Tätigkeitsbericht 2007 - Grüner Kreis
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Eltern und Kindern helfen, nicht nur Entwicklungsdefizite und Traumatisierungen<br />
auszugleichen (Persönlichkeitsentwicklung), sondern auch konstruktive Beziehungen<br />
aufzubauen (soziale Komponente).<br />
• Nach etwa 1 Jahr beginnt die Außenorientierung mit der Ausbildungsphase: Ausund<br />
Weiterbildung stehen im Zentrum der Bemühungen. Die letzten 3 Monate des<br />
Therapieaufenthaltes dienen der Umsetzung von Zielen, die eine Reintegration in die<br />
Arbeitswelt und in ein positives, familiengerechtes, soziales Umfeld ermöglichen<br />
(Arbeitsplatzsuche, Wohnungssuche).<br />
• Die Nachbetreuung ist im Übergang notwendig. Die Eltern werden bei der Suche<br />
nach geeigneten Nachbetreuungsmaßnahmen für sich und ihr Kind unterstützt. Dabei<br />
ist in Einzelfällen je nach individuellem Bedarf die fortführende Tagesbetreuung im<br />
Kindergarten bzw. Nachmittagsbetreuungsprogramm des Eltern-Kind-Hauses sowie<br />
die Fortführung der begleitenden therapeutischen Maßnahmen wie beispielsweise<br />
Logopädie, Physiotherapie etc. möglich. Die Dauer der Nachbetreuungsphase richtet<br />
sich nach den individuellen Bedürfnissen.<br />
3.6 Ein Spezialkonzept in der stationären Langzeittherapie des<br />
„Grünen <strong>Kreis</strong>es“ – Die psychogene Multimorbidität<br />
Hier werden in drei Langzeittherapieeinrichtungen des „Grünen <strong>Kreis</strong>es“ Personen betreut,<br />
die neben ihrer Suchtmittelabhängigkeit zusätzliche psychische Störungen aufweisen:<br />
Symptome einer affektiven oder schizophrenen Erkrankung, einer Angststörung oder einer<br />
schweren Persönlichkeitsstörung. Diese sogenannten DoppeldiagnosepatientInnen sind<br />
grundsätzlich in die Tagesstruktur der jeweiligen Einrichtung eingebunden. Das spezifisch<br />
auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Behandlungsmodell sieht jedoch weitere Elemente vor,<br />
wie Kreativitätsangebote, Entspannungstraining, zusätzliche psychosoziale und<br />
psychotherapeutische Gruppen- und Einzelbetreuung. Mit diesem Konzept soll Personen an<br />
der Schnittstelle von Psychiatrie und Suchtmittelabhängigenbehandlung eine Möglichkeit<br />
geboten werden, in ihren Schwierigkeiten Betreuung und Unterstützung zu erhalten, um eine<br />
Integration in die therapeutische Hausgemeinschaft (im Sinne eines Integrativen Ansatzes)<br />
und weiterfolgend eine Reintegration in ein größeres gesellschaftliches Gefüge zu erreichen.<br />
Dauer: Ein im Idealfall 18 Monate dauernder stationärer Aufenthalt mit<br />
Verlängerungsmöglichkeit je nach individuellem Befinden der Person ist angeraten, eine<br />
teilstationäre oder ambulante Nachbetreuung notwendig.<br />
Zielgruppe: Erwachsene Suchtkranke, die neben ihrer Suchtmittelabhängigkeit eine weitere<br />
behandlungsbedürftige seelische Erkrankung aufweisen, d.h. bei denen zusätzlich zur<br />
Substanzstörung schizoaffektive bzw. Angst- oder Persönlichkeitsstörungen bestehen.<br />
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