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COURIER<br />

Kaiser Wilhelm II. träumte.<br />

Sein Deutsches Reich sollte Großmacht werden.<br />

HIER EIN KREUZER,<br />

DA EIN SCHLACHTSCHIFF<br />

Erinnerungen an eine Zeit des Weltmacht-Wahns: reichsweite Begeisterung<br />

Im Juni 1900 kommen in Hamburg Delegierte<br />

des Deutschen Flottenvereins<br />

zusammen. Sie fordern eine schlagkräftige<br />

deutsche Kriegsmarine, mehr<br />

Kreuzer, mehr Schlachtschiffe. Der Flottenverein<br />

tritt für eine aggressive Weltmachtpolitik<br />

ein. Der Verein träumt, wie<br />

der flottenvernarrte deutsche Kaiser Wilhelm<br />

II. und sein Kanzler Bernhard Fürst<br />

von Bülow, von Feuerkraft, von nationaler<br />

Größe, von militärischer Stärke und<br />

von wirtschaftlichem Wohlstand.<br />

Das Deutsche Reich wollte der Seemacht<br />

Großbritannien das Fürchten beibringen,<br />

die Großmachtstellung in Europa<br />

samt politischer Weltgeltung zementieren.<br />

Vor allem Großadmiral Alfred von<br />

Tirpitz trieb seit der Jahrhundertwende<br />

den Bau von Großkampfschiffen der<br />

Hochseeflotte voran. Unter seiner Leitung<br />

wurde die deutsche Marine nach der<br />

britischen zur zweitgrößten der Welt.<br />

Mit Büchern und der Zeitschrift „Die<br />

Flotte“, mit Vortragsabenden und theatralischen<br />

Feierlichkeiten warb der Flottenverein<br />

um neue Mitglieder. Bildpostkarten<br />

mit Kriegsschiff-Motiven mutierten<br />

zu Massenartikeln. Sie sollten die Öffentlichkeit<br />

für die Flottenpolitik begeistern<br />

und die wachsende Schlagkraft der<br />

deutschen Marine verdeutlichen. Im Jahr<br />

seiner Gründung (1898) zählte der Flottenverein<br />

bereits 78 000 Mitglieder, bis<br />

1914 wuchsen sie auf 1,1 Millionen an.<br />

Die Unterstützer des Flottenvereins entstammten<br />

überwiegend dem Bildungsund<br />

Besitzbürgertum, in den Führungsgremien<br />

waren zuvörderst Adlige vertreten.<br />

Die Begeisterung des Kaisers für<br />

die Kriegsmarine war für viele Deutsche<br />

Anreiz genug, dem Flottenverein beizutreten,<br />

sichtbares Zeichen der Begeisterung<br />

die allgegenwärtige Matrosenkleidung<br />

für Kinder. Die breite Masse der<br />

Arbeiterinnen und Arbeiter konnte der<br />

Flottenverein zwar nicht erreichen, doch<br />

trugen auch deren Kinder diese um die<br />

Jahrhundertwende aufkommende Mode.<br />

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde der<br />

Flottenverein 1919 in „Deutscher Seeverein“<br />

umbenannt. Die Nationalsozialisten<br />

lösten ihn dann 1934 auf.<br />

Seiner Majestät Kreuzer: als Postkarte allgegenwärtig<br />

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