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„Einflussfaktoren, Motivation und Anreize zum Rauschtrinken bei ...

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Sich betrinken kann zudem dazu dienen, <strong>bei</strong> tätlichen Auseinandersetzungen<br />

aggressiver zu sein <strong>und</strong> eine gewisse „Immunisierung“ gegen Verletzungen zu<br />

erreichen:<br />

„Mit Alkohol kann man sich nicht mehr überwachen, man weiß nicht mehr<br />

genau, was man tut (1204)…“; „ich hab´ keine Schmerzen mehr, <strong>bei</strong> gar<br />

nichts…“ (Trash, 17: 1108)<br />

Trinken zeigt sich auch einfach als eine Gruppenaktivität, in die man ‚irgendwie’<br />

hineingezogen wird, ohne viel über Beweggründe nachgedacht zu haben;<br />

‚Dazugehören’ scheint die wesentliche <strong>Motivation</strong> dafür, sich zu beteiligen. Dies<br />

verdeutlicht die folgende Aussage des 14-jährigen Alesio:<br />

„Sagen wir so: wenn die Fre<strong>und</strong>e was trinken, trink ich halt mit. Also ich tu es<br />

halt, weil sie es tun (540). Aber warum es die tun, weiß ich auch nicht.“<br />

(Alesio, 14: 647)<br />

Zudem scheint es in vielen Gruppen so zu sein, dass Trinken einfach ein Zeitvertreib<br />

ist, ohne den die Gruppe sich langweilen würde:<br />

„Also, wenn wir nichts trinken würden, dann glaub´ ich, das ist `n bissle<br />

langweilig, so. Quasi so ist´s <strong>bei</strong> mir, weil ich langweil´ mich, wenn die<br />

anderen trinken, dann will ich auch lustig drauf sein, ja, so.“ (Maurice, 14: 665-<br />

667)<br />

Mithin wird Trinken auf der mikrosozialen Ebene der Gruppe zu einem sozialen<br />

Integrationsmodus.<br />

3.1.3 Gruppenkonstellationen: Größe, Alter, Geschlecht<br />

Bezüglich der Gruppenkonstellationen zeigt sich in unserer Untersuchung ein<br />

durchaus breites Spektrum, das trotz bewusst kontrastierendem Sampling so nicht<br />

vorherzusehen war. Die Beschreibungen der jeweiligen Gruppenkonstellationen, in<br />

denen sich die Jugendlichen bewegen, weisen eine große Bandbreite an<br />

unterschiedlichen Formierungen auf, einschließlich der jeweils empf<strong>und</strong>enen<br />

Zugehörigkeit der Einzelnen zu den Gruppen, <strong>und</strong> sie unterscheiden sich auch in<br />

Hinblick auf Gruppengrößen <strong>und</strong> gelebter, bzw. erfahrener Verbindlichkeit der<br />

einzelnen Mitglieder zueinander.<br />

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