Georg von Viebahn: Was ich bei den Christen gefunden habe ...
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In der Wochenschrift »Sabbathklänge« erschienen im September und Oktober 1901<br />
sieben Artikel unter der Überschrift: »J. N. Darby und die Versammlung«, welche die<br />
Versammlung*) als eine Sekte, re<strong>ich</strong> an gefährl<strong>ich</strong>en Irrlehren, darstellten und <strong>den</strong> Wandel<br />
der <strong>Christen</strong> in der Versammlung in schmerzl<strong>ich</strong>er Weise herabsetzten.<br />
»Wenn es aber jeman<strong>den</strong> gut dünkt, streitsüchtig zu sein, so <strong>habe</strong>n wir solche Gewohnheit<br />
n<strong>ich</strong>t, noch die Versammlung Gottes.« (1. Kor. 11, 16.)<br />
Unter diesem Schriftworte antworte <strong>ich</strong> in Liebe auf jene Artikel, ohne mit irgend<br />
einem andern Bruder über das Nachfolgende gesprochen oder korrespondiert zu <strong>habe</strong>n –<br />
also n<strong>ich</strong>t im Auftrage <strong>von</strong> Menschen. Es liegt mir fern, die Angriffe und Herabsetzungen<br />
»der Versammlung« zu widerlegen; <strong>ich</strong> stelle die Kinder Gottes, mit <strong>den</strong>en <strong>ich</strong> seit 27<br />
Jahren <strong>den</strong> gesegneten Weg gezogen bin, unter das Wort: »Jehova wird für euch streiten,<br />
und ihr, ihr werdet stille sein.« (2. Mose 14, 14.) Also n<strong>ich</strong>t streiten will <strong>ich</strong>, sondern nur<br />
bezeugen, was <strong>ich</strong> in der Versammlung gefun<strong>den</strong> <strong>habe</strong>.<br />
I.<br />
Während auf Universitäten und Kanzeln der Unglaube als gle<strong>ich</strong>berechtigt mit dem<br />
Glauben seinen Platz beansprucht und thatsächl<strong>ich</strong> in breitester Front einnimmt, ist in der<br />
Versammlung niemals ein Christ aufgetreten, der an der Gottessohnschaft und der Gottesherrl<strong>ich</strong>keit<br />
Jesu oder an der unantastbaren göttl<strong>ich</strong>en Autorität der Bibel zu rütteln<br />
gewagt hätte. Die Versammlung hat bis heute das Wort verwirkl<strong>ich</strong>t: »Du hast Mein Wort<br />
bewahrt und hast Meinen Namen n<strong>ich</strong>t verleugnet.« Es ist unbezweifelt, daß in der Versammlung<br />
jeder sofort ausgeschlossen würde, der gegenüber der göttl<strong>ich</strong>en, unantastbaren,<br />
sündlosen Person des HErrn oder gegenüber der Autorität und Unantastbarkeit der<br />
Bibel auch nur ein Frageze<strong>ich</strong>en machen würde.<br />
II.<br />
Fast alle Briefe der Apostel re<strong>den</strong> die Gläubigen als »Heilige und Geliebte« an, stellen<br />
zuerst vor Augen, was ein in Sün<strong>den</strong> geborener Mensch durch seine Wiedergeburt gewor<strong>den</strong><br />
ist durch das [4] vollbrachte Werk Jesu – hieraus folgert Gottes Wort die Verantwortl<strong>ich</strong>keit<br />
der Gläubigen, gemäß ihrer hohen Stellung als Kinder und Erben Gottes zu wandeln,<br />
und Gott re<strong>ich</strong>t ihnen zu solchem Leben des Sieges, wenn sie aufr<strong>ich</strong>tig sind, die<br />
Kraft dar. »Die überschwengl<strong>ich</strong>e Größe Seiner Kraft an uns, <strong>den</strong> Glauben<strong>den</strong>,« kann nur<br />
<strong>von</strong> <strong>den</strong>en erfahren wer<strong>den</strong>, welche »wissen, welches die Hoffnung Seiner Berufung und<br />
welches der Re<strong>ich</strong>tum der Herrl<strong>ich</strong>keit Seines Erbes ist.« (Vgl. Eph. 1, 18–20.) In der<br />
Versammlung <strong>habe</strong> <strong>ich</strong> die biblische Heiligungslehre gefun<strong>den</strong>: a. zuerst verstehen, was<br />
der HErr für uns gethan hat, und was wir in Christo vor Gott gewor<strong>den</strong> sind durch das<br />
Werk <strong>von</strong> Golgatha; b. dann kraft dieses neuen Lebens diesen Vorrechten gemäß und der<br />
gewissen Hoffnung ewiger Herrl<strong>ich</strong>keit gemäß zu wandeln; endl<strong>ich</strong> c. da<strong>bei</strong> Jesum an-<br />
*) Vergl. das unter VI. über <strong>den</strong> Namen »die Versammlung« Gesagte.