy<br />
und Medical&Pharma anbietet und mit ca.<br />
1.100 Mitarbeitern an insgesamt 16<br />
Standorten vertreten ist. Ein Partner dieser<br />
Größenordnung ist für den Bund Deutscher<br />
Radfahrer (BDR) ein Garant dafür, dass die<br />
mittlerweile etablierte Nachwuchsrennserie<br />
weiterhin Bestand hat, zumal das<br />
Engagement des BDR in der Förderung des<br />
Nachwuchses vom neuen Sponsor voll<br />
unterstützt wird.<br />
Während die U 23 neun Wettbewerbe<br />
auszutragen hat und der Gesamtsieger dann<br />
am 22.09. beim Straßenrennen in Cottbus<br />
feststehen wird, haben die Junioren, bei<br />
denen 140 Fahrer in 17 Mannschaften<br />
gemeldet haben, sogar 12 Rennen zu<br />
absolvieren. Bei der U 23 ist eine große<br />
Steigerung der Teilnehmerzahlen<br />
festzustellen, da in den 19 Mannschaften<br />
immerhin 207 Rennfahrer aufgeführt sind und<br />
weitere 25 Einzelfahrer noch hinzukommen.<br />
Mit einem Mannschaftszeitfahren zu je sechs<br />
Fahrern am 15.09. in Genthin hat man für<br />
beide Kategorien einen zusätzlichen<br />
Wettbewerb geschaffen, der im Hinblick auf<br />
künftige Weltmeisterschaften von großer<br />
Bedeutung sein kann.<br />
Es scheint weiter voranzugehen in Sachen<br />
Bundesliga, zumal in den vergangenen<br />
Jahren bereits etliche Fahrer hier ihre<br />
Grundlagen für eine erfolgreiche<br />
Profilaufbahn gelegt haben. Neu ist jetzt auch<br />
die Einführung der U 25 Kategorie, die dann<br />
zur Anwendung kommt, wenn von sechs<br />
gemeldeten Fahrern einer bzw. von zehn<br />
Fahrern zwei Akteure älter als 23 Jahre sind.<br />
Maximal können es drei Fahrer sein, die der<br />
U25 angehören, wenn bis zu 14 Fahrer<br />
insgesamt gemeldet sind. Generell gilt aber,<br />
dass jede Mannschaft mindestens mit vier<br />
Fahrern der Klasse U 23 antreten muss.<br />
Die Frauen und die Juniorinnen haben ein<br />
etwas reduziertes Programm zu absolvieren,<br />
wobei die Frauen sieben Rennen und die<br />
Juniorinnen acht Rennen bestreiten. Für<br />
letztere soll es zum Abschluß noch ein<br />
Bahnrennen geben, dessen Termin aber<br />
noch nicht feststeht. Beide Rennen sollen<br />
künftig internationaler werden und so hat<br />
sich bereits für diese Saison eine Auswahl<br />
aus Österreich bei den Juniorinnen<br />
angemeldet. Auch können in den Teams<br />
ausländische Fahrerinnen eingesetzt<br />
werden, was mit Sicherheit nicht nur eine<br />
quantitative sondern auch eine qualitative<br />
Aufwertung der Rennserie bedeutet. So stellt<br />
auch der Start des Teams Futurumshop.nl<br />
bei den Frauen mit den drei Deutschen<br />
Mieke Kröger, Stephanie Pohl und Sarah-<br />
Lena Hofmann eine Bereicherung dar.<br />
Aus <strong>Berliner</strong> Sicht konzentriert sich alles auf<br />
das KED-Stevens Radteam in der U 23, das<br />
an frühere Leistungen anknüpfen will.<br />
Seinerzeit noch mit Co-Sponsor Bianchi hatte<br />
man im Jahre 2010 sogar die Mannschaftswertung<br />
gewonnen und im Jahr<br />
danach einen ebenfalls ausgezeichneten<br />
zweiten Platz belegt. Nach dem siebten Platz<br />
im Vorjahr will man nun wieder einen<br />
Podestplatz erreichen, was durchaus im<br />
Bereich des Möglichen liegt. Die bei einigen<br />
Rennen der noch jungen Saison erzielten<br />
Ergebnisse von Sebastian Wotschke, Hans<br />
Pirius, Maximilian Beyer und Philipp<br />
Zwingenberger und Co. lassen auch ohne<br />
einen Theo Reinhardt, der nunmehr für das<br />
rad-net ROSE Team fährt, gute Platzierungen<br />
in der Rad-Bundesliga erhoffen.<br />
Bei den Junioren ist Berlin wieder mit dem<br />
Alfred-Lippert-Team vertreten, für das Til<br />
Schuster, Julian Witt, Alexander Hinz,<br />
Yannik-Marcel Stehlin (alle SC Berlin), Justin<br />
Rudolph (Radteam Cöpenick), Gino Heinze,<br />
Andre Thiel (beide BSV AdW Berlin) und<br />
Sebastian Hein (RSV Werner Otto) gemeldet<br />
sind. Hier ruhen die Hoffnungen vor allem<br />
auf Julian Witt, der zuletzt gute Form<br />
erkennen ließ und bei der Junioren-Etappenfahrt<br />
in Cottbus einen hervorragenden<br />
fünften Platz in der Gesamtwertung belegte.<br />
In den Kategorien der Frauen und<br />
Juniorinnen sind leider keine Fahrerinnen<br />
aus Berlin vertreten. Hier gilt es ganz<br />
besonders für den BRV, den Hebel in der<br />
Nachwuchsarbeit anzusetzen, damit künftig<br />
auch hier unser Landesverband auf<br />
nationaler Ebene zumindest ein kleines<br />
Wörtchen mitsprechen kann.<br />
<strong>Berliner</strong> Tino Thömel<br />
auf Erfolgsspur<br />
Tolle Serie des schnellen<br />
Sprinters vom Team NSP-Ghost<br />
Nach seinem Etappensieg bei der Tour de<br />
Normandie befindet sich der aus dem BSV<br />
AdW Berlin hervorgegangene Tino Thömel<br />
weiterhin in exzellenter Form. Während er im<br />
Jahr 2012 lediglich einen Sieg bei einer Etappe<br />
in Polen herausfahren konnte, läuft es in<br />
diesem Jahr bereits zu Beginn der Saison<br />
wesentlich besser bei dem sympathischen 24-<br />
jährigen <strong>Berliner</strong>. Zum gegenwärtigen<br />
Zeitpunkt stehen schon fünf Siege in seinem<br />
Palmares und das lässt für den weiteren<br />
Verlauf hoffen. Vielleicht gelingt Tino Thömel<br />
doch noch der Sprung in die erste Kategorie<br />
der World Tour-Fahrer, nachdem er als<br />
Stagiaire ja schon einmal in 2011 bei Geox-<br />
TMC höherklassig unterwegs war.<br />
In der vom 10.04. bis zum 14.04. laufenden<br />
Tour du Loir et Cher war Tino Thömel der<br />
überragende Fahrer des Feldes. Er gewann<br />
nicht nur drei der insgesamt fünf Etappen,<br />
sondern war auch in der Gesamtwertung<br />
nicht zu schlagen, wo er den Belgier Timothy<br />
Dupont und den Norweger Vegard Breen auf<br />
die Plätze verwies. Es war auch eine<br />
hervorragende Teamleistung, zu der Jacob<br />
Fiedler auf Rang 12, Markus Fothen als 98.<br />
und Stefan Schäfer auf Platz 100 nicht<br />
unerheblich beitrugen. Auch Sebastian<br />
Forke hatte seinen Anteil am Sieg von<br />
Thömel, obwohl er das Rennen nicht zu<br />
Ende fuhr. So gewann man nicht nur die<br />
Einzel-, sondern auch die Mannschaftswertung<br />
dieser Rundfahrt, in der die<br />
Konkurrenz immer wieder versucht hatte,<br />
den <strong>Berliner</strong>, der zwischenzeitlich das<br />
Führungstrikot abgeben musste, in<br />
Bedrängnis zu bringen.<br />
Endstand Gesamtwertung (Zeit des Siegers:<br />
21:10:19 Stunden): 1. Tino Thömel, 2. Timothy<br />
Dupont (BEL/Ventilair-Steria) 15 Sek. zur., 3.<br />
Vegard Breen (NOR/Joker-Merida) 24 Sek. zur.,<br />
4. Remco te Brake (NED/Metec-THK) 35 Sek. zur.,<br />
5. Kristian House (GBR/Rapha Condor) 37 Sek.<br />
zur., 6. Bart van Haaren (NED/Koga) 41 Sek. zur.,<br />
… 12. Jacob Fiedler 2:00 Min. zur., 22. Nicodemus<br />
Holler (Thüringer Energie) 4:02 Min. zur., 23. Jan<br />
Oelerich (Team Stölting) gl. Zeit, 34. Jan Dieteren<br />
(Team Stölting) 4:20 Min. zur., 35. Tim Gebauer<br />
(Team Stölting) 4:39 Min. zur., 38. Maximilian<br />
Schachmann (Thüringer Energie) 5:08 Min. zur.,<br />
44. Thomas Koep (Team Stölting) 8:06 Min. zur.,<br />
48. Jasha Sütterlin (Thüringer Energie) 8:45 Min.<br />
zur., 98. Markus Fothen 27:49 Min. zur., 100.<br />
Stefan Schäfer 37:59 Min. zur.<br />
➼<br />
Fahrer Pirius, Plötner und Forberger hatten<br />
sich 25 Runden vor Schluß abgesetzt und<br />
entschieden das Rennen unter sich. Vor der<br />
letzten Wertung war zwar noch alles offen,<br />
doch ließ sich Pirius auf keinerlei<br />
Spekulation ein und so gewann er auch die<br />
letzte Wertung und holte sich somit auch<br />
den Gesamtsieg. Der seine ausgezeichnete<br />
Form erneut unterstreichende Maximilian<br />
Beyer wurde noch Fünfter, während Philipp<br />
Zwingenberger, Denis Sckarbath und<br />
Sebastian Wotschke mit den Plätzen 7, 9<br />
und 12 die gute Teamleistung bestätigten.<br />
Zur gleichen Zeit waren in Bad Bevensen<br />
die jungen Fahrer aus dem Team, Max<br />
Lindenau und Enno Quast, in der „Hölle des<br />
Nordens“ mit den Plätzen 2 und 4 ebenfalls<br />
recht erfolgreich.<br />
Am Tage danach war das KED-Stevens Team<br />
erneut siegreich, als Sebastian Wotschke mit<br />
einer couragierten Leistung bei der vom<br />
Harvestehuder <strong>Radsport</strong> Verein<br />
ausgerichteten Tour de Fayence in<br />
Kellinghusen aufwartete. In einem von Beginn<br />
an kampfbetonten Rennen über 45 Runden<br />
zu je 1,7 km bildete sich bereits nach zwei<br />
Runden eine vierköpfige Spitzengruppe u.a.<br />
mit den KED-Stevens Fahrern Patrick Nagler<br />
und Hans Pirius, die einen maximalen<br />
Vorsprung von 30 Sekunden herausfuhr. Als<br />
diese Gruppe später eingeholt wurde und<br />
sich eine erneute Vierergruppe u.a. mit<br />
Wotschke und Max Lindenau bildete, fiel<br />
einige Runden später zunächst der junge<br />
Lindenau zurück, da er das Tempo nicht mehr<br />
mitgehen konnte. Der selbstbewusst<br />
fahrende Wotschke aber ließ sich von den<br />
Hamburgern Alexander Franz und Heinrich<br />
Berger nicht beeindrucken und fuhr in der<br />
Schlussrunde seinen Mitstreitern davon, um<br />
mit 10 Sekunden vor Berger sowie weiteren<br />
10 Sekunden vor Franz dieses Rennen zu<br />
gewinnen.<br />
Diese zwei Siege an einem Wochenende<br />
sorgten für große Zuversicht hinsichtlich der<br />
Ende des Monats April beginnenden Rad-<br />
Bundesliga <strong>2013</strong>, wo man mit dem neu<br />
aufgestellten Team Akzente setzen will.