Vollständige Studie - Christliche Initiative Romero
Vollständige Studie - Christliche Initiative Romero
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Sie haben die Wahl ...<br />
Diese <strong>Studie</strong> zeigt: Die aktuellen Produktions- und Verkaufsverhältnisse<br />
von Lebensmitteln erschweren es, rundherum<br />
nachhaltig einzukaufen. Dies kann sich verändern, wenn politische<br />
Aktion, gewerkschaftliche Mitbestimmung und ethisches<br />
Einkaufsverhalten Hand in Hand gehen. Verschieden gesiegelte<br />
Produkte gibt es bei Aldi, Edeka, Lidl, Rewe etc. zu kaufen.<br />
Auf den folgenden Seiten sind einige Ideen zusammengetragen,<br />
die wieder Nähe schaffen zu unseren Lebensmitteln,<br />
die ein Miteinander von Mensch und Natur fördern, dabei noch<br />
Spaß machen und unseren Alltag bereichern. Auch wenn diese<br />
zum Teil noch nicht allen Anforderungen ganzheitlicher Nachhaltigkeit<br />
entsprechen, etwa was die Tarifbindung und Mitbestimmungsrechte<br />
der Beschäftigten in der Biobranche angeht.<br />
© draghicich - Fotolia<br />
Bio-Märkte *<br />
In Bioläden liegt der Fokus ganz auf der ökologischen<br />
Landwirtschaft. Vor fast genau 80<br />
Jahren formierten sich die ersten Alternativen<br />
im Landbau. So wurde Demeter mit der<br />
biologisch-dynamischen Wirtschaftsweise gegründet.<br />
Landwirtschaft wurde zunehmend<br />
industrialisiert, deshalb wollten Querdenker<br />
die Landwirtschaft als funktionierenden Familienbetrieb<br />
mit überschau- und kontrollierbaren<br />
Zusammenhängen retten. Der größte<br />
Schwung kam mit den 68ern. Als dieses<br />
Konzept einer naturnahen, Ressourcen schonenden<br />
und zukunftsfähigen Landwirtschaft<br />
erfolgreich war, fand es in den 80er Jahren<br />
Eingang in die Mitte der Gesellschaft. 2001<br />
wurde das staatliche Bio-Siegel ins Leben<br />
gerufen, um Lebensmittel, die Mindeststandards<br />
der ökologischen Landwirtschaft erfüllen,<br />
für den/die VerbraucherIn zu kennzeichnen.<br />
Deutlich höhere Standards setzen<br />
die traditionellen Anbauverbände Demeter,<br />
Naturland und Bioland.<br />
Längst haben die Bioläden ihr „Müsliesser<br />
Image“ abgelegt und bieten eine breite<br />
Palette an Nahrungsmitteln in unterschiedlicher<br />
Bioqualität an.<br />
Lokale Märkte *<br />
In vielen Städten gibt es immer noch den Wochenmarkt.<br />
Hier lässt sich hervorragend der<br />
Einkauf von frischem Obst und Gemüse erledigen<br />
ohne den lästigen Verpackungsmüll.<br />
Alles wird vor Ort abgewogen und kann im Jutebeutel<br />
nach Hause getragen werden. In der<br />
Regel stammen die Produkte vom regionalen<br />
Bauern oder Bäuerinnen, der/die häufig seine/ihre<br />
eigenen Waren verkaufen und gerne<br />
Auskunft über die Herkunft der Lebensmittel<br />
und die Verwendung von Pestiziden geben.<br />
* Zu existenzsichernden Standards bei der Herstellung und<br />
dem Verkauf von Produkten zählen neben den Arbeitsbedingungen<br />
auch die Bezahlung nach Tarif und die Einhaltung der<br />
Mitbestimmungsrechte. Hier gibt es zum Teil noch erheblichen<br />
Nachholbedarf bei etlichen BetreiberInnen.<br />
Bio-Kiste *<br />
Wer nicht die passende Einkaufsgelegenheit<br />
vor der Tür hat, kann sich die frische Ware<br />
direkt nach Hause liefern lassen. Bundesweit<br />
gibt es eine Vielzahl an (Bio-) Höfen, die diesen<br />
Service anbieten. Allein der Verband Ökokiste<br />
e.V. vereint in Deutschland 50 Mitgliedsbetriebe.<br />
Die organisierten Höfe müssen zu<br />
100 Prozent biologisch produzierte Waren<br />
anbieten. Auf die ökologische Vertretbarkeit<br />
des Vertriebs im Sinne von kurzen Transportwegen,<br />
Verzicht auf Flugware, Mehrwegverpackungen<br />
und jahreszeitliche Angebote wird<br />
besonderen Wert gelegt. Langfristige Kooperationen<br />
zwischen LandwirtInnen, GärtnerInnen<br />
und Lieferbetrieben sorgen für einen<br />
Handel, bei dem Partnerschaftlichkeit eine<br />
große Rolle spielt.<br />
So geht’s:<br />
1. AnbieterInnen in Ihrer Nähe finden z.B.<br />
www.oekokiste.de (falls in dieser Auflistung<br />
in Ihrer Nähe nichts zu finden ist,<br />
hören Sie sich weiter um. Viele Betriebe<br />
leben von der Mundpropaganda).<br />
2. Passende Kiste auswählen (Größe, gewünschter<br />
Inhalt).<br />
3. Wöchentlich die frische Ware genießen,<br />
frei Haus.<br />
Hofläden *<br />
Viele Bauernhöfe bieten ihre Waren direkt vor<br />
Ort in kleinen Läden an. Manche kleineren<br />
Höfe, deren Kapazitäten eingeschränkt sind,<br />
haben Regale o.ä. auf ihrem Hof aufgestellt.<br />
Dort bieten sie saisonales und regionales Obst<br />
und Gemüse an. In kleinen Dosen oder Kassen<br />
wird der entsprechende Betrag bei Mitnahme<br />
hinterlegt. Direkt am Hof wird gerne<br />
Auskunft über alle Produkte gegeben – eine<br />
persönliche, freundliche Beziehung zum/zur<br />
VerkäuferIn ist inklusive. Es lohnt sich also<br />
bei der nächsten Ortsdurchfahrt nach entsprechenden<br />
Angebotsschildern Ausschau zu<br />
halten.<br />
82 <strong>Christliche</strong> <strong>Initiative</strong> <strong>Romero</strong> / ver.di > Im Visier: Orangensaft<br />
<strong>Christliche</strong> <strong>Initiative</strong> <strong>Romero</strong> / ver.di > Im Visier: Orangensaft<br />
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Alternativen