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Predigt vom 07. Juli 2013 - Stiftskirche Stuttgart

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So wie das Volk Israel gebunden und verzweifelt war, als es diese Sätze zum ersten<br />

Mal hörte.<br />

Jetzt muss ich einen Abstecher in die Geschichte machen, damit wir den Text<br />

verstehen. Israeliten waren damals in Gefangenschaft, gut 500 Jahre vor Christus.<br />

Im Land Babylon saßen sie. Zuhause hatten sie einen Krieg verloren, die Häuser<br />

lagen in Schutt und Asche, der Tempel war zerstört, und sie, die Oberschicht der<br />

Israeliten, war verschleppt nach Babylon. Da sitzen sie nun ganz unten, ziemlich<br />

down, schuften als Sklaven fremder Herrscher, gefangen in einem fremden Land,<br />

gebunden in der selbstverschuldeten Vergangenheit - und sie schreien: wer macht<br />

uns wieder frei? Wer löst die Ketten?<br />

Da hören sie, wie ein Prophet eine Botschaft von Gott bringt, wie er das Wort der<br />

Befreiung sagt: Tröstet mein Volk, eure Rettung kommt. Ihr dürft heim. Ich habe dich<br />

erlöst.<br />

Damals - bald nach der Ankündigung des Propheten, hat Israel es erfahren, wie es<br />

ist, frei zu werden, wieder heimzukommen. Der Psalm 126, den wir vorhin beteten –<br />

wenn der Herr die Gefangenen Zions erlösen wird, dann werden wir sein wie die<br />

Träumenden – der stammt aus dieser Zeit.<br />

Und Israel hat es immer wieder so gebetet und so erfahren: Gott führt auch durch<br />

Niederlagen, und er hat die Kraft, neu anzufangen. Auch nach 1945, als sich die KZ-<br />

Türen von Auschwitz öffneten und die der anderen Lager, und dann 1948 die<br />

Heimkehr, Gründung des neuen Staates Israel. Da spannt sich ein weiter Bogen.<br />

Und wir als Christen tun gut darin, Gott, den Herrn der Geschichte, um Frieden zu<br />

bitten - besonders für den Nahen Osten, für Israel und jetzt aktuell für Ägypten und<br />

für Syrien, die Länder voller Spannungen. Schenke Gott, dass sich dort Gerechtigkeit<br />

und Frieden durchsetzt.<br />

Und nun hören wir Gottes Wort – das Wort des Herrn der Weltgeschichte und<br />

unserer Lebensgeschichte – seinen Befreiungsruf hören wir nun für uns hier und<br />

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