Tätigkeitsbericht 2007 - Grüner Kreis
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intensiv ist die Zusammenarbeit mit den hepatologischen Abteilungen, um eine optimale<br />
Therapie der chronischen Hepatitis C zu gewährleisten.<br />
Aufwendiger gestaltet sich das medizinische Management bezüglich der PatientInnen in den<br />
Einheiten für psychogene Multimorbidität des Vereins, wobei bereits rund 15% des<br />
Gesamtklientels zu dieser Gruppe zu zählen sind, Tendenz steigend. Bei diesen<br />
PatientInnen besteht zusätzlich zur Suchtmittelproblematik eine psychiatrische<br />
Grunderkrankung. Diese KlientInnen bedürfen einer regelmäßigen allgemeinmedizinischen<br />
Behandlung sowie einer psychiatrischen Betreuung bzw. Krisenintervention. Bereits vor der<br />
Aufnahme erfolgt eine psychiatrische Begutachtung bzw. ein Informationsaustausch mit den<br />
vorbehandelnden PsychiaterInnen.<br />
Folgende Diagnosen werden erhoben:<br />
• Schizophrenie<br />
• Schizoaffektive Störungen<br />
• Bipolare affektive Störungen<br />
• Persönlichkeitsstörungen<br />
Bei den meisten PatientInnen besteht eine neuroleptische, antidepressive und/oder<br />
phasenprophylaktische Medikation, was häufige Laborkontrollen, EKG und EEG notwendig<br />
macht. Außerdem findet bei diesen PatientInnen im Bedarfsfall eine psychodiagnostische<br />
Untersuchung statt.<br />
Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt ergibt sich aus der langen Tradition des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ in<br />
der Behandlung von nicht substanzgebundenem Suchtverhalten, wie z.B. Spielsucht, und<br />
ausgeprägten Störungen im Essverhalten.<br />
Diese Vielfältigkeit des Klientels hat im „Grünen <strong>Kreis</strong>“ zu einer Intensivierung der<br />
medizinischen Arbeit geführt. Einer der wesentlichen Leitgedanken des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ ist<br />
und war die „integrative Arbeit“. Das sich daraus entwickelnde Konzept konnte daher nur ein<br />
solches sein, welches in gleichem Maße biologische, psychische und soziale Einflüsse und<br />
Bedingungen berücksichtigt. Ein ganzheitliches medizinisches Konzept kann nur ein<br />
BIO-PSYCHO-SOZIALES sein.<br />
Daraus ergeben sich weitere Folgerungen, dass eine bio-psycho-soziale Therapie nicht bloß<br />
Krankheiten behandelt, sondern auch Ressourcen zur Gesundheit aktivieren muss und die<br />
Entscheidungsfähigkeit der KlientInnen bezüglich gesundheitsfördernden und<br />
gesundheitsschädlichen Verhaltens stärken soll. Somit beschränkt sich eine ganzheitliche<br />
Therapie nicht mehr auf bloße „Defizitbeseitigung“, sondern sie soll gleichsam auch bei<br />
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