Orthographie - Guido Nottbusch
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<strong>Orthographie</strong> 4<br />
Systematik der <strong>Orthographie</strong> des Deutschen<br />
• Das deutsche Schriftsystem ist im Kern ein alphabetisches System. Dies bedeutet: Die<br />
einzelnen Schriftzeichen beziehen sich primär auf die Laute der Sprache.<br />
• Darin erschöpft sich das Schriftsystem allerdings nicht: Es bezieht sich systematisch auf<br />
auch weitere Aspekte der Sprache und dabei nicht nur auf solche der Lautstruktur.<br />
1. Phonologisches Prinzip<br />
1.1 Segmental<br />
• Verschriftung elementarer lautlicher Einheiten der Sprache: Phonem-<br />
Graphemkorrespondenzen.<br />
• Phoneme: kleinste bedeutungsunterscheidende Einheiten einer Sprache.<br />
• Grapheme: kleinste bedeutungsunterscheidende Einheiten des Schriftsystems (a, b, ch, d,<br />
e, ...sch).<br />
1.2 Suprasegmental: Silbisch<br />
• Verschriftung suprasegmentaler lautlicher Einheiten.<br />
• Betonte, unbetonte Silbe, Reduktionssilbe.<br />
• Offene, geschlossene Silbe, Silbengelenk.<br />
1.2.1 Schärfung<br />
• Geltungsbereich: betonte Silbe<br />
1.2.2 Dehnung<br />
• eingeschränkt; Geltungsbereich: betonte Silbe<br />
1.2.3 Markierung der Silbengrenze<br />
• Silbeninitiales h: , <br />
1.2.4 Worttrennung<br />
• , , <br />
2. Morphemisches Prinzip<br />
• Verschriftung nicht der Wortformen, sondern der Wortparadigmen<br />
• Konstantschreibung: D/S <br />
• Auslautverhärtung <br />
• Umlaute <br />
3. Syntaktisches Prinzip<br />
• Graphische Auszeichnung der syntaktischen Funktionen von Wörtern, Wortgruppen und<br />
Teilsätzen.<br />
<strong>Guido</strong> <strong>Nottbusch</strong> * Universität Paderborn