Amtsblatt für die Gemeinde Schorfheide

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Seite 12 Amtsblatt für die Gemeinde Schorfheide - Nr. 10/2013 vom 20. Dez. 2013 Bekanntmachung der Auslegung des Entwurfes des Bebauungsplanes (BBP) Nr. 620 „Wildpark Schorfheide“ im Ortsteil Groß Schönebeck gemäß § 3 Absatz 2 Baugesetzbuch (BauGB) Die Gemeindevertretung der Gemeinde Schorfheide hat in der Sitzung am 11. Dezember 2013 unter der Beschluss-Nummer BA/0523/13 beschlossen, den Vorhabenbezogenen Bebauungsplan Nr. 620 „Wildpark Schorfheide“ im Ortsteil Groß Schönebeck in einen Bebauungsplan (BBP Nr. 620 „Wildpark Schorfheide“) umzuwidmen. Gleichzeitig hat sie beschlossen, die Abgrenzung des Plangebietes im Ergebnis der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit und aufgrund von konkretisierenden Vermessungsarbeiten zu korrigieren. Das Plangebiet befindet sich nördlich der Ortslage von Groß Schönebeck. Es liegt östlich der Prenzlauer Straße (L 100) und nördlich der Alten Joachimsthaler Straße. Das Plangebiet ist im Norden und Osten von Waldflächen umgeben und grenzt im Westen an das Gebiet des Bebauungsplanes Nr. 6 „Holzhof“, dessen östliche Waldfläche mit überplant werden soll. Das Plangebiet entspricht im Wesentlichen dem bestehenden Wildparkgelände, ergänzt um einzelne Erweiterungsflächen. Zum Plangebiet gehören in der Gemarkung Groß Schönebeck, Flur 26 das Flurstück 31 tlw., Flur 25 das Flurstück 55 tlw. sowie Flur 3 die Flurstücke 37/2 tlw., 52/2, 53/2, 54/2, 55/2, 56/2, 57/2, 58/2, 59/2, 60/2, 61/2, 62/2, 64 – 93, 96 tlw., 97, 98, 99 tlw., 100, 101, 103 tlw., 251 tlw., 254 tlw., 257 tlw., 260 tlw., 263 tlw., 266 tlw., 269 tlw., 272 tlw., 275 tlw., 278 tlw., 280 tlw., 282 tlw., 293, 294 tlw., 296 tlw., 298 tlw. und 299. Ziel dieser Planung ist die Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Erhaltung, Weiterentwicklung und Erhöhung der Attraktivität des bestehenden Wildparks (durch z.B. Wolfsinformationszentrum und neue Gehegeanlagen) und die dauerhafte rechtliche Sicherung des angrenzenden Kletterparks. Die auf der Grundlage des oben genannten Beschlusses und der zum Vorentwurf eingegangenen Stellungnahmen der Behörden erarbeiteten Entwürfe des Bebauungsplanes und der Begründung einschließlich integriertem Umweltbericht sowie den Stellungnahmen des Landesamtes für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz, des Landkreises Barnim, des Landesbetriebes Forst und des Ministeriums für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz liegen vom 6. Januar 2014 bis einschließlich 5. Februar 2014 zu jedermanns Einsicht und Information während der folgenden Zeiten montags, mittwochs und donnerstags von 09:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 16:00 Uhr, dienstags von 09:00 – 12:00 Uhr und 13:00 – 18:00 Uhr sowie freitags von 09:00 – 12:00 Uhr im Bauamt der Gemeinde Schorfheide in 16244 Schorfheide, Ortsteil Finowfurt, Erzbergerplatz 1 im Zimmer 2.11 öffentlich aus. Außerhalb dieser Zeiten können Termine zur Einsichtnahme vereinbart werden (Tel.: 03335 4534-17). Während dieser Frist können von jedermann Stellungnahmen schriftlich oder während der Sprechzeiten zur Niederschrift bei der Gemeinde Schorfheide im Ortsteil Finowfurt, Erzbergerplatz 1, 16244 Schorfheide vorgebracht werden. Es wird darauf hingewiesen, dass nicht fristgerecht abgegebene Stellungnahmen bei der Beschlussfassung über den Bebauungsplan unberücksichtigt bleiben können und dass ein Antrag nach § 47 der Verwaltungsgerichtsordnung unzulässig ist, wenn mit ihm nur Einwendungen geltend gemacht werden, die vom Antragsteller im Rahmen der Auslegung nicht oder verspätet geltend gemacht wurden, aber hätten geltend gemacht werden können. Die Entwürfe des Bebauungsplanes und der Begründung einschließlich integriertem Umweltbericht können während der Zeit der Auslage zusätzlich im Internet auf der Seite der Gemeinde Schorfheide www.gemeinde-schorfheide.de unter Verwaltung A-Z/Städtebauliche Planungen/Öffentliche Beteiligung angesehen werden. Die umweltbezogenen Stellungnahmen liegen ausschließlich im Bauamt der Gemeindeverwaltung aus. Folgende Arten umweltrelevanter Informationen zu den in § 1 (6) Nr. 7 BauGB genannten Schutzgütern sind verfügbar: Aus dem Umweltbericht 1. Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften Der Geltungsbereich weist eine Reihe von für den Artenund Biotopschutz bedeutsame Teilflächen auf, die sich vorrangig in den feuchten bis nassen bzw. überstauten Wiesenbereichen und den Kleingewässern finden. Diese Biotope unterliegen dem gesetzlichen Biotopschutz. Punktuell finden sich kennartenarme Rotstraußgrasfluren in den trockeneren Kuppenlagen der Weideflächen, in denen vereinzelt gesetzlich geschützte Pflanzenarten vorkommen. Die Feuchtwiesen und Kleingewässer stellen Lebensräume für gesetzlich geschützte Amphibienarten dar. Neben den nachgewiesenen Vorkommen relativ häufiger Lurche wie Erdkröte, Teichmolch, Gras-, Teichund Moorfrosch ist insbesondere das Vorkommen gefährdeter Arten wie Kammmolch, Laubfrosch, Rotbauchunke und Knoblauchkröte nicht auszuschließen. Bei den Reptilien gibt es Vorkommensnachweise für Ringelnatter und Zauneidechse. Das Vorkommen von Blindschleiche und Waldeidechse ist anzunehmen. Der Geltungsbereich bietet einer Reihe von Brutvögeln Lebensraum. Darunter sind überwiegend in Deutschland ungefährdete und häufige Arten. Erwähnenswert sind insbesondere Brutnachweise von Braunkehlchen, Schafstelze und Rauchschwalbe. Teile des Geltungsbereichs bieten darüber hinaus günstige
Amtsblatt für die Gemeinde Schorfheide - Nr. 10/2013 vom 20. Dez. 2013 Seite 13 Voraussetzungen für das Vorkommen weiterer streng geschützter Arten wie Seggen- und Schilfrohrsänger, Brachpieper, Wachtelkönig, Sperbergrasmücke oder Grauammer. Der Geltungsbereich ist zudem als Nahrungshabitat für streng geschützte Arten wie Weißstorch und eine Reihe von Greifvögeln gut geeignet. Bei den Säugetieren ist die Bedeutung des Geltungsbereichs als Nahrungshabitat für verschiedene Fledermausarten zu erwähnen. Daneben ist vom Vorkommen verschiedener, besonders geschützter Kleinsäuger wie Braunbrustigel, Eichhörnchen, Maulwurf oder Spitzmäusen auszugehen. Die größeren Gräben des Geltungsbereichs haben mit hoher Wahrscheinlichkeit Biotopverbindungsfunktion für die streng geschützten Arten Elbe-Biber und Fischotter. Im Geltungsbereich konnten mit der Heide-Nelke, der Wasserfeder, der Sand-Strohblume drei besonders bzw. europäisch geschützte Gefäßpflanzen nachgewiesen werden. 2. Schutzgut Schutzgebiete Das Planungsgebiet liegt innerhalb des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin. In Nachbarschaft zum Plangebiet befindet sich das Naturschutzgebiet „Kienhorst/ Köllnsee/ Eichheide“ 3. Schutzgut Boden Die Böden im Gebiet gehen auf die von den Schmelzwässern der eiszeitlichen Gletscher gebildeten Sanderflächen zurück. Die Kuppenlagen zeichnen sich durch sickerwasserbestimmte, teilweise lehmige Sandböden aus. In den grundwassernahen Niederungsflächen sind oberflächlich Anmoorböden über grundwasserbestimmten Gley-Böden zu finden. 4. Schutzgut Wasser Das Plangebiet liegt zukünftig in Teilen innerhalb eines Wasserschutzgebietes. Innerhalb des Geltungsbereichs verläuft ein Landesgewässer I. Ordnung „Schönebecker Fließ“. Auf den sorptionsschwachen, durchlässigen Böden mit Offenlandcharakteristik ist sowohl die Grundwasserneubildungsrate als auch die Anfälligkeit gegen eindringende Schadstoffe hoch. 5. Schutzgut Klima Die überwiegend offenen Freiflächen des Plangebietes sind Kaltluftentstehungsgebiete, die in Folge eingeschränkter Abflussbedingungen als Kaltluftstaugebiet anzusehen sind. Die Luftqualität ist bezogen auf die einschlägigen Luftschadstoffe für den Geltungsbereich als gering belastet anzunehmen. 6. Schutzgut Landschaftsbild/ Erholung Der Geltungsbereich zeichnet sich durch die weiten Wiesenlandschaften mit der Einfassung aus Kiefernforsten im Westen und Süden, naturnahen Erlenbruchwäldern im Norden und Osten aus. Lediglich die im Unterwuchs vegetationsfreien Rotwild- und Schweinegehege mindern die naturnahe Wirkung. Es liegen keine über den Umweltbericht hinausreichenden gutachterlichen Informationen zu umweltrelevanten Aspekten/ Themenblöcken vor. Wesentliche umweltbezogene Stellungnahmen aus der frühzeitigen Beteiligung liegen zu folgenden Belangen vor: Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften: Der Landesbetrieb Forst fordert den Erhalt der Waldflächen innerhalb des Wildparkgeländes und die Darstellung der Flächen in der Planzeichnung. Bei einer zukünftigen Nutzungsänderung in den Waldbereichen bedarf es einer Waldumwandlung. Der Landesbetrieb Forst weist des Weiteren darauf hin, dass bei den neu hinzukommenden Waldflächen eine Flächendiskrepanz besteht zwischen den Darstellungen im Bebauungsplan und den Unterlagen des Landesbetriebs Forst. Das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz weist darauf hin, dass innerhalb der streng geschützten Biotope die planungsrechtlich zulässigen Nutzungen des Wildparks ausgeschlossen werden sollen. Schutzgut Boden: Der Landkreis moniert, dass die Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Neuversiegelung von Flächen in den Unterlagen zum Bebauungsplan und zum Flächennutzungsplan eindeutig beschrieben werden sollen. Schutzgut Wasser: Der Landkreis Barnim weist auf das zukünftige Wasserschutzgebiet innerhalb des Plangebietes hin. Die festzusetzenden Nutzungen sind auf den Grundwasserschutz abzustimmen. Schutzgut Schutzgebiete: Das Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz sieht den Schutzzweck des Biosphärenreservats Schorfheide-Chorin nicht berührt. Eine Ausgliederung aus dem Biosphärenreservat ist nicht notwendig. Schutzgut Mensch: Das Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz fordert die Darstellung der Auswirkungen der Planung gegenüber schutzbedürftiger Nutzungen außerhalb des Geltungsbereichs. [Übersichtsplan s. S. 14]
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