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Physik I<br />

Übung 1 - <strong>Lösung</strong>shinweise<br />

Moritz Kütt WS 2011/12<br />

Stefan Reutter Stand 22.12.2012<br />

Franz Fujara<br />

Aufgabe 1 Wer war das noch mal?<br />

Viele physikalische und mathematische Gesetze, Funktionen und Größen sind nach bekannten<br />

Physikern und Mathematikerinnen benannt. Möglicherweise sind sie auch nur deshalb bekannt,<br />

weil man etwas nach ihnen benannt hat. Kennst du die folgenden Namen auch? Ordne zu, und<br />

versuche, die Bedeutung Gesetze in der Übungsgruppe zu diskutieren.<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

1) Satz von Pythagoras a) F(r) = q 1q 2<br />

4πε 0r 2e r<br />

2) Coulomb-Gesetz b)<br />

∞<br />

n=0<br />

f (n) (a)<br />

n!<br />

(x − a) n<br />

3) 2. Newtonsches Gesetz c) e iϕ = cos(ϕ) + i sin(ϕ)<br />

4) 3. Keplersches Gesetz d) a 2 + b 2 = c 2<br />

5) Taylor-Reihe e) F = dp<br />

6) Eulersche Formel f)<br />

dt<br />

2 T1<br />

T 2<br />

=<br />

3 a1<br />

1 – d Der Satz von Pythagoras beschreibt die Verhältnisse der Seitenlängen im rechtwinkligen<br />

Dreieck, c ist dabei die Länge der Hypothenuse, a und b sind die Längen der Katheten.<br />

2 – a Das Coulomb-Gesetz beschreibt die Kraft, die zwei Punktladungen q 1 und q 2 im Abstand<br />

r aufeinander ausüben, e r ist Einheitsvektor in Richtung des Abstandes, r der Betrag des<br />

Abstandes.<br />

3 – e Das 2. Newtonsche Gesetz besagt, dass einen Kraft auf einen Körper dessen Bewegung<br />

verändert (Geschwindigkeit dargestellt durch Impuls p = ma).<br />

4 – f Das 3. Keplersche Gesetz besagt, dass das quadratische Verhältnis der Umlaufzeiten von<br />

zwei Planeten T 1 und T 2 gleich dem kubischen Verhältnis der großen Halbachsen a 1 und<br />

a 2 der Ellipsenbahnen sein muss.<br />

5 – b Mit der Taylorreihe können unendlich differenzierbare Funktionen f dargestellt, oft genügt<br />

die Nutzung weniger Summationsterme als Vereinfachung für das Rechnen mit einer<br />

Funktion.<br />

a 2<br />

1


6 – c Die Eulersche Formel ist sehr nützlich beim Rechnen mit komplexen Zahlen und trigonometrischen<br />

Funktionen, sie lässt sich über Taylorreihenentwicklung beweisen.<br />

Aufgabe 2 Theoristen<br />

Physikalische Theorien sind entgegen der landläufigen Vorstellung keine unumstößlichen und in<br />

Stein gemeißelten Tatsachen - ganz im Gegenteil hat es in der Physik schon mehrfach gewaltige<br />

Umwälzungen gegeben.<br />

Die alten Griechen dachten beispielsweise, dass während einer Bewegung ständig eine Kraft<br />

nötig wäre, damit der Gegenstand nicht langsamer wird und schließlich stehen bleibt, was ja<br />

durchaus der Alltagserfahrung entspricht. Newton hat das dann über den Haufen geworfen und<br />

behauptet, dass ein Körper so lange seinen Bewegungszustand (seinen Impuls) beibehält, wie<br />

keine Kräfte auf ihn wirken. Ein Körper wird dadurch langsamer, dass er eine Reibungskraft<br />

erfährt.<br />

Im 20. Jahrhundert hat Einstein dann die Relativitätstheorie aufgestellt und mit ihr die sogenannte<br />

klassische Physik auf großen Längenskalen korrigiert. Andere Wissenschaftler, Bohr,<br />

Heisenberg, Schrödinger, usw. haben ungefähr zur gleichen Zeit die Quantenphysik formuliert,<br />

die die Physik auf winzigen Längenskalen innerhalb von Atomen und Atomkernen revolutionierte.<br />

Überlege dir für die genannten Übergänge jeweils ein Experiment, das mit der alten Theorie<br />

nicht zu erklären ist, mit der neuen aber schon.<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

Dies sollen nur einige Beispiele für Experimente sein:<br />

Griechen - Newton: Raumfahrt, Himmelsmechanik.<br />

Nicht funktioniert Glatteis o.ä., da die Griechen die Situation dort so interpretiert hätten, dass<br />

das Eis beim Schieben helfen würde.<br />

Relativität: GPS, Optischer Dopplereffek, Michelson-Morley-Experiment, Lebensdauer von Teilchen<br />

in der Atmosphäre, Gravitationslinse<br />

Quantenphysik: Photoeffekt, Nullpunktsenergie (Casimir-Effekt), Linienspektren<br />

Aufgabe 3 Ein Grabmal für die Ewigkeit<br />

Dein Pharao hat dir als Bauherr den Auftrag gegeben, eine Pyramide zu errichten, die seine<br />

Unsterblichkeit garantieren soll. Das Werk ist beinahe vollendet, jedoch musst du zur Krönung<br />

des Ganzen noch einen Stein bewegen, der ein Gewicht von 2 t hat. Du hast leider nur 20<br />

Sklaven zur Verfügung, von denen jeder mit Hilfe eines Seils ein Gewicht von 50 kg ziehen<br />

kann. Die rettende Idee: du schüttest eine schiefe Ebene auf, die du den Stein hochziehen kannst<br />

(“du” heißt hier “deine Arbeiter”). Welchen Winkel darf die Ebene maximal haben, damit deine<br />

Untergebenen den Stein auf die Spitze ziehen können? Die Reibung soll vernachlässigt werden.<br />

Die Höhe der Pyramide beträgt 10 m<br />

2


<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

Bedingung für Hochziehen: F ≤ F A<br />

F = mg sin α<br />

F ⊥ = mg cos α<br />

Jeder Arbeiter kann ein Gewicht von m A = 50kg ziehen, es gibt N A = 20 Arbeiter. Damit ist<br />

F A = m AN Ag<br />

Umformen und einsetzen ergibt α ≤ 30 ◦<br />

Aufgabe 4 Mechanik<br />

a) Ein Massenpunkt, an dem drei Kräfte ziehen, bewegt sich auf<br />

einer geradlinigen Bahn. Zwei der Kräfte sind in der Skizze eingezeichnet:<br />

konstruiere und zeichne auch die dritte Kraft hinein.<br />

b) Ein Massenpunkt vollführt die gezeigte Sprungbewegung im<br />

Gravitationsfeld der Erde. Welche Beschleunigung wirkt jeweils<br />

an den Punkten A, B, C und D?<br />

c) Betrachte ein konisches Pendel, das heißt, einen Massenpunkt,<br />

der an einem Faden hängt und im Kreis mit konstanter Winkelgeschwindigkeit<br />

rotiert. In welche Richtung zeigt die resultierende<br />

Kraft, die auf die Masse wirkt:<br />

- nach oben<br />

- nach unten<br />

- in den Kreis hinein<br />

- aus dem Kreis hinaus<br />

- tangential zum Kreis<br />

- in Richtung des Aufhängepunkts<br />

- vom Aufhängepunkt weg<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

a)<br />

b)<br />

c)<br />

A<br />

B<br />

C<br />

Bewegungsrichtung<br />

D<br />

3


Aufgabe 5 Wie schwer ist die Sahara?<br />

a) Man kann einfach die Kräfte vektoriell<br />

addieren, etwa in einer Zeichnung. Dort erkennt<br />

man, dass es mehrere mögliche <strong>Lösung</strong>en<br />

gibt.<br />

b) Überall gleich g<br />

c) in den Kreis hinein<br />

In der Sahara findet man sehr, sehr viel Sand, Sandkörner sind etwa<br />

kugelförmig mit einem durchschnittlichen Radius von 50 µm und bestehen<br />

aus SiO 2. Ein SiO 2-Würfel mit einem Volumen von 1 m 3 wiegt<br />

etwa 2600 kg.<br />

a) Was ist das Gewicht von 1 m 3 Saharasand, wenn die Sandkörner sich<br />

wie in der Zeichnung stapeln (stelle dir bitte die dritte Raumrichtung<br />

vor)?<br />

b) Schätze damit das Gewicht der Sahara ab. Ihre Fläche ist 9.4 × 10 6 km 2 . Nimm eine plausible<br />

Tiefe des Sandes an.<br />

c) Was ist das Gewicht der Menge an Sandkörnern, die die gleiche Oberfläche haben wie der<br />

große Würfel?<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

a) Wenn der Sand wie vorgegeben gestapelt wird, kann man mit folgender Formel die Masse<br />

eines Kubikmeters berechnen:<br />

M Sand = ρN Sand · 4<br />

3 πr3<br />

Sandkorn<br />

Dabei ist ρ die SiO 2-Dichte (aus Text) und N Sand die Zahl der Sandkörner im Kubikmeter (10 12 ,<br />

da bei einem Durchmesser von 100µm eben 10000 3 Sandkörner in den Kubikmeter passen.<br />

Es ergibt sich dann:<br />

M Sand ≈ 1360 kg<br />

b) Wir haben eine Sandtiefe von etwa 100 m angenommen.<br />

V Sahara ≈ 10 15 m 3<br />

M Sahara = 1.36 × 10 18 kg<br />

c) Mit der Oberfläche des großen Würfels OWuer f el = 6m2 und der Oberfläche des Sandkorns<br />

kann man die Masse berechnen über:<br />

O Korn = 4πr 2<br />

Sandkorn<br />

M Sand−2 = O Wuer f el<br />

O Korn<br />

= 0.26kg<br />

· 4<br />

3 πr3 · ρ<br />

Sandkorn<br />

4


Aufgabe 6 Kreuzungen und Kreuzprodukt<br />

Ein Auto transportiert die elektrische Ladung q. Es fährt zunächst mit konstanter Geschwindigkeit<br />

v1 auf einer Straße parallel zur x-Achse. Es kommt an eine Ampel. Da sie rot ist, bremst<br />

das Auto nach der Funktion v2 = v1 − a1t ab. Anschließend biegt es in eine Straße parallel zur<br />

y-Achse ein, dort fährt es wieder mit ⎛ der⎞ Geschwindigkeit v1 weiter. Wie groß ist die Kraft, die<br />

A<br />

durch ein fiktives Magnetfeld B<br />

⎜ ⎟<br />

= ⎝ B ⎠ auf Auto und Ladung ausgeübt wird?<br />

C<br />

Hinweis: Die Kraft wird beschrieben durch die Lorentzkraft F = q(v × B).<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

Parallel zur x-Achse, konstante<br />

Bremsen vor der roten Ampel:<br />

v =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

v =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

v 1<br />

0<br />

0<br />

v 1 − a 1t<br />

0<br />

0<br />

Parallel zur y-Achse, konstante Geschwindigkeit:<br />

v =<br />

⎛<br />

⎜<br />

⎝<br />

Aufgabe 7 Physiker messen und schätzen<br />

0<br />

v 1<br />

0<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎠ F<br />

⎜<br />

= qv1 ⎝<br />

⎞<br />

0<br />

−C<br />

B<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎠ F<br />

⎜<br />

= q(v1 − a1t) ⎝<br />

⎞<br />

⎛<br />

⎟<br />

⎠ F<br />

⎜<br />

= qv1 ⎝<br />

Für viele Probleme sind natürlich genaue Messwerte erforderlich. Manchmal reicht aber auch<br />

nur eine grobe Abschätzung. Schätze die Werte für die nachfolgenden Größen ab. Gib die Größen<br />

in den jeweiligen Basiseinheiten (kg, m, s, Hz) an.<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

Wir können die Werte für die Größen selbst zum Glück sehr genau abschätzen, daher haben wir<br />

keine Quellen für die einzelnen Zahlen angegeben.<br />

C<br />

0<br />

−A<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

0<br />

−C<br />

B<br />

⎞<br />

⎟<br />

⎠<br />

5


Masse Länge Zeit Frequenz<br />

Sonne Du Sekunden im Jahr sichtbares Licht<br />

Wal Mondradius Alter des Universums WLAN<br />

Atom Erde-Sonne Alter des Sitznachbarn Radio<br />

Proton Proton Halbwertszeit Neutron Schall<br />

Übungsgruppenleiter Atomkern Lebensdauer Stubenfliege Erdbebenwellen<br />

Erde Galaxie<br />

Bakterie Bakterie<br />

Masse Beispiel Länge Beispiel<br />

Sonne 1.988 × 10 30 kg Du<br />

Wal (Blau)Wal ca. 2 × 10 5 kg Mondradius 1.23 × 10 6 m<br />

Atom 10 −27 kg bis 10 −25 kg Erde-Sonne 1.5 × 10 1 1 m<br />

Proton 1.673 × 10 −27 kg Proton 8.768 × 10 −16 m<br />

Übungsgruppenleiter Atomkern ca. 10 −15 m bis 10 −14 m<br />

Erde 5.97 × 10 24 kg Galaxie ca. 10 21 m<br />

Bakterie ca. 10 −16 kg Bakterie ca. 10 −6 m<br />

Masse Länge Zeit Frequenz<br />

Sekunden im Jahr 3.1536 × 10 7 s (ca. π · 10 7 ) sichtbares Licht 3.8 − 8 × 10 14 Hz<br />

Alter des Universums 4.3 × 10 17 s WLAN 2.4/5 × 10 9 Hz<br />

Alter des Sitznachbarn 6 × 10 8 s Radio UKW: 10 8 Hz<br />

Halbwertszeit Neutron 8.81 × 10 2 s Schall 10 Hzbis 10 5 Hz<br />

Lebensdauer Stubenfliege 1.4 × 10 6 Erdbebenwellen 0,1 Hz bis 30 Hz<br />

Aufgabe 8 Der Einheitenzoo<br />

In der Physik gibt es einen ganzen Einheitenzoo,<br />

mit dem du dich bekannt machen<br />

musst. Dort gibt es viele illustre<br />

Tierchen wie die Seekuhnde, den molch,<br />

den Newton (eine weitere Molchart),<br />

den Långstrøm, den Kelfin, das Drometer,<br />

die Hertzmuschel, den Jougular,<br />

den Amperetiger, das Kuhlomb, den Kilogramt,<br />

den Wattwurm und den Volf.<br />

Leider ist der Zoo momentan wegen<br />

Teslaus-Befall in einem der Gehege geschlossen.<br />

Ordne die Tiere dem am besten<br />

zu ihnen passenden Gehege zu – keine<br />

Angst, sie sind alle auf einer strengen<br />

Planckton-Diät und fressen sich nicht gegenseitig<br />

auf.<br />

6


<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

Manche Einheiten tauchen mehrmals auf, sie passen in mehrere ”Gehege”.<br />

Elektrik: Volf (Volt), Amperetiger (Ampere), Kuhlomb (Coulomb), Teslaus (Tesla), Jougular<br />

(Joule), Wattwurm (Watt)<br />

Mechanik: Newton, Hertzmuschel (Hertz), Jougular (Joule), Wattwurm (Watt), Kilogramt (Kilogramm)<br />

Fundamental: Långstrøm (Ångstrøm), Drometer (Meter), Jougular (Joule), Wattwurm (Watt),<br />

Kilogramt (Kilogramm), Kelfin (Kelvin), Seekuhnde (Sekunde).<br />

Darf nicht im Zoo sein: Molch (Mol).<br />

Hausaufgabe 1 Gold, Gold, Gold, Gold. Gold, Gold, Gold, Gold.<br />

Ein windiger Flohmarkthändler will dir einen Bilderrahmen mit echtem Goldüberzug für nur<br />

500 Euro verkaufen. Der Rahmen ist rechteckig 2 m × 3 m groß, 2 cm dick und hat eine Rahmenbreite<br />

von 10 cm wobei nur die Rückseite nicht vergoldet ist. Schätze mit Hilfe des aktuellen<br />

Goldpreises ab, ob es sich dabei um ein gutes Geschäft handelt.<br />

Hinweis: Die Dichte von Gold und die Dicke von Blattgold kannst du im Internet nachschlagen<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

Beschichtete Fläche:<br />

A = [ab − (a − 2c)(b − 2c)] + 2ad + 2bd + 2(a − 2c)d + 2(b − 2c)d = 1.34m 2<br />

Goldvolumen (Dicke: 1µm): V = 1.34 × 10 −7 m 3<br />

Gold-Masse (Dichte: 19.3g/cm 3 ): m = 2.6g<br />

Gold-Preis pro Feinunze (31g) ca. 1200 €<br />

Rahmenpreis 101 €<br />

Das ist nicht wirklich ein gutes Geschäft...<br />

7


Hausaufgabe 2 Opa Hinrichsens Getreidesilo<br />

Du hast wild auf Opa Hinrichsens Feld gecampt. Ein schwerer Fehler. Jetzt, am Morgen, kommt<br />

er wutschnaubend mit der Heugabel zum Angriff gesenkt auf dein Zelt zugestürmt.<br />

Zu deinem Glück fällt dir rechtzeitig ein, dass Hinrichsen gerade ein neues Silo bauen will. Um<br />

die Integrität deines edlen Hinterteils zu retten, bietest du ihm an, die günstigste Größe für sein<br />

Silo auszurechnen. Da Opa Hinrichsen selbst nicht gut rechnen kann kommt er ins Grübeln und<br />

entschließt sich, seinen Ansturm abzubrechen und auf dein Angebot einzugehen.<br />

Aus fertigungstechnischen Gründen kann die Silofirma “Stinkaum” nur zylinderförmige Silos<br />

herstellen, deren Preis sich nach der Oberfläche bemisst. Berechne das optimale Verhältnis von<br />

Durchmesser zu Höhe um das günstigste Silo für den Bauer zu finden.<br />

Hinweis: Ableiten um das Minimum zu finden.<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

Volumen V = πr 2h Fläche A = 2πrh + 2πr 2<br />

Fläche abhängig von V A = 2V<br />

r<br />

+ 2πr2<br />

Für Minimum:<br />

dA<br />

dr<br />

= 0 = −2V<br />

r 2 + 4πr<br />

r 3 = 2V<br />

4π<br />

r = V<br />

2πr2 = h<br />

2<br />

Hausaufgabe 3 Vom Experiment zur Theorie und zurück<br />

Physiker versuchen Phänomene und Zusammenhänge durch einfache Grundannahmen zu erklären.<br />

Dabei wird oft mit Theorien und Beschreibungen versucht, ein möglichst wirklichkeitsnahes<br />

Bild der Welt zu erstellen. In der Vergangenheit gab es dabei oft verschiedene Wege. Zumeist<br />

wurden zunächst Beobachtungen gemacht, die dann durch Theorien erklärt wurden. Es gab<br />

aber auch Fälle, bei denen mutige Physiker zunächst Theorien aufgestellt haben, die erst anschließend<br />

von Experiment bestätigt (oder auch widerlegt) wurden.<br />

Finde je zwei geschichtliche Beispiele für beide Vorgehensweisen und beschreibe sie kurz.<br />

8


<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

<strong>Lösung</strong>sbeispiele für Experiment → Theorie<br />

Tycho Brahe hat für die Zeit sehr genau Beobachtungen der Planetenbahnen ermittelt (quasi ein<br />

Experiment). Johannes Kepler konnte daraus ableiten, dass die Planeten in elliptischen Bahnen<br />

um die Sonne kreisen.<br />

Walther Bothe und Herbert Becker entdeckten in einem Experiment beim Beschuss von Beryllium<br />

mit Alphateilchen um 1930 eine für sie unbekannte Strahlung. Andere Experimente zeigten<br />

ähnliche Ergebnisse. Erklärt wurden die Ergebnis durch James Chadwick, der die Strahlung als<br />

Neutronen identifizierte.<br />

<strong>Lösung</strong>sbeispiele für Theorie → Experiment<br />

Ein herausragendes Beispiel ist die Relativitätstheorie von Albert Einstein. So beschreibt beispielsweise<br />

die allgemeine Relativitätstheorie eine Ablenkung von Licht in durch Gravitation.<br />

Arthur Stanley Eddington und Frank Dyson beobachteten eine solche Ablenkung 1919 während<br />

einer totalen Sonnenfinsternis, und leisteten so einen wichtigen Beitrag der allgemeinen<br />

Relativitätstheorie.<br />

Das Higgs-Boson ist ein von der Theorie des Standardmodells vorhergesagtes Teilchen (benannt<br />

nach Peter Higgs). Bisher konnte es noch nicht durch ein Experiment nachgewiesen, die Experimente<br />

am Large Hadron Collider in Cern haben jedoch unter anderem die Entdeckung dieses<br />

Teilchens zum Ziel.<br />

Für beide Fälle sind natürlich viele weitere Beispiele denkbar!<br />

Hausaufgabe 4 Nuklearer Unfall in Fukushima<br />

Am 11.03.2011 haben ein schweres Erdbeben und ein Tsunami zu einem nuklearen Unfall in<br />

den Kernkraftwerken im japanischen Fukushima geführt. Neben anderen radioaktiven Stoffen<br />

wurde bei diesem Unfall auch das Gas 137 Cs freigesetzt. Die Menge des freigesetzten Gases<br />

waren etwa 2 × 10 25 Atome. In einem ungünstigen Fall könnte man annehmen, dass Winde und<br />

Strömungen diese Atome gleichmäßig in der Erdatmosphäre verteilen. Versuche abzuschätzen,<br />

wie viele dieser Atome unter dieser Bedingung in 1 m 3 Atmosphäre enthalten sind. Bonus: Wie<br />

viele dieser Atome atmet man dann möglicherweise pro Tag ein?<br />

Hinweis: In einem vereinfachten Modell kannst du annehmen, dass die Erdatmosphäre aus einem<br />

idealen Gas besteht, und bis zu einer Höhe von 10 km die gleiche Dichte hat. Die Erde hat<br />

einen Radius von ca. 6400 km. In 22.4 L eines idealen Gases sind 6.022 × 10 23 Atome enthalten.<br />

<strong>Lösung</strong>shinweise:<br />

Atmosphären-Volumen berechnen (Volumen der 10 km Kugelschale):<br />

V At ≈ 5 × 10 18 m 3<br />

9


Mit der Zahl der freigesetzten Cäsium-Atome NCs ergibt sich die Zahl der Atome pro Kubikmeter:<br />

NCs 1 6<br />

= 4 × 10<br />

m3 V At<br />

Ein Erwachsener atmet rund 8 L pro Minute. Pro Tag wird folgende Zahl Cäsium-Atome eingeatmet:<br />

8 L · 24 h NCs = 4.6 × 10<br />

min<br />

10<br />

V At<br />

Anmerkung: Wenn man Atome zählt, kommen scheinbar sehr große Zahlen zustande. In Relation<br />

zur Gesamtzahl der Atome ist diese Menge jedoch eher gering.<br />

10

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