Leitfähigkeitsmessungen an ionenleitenden Kristallen
Leitfähigkeitsmessungen an ionenleitenden Kristallen
Leitfähigkeitsmessungen an ionenleitenden Kristallen
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Praktikumsversuch 3.19:<br />
<strong>Leitfähigkeitsmessungen</strong> <strong>an</strong><br />
<strong>ionenleitenden</strong> <strong>Kristallen</strong><br />
(vorläufige Version)
1 Einleitung<br />
Die Forschung auf dem Gebiet der Ionenleiter hat seit der Entdeckung durch Michael<br />
Faraday große Fortschritte gemacht. Während sich die Forschung zu Beginn des 20.<br />
Jahrhunderts den Tr<strong>an</strong>sportmech<strong>an</strong>ismen, Struktur und auch Speicherung von Energie<br />
widmete, liegt der Schwerpunkt der Forschung der letzten Dekaden besonders auf der<br />
Suche nach Festkörperelektrolyten zum Einsatz in Solid State Batterien, Brennstoffzellen<br />
sowie Sensoren. Dabei spielt besonders die Mobilität der Ionen in den Festköpern eine<br />
Rolle.<br />
Eine wichtige Charakteristik der Tr<strong>an</strong>sporteigenschaften von Materialien ist die durchgängige<br />
Leitfähigkeit σ, m<strong>an</strong>chmal auch räumliche Leitfähigkeit gen<strong>an</strong>nt. Sie beschreibt<br />
die Migration von Ladungsträgern bei Anlage eines konst<strong>an</strong>ten elektrischen Feldes<br />
(DC-Leitfähigkeit). Zur Bestimmung der Größe in Metallen und Halbleitern misst m<strong>an</strong><br />
gewöhnlich den Sp<strong>an</strong>nungsabfall über der Probe bei einem konst<strong>an</strong>ten Strom. Diese<br />
Technik lässt sich jedoch nur schwer auf Leiter <strong>an</strong>wenden, bei denen die Leitfähigkeit<br />
nicht auf Elektronen (bzw. Löchern), sondern auf Bewegung von Ionen beruht. In diesem<br />
Fall muss m<strong>an</strong> auf die Probenoberfläche zur Verbindung mit dem Messgerät metallische<br />
Elektroden auftragen, wobei es <strong>an</strong> der Grenzfläche Metall/Probe zu verschiedenen Prozessen<br />
kommt. Hier k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> zwei Idealfälle unterscheiden: Zum einen vollständig<br />
reversible Elektroden und zum <strong>an</strong>deren vollständig sperrende Elektroden.<br />
Bei vollständig reversiblen Elektroden wird sowohl dem entsprechenden Ion als auch<br />
Elektronen Durchtritt ermöglicht. Dabei ist der Durchtritt der Ionen idealerweise nicht<br />
der geschwindigkeitsbestimmende Schritt, was die Messung der Probenleitfähigkeit<br />
erlaubt.<br />
Bei vollständig sperrenden Elektroden hingegen kommt es zu keinem Ladungsaustausch<br />
<strong>an</strong> der Grenzfläche. Es bildet sich vielmehr bei Anlegen eines konst<strong>an</strong>ten elektrischen Feldes<br />
eine Polarisation der Probe, die das <strong>an</strong>gelegte Feld im Inneren der Probe abschwächt<br />
(siehe Abb. 1.1). Es kommt folglich zu einem abklingenden Strom, dessen Zeitkonst<strong>an</strong>te<br />
im Prinzip die Bestimmung von σ ermöglicht.<br />
In der Praxis sind diese Idealfälle jedoch selten realisiert, vielmehr haben die Grenzflächen<br />
Elektrode/Probe meist entscheidenden Einfluss auf die elektrische Charakteristik<br />
des Systems bei Anlegen eines konst<strong>an</strong>ten elektrischen Feldes. Deshalb wurden zur<br />
Bestimmung der Probenleitfähigkeit <strong>an</strong>dere Verfahren entwickelt, von denen die Imped<strong>an</strong>zspektroskopie<br />
am verbreitetsten ist. Diese beruht darauf, die Imped<strong>an</strong>z Z ∗ der<br />
mit metallischen Elektroden versehenen Probe in einem weiten Frequenzbereich zu<br />
messen. Dies bedeutet also, dass der komplexe Widerst<strong>an</strong>d Z ∗ mit Realteil Z ′ und Imaginärteil<br />
Z ′′ der Probe in Abhängigkeit der Frequenz eines <strong>an</strong>gelegten elektrischen<br />
1
E int<br />
- +<br />
E ext<br />
Abb. 1.1.: Elektrodenpolarisation im Fall von vollständig blockierenden Elektroden bei<br />
<strong>an</strong>legen einer konst<strong>an</strong>ten Sp<strong>an</strong>nung. Die blauen Punkte stellen bewegliche Kationen<br />
dar, die roten Punkte unbewegliche Anionen des Gitters. Das äussere Feld E ext induziert<br />
ein Gegenfeld E int im Inneren der Probe.<br />
Wechselfeldes bestimmt wird. Die Analyse der Frequenzabhängigkeit gestattet es nun<br />
den Einfluss von Polarisations-/Elektrodeneffekten und den der Leitfähigkeit der Probe<br />
zu trennen. Das Ziel des vorliegenden Versuches ist die experimentelle Bestimmung<br />
der Gleichstromleitfähigkeit σ eines Ionenleiters bei verschiedenen Temperaturen mit<br />
Hilfe der Imped<strong>an</strong>zspektroskopie. Die Auftragung der Temperaturabhängigkeit in den<br />
Koordinaten log(σT) gegen 1/T ermöglicht dabei die Bestimmung weiterer Parameter,<br />
die den ionischen Tr<strong>an</strong>sportprozess charakterisieren.<br />
2
2 Beschreibung der Apparatur und<br />
Messprinzip<br />
Für Imped<strong>an</strong>zmessungen <strong>an</strong> <strong>Kristallen</strong> müssen diese in geeigneter Art und Weise kontaktiert<br />
werden. In unserem Aufbau, siehe Abb. 2.1, wird dafür eine Kieler Zeller der<br />
Firma Ionic Systems verwendet. Die mit Metallelektroden beschichtete Probe (1) befindet<br />
sich zwischen zwei Platin-Folien (2). Um den Kontakt zu verbessern werden die Folien<br />
zusammen mit den Leitungsdrähten (5) zwischen Keramikplatten (3) mit Hilfe eines<br />
gefederten Stabs (4) gepresst. Dieser Aufbau befindet sich in einem doppelw<strong>an</strong>digem<br />
Glasbehälter (6) der für sehr hohe Temperaturen noch mit Schutzgas gespült werden<br />
k<strong>an</strong>n um reaktionsfreudige Materialien zu schützen. Die Temperatur des Ofens (7) k<strong>an</strong>n<br />
durch einen Eurotherm 2216e Temperaturregler eingestellt werden. Dieser Regler steuert<br />
über ein Relais die Heizleistung des Ofens. Die Probentemperatur selbst wird mit<br />
einem Fühler in der Nähe der Probe mit einem weiteren Eurotherm 2216e ausgelesen<br />
und am Computer protokolliert.<br />
Beide Temperaturen können mit dem Computer über eine serielle Schnittstelle ausgelesen,<br />
sowie die Ofentemperatur zusätzlich noch gesteuert werden. Auf diese Weise k<strong>an</strong>n<br />
der gesamte Messprozess automatisiert werden.<br />
Der verwendete Imped<strong>an</strong>z<strong>an</strong>alysator (Hewlett-Packard 4192A) erlaubt es eine Sp<strong>an</strong>nung<br />
von 50 mV-1.2 V im Frequenzbereich von 5 Hz-13 MHz <strong>an</strong> die Probe <strong>an</strong>zulegen.<br />
D<strong>an</strong>k des eingebauten Mikroprozessors können u.a. folgende Parameter direkt gemessen<br />
werden:<br />
• Betrag von Z und den Phasenwinkel φ;<br />
• Realteil Z ′ und den Imaginärteil Z ′′ der Imped<strong>an</strong>z;<br />
• Realteil Y ′ und den Imaginärteil Y ′′ der Admitt<strong>an</strong>z;<br />
Die Wahl des Frequenzbereichs, der Signalamplituden und der Messart k<strong>an</strong>n mit Hilfe<br />
des Programms QImp durchgeführt werden. Zudem k<strong>an</strong>n damit auch die Temperatur des<br />
Ofens eingestellt werden.<br />
2.1 Messprinzip<br />
An die Probe wird die variable Sp<strong>an</strong>nung V ∗ = V 0 exp(iωt) mit der Amplitude V 0 und<br />
Frequenz ω <strong>an</strong>gelegt. Der Strom k<strong>an</strong>n d<strong>an</strong>n beschreiben werden durch I ∗ = I 0 exp[i(ωt−<br />
φ)] wobei der Winkel φ die Phasenverschiebung des Stromes in Bezug auf die <strong>an</strong>gelegte<br />
3
Temperaturregler<br />
5<br />
HP 4192A<br />
2<br />
6<br />
3<br />
1<br />
3<br />
2<br />
4<br />
7<br />
5<br />
Ofen<br />
Abb. 2.1.: Messaufbau des Imped<strong>an</strong>zspktrometers.<br />
4
Sp<strong>an</strong>nung bedeutet. Die im Allgemeinen komplexe Imped<strong>an</strong>z Z ∗ erklärt sich gemäß des<br />
Ohmschen Gesetzes zu:<br />
Z ∗ = V ∗<br />
I ∗ =<br />
V 0 exp(iωt)<br />
I 0 exp[i(ωt − φ)] = V 0<br />
I 0<br />
exp(iφ) = |Z| cos φ + i|Z| sin φ = Z ′ + iZ ′′ (2.1)<br />
Hier bedeuten Z ′ und Z ′′ den Real- bzw. Imaginärteil der Imped<strong>an</strong>z und<br />
|Z| =<br />
<br />
Z ′2 + Z ′′ 2<br />
(2.2)<br />
den Betrag der Imped<strong>an</strong>z. Die Phasenverschiebung zwischen Strom und Sp<strong>an</strong>nung<br />
lautet:<br />
<br />
Z<br />
′′<br />
φ = arct<strong>an</strong><br />
Z ′ (2.3)<br />
Neben der Imped<strong>an</strong>z betrachtet m<strong>an</strong> auch die Admitt<strong>an</strong>z, die sich wie folgt aus der<br />
Imped<strong>an</strong>z ergibt:<br />
Y ∗ = 1 Z ∗ = Y ′ + iY ′′ (2.4)<br />
mit Y ′ = Z ′ /|Z| 2 und Y ′′ = ˘Z ′′ /|Z| 2 . Die Beziehung zwischen dem Real- und Imaginärteil<br />
der Admitt<strong>an</strong>z mit dem Betrag und der Phase der Imped<strong>an</strong>z ergibt sich demnach<br />
zu:<br />
′′<br />
1<br />
˘Y<br />
|Z| = t<strong>an</strong> φ =<br />
Y ′2 + Y ′′ 2<br />
Y ′ (2.5)<br />
Der in diesem Versuch verwendete Imped<strong>an</strong>z<strong>an</strong>alysator HP 4192A k<strong>an</strong>n je nach Wahl<br />
des Benutzers die Imped<strong>an</strong>z oder die Admitt<strong>an</strong>z <strong>an</strong>zeigen. Dabei wird die Messmethode<br />
gewechselt: Während das Gerät im Imped<strong>an</strong>zbetrieb (komplexe) Imped<strong>an</strong>zwerte Z ′ und<br />
Z ′′ für eine Reihenschaltung von R und C liefert, bekommt m<strong>an</strong> im Admitt<strong>an</strong>zbetrieb die<br />
Admitt<strong>an</strong>zwerte Y ′ und Y ′′ für eine Parallelschaltung von R und C. Dies hat Auswirkungen<br />
im Grenzbereich hoher bzw. niedriger Leitfähigkeit. Während im Imped<strong>an</strong>zbetrieb<br />
kleinere Widerstände gemessen werden können, so können im Admitt<strong>an</strong>zbetrieb Widerstände<br />
R ≥ 1.3 MΩ gemessen werden. Weitergehende Details zur Messmethode finden<br />
sich in [1] in den Kapiteln 1 und 3 in der Literaturmappe.<br />
5
3 Bestimmung der<br />
Gleichstromleitfähigkeit aus den<br />
Imped<strong>an</strong>zspektren<br />
Wir werden zunächst nochmals die zwei idealen Bedingungen untersuchen, d.h. wenn<br />
die Elektroden vollständig umw<strong>an</strong>delbar oder vollständig sperrend sind.<br />
3.1 Vollständig umw<strong>an</strong>delbare Elektroden<br />
Eine solche Zelle k<strong>an</strong>n m<strong>an</strong> sich als Parallelschaltung eines Widerst<strong>an</strong>des R und einer<br />
Kapazität C (Abb. 3.1 a) vorstellen und wird beschrieben durch:<br />
Z =<br />
1<br />
(1/R + iωC) = R<br />
(1 + iωRC) = R<br />
(1 + (ωRC) 2 )˘i ωR 2 C<br />
(1 + (ωRC) 2 )<br />
(3.1)<br />
Es ist leicht zu zeigen, dass in den Koordinaten Z ′ -Z ′′ diese parametrische Funktion einen<br />
Kreis mit dem Zentrum im Punkt ( R , 0) (vgl. Abb. 3.1a) bestimmt. Die DC-Leitfähigkeit σ<br />
2<br />
(d.h. die Leitfähigkeit bei konst<strong>an</strong>tem Strom) zeigt sich im Schnittpunkt des Kreises mit<br />
der Z ′ -Achse (der Punkt mit den Koordinaten (R, 0)). Das Maximum des Kreis befindet<br />
sich bei ω = 2π f = RC.<br />
3.2 Sperrende Elektroden<br />
In diesem Fall findet bei Anlegen einer konst<strong>an</strong>ten Sp<strong>an</strong>nung kein Stromfluss statt (mit<br />
Ausnahme einer charakteristischen Zeitsp<strong>an</strong>ne am Anf<strong>an</strong>g), da es zu keinem Ladungstr<strong>an</strong>sport<br />
durch die Grenze Elektrode/Probe kommt. Das Äquivalenzschema und die<br />
Imped<strong>an</strong>zspektren für diesen Fall sind in der Abb. 3.1b dargestellt. Der <strong>an</strong>alytische<br />
Ausdruck für die Imped<strong>an</strong>z hat hierbei die Form:<br />
Z =<br />
R<br />
1 + ω 2 (RC) 2 − iωR 2 c<br />
1 + ω 2 (RC) 2 − i<br />
(3.2)<br />
ωC 0<br />
Bei kleinen Frequenzen f der <strong>an</strong>gelegten Sp<strong>an</strong>nung, ist die Imped<strong>an</strong>z hauptsächlich<br />
durch die Kapazität C 0 bestimmt, welche die Grenzfläche Elektrode/Probe charakterisiert.<br />
Mit der Erhöhung der Frequenz nimmt der Einfluss der Größe 1 ab, die Imped<strong>an</strong>z<br />
ωC 0<br />
6
a) b)<br />
R<br />
R<br />
iZ<br />
C<br />
iZ<br />
C<br />
!<br />
C 0<br />
! !<br />
R<br />
Z<br />
R<br />
Z<br />
iY<br />
!<br />
iY<br />
!<br />
!<br />
Y<br />
1/R 1/R<br />
Y<br />
Abb. 3.1.: Äquivalentschema und Imped<strong>an</strong>zspektren bzw. Admitt<strong>an</strong>zspektren von a)<br />
vollständig umw<strong>an</strong>delbaren und b) vollständig sperrenden Elektroden.<br />
7
verringert sich und wird vornehmlich durch R und C bestimmt, welche die Eigenschaften<br />
der Probe charakterisieren. Die Imped<strong>an</strong>z der Grenzfläche stellt eine gerade Linie dar,<br />
während die Probenimped<strong>an</strong>z die Form eines Halbkreises hat (Abb. 3.1b). Falls sich diese<br />
Prozesse in der Imped<strong>an</strong>zkurve nicht vollständig getrennt zeigen, k<strong>an</strong>n der Gleichstromwiderst<strong>an</strong>d<br />
durch Extrapolation des Halbkreises zu tieferen Frequenzen bzw. der geraden<br />
Linie zu höheren Frequenzen gefunden werden. Zur Bestimmung der Gleichstromleitfähigkeit<br />
ist es oft bequemer die Admitt<strong>an</strong>z Y = Y ′ + iY ′′ des Systems zu betrachten. In<br />
der Abb. 3.1 sind die Admitt<strong>an</strong>zspektren für beide betrachteten Fälle dargestellt. M<strong>an</strong><br />
erkennt, dass die Admitt<strong>an</strong>z durch eine gerade Linie beschrieben wird, was somit eine<br />
leichte graphische Auswertung der Probenleitfähigkeit ermöglicht. Falls die Probe eine<br />
Platte von der Fläche A und die Dicke d ist, so wird die spezifische Leitfähigkeit σ nach<br />
der Formel:<br />
σ = d RA<br />
(3.3)<br />
berechnet.<br />
Wie in der Einleitung erwähnt, können in der Praxis, infolge verschiedener<br />
physikalisch-chemischer Eigenschaften der Probenoberfläche<br />
und des Einflusses der Auftragemethode der Metallelektroden,<br />
keine idealen, vollständig umw<strong>an</strong>delbaren oder sperrenden<br />
Elektroden geschaffen werden. Dies führt dazu, dass die real beobachtete<br />
Imped<strong>an</strong>zkurve einen komplizierteren Charakter hat, als<br />
bisher betrachtet. Insbesondere wird experimentell oft beobachtet,<br />
dass bei kleinen Frequenzen die Imped<strong>an</strong>z nicht eine senkrechte<br />
Linie, sondern eine Linie im konst<strong>an</strong>ten Winkel φ ≠ π zur Achse<br />
2<br />
Z ′ (siehe Abb. 6) bildet. Zur Beschreibung einer solchen Imped<strong>an</strong>z<br />
wurde der Begriff des Elementes mit konst<strong>an</strong>ter Phase (CPE: Const<strong>an</strong>t<br />
Phase Element) eingeführt, siehe Abb. 3.2. Analytisch lässt<br />
sich das CPE beschreiben mit folgender Formel:<br />
πn<br />
πn<br />
<br />
CPE = Q 0 (iω) −n = Q 0 · cos ˘i sin<br />
2 2<br />
iZ<br />
!<br />
R<br />
CPE<br />
!<br />
R<br />
Z<br />
Abb. 3.2.: Ersatzschaltbild<br />
mit Const<strong>an</strong>t Phase<br />
Element.<br />
(3.4)<br />
wobei die Parameter Q 0 und n ≤ 1 frequenzunabhängige Konst<strong>an</strong>ten sind. Der Neigungswinkel<br />
φ = n · π/2 entspricht im Falle n = 1 der Imped<strong>an</strong>z einer Kapazität. Ungeachtet<br />
der Abwesenheit einer ausführlichen physikalischen Interpretation, zeigt sich die Benutzung<br />
des CPE bei der Bestimmung der Imped<strong>an</strong>z vieler ionischer Leiter als sehr<br />
nützlich.<br />
Der einfachste Äquivalenzschaltkreis zur Beschreibung von Ionenleitern im Falle von<br />
vollständig sperrenden Elektroden ist in Abb. 3.3 gezeigt. Physikalisch können die<br />
Elemente wie folgt beschrieben werden: Der Kondensator C beschreibt die Kapazität<br />
des Plattenkondensators der durch die Probe zwischen den Elektroden gebildet wird.<br />
Der Widerst<strong>an</strong>d R parallel dazu modelliert die Ionenbewegung. An der Grenzfläche<br />
8
Ionentr<strong>an</strong>sport<br />
e--Wolke<br />
+<br />
Polarisation<br />
R<br />
C<br />
C 0<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
+<br />
Ausbildung<br />
einer Doppelschicht<br />
Abb. 3.3.: Physikalische Interpretation eines Äquivalenzschaltkreises am Beispiel von<br />
vollständig blockierenden Elektroden.<br />
Elektrode/Probe kommt es zur Bildung einer Doppelschicht die wiederum eine Kapazität,<br />
hier C 0 , aufweist.<br />
M<strong>an</strong> muss <strong>an</strong>merken, dass im Gegensatz zu den hier untersuchten einfachen Fällen,<br />
die Imped<strong>an</strong>z des Systems Metall-Ionenleiter-Metall einen komplizierteren Charakter<br />
haben k<strong>an</strong>n, der eine Reihe <strong>an</strong>derer Elemente in das Ersatzschaltbild einschließt. Dabei<br />
k<strong>an</strong>n die Imped<strong>an</strong>z des Interfaces die der Probe überlagern. Deshalb benötigt m<strong>an</strong> zur<br />
Bestimmung der Probenleitfähigkeit in jedem Fall Untersuchungen zu Art und Umf<strong>an</strong>g<br />
des Einflusses der Elektrodengrenzflächen auf das Imped<strong>an</strong>zspektrum.<br />
Eine Übersicht über die Probleme und den Umg<strong>an</strong>g mit Ersatzschaltbildern in der<br />
Leitfähigkeitsspektroskopie finden sich in [2, 3, 4, 5], sowie Kapitel 4.2 in [1].<br />
9
4 Ziel des Versuchs<br />
Das Ziel des Versuchs ist die Bestimmung der Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit σ<br />
des Kristalls CsHSO 4 [6, 7]. Diese Verbindung gehört zur Familie der Protonenleiter und<br />
besitzt einen Phasenüberg<strong>an</strong>g erster Ordnung in eine superionische Phase, bei dem sich die<br />
Leitfähigkeit sprunghaft um mehrere Größenordnungen ändert. Deshalb unterscheidet<br />
m<strong>an</strong> zwei Zustände: niedrigleitend bis zu dem Phasenüberg<strong>an</strong>g und superionisch darüber.<br />
In der niedrigleitenden Phase können die verwendeten Elektroden in guter Genauigkeit<br />
als vollständig umw<strong>an</strong>delbar betrachtet werden. Deshalb k<strong>an</strong>n die Leitfähigkeit in dieser<br />
Phase bei konst<strong>an</strong>ter Frequenz gemessen werden. In der superionischen Phase wird der<br />
Einfluss der Grenzfläche wesentlicher und hier muss zur Bestimmung von σ in einem<br />
weiten Frequenzbereich gemessen werden.<br />
4.1 Durchführung der Messungen.<br />
Zunächst sollte der Steuerungscomputer eingeschaltet werden, <strong>an</strong>schließend der Imped<strong>an</strong>z<strong>an</strong>alysator<br />
(Hewlett-Packard 4192A) und die Temperaturmessgeräte (Eurotherm<br />
2216e).<br />
D<strong>an</strong>ach muss die Spektrometersteuerung QImp gestartet werden (siehe Abb. 4.1). Auf der<br />
linken Seite befinden sich die Steuerungselemente. Das oberste Textfeld dient zur Eingabe<br />
des Dateinamens, über den kleinen Button rechts davon k<strong>an</strong>n aber auch ein Dateibrowser<br />
zur Auswahl gestartet werden. Am Ende der Messung werden die Messdaten in der<br />
<strong>an</strong>gegebenen Datei gespeichert. Dabei wird der Dateiname noch automatisch um die<br />
gesetzte Temperatur erweitert. Die Probentemperatur findet sich in der Datei wieder.<br />
Mit der Eingabemaske darunter (1) wird der Imped<strong>an</strong>z<strong>an</strong>alysator konfiguriert. Damit<br />
können der Frequenzbereich, die Verteilung (logarithmisch oder linear) sowie die Messart<br />
(automatic, admitt<strong>an</strong>ce, imped<strong>an</strong>ce) eingestellt werden. Über das Element darunter (2)<br />
k<strong>an</strong>n die Temperatur des Ofens sowie einige Stabilitätsbedingungen eingestellt werden 1 .<br />
Auf der rechten Seite befinden sich oben die Anzeige der Messung (4) sowie unten<br />
der zeitliche Temperaturverlauf (5). Der Start der Messung erfolgt durch Betätigen des<br />
Run-Buttons in der Symbolleiste.<br />
Der konkrete Messablauf gestaltet sich dabei wie folgt:<br />
1. die Leitfähigkeit der Probe wird unterhalb der Überg<strong>an</strong>gstemperatur bei konst<strong>an</strong>ter<br />
Frequenz (f = 10 kHz) gemessen. Dazu wird das Messerät in der Betriebsart zum<br />
1<br />
Diese Bedingungen werden bei einem einzelnen Experiment nicht benötigt.<br />
10
4<br />
1<br />
2<br />
3<br />
5<br />
Abb. 4.1.: Die Spektrometersteuerung QImp zur Steuerung der Temperaturcontroller und<br />
des Imped<strong>an</strong>z<strong>an</strong>alysators.<br />
11
messen der Admitt<strong>an</strong>z benutzt, bei der der Realteil Y ′ der Gesamtleitfähigkeit der<br />
Probe 1/R (siehe Anlage 1) entspricht. Die spezifische Leitfähigkeit wird gemäß<br />
Formel B.1 berechnet, wobei der geometrische Faktor den Studenten vor dem<br />
Anf<strong>an</strong>g der Arbeit mitgeteilt wird. In diesem Temperaturbereich sollten bis zum<br />
Überg<strong>an</strong>gspunkt bei ca. 412 K Messungen in 10 K Schritten durchgeführt werden.<br />
2. Der Überg<strong>an</strong>g in die superionische Phase wird durch eine heftige, sprunghafte<br />
Veränderung der Leitfähigkeit deutlich. Hier muss σ durch frequenzabhängige<br />
Messungen bestimmt werden. Dazu wird die Frequenz bei konst<strong>an</strong>ter Temperatur<br />
zwischen 10 Hz und 13 MHz variiert. Aus den gemessenen Werten Z ′ und Z ′′ k<strong>an</strong>n<br />
mit Hilfe des Programms equiv.py der Probenwiderst<strong>an</strong>d R und damit nach Gl.<br />
B.1 die spezifische Leitfähigkeit σ errechnet werden. Hilfestellung zur Benutzung<br />
des Programms gibt Ihnen der Betreuer.<br />
Die Messungen in dieser Phase sollten bei 10 Temperaturen im Abst<strong>an</strong>d von je 5 K<br />
durchgeführt werden.<br />
3. Die ermittelten Werte der Leitfähigkeit sollen als log(σT) gegen 1/T in der sog.<br />
Arrhenius-Auftragung aufgetragen werden. In dieser Darstellung lassen sich die<br />
Aktivierungsenergien E A und die Vorfaktoren (Herleitung siehe Anh<strong>an</strong>g B ) sowohl<br />
für die niedrigleitende als auch die superionische Phase ermitteln.<br />
Vorbereitung:<br />
Folgende Themen sollen vorbereitet werden:<br />
• Gitterstruktur von Ionenkristallen<br />
• Fehlordnung im thermischen Gleichgewicht: Schottky- und Frenkel-Defekte<br />
• Äquivalenzschaltkreise<br />
• Bitte frischen Sie Ihre Grundlagen der Elektrotechnik, insbesondere zum Thema<br />
Wechselstrom, auf!<br />
4.2 Anfertigung des Ausarbeitung<br />
Das Protokoll sollte u.a. folgende Angaben enthalten:<br />
• Kurze (!) Beschreibung der Versuchsidee und des Aufbaus<br />
• Die Werte der Rechenparameter für die Spektren der superionischen Phase aus der<br />
Benutzung des Programms equiv.py.<br />
12
• die Werte des gesamten Probenwiderst<strong>an</strong>des R und der spezifischen Leitfähigkeit σ<br />
für die verschiedenen Temperaturen. Die Daten sollten als Tabelle vorh<strong>an</strong>den sein,<br />
bei der in der ersten Spalte die Temperatur, in der zweiten R, und in der dritten σ<br />
steht. Dies sollte sowohl für die niedrigleitende als auch die superionische Phase<br />
der Fall sein.<br />
• Darstellung des Imped<strong>an</strong>z- und Admitt<strong>an</strong>zspektrums bei einer ausgewählten Temperatur<br />
in der superionischen Phase.<br />
• Die Arrhenius-Auftragung von σT<br />
• Die daraus mittels einer Ausgleichsrechnung bestimmten Werte für die Vorfaktoren<br />
A und E A .<br />
• Bestimmung der Phasenüberg<strong>an</strong>gstemperatur und der Aktivierungsenergien E A .<br />
• Das Protokoll der Versuchsdurchführung.<br />
13
A Fitten der Daten mit equiv.py<br />
Die von QImp gespeicherten Messdaten können vor Ort mit dem Python-Skript equiv.py<br />
gefittet werden. Dabei wird das Imped<strong>an</strong>zspektrum <strong>an</strong> den ausgewählten Äquivalentschaltkreis<br />
mit Hilfe eines CNLS-Fit (Complex Nonlinear Least-Squares) <strong>an</strong>gepasst. Genaueres<br />
zum Verfahren und zur Bedienung erfahren sie vom Betreuer.<br />
10000.0<br />
1e6<br />
CaF2_660K.dat<br />
1000.0<br />
-Z"<br />
1.2<br />
1.0<br />
0.8<br />
0.6<br />
0.4<br />
0.2<br />
R: 2.30e+06 1.61e+04 (0.7%)<br />
C: 5.17e-12 9.85e-14 (1.9%)<br />
Y: 1.26e-07 4.80e-08 (38.1%)<br />
n: 7.60e-01 8.19e-02 (10.8%)<br />
Fit<br />
Data<br />
100.0<br />
10.0<br />
1.0<br />
Frequency/kHz<br />
0.5 1.0 1.5 2.0 2.5<br />
Z'<br />
1e6<br />
0.1<br />
0.01<br />
Abb. A.1.: Beispielausgabe des Skripts equiv.py<br />
14
Tabelle A.1.: Dispersionen verschiedener elektrischer Bauteile.<br />
Element Symbol Admitt<strong>an</strong>z Imped<strong>an</strong>z Fit Parameter<br />
Widerst<strong>an</strong>d R 1/R R R<br />
Kapazität C iωC<br />
−i<br />
ωC<br />
C<br />
Induktivität<br />
L<br />
−i<br />
ωL<br />
iωL<br />
CPE Q (iω) n Y 0<br />
(iω) −n<br />
Y 0<br />
L<br />
Y 0 , n<br />
15
B Ionische Leitfähigkeit<br />
Die ionische Leitfähigkeit σ k<strong>an</strong>n durch die Konzentration n der Ladungsträger und ihrer<br />
Beweglichkeit µ beschrieben werden:<br />
σ = q · µ · n<br />
(B.1)<br />
Dabei bezeichnet q die Ladung der beweglichen Ionen. Ferner gilt nach der Nernst-<br />
Einstein-Beziehung:<br />
µ = qD<br />
k B T<br />
(B.2)<br />
wobei D den Diffusionskoeffizient, T die Temperatur und k B die Boltzm<strong>an</strong>n-Konst<strong>an</strong>te<br />
bedeuten.<br />
In einer mikroskopischen Betrachtung wird die Diffusion durch Sprünge der Ionen<br />
zwischen verschiedenen Positionen erklärt. Dieser Sprungprozess ist thermisch aktiviert<br />
und wird durch die zu überwindende Energiebarriere E m zwischen zwei lokalen Minima<br />
bestimmt (siehe Abb. B.1).<br />
Die Sprungfrequenz dieses Prozesses ist dabei gegeben<br />
durch:<br />
<br />
ν = ν 0 exp − E <br />
m<br />
(B.3)<br />
k B T<br />
⌫<br />
wobei der Vorfaktor ν 0 eine „Versuchsfrequenz“ (i.d.R.<br />
in der Größenordnung der Phononenfrequenzen) für<br />
einen Sprung bedeutet. Falls jeder Sprung dieselbe<br />
Sprunglänge l aufweist, so ist der Diffusionskoeffizent<br />
D gegeben durch:<br />
D = ηνl 2<br />
(B.4)<br />
E A<br />
Abb. B.1.: Schematische Darstellung<br />
des Sprungprozesses eines<br />
Ions über die Potentialbarriere<br />
E A . Die Sprungfrequenz ν ist<br />
dabei thermisch aktiviert.<br />
wobei η ein geometrischer Faktor ist, der vom Kristallgitter<br />
abhängt. Besonders einfach ist dieser für das<br />
kubische Gitter: η = 1/6 (es gibt für jeden Gitterplatz 6 äquivalente Sprungmöglichkeiten).<br />
Bei gewöhnlichen Ionenleitern ist die Leitfähigkeit abhängig vom Vorh<strong>an</strong>densein von<br />
Punktdefekten wie z.B. Leerstellen oder Zwischengitterplätzen im Kristall[8, 9, 10, 11].<br />
16
Die Bildung solcher Defekte ist ebenfalls thermisch aktiviert und ihre Gleichgewichtskonzentration<br />
n bei einer bestimmten Temperatur T wird beschrieben durch den Ausdruck<br />
n = n 0 exp<br />
<br />
E f<br />
−<br />
2k B T<br />
<br />
(B.5)<br />
wobei n 0 der atomaren Konzentration der Fehlstellen entspricht. Setzt m<strong>an</strong> die Ausdrücke<br />
B.2,B.3 und B.5 in B.1 ein, so erhält m<strong>an</strong> für die spezifische Leitfähigkeit σ:<br />
σ = η q2 ν 0 l 2 n 0<br />
exp<br />
k B T<br />
= A <br />
T exp − E A<br />
k B T<br />
<br />
<br />
− E m + E f /2<br />
k B T<br />
<br />
(B.6)<br />
(B.7)<br />
Dabei bezeichnet A einen Vorfaktor, der nicht von der Temperatur abhängt und<br />
E A = E m + E f /2 die Aktivierungsenergie der Leitfähigkeit, die sich aus der Migrationsenergie<br />
zur Überwindung der Potentialbarrieren und der Bildungsenergie der Defekte<br />
zusammensetzt. Die Abhängigkeit in Gl. B.7 zeigt in den Koordinaten y=ln(σT) gegen<br />
x=1/T („Arrhenius-Auftragung“ ) eine Gerade mit konst<strong>an</strong>ter Steigung, welche der<br />
Aktivierungsenergie E A entspricht. Falls sich mit der Temperatur die Art der Defekte<br />
und die Kristallstruktur nicht ändern, so gilt die Abhängigkeit für solche Kristalle bis<br />
zum Schmelzpunkt. Doch gibt es neben den gewöhnlichen Ionenleitern eine grosse<br />
Zahl von Verbindungen, wo es als Ergebnis eines Phasenüberg<strong>an</strong>ges zu einer vollständigen<br />
Unordnung in einem Untergitter kommt, oft auch quasi als „Schmelzen“ dieses<br />
Untergitters betrachtet. Alle Ionen dieses Untergitters nehmen am Ladungstr<strong>an</strong>sport<br />
teil. Deshalb ist die Konzentration der beweglichen Ladungsträger n gleich der Anzahl<br />
der vorh<strong>an</strong>denen n 0 . In der Regel haben solche Verbindungen eine schlecht leitende<br />
Tieftemperaturphase, die nach überschreiten einer Überg<strong>an</strong>gstemperatur von einer Phase<br />
mit sehr hoher Leitfähigkeit abgelöst wird. Diese Phase wird gewöhnlich superionische<br />
Phase gen<strong>an</strong>nt. Ihre Leitfähigkeit wird beschrieben durch:<br />
σ SI = η q2 ν 0 l 2 n 0<br />
exp<br />
k B T<br />
= A <br />
T exp − E m<br />
k B T<br />
<br />
<br />
− E m<br />
k B T<br />
<br />
(B.8)<br />
(B.9)<br />
Hier stimmt die Aktivierungsenergie mit der Migrationsenergie E m überein, da sich die<br />
Zahl der Ladungsträger mit der Temperatur nicht ändert n = n 0 . M<strong>an</strong> muss hier jedoch<br />
<strong>an</strong>merken, dass sich als Ergebnis des Phasenüberg<strong>an</strong>ges die Werte für den Vorfaktor A und<br />
die Migrationsenergie E m stark ändern können. In der Regel sind in der superionischen<br />
Phase diese Parameter niedriger als in der Tieftemperaturphase. Als Beispiel ist in der<br />
Abb. B.2 die Temperaturabhängigkeit der Leitfähigkeit für den superionischen Kristall AgI<br />
17
Abb. B.2.: Temperaturabhängige elektrische Leitfähigkeit von AgI, AgBr und AgCl. Diese<br />
Originalgraphik wurde aus [12] entnommen und stammt ursprünglich von Tub<strong>an</strong>dt<br />
und Lorenz aus dem Jahr 1914. M<strong>an</strong> erkennt den Phasenüberg<strong>an</strong>g von β-AgI zu α-AgI<br />
<strong>an</strong>h<strong>an</strong>d des sprunghaften Anstiegs der Leitfähigkeit bei T = 150 ◦ C. Bei T = 550 ◦ C<br />
schmilzt der Kristall und die Leitfähigkeit nimmt ab.<br />
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gezeigt. Diese wurde schon 1914 von Tub<strong>an</strong>dt und Lorenz gemessen und veröffentlicht<br />
(siehe [12] und Referenzen darin).<br />
Wie es aus der Zeichnung ersichtlich ist, ändert sich im Überg<strong>an</strong>gspunkt T = 150 ◦ C die<br />
Leitfähigkeit sprunghaft und erreicht in der superionischen Phase (α-AgI) Werte von<br />
1 × 10 −1 Ω −1 cm −1 bis 1 Ω −1 cm −1 .<br />
Bei einer Temperatur von T = 550 ◦ C schmilzt der Kristall und die Leitfähigkeit nimmt<br />
sprungartig wieder ab.<br />
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Literaturverzeichnis<br />
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