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Vollständige Studie - Christliche Initiative Romero

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ILO-Kernarbeitsnormen<br />

Die Kernarbeitsnormen der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) sind als<br />

„qualitative Sozialstandards“ international anerkannt und haben den Charakter<br />

von universellen Menschenrechten, die für alle Länder Gültigkeitsanspruch haben.<br />

Mit der „Erklärung über die grundlegenden Prinzipien und Rechte bei der Arbeit“<br />

bekennen sich seit 1998 alle Mitgliedstaaten der Organisation ausdrücklich zu<br />

den Kernarbeitsnormen.<br />

Vier Grundprinzipien bilden deren Grundlage:<br />

Vereinigungsfreiheit und Recht auf Kollektivverhandlungen<br />

Beseitigung der Zwangsarbeit<br />

Abschaffung der Kinderarbeit<br />

Verbot der Diskriminierung in Beschäftigung und Beruf<br />

Diese Grundprinzipien haben in acht Übereinkommen ihre konkrete<br />

Ausgestaltung erfahren:<br />

über ihre Situation zu sprechen.“ Er erzählt,<br />

dass sich die ArbeiterInnen üblicherweise<br />

verstecken, wenn sich die GewerkschafterInnen<br />

den Plantagen nähern, um nicht mit<br />

ihnen gesehen zu werden. Zudem sind die<br />

Plantagen von Zäunen umgeben, so dass es<br />

sehr schwer ist, mit den ArbeiterInnen ins<br />

Gespräch zu kommen. Die Unternehmen<br />

verweigern den GewerkschafterInnen den<br />

Zutritt zu den Plantagen. Wenn die GewerkschafterInnen<br />

es doch erwirken können auf<br />

die Plantagen gelassen zu werden, werden sie<br />

streng überwacht.<br />

Ein Gewerkschafter berichtet: „Es fehlt<br />

die Freiheit zu sprechen, sich zu beklagen,<br />

die Rechte einzufordern, die die ArbeiterInnen<br />

haben. Sie werden bestraft, wenn sie Beschwerde<br />

einreichen. Es gibt Ermahnungen,<br />

Suspendierungen und die „Schwarze Liste“<br />

für diejenigen, die etwas in Frage stellen.“<br />

„Die Würde des Menschen<br />

wird nicht geachtet. Die ArbeiterInnen,<br />

die für diese Unternehmen<br />

die Ernte übernehmen,<br />

sind nicht an Ketten gelegt, wie<br />

einst die Sklaven. Sie sind auf<br />

andere Art gefangen.“<br />

Nach Angaben von GewerkschafterInnen,<br />

wird der Arbeitsvermittler explizit dafür<br />

eingesetzt, die ArbeiterInnen psychisch unter<br />

Druck zu setzen. Auch dazu werden die<br />

„Schwarze Listen“ geführt. Wer darauf steht,<br />

wird bei der nächsten Ernte nicht berücksichtigt.<br />

Mehrere Fälle sind bekannt, in denen Cutrale<br />

Gewerkschaftsmitglieder oder Streikende<br />

entlassen hat.<br />

Übereinkommen 87<br />

Übereinkommen 98<br />

Vereinigungsfreiheit und Schutz des Vereinigungsrechtes,<br />

1948.<br />

Vereinigungsrecht und Recht zu Kollektivverhandlungen,<br />

1949.<br />

Übereinkommen 29 Zwangsarbeit, 1930.<br />

Übereinkommen 105 Abschaffung der Zwangsarbeit, 1957.<br />

Übereinkommen 100 Gleichheit des Entgelts, 1951.<br />

Übereinkommen 111 Diskriminierung (Beschäftigung und Beruf), 1958.<br />

Übereinkommen 138 Mindestalter, 1973.<br />

Übereinkommen 182 Verbot und unverzügliche Maßnahmen zur Beseitigung<br />

der schlimmsten Formen der Kinderarbeit, 1999.<br />

34 <strong>Christliche</strong> <strong>Initiative</strong> <strong>Romero</strong> / ver.di > Im Visier: Orangensaft<br />

<strong>Christliche</strong> <strong>Initiative</strong> <strong>Romero</strong> / ver.di > Im Visier: Orangensaft<br />

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