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Expertise „Innovative Fortbildung der Lehrer und Lehrerinnen an beruflichen Schulen“<br />

2 Anforderungsprofil der Lehrkräfte an beruflichen Schulen<br />

2.1 Anforderungen an die Lehrerpersönlichkeit<br />

Zeiten raschen technischen und gesellschaftlichen Wandels und die damit einhergehenden<br />

neuen Anforderungen in der dualen Berufsausbildung und in der Weiterbildung machen insbesondere<br />

an den beruflichen Schulen eine Revision der Lehrerbildung notwendig.<br />

Ziel der Lehrerbildung (im Sinne der 2. und 3. Phase) wird es <strong>des</strong>halb sein, eine eigenständig<br />

und eigenverantwortlich im Team agierende Lehrerpersönlichkeit mit professionellen<br />

Kompetenzen auszubilden, die neben der Fachkompetenz verstärkt Selbst- und Sozialkompetenz<br />

umfasst.<br />

Schulen und insbesondere Berufsschulen sind als lernende und sich selbst korrigierende<br />

Systeme angelegt, die auf die Innovationsfähigkeit und den Innovationswillen ihrer Lehrkräfte<br />

angewiesen sind. Es müssen daher Lehrerpersönlichkeiten, die unter humanem Anspruch zu<br />

ihrem eigenen pädagogischen Selbstkonzept finden, ausgebildet werden. Dabei müssen die<br />

Lehrkräfte gleichzeitig ein Verantwortungsbewusstsein <strong>für</strong> gemeinsames pädagogisches<br />

Handeln entwickeln, das sie befähigt, die Selbsterneuerung der Berufsschule unter gesellschaftlichen<br />

und wirtschaftlichen Veränderungsprozessen zu initiieren, zu planen, mitzugestalten<br />

und kritisch zu überprüfen.<br />

Die Ausbildung einer umfassenden pädagogischen Handlungskompetenz (Professionalität)<br />

hat neben der kognitiven Dimension ebenso wichtige soziale, personale und kreative Dimensionen.<br />

Daher müssen Lehrkräfte in<br />

Fachkompetenz (in den beruflichen Fächern und Schlüsselthemen, in der Didaktik und Methodik<br />

und der Berufspädagogik),<br />

Sozialkompetenz (wie u.a. Teamfähigkeit, Dialogbereitschaft, Gesprächsführungs- und Beratungskompetenz)<br />

sowie<br />

Selbstkompetenz (mit der Fähigkeit der Selbst- und der Berücksichtigung der Fremdwahrnehmung<br />

in Interaktionsprozessen)<br />

ausgebildet werden. Die volle pädagogische Handlungskompetenz kann nur über alle (drei)<br />

Phasen der Lehrerbildung in einem kontinuierlichen, beruflich-persönlichen und ganzheitlichen<br />

Lernprozess erworben werden.<br />

Durch die Veränderungen im Leben junger Menschen und durch die Veränderungen in der<br />

Arbeitswelt geht es heute weniger darum, Lehrkräften zu vermitteln, wie Jugendliche unterrichtet<br />

und "belehrt" werden sollen. Es geht vielmehr vorrangig um die Frage, wie ein schülerorientierter<br />

und schüleraktiver Unterricht organisiert und gestaltet werden kann und mit<br />

welchen professionellen Kompetenzen dies zu leisten ist. Das bedeutet, dass Lehrkräfte<br />

befähigt werden müssen,<br />

• Denk- und Handlungsansätze der Jugendlichen, ihre Hypothesen über die Sachen und<br />

Menschen, ihre Erfahrungswelt, ihre Zugriffsweisen in Erziehung und Unterricht zum Ausgangspunkt<br />

der Lernprozesse zu machen,<br />

• Schülerinnen und Schüler bei Planung, Durchführung und Auswertung ihrer Arbeiten mitwirken<br />

zu lassen,<br />

• offen zu sein <strong>für</strong> ihre Entwicklungsmöglichkeiten, sie anzuleiten, sie zu begleiten und sie<br />

bei der Gestaltung eines eigenen Handlungsraums zu ermutigen und zu unterstützen,<br />

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