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■ ERNÄHRUNG<br />
Die große Light-Lüge<br />
Wie die Werbeindustrie uns mit ihren Kennzeichnungen einen dicken Bären aufbindet<br />
„Diät“, „light“, „fettarm“, „leicht“oder „reich an Ballaststoffen“, „reich an Vitamin C“ – das<br />
Geschäft mit so gekennzeichneten Lebensmitteln boomt. Werbewirksame Slogans prasseln<br />
auf den Verbraucher ein mit dem Versprechen, sich und seinem Körper etwas Gutes zu tun.<br />
Doch der Schein trügt! So kann ein Diätjoghurt zwar Süßstoff statt Zucker enthalten, aber<br />
denselben Fettgehalt wie ein normaler Joghurt haben.<br />
Eine schlanke Frau löffelt lachend ihren cremigen Pudding und<br />
schlürft dazu genüsslich einen Softdrink: Glaubt man der Werbung,<br />
so ist das Abnehmen mit Light-Produkten mühelos und<br />
ohne Verzicht möglich. Doch bei genauerer Betrachtung stellt<br />
man mit Erschrecken fest, dass viele dieser <strong>als</strong> „leicht“ an gepriesenen<br />
Nahrungsmittel wahre Zucker- oder Fettbomben sind.<br />
Eine Kalorienbombe namens „light“<br />
Als „light“ oder „leicht“ bezeichnete Lebensmittel müssen mindestens<br />
30 Prozent weniger Fett beziehungsweise Zucker aufweisen<br />
<strong>als</strong> herkömmliche Produkte. Damit ein Light-Produkt aber<br />
geschmacklich einem herkömmlichen Produkt in nichts nachsteht,<br />
werden <strong>als</strong> Ersatz Zuckeraustauschstoffe, Süßstoffe oder<br />
auch Wasser mit Bindemittel verwendet. Manche Produkte werden<br />
sogar mit Luft oder Stickstoff aufgeschlagen, um das Volumen<br />
zu vergrößern. Doch wie viel Fett oder Zucker reduziert<br />
wurde, sieht man erst auf den zweiten Blick. So gibt es zum Beispiel<br />
„leichten“ Frischkäse mit 40 Prozent oder mit nur 0,2 Prozent<br />
Fett. Möchte man <strong>als</strong>o wirklich ein leichtes Produkt kaufen,<br />
bleibt einem der kritische Blick auf die Nahrungstabelle nicht erspart.<br />
Aufschlussreich sind Kalorienangaben und die Zutatenliste:<br />
Stehen Zucker (Glucosesirup, Saccharose etc.) oder Fette<br />
(Sahne, Öl, Pflanzenfett) am Anfang der Liste, sollten Kalorienbewusste<br />
die Finger davon lassen.<br />
Die Falle: Süßstoff<br />
Kalorienarme Light-Produkte sind keine Garantie fürs Schlankbleiben.<br />
Manch einer glaubt sogar, er könne durch die reine Nahrungsaufnahme<br />
von Light-Produkten abnehmen. Doch das<br />
Gegenteil ist der Fall: Wer beispielsweise viele kalorienarm gesüßte<br />
Erfrischungsgetränke konsumiert, gewöhnt sich an den<br />
Geschmack und bevorzugt in der Folge auch sonst stark gesüßte<br />
Lebensmittel. Außerdem ist wissenschaftlich erwiesen, dass Süßstoffe<br />
den Appetit noch mehr anregen. Es entsteht <strong>als</strong>o ein fortwährender<br />
Kreislauf, dem nur eine Gewichtszunahme folgen<br />
kann.<br />
Schlankbleiben mit „light“<br />
Wenn man nicht Opfer dieser Light-Falle werden möchte, sollte<br />
man sich genauer über das informieren, was man isst, und sich<br />
nicht allzu sehr von der Werbung beeinflussen lassen. Viele<br />
haben vergessen, dass uns die Natur viele kalorienarme Lebensmittel<br />
wie Obst, Gemüse, Vollkornprodukte und fettarmes<br />
Fleisch beschert, die viel mehr Vitamine und Miner<strong>als</strong>toffe enthalten<br />
<strong>als</strong> industriell verarbeitete Light-Produkte. Kalorienreiche<br />
Lebensmittel lassen sich auch kostengünstig „leichter“ machen.<br />
Zum Beispiel kann man Mayonnaise wunderbar mit Joghurt<br />
strecken, Sahne lässt sich beim Kochen mit Milch verlängern.<br />
Fazit<br />
Lassen Sie sich nicht von den Werbe riesen und ihre aus dem<br />
Regal blinkenden Etiketten beeindrucken. Es ist nicht alles Gold,<br />
was glänzt. Wenn Sie Light-Produkte kaufen, schauen Sie sich die<br />
Nahrungstabelle (meist auf der Rück seite) genau an.<br />
16 rundum gesund 4.09