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„Einflussfaktoren, Motivation und Anreize zum Rauschtrinken bei ...

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Andererseits jedoch haben Jugendliche in bestimmter Hinsicht eine Wahl, was auch<br />

in den Interviews immer wieder deutlich wird. Viele Jugendliche suchen sich ‚ihre’<br />

Gruppe durchaus nach bestimmten Kriterien aus bzw. wechseln auch mitunter<br />

zwischen Gruppen, wie im Beispiel von Sandra beschrieben wurde. Sie distanziert<br />

sich mittlerweile von ihrer alten Gruppe, um sich vor einem extremen Trinkverhalten<br />

zu schützen, das zunehmend auf die Zeit während der Woche übergegriffen hatte.<br />

Das zeigt, dass die Wahl der Gruppe immer auch vom jeweiligen subjektiven<br />

Standort der Jugendlichen abhängt <strong>und</strong> von den Entwicklungsprozessen, die sie<br />

durchlaufen.<br />

Umgekehrt ist im Hinblick auf die Prozesse, die einzelne Jugendliche durchlaufen,<br />

nicht nur das Risikoprofil der Gruppe entscheidend. Es sind die jeweils individuellen<br />

Konstellationen, die in vielerlei Hinsicht von äußeren Einflüssen geprägt werden, die<br />

dazu führen können, dass zunächst noch moderat trinkende Jugendliche zu<br />

riskanterem Verhalten übergehen. Inwieweit dies die Gruppe beeinflusst oder andere<br />

dazu veranlasst, die Gruppe zu verlassen, ist ein offener Prozess. Auch innerhalb<br />

einer Gruppe können sich die Einzelnen in ihrer Risikobereitschaft <strong>und</strong> ihrem<br />

Risikomanagement durchaus unterscheiden.<br />

Jungen <strong>und</strong> Mädchen sind so gesehen – trotz der Bedeutsamkeit der Gruppe für das<br />

Trinkverhalten – nicht passiv Ausgelieferte sondern aktiv gestaltende AkteurInnen in<br />

den gruppenspezifischen Interaktionen.<br />

3.2 Einflussfaktoren außerhalb der Peer-Gruppe<br />

Neben den oben geschilderten Einflussfaktoren, die sich im Gruppenkontext ergeben<br />

(<strong>und</strong> die im Kap. 4: „Lösungsansätze <strong>und</strong> Bewältigungsmuster von Seiten der<br />

Jugendlichen“ noch näher ausgeführt werden), fanden wir in den Interviews noch<br />

eine Reihe weiterer relevanter Faktoren, die im Kontext des jugendlichen<br />

Alkoholkonsums von Bedeutung sind.<br />

3.2.1 Körperliche Grenzen<br />

Wie die Interviews zeigen, sind die Jugendlichen gr<strong>und</strong>sätzlich daran interessiert,<br />

<strong>bei</strong>m Trinken ein bestimmtes Limit nicht zu überschreiten, um negative Folgen zu<br />

vermeiden. Solche negativen Folgen sind <strong>zum</strong> einen körperliche Symptome wie<br />

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