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segg“ bei Salem dazu. Dort haben das Landratsamt, der <strong>BUND</strong>-Kreisverband und<br />
die <strong>BUND</strong>-Ortsgruppe Salem landwirtschaftlich intensiv genutzte Flächen wiedervernässt.<br />
Der Bodenseekreis hat mit Fördermitteln der Stiftung Naturschutzfonds<br />
Baden-Württemberg und der Heinz-Sielmann-Stiftung rund 200 000 Euro in Grunderwerb,<br />
wasserbauliche Maßnahmen und Zäune investiert. Heute ist das Projektgebiet<br />
„Storch und Stier im wiedervernässten Urstromtal Elsegg“ ein wichtiger Trittstein im<br />
„Biotopverbund Bodensee der Heinz-Sielmann-Stiftung“. Hier versehen auf 15 Hektar<br />
Heckrinder und Pferde gemeinsam ihren Landschaftspflegedienst. Ab und zu grasen<br />
sogar Schafe die Flächen ab. „Je mehr Tierarten tätig sind, desto größer die Vielfalt<br />
an Pflanzenarten, Trittstellen und Strukturen“, weiß Gebietsbetreuer Gerd Odenwälder<br />
vom Landratsamt Bodenseekreis. Da nicht mehr jeder Quadratmeter Grabenrand<br />
gemäht wird, wachsen dort wieder artenreiche Hochstaudenfluren. Eine neue Heimat<br />
für Mädesüß-Perlmutterfalter, Weißklee-Gelbling und Silbergrüner Bläuling. „Wir<br />
wollten etwas für Störche tun und die Schmetterlinge fliegen da mit“, bringt es Dieter<br />
Schmid vom Landratsamt auf den Punkt.<br />
Foto: Jutta Schneider-Rapp<br />
„Minze und Disteln sind wichtige Futterpflanzen“<br />
Der Biologe Wilfried Löderbusch hat im Gebiet „Elsegg“ und im „Hepbacher-<br />
Leimbacher Ried“ ein Monitoring durchgeführt.<br />
Warum brauchen wir Weiden?<br />
Wilfried Löderbusch: Eine Weide ist ein sehr inhomogenes Lebensraummosaik.<br />
Da gibt es kurz- und langgrasige Stellen, dicht, dünn und gar nicht bewachsene<br />
Standorte. Offene Trittstellen sind für pflanzliche Pioniere wie zum Beispiel das<br />
Schwarze Zyperngras die einzige Chance, sich in der ansonsten geschlossenen<br />
Grünlandgesellschaft anzusiedeln.<br />
Was heißt das für Insekten?<br />
Wilfried Löderbusch: In diesem vielfältigen Vegetationsmosaik der Weide können<br />
verschiedene tierische Spezialisten auf engem Raum nebeneinander vorkommen.<br />
Zudem verändert sich ihr Lebensraum immer nur langsam und punktuell. Wird<br />
dagegen die Wiese gemäht, ist schlagartig alles anders. Viele Tiere enden im<br />
Kreiselmäher, andere haben plötzlich keine Deckung und kein Futter mehr. Auch<br />
das Mikroklima ändert sich komplett.<br />
Foto: Wilfried Löderbusch<br />
Foto: Jutta Schneider-Rapp<br />
Welche Schmetterlinge profitieren von der Beweidung?<br />
Wilfried Löderbusch: Minze und Disteln, die Rinder oft verschmähen, sind wichtige<br />
Futterpflanzen für verschiedene Schmetterlinge. Auf den offenen Trittstellen habe<br />
ich schon häufig ganze Schwärme von Bläulingen beobachtet, die Mineralien aus<br />
dem Boden saugen.<br />
Kontakt<br />
<strong>BUND</strong>-Geschäftsstelle Markdorf<br />
Mittlere Auen 8/1<br />
88677 Markdorf<br />
Tel. 07544 5162<br />
E-Mail: bund.markdorf@bund.net<br />
Internet: www.markdorf.bund.net<br />
Foto: Gerd Odenwälder<br />
Mädesüß-Perlmutterfalter<br />
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