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Hilfe zur Selbsthilfe - DGUV Forum

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Aktuelles<br />

Gewalt gegen Rettungs- und Pflegekräfte<br />

in Betracht. Im Arbeitsumfeld helfen bauliche<br />

Maßnahmen wie Schutzwände oder<br />

Notausgänge. Auch Zugangskontrollen<br />

und Notrufsysteme können die Sicherheit<br />

erhöhen.<br />

Foto: Carsten Düpjohann / Malteser<br />

Die Zahl von Bedrohungen und Übergriffen<br />

gegenüber Rettungs- und Pflegekräften ist<br />

seit Jahren konstant hoch. Das geht aus<br />

einer statistischen Auswertung der Berufsgenossenschaften<br />

und Unfallkassen<br />

hervor. Allein im Jahr 2011 gab es 602 meldepflichtige<br />

Arbeitsunfälle durch „Gewalt,<br />

Angriff oder Bedrohung durch betriebsfremde<br />

Personen“.<br />

Die Folgen von gewalttätigen Übergriffen<br />

seien nicht zu unterschätzen, sagte<br />

Prof. Dr. Dirk Windemuth vom Institut<br />

für Arbeit und Gesundheit der <strong>DGUV</strong><br />

(IAG): „Neben körperlichen Verletzungen<br />

leiden Betroffene häufig an massiven<br />

psychischen Beeinträchtigungen und<br />

verlieren ihr Vertrauen in die soziale Umwelt.<br />

Darüber hinaus führen die krankheitsbedingten<br />

Fehlzeiten zu erheblichen<br />

betriebs- und volkswirtschaftlichen Einbußen.“<br />

Um die Wahrscheinlichkeit eines gewaltsamen<br />

Übergriffs zu verringern, kommen<br />

verschiedene Arbeitsschutzmaßnahmen<br />

Für Rettungskräfte wie Notärzte oder die<br />

freiwillige Feuerwehr sind solche Maßnahmen<br />

natürlich im Einsatz keine Lösung.<br />

Allerdings könnten schon einfache<br />

Maßnahmen in der Arbeitsorganisation<br />

die tägliche Arbeit sicherer machen, so<br />

Windemuth: „Das Personal sollte umfassend<br />

informiert und qualifiziert sein, um<br />

in Krisensituationen richtig zu reagieren.<br />

So sollten potenziell gefährdete Arbeitnehmer<br />

regelmäßig in Sicherheitsfragen<br />

beraten werden und in Deeskalationsseminaren<br />

die Bewältigung schwieriger<br />

und bedrohlicher Situationen mit Kunden<br />

üben.“ Ähnliches gilt für die Pflege, wie<br />

Andreas Boldt von der Berufsgenossenschaft<br />

für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege<br />

(BGW) erklärt: „Gewalt und<br />

Aggression in Pflegekontexten entwickeln<br />

sich in der Regel aus der Interaktion von<br />

Pflegekraft und Betreuten. Wichtig ist deshalb<br />

eine regelmäßige innerbetriebliche<br />

Auseinandersetzung mit ihren Erscheinungsformen<br />

und Ursachen sowie mit<br />

möglichen Präventions- und Notfallmaßnahmen.“<br />

#<br />

Zahl des Monats<br />

7,5 Millionen Deutsche sind „funktionale“ Analphabeten beziehungsweise Analpha-<br />

betinnen. Das bedeutet, diese Menschen können zwar einzelne Sätze schreiben oder<br />

lesen. Kurze Texte aber überfordern sie bereits. Hinzu kommen mehr als 13 Millionen<br />

Deutsche, die Texte nur langsam und fehlerhaft lesen und schreiben können.<br />

Diese Ergebnisse des Forschungsprojektes „leo. – Level-One Studie“ der Universität<br />

Hamburg haben 2011 bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Auch für die gesetzliche<br />

Unfallversicherung sind sie relevant, denn sie machen zum Beispiel deutlich:<br />

Unterweisungen sollten in den Unternehmen nicht nur in geschriebener Standard-<br />

sprache angeboten werden. Nur über bildhafte Darstellungen, Filme wie „Napo“ oder<br />

aber Texte in „Leichter Sprache“ können auch die Beschäftigten erreicht werden, die<br />

kognitive Schwierigkeiten oder Lese- und Rechtschreibschwächen haben.<br />

Foto: fotolia.de / Gina Sanders<br />

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