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Hilfe zur Selbsthilfe - DGUV Forum

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Erwartungen der Unfallkasse Thüringen<br />

Interview<br />

„Immer mehr Kinder klagen<br />

über Rückenschmerzen“<br />

<strong>DGUV</strong> <strong>Forum</strong> sprach mit Renate Müller, Geschäfts führerin der Unfallkasse<br />

Thüringen (UKT), über die wachsende Zahl von Rückenerkrankungen<br />

und die Erwartungen der Unfallkasse Thüringen<br />

an die neue Präventionskampagne „Denk an mich. Dein Rücken“<br />

Foto: UKT<br />

Welche Bedeutung haben Rückenbelastungen<br />

und -erkrankungen im öffentlichen<br />

Sektor?<br />

Rückenschmerzen sind ein gesellschaftliches<br />

Problem. Daher gehen auch viele<br />

Fehlzeiten im öffentlichen Sektor auf Rückenerkrankungen<br />

<strong>zur</strong>ück und verursachen<br />

hohe Kosten. Da das Durchschnittsalter<br />

der Beschäftigten zunehmen wird,<br />

wird auch die Zahl der krankheitsbedingten<br />

Fehltage mit zunehmendem Alter steigen.<br />

Der öffentliche Sektor ist genauso<br />

wie die Unternehmen der Wirtschaft im<br />

eigenen Interesse gefordert, Angebote für<br />

die Rückengesundheit der Mitarbeiter zu<br />

unterbreiten.<br />

An welchen Stellen und in welchen Berufen<br />

fordern die versicherten Einrichtungen<br />

und Betriebe die Beratung der<br />

Unfallkassen zu Rückenbelastungen insbesondere<br />

an?<br />

Die meisten Anforderungen erhalten wir<br />

aus dem Pflegebereich. Die Einrichtungen<br />

haben das Ziel, Tätigkeiten mit hohen<br />

körperlichen Belastungen gesundheitsgerecht<br />

zu gestalten.<br />

Die Unfallkassen sind auch für die Schüler-Unfallversicherung<br />

und die Prävention<br />

in Bildungseinrichtungen zuständig.<br />

Spielen Rückenbelastungen auch für diese<br />

Versichertengruppe schon eine Rolle?<br />

Leider ja. Immer mehr Kinder klagen über<br />

Rückenschmerzen. Die Beschwerden beginnen<br />

bei der Einschulung und sind besonders<br />

ausgeprägt im Alter zwischen elf<br />

und 14 Jahren. Häufige Ursachen für Rückenschmerzen<br />

sind: zu wenig Bewegung<br />

in der Freizeit, dafür intensive Nutzung<br />

von Computer und Medien, zu wenige Impulse<br />

der Eltern <strong>zur</strong> motorischen Entwicklung,<br />

zu wenig Schulsportunterricht und<br />

veränderte Ernährungsgewohnheiten.<br />

Welche Erwartungen haben speziell die<br />

Unfallkassen an die Präventionskampagne<br />

„Denk an mich. Dein Rücken“?<br />

Es ist ein Thema, das von vielen Krankenkassen<br />

und Fitnessstudios fokussiert<br />

wird. Deshalb ist es gut gewählt, dass sich<br />

der Rücken in unserer Kampagne zu Wort<br />

meldet. Wir erwarten eine Sensibilisierung<br />

unserer Zielgruppen, insbesondere<br />

in Bezug auf das Bewusstsein für das richtige<br />

Maß an Belastung. Ich persönlich bin<br />

der Meinung, dass jeder Mensch ein gutes<br />

Gefühl für seinen Körper entwickeln<br />

sollte. Deshalb spielt die Verhaltensprävention<br />

eine zentrale Rolle. Fast alle Arbeitsplätze<br />

sind heute ergonomisch optimierbar<br />

und die Arbeitnehmer können<br />

mit sehr guten technischen Hilfsmitteln<br />

ausgestattet werden. Die Arbeitgeber müssen<br />

wir mit ins Boot holen. Insbesondere<br />

vor dem Hintergrund des demografischen<br />

Wandels sollten sie erkennen, dass ihre<br />

Mitarbeiter entsprechende Angebote <strong>zur</strong><br />

Erhaltung ihrer Gesundheit benötigen.<br />

Wie startet die Unfallkasse Thüringen in<br />

die neue Kampagne?<br />

Die UKT startet bereits im März 2013. Gemeinsam<br />

mit der Berufsgenossenschaft<br />

Handel und Warendistribution (BGHW)<br />

und der Berufsgenossenschaft Rohstoffe<br />

und chemische Industrie (BG RCI) präsentiert<br />

sich die UKT auf der Thüringer<br />

Renate Müller,<br />

Geschäftsführerin der<br />

Unfallkasse Thüringen<br />

„Ich persönlich bin der<br />

Meinung, dass jeder Mensch<br />

ein gutes Gefühl für seinen<br />

Körper entwickeln sollte.<br />

Deshalb spielt die Verhaltensprävention<br />

eine zentrale Rolle.“<br />

Gesundheitsmesse mit einem Kooperationsstand.<br />

Neben dem Einsatz des Body-<br />

Age-Systems und der Wii mit der Physiofit-Software<br />

können die Besucher auf der<br />

Aktionsfläche den Alterssimulationsanzug<br />

ausprobieren. Im April 2013 bieten<br />

wir auf der Kinder-Kult-Messe für Schulklassen<br />

den Pedalo-Parcours an. Mit den<br />

Aktionsmodulen setzen wir auf eine starke<br />

Beteiligung der Besucher. ●<br />

Das Interview führte Stefan Boltz.<br />

<strong>DGUV</strong> <strong>Forum</strong> 1 · 2/13 · 21

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