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Februar 2013 - Deutscher Bridge-Verband e.V.

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<strong>Februar</strong> <strong>2013</strong><br />

Sport 7<br />

Fragen an den kleinen turnierleiter<br />

Falsches Legen der Stopp-Karte<br />

Frage<br />

Nord eröffnet 1«. Ost zieht erst mal ein Stoppschild,<br />

erschrickt, steckt es zurück und legt 2ª hin.<br />

Süd beanstandet, dass eine Information geflossen<br />

und West gesperrt sei – der Turnierleiter wird<br />

gerufen.<br />

Theoretisch hätte Ost die Pik-Eröffnung übersehen<br />

und die Absicht haben können, Weak Two<br />

in Cœur zu eröffnen. Es hätte aber auch sein können,<br />

dass Ost das Stoppschild irrtümlich gezogen<br />

hat und mit seiner Hand ohne Weiteres 2ª bieten<br />

kann. Wie lautet die korrekte TL-Entscheidung?<br />

Im Übrigen passiert es relativ oft, dass ein Stoppschild<br />

gelegt wird, wo nicht nötig, bzw. nicht gelegt,<br />

wo es erforderlich ist. Im Allgemeinen wird<br />

eine Berichtigung problemlos angenommen. Falls<br />

nicht, ist eine Entscheidung schwer zu treffen, da<br />

diese Fälle im Regelwerk nicht detailliert aufgeführt<br />

werden. Ist es mit „Rechte wahren“ getan<br />

oder ist der Partner des „schuldigen Gegenspielers“<br />

tatsächlich gesperrt?<br />

©<br />

Antwort<br />

Der Fall, dass eine Stopp-Karte versehentlich gelegt<br />

wird, ist in der Turnierordnung in §17.4 ausdrücklich<br />

geregelt:<br />

sich der Turnierleiter die Hand ansehen und entscheiden,<br />

ob die unerlaubte Information durch die<br />

Stopp-Karte die unschuldige Seite geschädigt hat.<br />

„Sagt ein Spieler „Stopp“, ohne anschließend<br />

ein Sprunggebot abzugeben, so ist die folgende<br />

Ansage gültig. Das „Stopp“ kann jedoch eine nicht<br />

regelkonforme Information für den Partner darstellen,<br />

weshalb der Turnierleiter nach § 16 TBR<br />

einen berichtigten Score zuweisen kann, wenn<br />

der Partner diese nicht regelkonforme Information<br />

zu seinem Vorteil verwendet haben könnte. Die<br />

wiederholte oder gar prinzipielle Nichtanwendung<br />

der Stoppregel ist vom Turnierleiter disziplinarisch<br />

zu ahnden.“<br />

Damit haben sich die Forderungen der Gegner<br />

nach Sperre oder dergleichen schon erledigt.<br />

Wenn eine Stopp-Karte falsch behandelt wird,<br />

geht das Spiel ganz normal weiter. Hinterher muss<br />

Eine Schädigung entsteht dabei keinesfalls daraus,<br />

dass der schuldige Spieler jetzt ein „unkorrektes“<br />

Gebot macht. Wenn Ost nur ein Weak Two<br />

in Cœur hatte, jetzt aber trotzdem 2ª reizt und<br />

dadurch ein guter Score entsteht, wird das vom<br />

Turnierleiter nicht korrigiert.<br />

Der muss nur dann eingreifen, wenn der Partner<br />

des Schuldigen die unerlaubte Information ausgenutzt<br />

haben könnte, zum Beispiel wenn er jetzt<br />

auf 2ª mit 12 Punkten nur 3ª anbietet, weil er das<br />

Risiko auffangen will, dass Partner keine vollwertige<br />

Zwischenreizung, sondern einen schwachen<br />

Sprung oder dergleichen hat. Wenn dadurch die<br />

unschuldige Seite geschädigt wurde, muss der<br />

Turnierleiter den Score korrigieren.<br />

$<br />

Anfragen können Sie unter kleinerturnierleiter@bridgescore.de stellen.

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