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PDF anzeigen - Beirat für Geschichte

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Gruppenmit solchenPersonen aufschlußreich, weil die Schüler<br />

sich nach Entscheidungsprozessen, Begründungen <strong>für</strong> bestimmte<br />

Maßnahmen und denkmalspflegerischen Aspekten<br />

erkundigen, und, wenn mehrere Institutionen in Frage kommen,<br />

gegeneinander abwägenkönnen.57 Umgekehrt bietet sich<br />

so auch eine Gelegenheit, Auffassungen, Meinungen und Einschätzungen<br />

der Schüler an verantwortlicher Adresse vorzubringen.<br />

4. Für den Bereich der Schulöffentlichkeit hat sich die Form<br />

einer Ausstellung auf Schautafeln bewährt. Allein schon die<br />

Überlegungen, in welcher Weise eine Präsentation vorgenommen<br />

werden soll, welche Anordnungsprinzipien und welche<br />

Informationen ausgewählt werden müssen, setzt Lernprozesse<br />

in Gang. Eine photographische Dokumentation durch die<br />

Schüler dürfte hinsichtlich des heutigen Zustandes der Monumente<br />

keine Schwierigkeit bereiten. Interessante Ergebnisse<br />

fördert die Gegenüberstellung von Fotos der Schüler und älteren<br />

Aufnahmenbesonders dann zutage, wenn die Schüler einen<br />

vergleichbaren Blickwinkel <strong>für</strong> ihre Aufnahme suchen. 58 So<br />

zeigt sich, wie die Denkmäler und ihre Umgebung sich verändert<br />

haben. Am stärksten treten die optischen Unterschiede an<br />

den Orten hervor, an denen Denkmäler verschwunden sind.<br />

Der lokalen Orientierung dient eine Montage der Fotos auf einem<br />

Stadtplan. Möglicherweise lassen sich auch hier frühere<br />

Zeitstufenauf älterenPlänenberücksichtigen.<br />

57 Vgl. Jens-Siegfried Putschies: Die<br />

Novemberereignisse in Kiel 1918 und<br />

ihre öffentliche Erinnerung in der<br />

Gegenwart. Hausarbeit zur pädagogischen<br />

Prüfung <strong>für</strong> das Lehramt an<br />

höherenSchulen im Fach <strong>Geschichte</strong>.<br />

Maschinenschrift, Kiel 1988, S. 56<br />

und77 f.<br />

58 Hedwig Sievert: Kiel einst und<br />

jetzt.Bd. 1, Die Altstadt. 3. Aufl. Kiel<br />

—<br />

1966. JörgTalanow: Kiel so wie es<br />

war.Bde. 1-3, Düsseldorf 1976-80.<br />

5. Schließlich erweist sich eine Kombinationder Fotosmit bildlichen<br />

Darstellungen aus dem Bereich der allgemeinen <strong>Geschichte</strong><br />

als äußerst ertragreich: Die Schüler erhalten bzw.<br />

sammeln da<strong>für</strong> verschiedene Schulbücher und illustrierte Darstellungen,<br />

deren zum großen Teil bekannte Abbildungen Stationen<br />

der allgemeinen <strong>Geschichte</strong> markieren. Mit dem Ziel,<br />

geeignete Abbildungenals Ergänzungenzu den Schülerphotos<br />

zu suchen,werden solcheDarstellungenherausgesucht,diezeitlich<br />

und thematisch mit den Denkmälern in Zusammenhang<br />

zubringen sind und dadurch den Hintergrund aufhellen können,<br />

vor dem diese historischenQuellen stehen.Daß dieBilder<br />

mit Hilfe der Fotokopie schnell zur Verfügung stehen, kann<br />

nach der grundsätzlichen Frage, welcheBilder geeignet erscheinen,<br />

diePlazierungaufeiner Schauwanddiskutiert werden.<br />

Ein solches Verfahren bietet den Vorteil, die Denkmäler<br />

chronologisch-epochal einzuordnen und sie aus ihrer lokalen<br />

Vereinzelung sichtbar herauszuheben. Die optische Vermittlung<br />

ermöglichtes, das räumlich und zeitlich Entfernteauf einen<br />

Blick wahrzunehmen. Ein zweiter Vorteil scheint noch<br />

wichtiger zu sein. Da die Vorauswahl der Abbildungen in den<br />

zur Verfügung stehendenBüchern auf heutigemKenntnisstand<br />

fußt, also auch kritische Bilder und Bilder späterer Entwicklungsstufen<br />

einbezieht, begnügt sich dieses Vorgehennicht nur<br />

mit einer scheinbar objektiven chronologischen Einordnung,<br />

sondern die Schüler nehmen eine kritische Sichtung vor. Sie<br />

vollziehen einen Teil der Entscheidungennach, die auch Schul-<br />

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