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■ JUGEND<br />

Komasaufen –<br />

Jugendliche und der Alkoholkonsum<br />

Jedes Jahr trinken ca. 750.000 Menschen in der Bundesrepublik das erste Mal Alkohol. Für ca.<br />

10 Prozent kann dies der Beginn einer zweifelhaften Alkoholikerkarriere sein. Schätzungsweise<br />

160.000 Kinder und Jugendliche bis ca. 25 Jahre in Deutschland sind alkoholabhängig<br />

oder stark alkoholgefährdet.<br />

In der Sprache der Wissenschaft wenden wir uns nun „riskanten<br />

Alkohol-Konsummustern bei Jugendlichen“ zu. Auf Deutsch: Komasaufen.<br />

Mehr <strong>als</strong> 23.000 junge Menschen wurden im vergangenen<br />

Jahr nach einem Alkoholexzess teils bewusstlos ins<br />

Krankenhaus eingeliefert. Rauschende Partys feiern, Spaß<br />

haben … für immer mehr Jugendliche endet das Vergnügen im<br />

Krankenhaus mit einem Vollrausch. Angesichts der erschreckenden<br />

Ausmaße von Kampftrinken und Komasaufen fragen sich Eltern,<br />

Lehrer und Jugendbetreuer: Was ist los mit unseren<br />

Kindern?<br />

Jugendliche in Deutschland tun es immer früher und immer<br />

hochprozentiger<br />

Die Flasche Wodka kreist bereits in der Warteschlange vor der<br />

Disco. Mädchen kichern, Jungs grinsen, einige von ihnen lallen<br />

schon, bevor sie in der Diskothek überhaupt nur einen Schluck<br />

Alkohol konsumiert haben. „Warm-up“ nennt sich dieses zweifelhafte<br />

Vergnügen, das immer häufiger vor den angesagten Clubs<br />

zu beobachten ist. 16-Jährige mit müden Gesichtern und dunklen<br />

Augenringen, die teilweise schon seit mehreren Nächten „on<br />

Tour sind“ stehen in Gruppen auf Parkplätzen – in Begleitung<br />

von einer ganzen Ladung Spirituosen: Wodka, Sekt, Whisky – alles<br />

immer gut gemischt mit Energy Drinks, Cola, Saft usw. Die Anlässe<br />

zum Saufen sind unterschiedlich – Geburtstage, Gartenpartys<br />

oder Konzerte. „Richtig Gas geben“ ist hier ein häufiges<br />

Motto, das oftm<strong>als</strong> von Diskothekenbetreibern noch mit sogenannten<br />

Getränke-Speci<strong>als</strong> unterstützt wird. Hierbei zahlt man<br />

10 Euro Eintritt und erhält 40 Euro Freiverzehr. Die Namen sind<br />

vielfältig, der Effekt derselbe – Saufen bis zum Umfallen! Wer<br />

glaubt, dass dies um Mitternacht endet, irrt gewaltig.<br />

16-Jährige können heute problemlos die ganze Nacht durchzechen<br />

Wie das funktioniert? Ganz einfach – mit dem Jugendschutzgesetz.<br />

Das klingt nicht nur wie eine Farce, sondern ist es auch. <strong>Diese</strong>lben<br />

Politiker, die sich im Fernsehen über betrunkene Minderjährige<br />

beschweren und Lösungen fordern, haben dies erst möglich<br />

gemacht.<br />

10 rundum gesund 4.09

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