Nr. 17 SC Freiburg 11.05.2013 - SpVgg Greuther Fürth
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KLEEBLATT-MAGAZIN | NR. <strong>17</strong> | <strong>11.05.2013</strong><br />
INTERVIEW<br />
37<br />
„ES IST DER RICHTIGE MOMENT“<br />
Nach <strong>17</strong> Jahren steigt Günther Reichold aus dem Fußballgeschäft aus<br />
Seit 1996 trägt Günter Reichold<br />
das Kleeblatt-Trikot. Zum Beitritt<br />
der Fußballabteilung des<br />
TSV Vestenbergsgreuth kam er als<br />
Keeper in den Ronhof und hütete<br />
bis 2003 157 Mal in der Zweiten Liga<br />
das Tor. Danach war „der Lange“<br />
als Torwartcoach tätig, in den vergangenen<br />
Jahren hat er die computergestützte<br />
Analyse der Gegner<br />
übernommen. In der vergangenen<br />
Woche hat Reichold angekündigt,<br />
am Ende der Saison seine Tätigkeiten<br />
aufzugeben. Wir sprachen mit<br />
ihm über seine Beweggründe.<br />
Kleeblatt-Magazin: Günther, Du bist<br />
eigentlich aus dem Ronhof gar nicht<br />
mehr wegzudenken, willst aber trotzdem<br />
aufhören....<br />
Günther Reichold: Als wir damals<br />
in die Zweite Liga aufgestiegen<br />
sind, hatte ich als Elektrotechniker<br />
gearbeitet. Ich habe mich dann mit<br />
31 Jahren für Fußball entschieden –<br />
dass daraus eine so lange Zeitspanne<br />
werden würde, konnte ich nicht<br />
ahnen. Jetzt aber ist es an der Zeit,<br />
noch mal was anderes zu machen.<br />
Kleeblatt-Magazin: Und wo liegen die<br />
Gründe für Deine Entscheidung?<br />
Reichold: <strong>17</strong> Jahre ausschließlich<br />
Günther Reichold: „Momentan überwiegt<br />
Erleichterung.“.<br />
[F.: Zink]<br />
Fußball, erst als Spieler,<br />
nun als Trainer – da<br />
bleiben halt viele andere<br />
Dinge auf der Strecke.<br />
Die Siebentages-Woche<br />
war oft Standard. Du<br />
wachst nachts auf und<br />
denkst schon wieder an<br />
das nächste Spiel. Eins<br />
möchte ich betonen:<br />
Mit dem Abstieg hat das<br />
nichts zu tun.<br />
Kleeblatt-Magazin: Das<br />
heißt, du willst nichts<br />
mehr im Fußballgeschäft<br />
machen?<br />
Reichold: Genau. In<br />
meinen alten Beruf werde<br />
ich wohl kaum zurückkehren,<br />
da bin ich<br />
viel zu lange draußen.<br />
Ich lasse mir nun Zeit,<br />
werde erst mal Urlaub<br />
machen, ausspannen,<br />
und dann sehen, was ich<br />
machen werde.<br />
Kleeblatt-Magazin: Aber im Ronhof<br />
wird man Dich sicher sehen, oder?<br />
Reichold: Auf jeden Fall. Ich bin<br />
doch ein Kleeblättler. Meine Kinder<br />
stehen drüben auf der Nordtribüne.<br />
Ich werde die Spiele weiterhin<br />
verfolgen. Aber mit etwas mehr Abstand<br />
zum Platz.<br />
Kleeblatt-Magazin: So ganz leicht wird<br />
es Dir aber dann doch nicht fallen,<br />
nach all den Jahren...<br />
Reichold: Ich weiß nicht, ob sich da<br />
ein Gefühl von Wehmut einstellen<br />
wird. Momentan überwiegt ganz<br />
klar die Erleichterung, dass ich diese<br />
Entscheidung getroffen habe. Es<br />
ist der richtige Moment. Besser, als<br />
wenn es irgendwann heißt, den alten<br />
Reichold müssen wir jetzt auch<br />
mal vom Hof jagen.<br />
Kleeblatt-Magazin: Du schließt also<br />
aus, nochmal als Trainer oder Torwartcoach<br />
zu arbeiten?<br />
Reichold: Ja. Ich habe den Job ja<br />
sehr gerne gemacht, habe mich viel<br />
Günther Reichold spielte 157 Mal in der Zweiten Liga<br />
für die <strong>SpVgg</strong>.<br />
[F.: Zink]<br />
mit der italienischen Torwartschule<br />
beschäftigt, vor allem seit ich den<br />
Torwartcoach von Juventus, Claudio<br />
Filippi, kennengelernt hatte. Aber es<br />
ist jetzt eben an der Zeit, was anderes<br />
zu machen...<br />
Kleeblatt-Magazin: Zum Beispiel<br />
Wanderführungen rund um Aufsess<br />
und Hochstahl, wo Dein Bruder einen<br />
Brauereigasthof betreibt?<br />
Reichold (lacht): Auch keine schlechte<br />
Idee, da muss ich mal drüber<br />
nachdenken...<br />
Kleeblatt-Magazin: Was erwartest Du<br />
denn vom Kleeblatt in der nächsten<br />
Saison?<br />
Reichold: Ich habe erlebt, wie Frank<br />
Kramer Fußball lebt, welche Vorstellungen<br />
er hat, wie er arbeitet. Ich<br />
bin sehr zuversichtlich, dass wir in<br />
der nächsten Zweitligasaison wieder<br />
eine sehr gute Rolle spielen werden.<br />
Interview: Jürgen Schmidt<br />
(Die lange Version des Interviews mit Günther<br />
Reichold lesen Sie auf www.greutherfuerth.de)