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Dudo von Eckardstein, Helene Mayerhofer* Personalstrategien für ...

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<strong>Dudo</strong> <strong>von</strong> <strong>Eckardstein</strong>, <strong>Helene</strong> Mayerhofer: <strong>Personalstrategien</strong> <strong>für</strong> Ehrenamtliche (ZfP 3/2001) 226<br />

1. Einleitung: Ehrenamtliche als Personalressource<br />

Wesentliche gesellschaftlich notwendige Leistungen werden <strong>von</strong> Nonprofit Organisationen<br />

(NPOs) und deren ehrenamtlichen MitarbeiterInnen 1 und hauptamtlichen<br />

MitarbeiterInnen erbracht. NPOs als Ausdruck einer „Civil Society“ sind wichtiger Bestandteil<br />

des kulturellen und sozialen Lebens; sie spielen in demokratischen Systemen<br />

eine beachtliche (sozial-)politische Rolle, sind aber gleichzeitig auch ein wichtiger<br />

Wirtschaftsfaktor (Badelt 1999a, 5). Budgetprobleme der meisten Wohlfahrtsstaaten<br />

und demographische Verschiebungen im Altersaufbau der Bevölkerung, steigende Armut,<br />

Anstieg <strong>von</strong> Pflegebedürftigkeit, altersspezifische chronische Erkrankungen und<br />

Alterseinsamkeit lassen den Bedarf an sozialen Versorgungsleistungen schneller steigen<br />

als deren Finanzierungsmöglichkeiten (Olk 1991, 7). Mit zunehmender (gesellschaftspolitischer)<br />

Bedeutung der Leistungserbringung durch NPOs steigen die qualitativen<br />

(‚professionelle’ Dienstleistung) und quantitativen (Menge der zu betreuenden Personen)<br />

Anforderungen. Gleichzeitig verstärkt sich die Konkurrenz (Badelt 1999b, 420 f.)<br />

sowohl zwischen den NPOs (um Spenden, staatliche Zuschüsse, KundInnen/KlientInnen)<br />

als auch zu staatlichen Einrichtungen und zu privatwirtschaftlichen<br />

Unternehmen (McIntyre Hall/Hall 1996). Die Leitungen <strong>von</strong> NPOs sind unter diesen<br />

Umständen verstärkt gezwungen, sich um eine erfolgreiche strategische Positionierung<br />

auf ihrem jeweiligen „Markt“ sowie um das Angebot qualitativ hochwertiger Dienstleistungen<br />

zu wettbewerbsfähigen Kosten zu bemühen. Hierbei kommt dem Personal eine<br />

Schlüsselfunktion zu, da die Dienstleistungen durchweg persönlich erbracht werden.<br />

Nonprofit Organisationen sind bei der Leistungserstellung neben dem Einsatz<br />

hauptamtlich Beschäftigter in einem hohen Ausmaß <strong>von</strong> der Mitwirkung Ehrenamtlicher<br />

abhängig. NPOs sind, betrachtet man die Veränderungen im Profil der Ehrenamtlichen,<br />

auch auf der personellen Inputseite mit Werte- und Verhaltensänderungen (z.B.<br />

Thomas and Finch 1990; Wessels 1994; Wischeropp 1998; Wardell et al. 2000) konfrontiert<br />

und haben in ihrem (Personal-)Management darauf zu reagieren. „Volunteers<br />

are still willing to help, but this has to be married with their own needs and expectations<br />

[…] Organizations may have to adopt new structures of working which reflect the complexity<br />

of motivation” (Wardell et al. 2000, 238). Dass bezahlte wie unbezahlte Mitglieder<br />

einer Organisation im Sinne der Organisation handeln, ist höchst voraussetzungsvoll.<br />

Für das Handeln <strong>von</strong> Ehrenamtlichen wie Hauptamtlichen im Sinne der Organisation<br />

ist erforderlich, dass individuelle und organisationale Zielsetzungen zumindest<br />

zum Teil in Einklang gebracht werden. Aufgabe des Personalmanagements ist es,<br />

auf dieser Basis Humanressourcen bereitzustellen und auf ihren Einsatz im Sinne der<br />

Organisationsziele hinzuwirken.<br />

1<br />

Cnaan/Handy/Wadsworth 1996: Für einen Überblick über Definitionsmöglichkeiten <strong>von</strong> Ehrenamt<br />

und Freiwilligkeit. Ehrenamtliche Tätigkeit ist definiert als jene Arbeit, die<br />

ohne monetäre Gegenleistung,<br />

<strong>für</strong> Dritte, die nicht im gemeinsamen Haushalt leben, bzw. <strong>für</strong> die Gesellschaft und<br />

im Rahmen einer institutionellen Einbindung<br />

erbracht wird (Bachstein 1997, 2).

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