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#113<br />

02.10<br />

kostenlos<br />

*Siehe letzte Seite<br />

unabhängig, überparteilich, legal<br />

hanfjournal.de / Ausgabe 02.10 / #113<br />

2 news 4 clubmed 5 guerilla growing 8 wirtschaft 10 cooltour<br />

In dieser Ausgabe:<br />

GESTRECKT 3<br />

verunreinigtes Marihuana<br />

Ab in die Ecke<br />

... da blüht euch was<br />

HANFTAG 12<br />

am 08.05.2010<br />

Umdenk- statt<br />

Strafprozess gefordert<br />

Noch im November 2009 haben wir im Leitartikel gefragt,<br />

wo die „Good Cops“ bleiben. In Großbritannien,<br />

den USA, den Niederlanden, der Schweiz und vielen anderen<br />

Staaten gibt es Polizisten und Staatsanwälte, die ein Umdenken<br />

in der Drogenpolitik fordern, nur in Deutschland hat sich<br />

lange niemand mehr zu Wort gemeldet. Der Deutsche Hanfverband<br />

(DHV) hatte deshalb im vergangenen Herbst das Buch<br />

„Rauschzeichen, Cannabis - Alles was man wissen muss“ an<br />

alle Polizeipräsidenten, Generalstaatsanwälte und das Bundeskriminalamt<br />

geschickt. Reaktionen blieben oft ganz aus, einige<br />

haben sich zurückgemeldet und den Eingang sowie die Zuführung<br />

in die jeweilige Hausbibliothek bestätigt, ein paar wenige<br />

haben den Inhalt des Buches gar kommentiert, darunter auch<br />

der Polizeipräsident von Münster, Hubert Wimber:<br />

13 fun&action<br />

Münsteraner Polizeipräsident:<br />

Initiative für eine alternative Drogenpolitik gefragt<br />

„Vielleicht ist es wirklich Zeit zu überlegen, ob nicht angesichts<br />

der weitgehenden Erfolglosigkeit staatlicher Repression<br />

und politischer Unbeweglichkeit eine erneute Initiative aus den<br />

Reihen der Polizei und anderer Strafverfolgungsbehörden für<br />

eine alternative Drogenpolitik angezeigt ist[...].“<br />

Und zur Rolle der Polizei bei der Verfolgung von Hanfkonsumenten:<br />

“Die Polizei kann ihr Handeln nicht danach ausrichten, ob sie<br />

das anzuwendende Gesetz als „gut“ oder „schlecht“ ansieht,<br />

noch hat sie bei der Form des geltenden Strafrechts irgendwelches<br />

Ermessen. […]. Würden wir bei der Substanz Cannabis bei<br />

Konsumenten oder Kleindealern „ein Auge zudrücken“, hätten<br />

wir sofort das Problem mit der „Strafvereitlung im Amt“<br />

[....].“<br />

Desweiteren kritisiert Wimber Nordrhein-Westfalens Justizministerin<br />

und die von ihr durchgesetzte Herabsetzung der<br />

Geringen Mengen zum Eigengebrauch. Abschließend plädiert<br />

er dafür „[....] den Umgang mit Drogen zuallererst als Gegenstand<br />

der Gesundheitspolitik und nicht der Kriminalpolitik zu<br />

begreifen.“<br />

Ein erster Schritt scheint getan, die Mauer des Schweigens ist<br />

nicht mehr ganz so undurchlässig.<br />

„Natürlich muss die Polizei bestehende Gesetze beachten.<br />

Aber sie muss die Vorgaben nicht kommentarlos hinnehmen.<br />

Die Politik sollte gut zuhören, wenn ein Polizeipräsident sagt,<br />

dass die Verfolgung von Cannabiskonsumenten eine sinnlose<br />

Belastung für die Polizei ist.“ kommentiert der Autor des betreffenden<br />

Buches und Vorsitzende des DHV, Georg Wurth, die<br />

Antwort aus Münster. Bisher ist Herr Wimber der einzige der<br />

Angeschriebenen, der so eindeutig Stellung bezogen hat, Georg<br />

Wurth vom DHV hat jedoch auch einige Antworten erhalten, in<br />

denen man die positive Einstellung gegenüber den Ideen des<br />

6<br />

Text: Michael Knodt<br />

>>> Weiter Seite 18<br />

Cannabisblüten<br />

legal<br />

Text: Roland Grieshammer<br />

Einer unserer Leser, Alois Hanfstengl*, hat es nach<br />

einem beschwerlichen Weg geschafft, die Papiere zum<br />

legalen Hanferwerb von der Bundesopiumstelle zugestellt<br />

zu bekommen, nach dem ihm seine langjährige Hausärztin<br />

die Empfehlung dafür ausgeschrieben hatte.<br />

Diese ist maßgeblich dafür verantwortlich, da ein Beleg<br />

des Scheiterns anderer Heilungsmethoden Voraussetzung<br />

für die Erlaubnis auf medizinalen Hanf ist und das Einverständnis<br />

des Arztes den Patienten weiterhin während der<br />

Therapie zu begleiten ebenso verpflichtend ist.<br />

Vor dem ersten Einkauf in einer Apotheke mit betäubungsmittelrechtlicher<br />

Erlaubnis warten aber erst einige offizielle<br />

Papiere der Bundesopiumstelle darauf gewissenhaft gelesen<br />

zu werden. Denn nun liegt die Verantwortung über eine<br />

eigentlich illegale Substanz bei dem Patienten.<br />

Daher will der Staat auch genau wissen wie, warum und<br />

mit was man zur Tat schreitet und worauf man grundsätzlich<br />

zu achten hat, damit Bürger ohne diese Lizenz weitestgehend<br />

geschützt bleiben. So muss jegliche Änderung im<br />

Umgang mit der Substanz sowie Veränderungen, die den<br />

Wohnort betreffen, dem betreuenden Arzt und ähnliches<br />

sofort an die Bundesopiumstelle weitergeleitet werden.<br />

Die Aufbewahrung der Cannabisblüten ist dazu Hauptverantwortung<br />

des Nutzers. Es muss garantiert sein, dass niemand<br />

Zugang zu dem Pflanzenmaterial gewährt bekommt.<br />

Eine schnelle Entwendung muss wesentlich erschwert sein.<br />

Im Falle von Restbeständen müssen diese bei der Apotheke<br />

zur Vernichtungszwecken abgeliefert werden. Über die<br />

genauen Mengen und Einnahmezeiten wird die Bundesopiumstelle<br />

informiert, ebenso über die zur Vernichtung wieder<br />

zurückgebrachten.<br />

Kein Milligramm geht verloren, ohne dass die Bundesopiumstelle<br />

informiert wäre. Halbjährlich muss man diese mit<br />

seinem Therapiemuster versorgen. Zu diesem Zweck existiert<br />

ein extra angefertigtes Betäubungsmittel-Meldungsformular,<br />

welches die erhighternden Eintragungen erleichtern<br />

soll. Zu- und Abgänge, Anfangs- und Ist-Bestand der Medizinal-Cannabisblüten<br />

sind je für einen Halbjahreszeitraum<br />

zu verzeichnen. Bei dem Verbrauch wird sogar netterweise<br />

der „Schwund“, der stattfinde Wägeverlust, mit einbezogen,<br />

so dass ein bisschen Feuchtigkeit im grünen Heilmittel nicht<br />

negativ ins Gewicht fällt - im wahrsten Sinne des Wortes.<br />

75 Euronen lässt sich der Staat jedoch für die offizielle<br />

Amtshandlung auf Erlaubnis des Antrags nach Selbsttherapie<br />

mit Medizinal-Cannabisblüten bezahlen. Dieses ist<br />

jedoch die kleinste Hürde im Kampf um natürlich hilfreiche<br />

Medizin.<br />

*Name von der Redaktion geändert


2<br />

news<br />

Feuer auf Mechthild Dyckmans<br />

Beitrag von Hans Cousto<br />

#113<br />

Wat läuft?<br />

www.hanfjournal.de/exzessiv<br />

Exzessiv 148 - Cannabis Cup 2009<br />

Endlich wieder in<br />

Amsterdam, diesmal<br />

sogar beim 22. High<br />

Times Cannabis Cup.<br />

Und das als geladene<br />

Gäste! Micha und Kai<br />

hatten nur 24 Stunden<br />

dafür Zeit, die<br />

haben beide sichtlich<br />

genossen. Den Extrakt dieser kurzen berauschten Tour<br />

gibt‘s jetzt, hier, nur für Euch.<br />

Wer es auch schriftlich haben möchte, einfach im Hanf<br />

Journal Ausgabe 12.2009 nachlesen, frei zum Download.<br />

Exzessiv 149 - Cultiva 2009, Hanfmesse Wien<br />

Jetzt aber! Nach<br />

(wieder) langer Zeit<br />

ohne exzessive Folge,<br />

gibt es jetzt eine<br />

Extralange: Die Hanfmesse<br />

in Wien, die<br />

Cultiva, hat wieder<br />

einiges an Hanfigem<br />

geboten. Micha hat<br />

seine Runden gedreht, Neues und Altes kennengelernt,<br />

ein paar Tüten abgegriffen, zum Schluss sind es<br />

30 Minuten voller Produkt- und Shopinformationen geworden.<br />

Außerdem haben wir euch drei Gewinnspiele<br />

organisiert. Das Ganze gibt es jetzt zum Sonderpreis<br />

von 0 (in Worten: null) Euro.<br />

Exzessives Live-Shoppen!<br />

PS Den „Director‘s Cut“ gibt‘s dann als DVD<br />

http://www.cultiva.at<br />

Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum<br />

Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />

Lesen? www.hanfjournal.de<br />

Polen? www.spliff.pl<br />

Tschechien? www.konoptikum.cz<br />

Ukraine? www.konopravda.ua<br />

Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />

Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv<br />

impressum<br />

Herausgeber:<br />

Agentur Sowjet GmbH<br />

Dunckerstraße 70<br />

10437 Berlin<br />

Tel.: 030/44 79 32 84<br />

Fax.: 030/44 79 32 86<br />

Email: redaktion@hanfjournal.de<br />

Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />

Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200<br />

Steuer-Nr. 37 220 20818<br />

Redaktion:<br />

Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.<br />

Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />

H. Cousto, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />

mze, Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf, Waldmeista, Henk, Piet.<br />

Layout:<br />

mark marker, (Lukas Tkotz).<br />

Illustrationen:<br />

mark marker, Lukas Tkotz.<br />

Fotos:<br />

mark marker, Piet, Henk, oder im Auftrag des Hanf Journals.<br />

Anzeigen:<br />

Emanuel Kotzian<br />

030/44 67 59 02<br />

vertrieb@hanfjournal.de<br />

Vertrieb:<br />

Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt.<br />

Gegen einen Betrag von 50 Euro (Inland) oder 100 Euro (Ausland) jährlich,<br />

kann das Hanf Journal beim Herausgeber als Prämium-Abo bezogen<br />

werden.<br />

(Abonnement unter www.hanfjournal.de)<br />

Druck:<br />

Union Druckerei Weimar GmbH<br />

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />

Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber<br />

keine Haftung übernommen.<br />

Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98<br />

distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen<br />

Internetadressen und Links.<br />

Achtung!<br />

Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden<br />

dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu<br />

verbreiten.<br />

Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />

Mechthild Dyckmans<br />

Verrat der liberalen Grundsätze<br />

Der liberale Grundsatz von Freiheit<br />

Der Liberalismus ist eine philosophische, ökonomische und<br />

politische Ideologie, die die individuelle Freiheit als normative<br />

Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt.<br />

Im Zentrum der politischen Philosophie des Liberalismus steht<br />

das Individuum, dessen Freiheit zu sichern und verteidigen<br />

die oberste Aufgabe des Staates sei. Die individuelle Freiheit<br />

ist nach liberaler Überzeugung die Grundnorm und Basis einer<br />

menschlichen Gesellschaft, auf die hin der Staat und seine politische<br />

wie wirtschaftliche Ordnung auszurichten seien. Wo die<br />

Freiheit des Einzelnen berührt wird, habe jede, auch die staatliche<br />

Gewalt zu enden – der Staat habe nur dann einzugreifen,<br />

wenn die Freiheit der Individuen verletzt wird. Seine Rolle<br />

habe sich vorrangig auf den Erhalt von Recht und Freiheit zu<br />

beschränken. Dem Einzelnen solle durch sein Mehr an Freiheit<br />

auch mehr Verantwortung für sich selbst übertragen werden.<br />

Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Déclaration<br />

des Droits de l‘Homme et du Citoyen) vom 26. August 1789 ist<br />

einer der Grundtexte, auf die sich der moderne Liberalismus<br />

bezieht. Darin heißt es in Artikel 4 „Die Freiheit besteht darin,<br />

alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht schadet: Die Ausübung<br />

Foto - WJ<br />

der natürlichen Rechte eines jeden Menschen hat also nur die Grenzen,<br />

die den anderen Mitgliedern der Gesellschaft den Genuss eben<br />

dieser Rechte sichern.“ und in Artikel 5 „Das Gesetz darf nur solche<br />

Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden.“<br />

Alkohol schadet der Gesellschaft<br />

mehr als Cannabis<br />

Durch von Regierungen bereitwillig geförderte und gesteuerte<br />

breit angelegte Kampagnen in den Massenmedien wurde die<br />

Bevölkerung seit Ende der 60er Jahre mit den aberwitzigsten<br />

Horrormeldungen bezüglich einer gigantischen Drogenwelle,<br />

die die abendländische Gesellschaft bedrohe, bombardiert.<br />

Ein konkretes Wissen über Drogen ist durch diese Kampagnen<br />

jedoch kaum vermittelt worden, eher im Gegenteil. Und die<br />

Scheinheiligkeit bei der Manipulation von Informationen hält<br />

bis heute an. Als die Universität Bristol im März 2007 die Studie<br />

von David Nutt und seinem Forscherteam veröffentlichte, in<br />

der festgestellt wurde, dass Alkohol wesentlich gefährlicher sei<br />

als Cannabis, vermeldeten die meisten Medien diese Erkenntnis<br />

als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem Kommissionsbericht zur<br />

Bewertung des Gefahrenpotenzials von Drogen unter Leitung<br />

von Professor Bernard Roques (Abteilungsdirektor des Nationalen<br />

Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung) an<br />

den Französischen Staatssekretär für Gesundheit das Gefahrenpotential<br />

von Alkohol höher eingeschätzt wurde als das von<br />

Cannabis, zeigten sich die meisten Medien von dieser Tatsache<br />

überrascht, obwohl diese Tatsache seit langem bekannt ist.<br />

Bereits am 29. August 1991 stellte der Kassationshof des<br />

Schweizer Bundesgerichtes in einem Verfahren gegen die<br />

Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich fest, dass es eindeutig<br />

widerlegt sei, dass Haschisch eine Einstiegsdroge sei und<br />

dass das Abhängigkeitspotenzial und die Fähigkeit, soziale<br />

und psychische Folgen zu verursachen, bei Haschisch deutlich<br />

schwächer sei als bei anderen Drogen wie Morphin, Heroin,<br />

Amphetamin, Kokain und Alkohol. Es gibt jedoch noch weit<br />

ältere Untersuchungen, in denen festgestellt wurde, dass Haschisch<br />

signifikant weniger gefährlich ist als Alkohol, so der<br />

Indische Hanfdrogen-Report (Bericht der Indischen Hanfdrogen-Kommission)<br />

von 1893/94. Darin erklärte der oberste britische<br />

Kolonialbeamte von Lahore „Soweit ich die Sache beurteilen<br />

kann, sind die Auswirkungen des Alkohols viel schlimmer“ und<br />

der höchste Verwaltungsbeamte von Allahabad, J. B. Thomson,<br />

erklärte „Ich kann nicht sagen, dass die Hanfdrogen in ähnlichem<br />

Ausmaß mit der Kriminalität zusammenhängen wie der Alkohol,<br />

wobei ich nicht nur an die Verhältnisse in Europa denke, denn auch<br />

unter den Eingeborenen hier bei uns führt der Alkohol weit eher zu<br />

Verbrechen als die Hanfdroge.“<br />

Auch im Panama Canal Zone Report von 1925 wurde festgehalten,<br />

dass die Gefährdungen durch Cannabisgenuss offensichtlich<br />

stark übertrieben wurden und dass keine Beweise für<br />

nennenswerte schädliche Einflüsse auf Konsumenten vorliegen<br />

würden. Im Britischen Cannabis-Report (Bericht des Beratungsausschusses<br />

zur Frage der Drogenabhängigkeit) vom 1. November<br />

1968 wurde festgestellt „Das uns vorliegende Material beweist:<br />

Immer mehr Menschen, hauptsächlich der jungen Generation,<br />

aus allen Schichten der Gesellschaft experimentieren mit Cannabis,<br />

und sehr viele nehmen es regelmäßig zur geselligen Unterhaltung. Es<br />

gibt keinen Beweis, dass dieses Tun Gewaltverbrechen oder aggressives,<br />

antisoziales Verhalten hervorruft oder aber bei sonst normalen<br />

Menschen Abhängigkeitszustände oder Psychosen schafft, die der<br />

ärztlichen Behandlung bedürfen.“ Und weiter wurde festgehalten<br />

„Wir halten aber auch für sicher, dass – in bezug auf die körperliche<br />

Schädlichkeit – Cannabis sehr viel weniger gefährlich ist als Opiate,<br />

Amphetamine und Barbiturate oder auch Alkohol.“ Und im British<br />

Wootten Report (1969) heißt es „Wir sind der Ansicht, dass die<br />

in der Vergangenheit viel beschworenen von Cannabis ausgehenden<br />

Gefahren [...] überbewertet wurden. [...] Es gibt keine Belege dafür,<br />

dass ernstliche Gesundheitsgefährungen westlicher Gesellschaften<br />

unmittelbar auf das Rauchen von Cannabis zurückzuführen sind.“<br />

Das Fazit ist, dass seit langem bekannt ist, dass der Konsum<br />

von Alkohol mit höheren Risiken für das Individuum wie auch<br />

für die Gesellschaft verbunden ist als der Gebrauch von Cannabis.<br />

Mit den Grundprinzipien einer liberalen Gesellschaftsordnung<br />

ist deshalb ein Verbot des Umgangs mit Cannabis nicht<br />

vereinbar.<br />

Mechthild Dyckmans Verrat der<br />

liberalen Grundsätze<br />

Die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans verwahrt sich<br />

gegen ein Verbot von Werbung für alkoholische Getränke und<br />

appelliert dabei an die Mündigkeit der Menschen, doch bei<br />

Cannabis behauptet sie, dass es erwiesen sei, dass der Konsum<br />

nach den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht<br />

unbedenklich sei und man deshalb in der jetzigen Regierung<br />

keine Freigabe von bisher illegalen Drogen plane.<br />

Sicher ist der Konsum von Cannabis nicht für alle Menschen<br />

unbedenklich, doch wie die oben aufgeführten Studien zeigen,<br />

ist der Konsum von Alkohol für viele Menschen wie auch für<br />

die Gesellschaft weit bedenklicher. Mit ihren Stellungnahmen<br />

offenbart die Drogenbeauftragte, dass sie in erster Linie Klientelpolitik<br />

für die Alkoholindustrie und die fundamentalistischen<br />

Prohibitionisten betreibt und dabei die Grundsätze einer<br />

liberalen Politik verrät, denn nach der liberalen Weltanschauung<br />

muss jeder in seiner Art genießen können, jedoch so, dass<br />

keiner auf Unkosten eines andern genießen oder ihn in seinem<br />

eigentümlichen Genuss stören darf. Und auch das Gesetz darf<br />

nur solche Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden.<br />

Wer säuft, schadet sich und der Gesellschaft mehr als wer kifft!<br />

Wer Klientelpolitik für die Alkohollobby betreibt und gleichzeitig<br />

Kiffer verfolgen lässt, schadet somit der Gesellschaft!<br />

Quellen: Wikipedia: Liberalismus<br />

http://de.wikipedia.org/wiki/Liberalismus<br />

Cousto: Manipulation versus Information<br />

http://25.nachtschatten.ch/wiki


#113 3<br />

news<br />

Marihuana in Deutschland<br />

massiv gestreckt<br />

Der Streckmittelmelder vom Hanfverband wird so stark<br />

genutzt wie nie zuvor<br />

Zitate aus DHV Streckmittel-Meldungen:<br />

• „Dieses Gras gibt es in letzter Zeit fast nur noch im<br />

Ruhrgebiet.“<br />

• „Ähnlicher Stoff ist wohl derzeit sehr häufig im<br />

kompletten Großraum Stuttgart zu finden, ich finde mehr<br />

davon als sauberes Gras!“<br />

• „Ich habe 12 Jahre lang in diesem Coffeeshop gekauft<br />

und werde es nie wieder tun. Der Chef selbst hat mir das<br />

Zeug verkauft, ich habe das Vertrauen verloren und fahre<br />

nun nach Roermond.“<br />

• „Ganz Hamburg ist damit befallen. Ich war in den<br />

Stadtteilen Horn & Jenfeld kaufen, alles verunreinigt.“<br />

• „Inzwischen bekommt man in Düsseldorf leider fast nix<br />

anderes mehr.“<br />

• „Es war von 7 gekauften Weed Sorten aus<br />

unterschiedlichen Coffeeshops nur eine ungestreckte<br />

Sorte (Sensi Smile: Northern lite) vorhanden.“<br />

Der Deutsche Hanf Verband (DHV) schlägt Alarm: In einigen<br />

Regionen gibt es kaum noch sauberes Marihuana.<br />

Millionen Deutsche rauchen Kunststoff, Zucker und Schlimmeres.<br />

Schon seit 2006 sind Streckmittel in Marihuana auf dem Vormarsch.<br />

Was bei pulverförmigen illegalen Drogen Gang und<br />

Gäbe ist, war ein Schock für Cannabiskonsumenten: Plötzlich<br />

rieselten Sand, Talkum, Steinmehl oder feine Glassplitter aus<br />

ihrem Rauchkraut.<br />

Der DHV forderte Anfang 2007 die damalige Drogenbeauftragte<br />

Bätzing auf, Verbreitung und gesundheitliche Auswirkungen<br />

der Streckmittel zu analysieren, eine Teststelle einzurichten<br />

und den Eigenanbau von Hanf zur Selbstversorgung zu<br />

legalisieren, wie es Tschechien mittlerweile getan hat. Zurzeit<br />

können sich viele Cannabiskonsumenten nur durch eigene<br />

Hanfpflanzen vor den Gefahren der Streckmittel schützen, sofern<br />

sie nicht ganz auf den Konsum verzichten wollen.<br />

Im Juni 2007 machte die Bundesregierung in einer Antwort<br />

auf eine Kleine Anfrage der Grünen deutlich, dass Cannabis<br />

sowieso gefährlich sei. Warnungen vor Verunreinigungen, wie<br />

sie z.B. das englische Gesundheitsministerium herausgegeben<br />

hat, seien deshalb als schädliche Konsumentenberatung zu<br />

betrachten und würden den normalen Cannabiskonsum verharmlosen.<br />

Ende 2007 kam es dann im Raum Leipzig zur größten Massenbleivergiftung<br />

nach dem zweiten Weltkrieg, weil skrupellose<br />

Dealer größere Mengen Marihuana mit Blei gestreckt hatten,<br />

um ihren Gewinn zu erhöhen.<br />

Abgesehen von einem Hinweis seit September 2007 auf der<br />

Homepage der Bundesdrogenbeauftragten hat die Politik bis<br />

heute kaum auf dieses Problem reagiert.<br />

Deshalb sammelt der DHV seit dem 25.05.2009 Streckmittel-<br />

Meldungen betroffener Cannabis-Konsumenten unter www.<br />

hanfverband.de/streckmittel. Bisher sind über 300 Hinweise<br />

aus dem ganzen Bundesgebiet, sowie teilweise auch aus Österreich<br />

und sogar Holland eingegangen. Wichtigste Erkenntnis:<br />

Die Verbreitung der gefährlichen Zusätze scheint noch einmal<br />

dramatisch zugenommen zu haben und selbst ein Holland-Trip<br />

scheint kein Garant mehr für saubere Ware zu sein.<br />

Berichtet wird von diversen metallischen Zusätzen, Sand, Zucker,<br />

Salz oder einfach Erbsenmehl. Hin und wieder werden<br />

auch sehr gefährliche Streckmittel wie Quecksilber und Blei in<br />

den Proben vermutet.<br />

Das am weitesten verbreitete Streckmittel scheint derzeit<br />

„Brix“ zu sein, ein Produkt, das ausschließlich zum Strecken<br />

Foto - Deutscher Hanf Verband<br />

Zitate aus DHV-Streckmittel-Meldungen:<br />

• „Lungendrücken über mehrere Tage,<br />

Sodbrennen - bis hin zu Reflux, gereizte<br />

Bronchien und geschwollene Lymphdrüsen.“<br />

(Gras mit unbekannter Verunreinigung)<br />

• „Ich hatte nur einen Kopf davon geraucht.<br />

Nach ca. 1 Minute wurde mir so schlecht.<br />

Mein Blutdruck war 200/110, mein Puls<br />

beschleunigte in wenigen Sekunden auf<br />

150. Sehr starke Schmerzen im Herz- und<br />

Brustbereich.“ (Haschisch mit unbekannter<br />

Verunreinigung)<br />

• „Nach dem Inhalieren bekommt man direkt<br />

eine Art Bronchitis und einen „Spuckreiz“,<br />

braun-grauer Schleim entstand.“ (Gras mit<br />

Brix und Vogelsand verunreinigt)<br />

• „Chronische Bronchitis ist die Folge<br />

und Probleme mit den Atemwegen<br />

(Dauerverschleimt).“ (Brix Gras)<br />

• „Atypische Lungenentzündung, Dauer<br />

insgesamt 9 Wochen, davon 3 Wochen<br />

Krankenhausaufenthalt.“ (Brix Gras)<br />

von Marihuana verkauft wird. Brix besteht hauptsächlich aus<br />

Zucker und Flüssigplastik, welches an den Blüten so antrocknet,<br />

dass der Betrug oft nicht sofort erkannt wird.<br />

Viele Meldungen drehen sich auch um „unbekannte Verunreinigungen“.<br />

Die Leute merken, dass mit dem „Gras“ etwas nicht<br />

stimmt, haben aber keine Möglichkeit, es testen zu lassen.<br />

Wurde das gestreckte Kraut geraucht, kam es in den meisten<br />

Fällen zu teils heftigen Nebenwirkungen: Kopf-, Hals- und<br />

Bauchschmerzen gehören ebenso dazu wie Übelkeit, Erbrechen,<br />

Lähmungen, Vergiftungen, Zittern und Angstzustände.<br />

Die Auswirkungen des Cannabiskonsums an sich sind gut<br />

erforscht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass nur etwa 10<br />

Prozent der Cannabiskonsumenten ein problematisches Konsummuster<br />

oder sonstige Schwierigkeiten haben. Was aber<br />

passiert, wenn Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland<br />

über Jahre hinweg Zucker, Plastik und „unbekannte Verunreinigungen“<br />

rauchen, weiß niemand.<br />

Deshalb meint Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanf<br />

Verbandes:<br />

„Das Verbot senkt den Cannabiskonsum in Deutschland nicht unter<br />

holländisches Niveau und hilft keinem, der zu viel kifft. Aber es<br />

führt zu einem Schwarzmarkt mit verseuchtem Marihuana, das uns<br />

in 10 Jahren vermutlich tausende zusätzliche Lungenkranke bescheren<br />

wird.“<br />

Georg Wurth, Denis Magnani


4<br />

clubmed<br />

#113<br />

Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />

Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).<br />

Cannabis bei HIV und Aids<br />

Cannabis wird seit langem von HIV-<br />

Infizierten zur Steigerung des Appetits<br />

und zur Reduzierung von Schmerzen<br />

verwendet. In einer 2004 veröffentlichten<br />

Studie aus Kanada berichteten 43 Prozent aller Personen<br />

mit HIV, Cannabis zu konsumieren, und 67 Prozent dieser Patienten<br />

gaben an, die Droge aus medizinischen Gründen zu verwenden.<br />

Zu den Gründen für die medizinische Verwendung<br />

zählten Appetitsteigerung (70 Prozent), Förderung von Schlaf<br />

und Entspannung (37 Prozent), Hemmung von Übelkeit und<br />

Erbrechen (33 Prozent), Linderung von Schmerzen (20 Prozent)<br />

sowie Bekämpfung von Angst und Depressionen (20 Prozent).<br />

Eine in den USA durchgeführte Umfrage aus dem gleichen Jahr<br />

ergab etwas andere Antworten. Nur 23 Prozent der befragten<br />

HIV-Positiven gaben einen Cannabiskonsum an, was zu einem<br />

großen Teil auf einer günstigeren rechtlichen Lage hinsichtlich<br />

des Cannabiskonsums in Kanada im Vergleich zu vielen Staaten<br />

der USA beruhen dürfte. In dieser Studie war der häufigste<br />

Grund für einen Cannabiskonsum die Linderung von Depressionen<br />

und Angst (57 Prozent), gefolgt von Appetitsteigerung<br />

(53 Prozent) und Schmerzlinderung (28 Prozent).<br />

Eine britische Studie aus dem Jahr 2005 mit 143 HIV-Infizierten<br />

untersuchte, wie stark sich bestimmte Symptome unter<br />

dem Einfluss von Cannabis veränderten. Die Teilnehmer<br />

wurden gebeten, in einem Fragebogen quantitative Angaben<br />

mit den Auswahlmöglichkeiten „viel besser“, „ein wenig besser“,<br />

„keine Veränderung“, „ein wenig schlechter“ und „viel<br />

schlechter“ zu machen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Hälfte<br />

der Patienten oder mehr eine signifikante Verbesserung einer<br />

Vielzahl von Symptomen erlebte, darunter Übelkeit, Angst,<br />

Nervenschmerzen, Depressionen, Kribbeln, Taubheitsgefühl,<br />

Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Zittern, Verstopfung und<br />

Schwächegefühl. Andere Studien legen eine ähnliche Wirkung<br />

von Cannabis auf HIV-assoziierte Symptome nahe.<br />

In zwei jüngeren Plazebo-kontrollierten Studien zeigten<br />

Wissenschaftler des staatlichen Psychiatrieinstituts von New<br />

York, dass gerauchter Cannabis und orales THC den Appetit<br />

bei erfahrenen Cannabiskonsumenten steigerte. In die<br />

erste Studie aus dem Jahr 2005 wurden neun HIV-positive<br />

Personen aufgenommen. Sie erhielten zu acht Zeitpunkten<br />

Kapseln mit verschiedenen THC-Dosen zusammen mit einer<br />

Plazebo-Cannabiszigarette oder Plazebo-Kapseln zusammen<br />

mit THC-haltigen Cannabiszigaretten. Sowohl orales THC als<br />

auch gerauchter Cannabis führten zu einer substanziellen und<br />

vergleichbaren Zunahme der Nahrungsaufnahme. Bemerkenswerterweise<br />

wurde eine vermehrte Kalorienaufnahme nur in<br />

der Gruppe mit einem stark reduzierten Gewicht, jedoch nicht<br />

in einer Kontrollgruppe von HIV-Patienten ohne Zeichen einer<br />

Abmagerung festgestellt. In der zweiten Studie dieser Arbeitsgruppe<br />

aus dem Jahr 2007 erhielten die HIV-positiven Teilnehmer<br />

Dronabinol und Cannabis über mehrere Tage. Beide<br />

Substanzen vergrößerten dosisabhängig die tägliche Kalorienaufnahme<br />

und das Körpergewicht.<br />

Ein weiterer Grund für die Verwendung von Cannabis durch<br />

HIV-Positive sind die Nebenwirkungen, die mit der Verwendung<br />

von Medikamenten gegen den HI-Virus, die so genannte<br />

HAART-Therapie (hoch aktive anti-retrovirale Therapie), verbunden<br />

sind. Die HAART-Therapie ist nicht selten mit Übelkeit<br />

und Erbrechen assoziiert, die insbesondere durch Proteasehemmer<br />

ausgelöst werden können. In einer Studie der<br />

Universität Stanford in Kalifornien wurde nachgewiesen, dass<br />

252 HIV-positive Patienten, die sich einer HAART unterzogen,<br />

die bei ihnen Übelkeit verursachte, mit einer deutlich größeren<br />

Wahrscheinlichkeit die Therapie fortsetzten, wenn sie Cannabis<br />

rauchten.<br />

Bestimmte HIV-Medikamente sind mit einem erhöhten Risiko<br />

für die Entwicklung einer peripheren Neuropathie assoziiert,<br />

die manchmal irreversibel ist, also nach dem Absetzen der<br />

Medikamente bestehen bleibt. Als Neuropathie wird eine Nervenschädigung<br />

bezeichnet. Sie geht mit unangenehmen Empfindungen,<br />

wie beispielsweise Kribbeln und Brennen, sowie einer<br />

vermehrten Schmerzempfindlichkeit einher. Verschiedene<br />

Studien haben eine nützliche Wirkung von Cannabinoiden auf<br />

neuropathische Schmerzen bei HIV-positiven Patienten nachgewiesen.<br />

So untersuchten Wissenschaftler der Universität von<br />

Kalifornien in San Francisco in einer 2007 veröffentlichten Studie<br />

die Wirkung von gerauchtem Cannabis. Die 50 Teilnehmer<br />

erhielten fünf Tage lang entweder dreimal täglich eine Cannabiszigarette<br />

oder identische Plazebozigaretten (ohne THC). Gerauchter<br />

Cannabis reduzierte im Vergleich mit dem Plazebo signifikant<br />

die Schmerzen und der Anteil der Patienten, die eine<br />

klinisch relevante Schmerzlinderung (eine Linderung um mehr<br />

als 30 Prozent) erlebten, war in der Cannabisgruppe erheblich<br />

größer als in der Plazebogruppe.<br />

Insgesamt gibt es heute fundierte Hinweise auf einen vielfältigen<br />

Nutzen von Cannabis für HIV-Positive.<br />

Doktor-Hanfs Patienten Ecke 8<br />

Cannabistherapie bleibt kostenintensiv<br />

Wir hoffen, ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr und<br />

wir alle können mit Zuversicht nun dort unsere Arbeit<br />

weiterführen, wo sie im letzten Jahr endete.<br />

Mittlerweile ist es ungefähr 30 Patienten gelungen, eine Erlaubnis<br />

zur ärztlich begleiteten Selbsttherapie mit Cannabis zu medizinischen<br />

Zwecken zu erlangen.<br />

Das ist erfreulich, aber dennoch immer noch zu wenig. Die<br />

Dunkelziffer der tatsächlichen Patienten, die sich mit Cannabis<br />

selbst und nicht begleitend und somit in einer hier in<br />

Deutschland noch strafbaren Form therapieren, ist immer noch<br />

zu hoch. Bei einer so geringen Anzahl der derzeitig geführten<br />

Erlaubnisinhaber begründet das Bundesinstitut für Arznei und<br />

Medizinprodukte die weitere Versorgung mit Cannabis aus<br />

den Niederlanden und die weitere Versorgung durch diese<br />

Möglichkeit so, dass sie sagen, der Bedarf unserer Erlaubnisinhaber<br />

sei derzeit noch so gering, dass die medizinische Versorgung<br />

durch Cannabis der Firma Bedrocan gesichert sei. Das<br />

große Problem, das dadurch entsteht, sind die hohen Kosten,<br />

die es unseren hier in Deutschland ansässigen Patienten kaum<br />

erlaubt, die tatsächliche Menge der verordneten Dosis hier aus<br />

der Apotheke zu beziehen.<br />

Mehrfach sind aus diesem Grunde heraus Anträge so wie<br />

auch Anfragen an das BfArM gestellt worden, die eine Lösung<br />

des Problems finden sollen. Wir und auch viele andere Aktivisten<br />

arbeiten mit Hochdruck daran, eine umsetzbare Lösung<br />

zu finden, die uns die Hoffnung lässt daran zu glauben, dass<br />

es entweder in den nächsten Monaten eine Kostenübernahme<br />

durch die Krankenkassen gibt, oder zu mindestens ein finanzierbares<br />

Konzept, das eine adäquate gesicherte und bezahlbare<br />

Therapie für unsere Patienten hier in Deutschland zum<br />

Ziel hat. Der erste Schritt zu dieser Umsetzung ist nach wie<br />

vor die Anzahl der Masse an Erlaubnisinhabern nach § 3 BtMG<br />

Abs.2. Erst durch die Nachfrage und Masse an Patienten, die<br />

ebenso drohen an der finanzierbaren Umsetzung der Therapie<br />

zu scheitern, ist es möglich, eine Änderung zugunsten dieser<br />

zu erlangen.<br />

Wie ihr seht, entsteht bereits seit Monaten in den Vereinigten<br />

Staaten ein großer Umbruch, dort ist der vereinfachte Zugang<br />

für Patienten bereits in vollem Gange und auch die israelische<br />

Regierung ermöglicht es ihren Patienten weitgehend kostenfrei<br />

von Cannabis zu profitieren.<br />

Auch hier in Deutschland wird nunmehr von der derzeitigen<br />

Bundesregierung, insbesondere vom Bundesgesundheitsministerium,<br />

das Thema berücksichtigt.<br />

So heißt es im Dezember 2009, „die rein medizinische Anwendung<br />

von Cannabis wird im Interesse der Kranken geprüft“.<br />

In diesem Sinne,<br />

Wege entstehen, indem man sie geht.<br />

euer Doktor Hanf,<br />

www.doktor-hanf.de<br />

Wir wissen‘s einfach besser...<br />

www.hanfjournal.de<br />

Natur pur!<br />

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Fax: 01805/021 121 38 24<br />

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#113 5<br />

guerilla growing<br />

Schr(n)itt in die Blüte<br />

des (Cannabis)Lebens<br />

Fotos: Piet, Text: Waldmeista<br />

Beschneidung (und mehr) von Cannabis<br />

23. Blütetag<br />

Beim letzten Mal hat uns unser Untergrundbotaniker Piet<br />

in Holland einiges über die Keimung von Cannabis verraten.<br />

Dieses Mal setzen wir die Serie fort und behalten seinen<br />

kleinen Homegrow weiterhin im Auge und widmen uns diesmal<br />

unter anderem Themen wie der Beschneidung der grünen<br />

Göttinnen.<br />

Piets bunter Mix aus drei verschiedenen Sorten, nämlich<br />

Master Kush, Cristal Paradise und einem Hybriden aus Sensi<br />

Skunk x Original Highway Delight, hat die kurze vegetative<br />

Phase von nur knapp drei Wochen hervorragend überstanden.<br />

Die relative Luftfeuchtigkeit wurde bei 60 - 70 Prozent gehalten<br />

und umgetopft hat er sie in sechs Liter Töpfe mit jeweils<br />

zwei Sprösslingen pro Topf in Compo Sana Erde und Perlite als<br />

Substrat. Bio Magic wurde als Wurzelstimulator beim Umtopfen<br />

hinzugegeben. Als rein organischen Dünger verwendete<br />

er ab etwa der ersten Woche nach der Keimung Jungle Boost.<br />

Während der vegetativen Phase gab er, ganz nach Schema,<br />

Jungle Grow kombiniert mit dem Growbooster ins Wasser. Erwähnenswert<br />

sei hier, dass er Regenwasser oder Schnee gesammelt<br />

hat und konnte mit dieser viel besseren Alternative zum<br />

verkalkten und oft nicht PH-gerechten Leitungswasser seinen<br />

Lieblingspflanzen noch mehr Nährstoffe zukommen lassen<br />

kann und Salzablagerungen vermeiden. Eine höhere Ausbeute<br />

in der Ernte sollte der Dank der Pflanze an den Untergrundbotaniker<br />

sein. Wir werden sehen.<br />

So hat Piet seine Babies in die Blütephase (12 Stunden Licht<br />

an / 12 Stunden Licht aus) umgestellt und damit auch den benötigten<br />

Dünger für die veränderten Ansprüche der Pflänzchen<br />

während der Blütezeit. Neben Jungle Grow, das er fast<br />

den kompletten Grow über zugibt, kommt noch Jungle Bloom<br />

und Bloombooster zum Regenwassermix hinzu.“ Ein absolutes<br />

Sieben-Gänge-Menü für Cannabispflanzen“, scherzt der Holländer<br />

und hofft auf gute Erträge seines Biomixes. Man ist gespannt.<br />

Die Luftfeuchtigkeit wird, laut Piet, immer recht stabil<br />

bei 45 Prozent gehalten, mal ein bisschen mehr und mal ein<br />

bisschen weniger. Durch den kontinuierlichen Einsatz eines<br />

haushaltsüblichen Ventilators ist Piet äußerst zufrieden mit der<br />

Dicke und Stabilität der Hauptstämme, die somit ein solides<br />

Training absolviert haben.<br />

Noch bevor seine 18 Exemplare ihr Geschlecht preisgeben, beginnt<br />

der Hobbygärtner und Cannabisconnaisseur mit der Beschneidung<br />

der unteren Triebe. Durch nach unten knickendes<br />

Abknippsen mit den Fingern entfernt er die ältesten (also untersten)<br />

Triebe ohne großen Schaden an der Pflanze zu verursachen.<br />

Durch diesen Stress und Fehlen der Masse wird mehr<br />

Energie in den Hauptstamm und die oberen Triebe freigesetzt,<br />

als Schutzmaßnahme wird der Stamm stabiler und die oberen<br />

Triebe erhalten einen enormen Wachstums-, beziehungsweise<br />

Entwicklungsschub. Hat er versehentlich mal zu viel der Aussenhaut<br />

des Hauptstammes beim Abknipsen zerstört, wird<br />

durch den höheren Stressfaktor die Stelle an diesem Teil des<br />

Stammes noch stabiler als der Rest. Auch die Luftzirkulation<br />

unter dem Blattwerk der Pflanzen nimmt zu und verbessert<br />

den Luftaustausch warmer und kälterer Luft.<br />

Beim Beschneiden der unteren Seitentriebe versucht er neben<br />

dem Haupttrieb noch circa vier Seitentriebe zu behalten, um<br />

keine sogenannten „Popcornbuds“ entstehen zu lassen, also<br />

das Blütenendprodukt als kleine, flockige Klümpchen, die an<br />

unteren Trieben, weit weg vom Licht, nur spärlich wachsen<br />

konnten. Diese Prozedur des Beschneidens führt Piet nicht nur<br />

einmal durch, sondern<br />

während der gesamten<br />

ersten beiden Blütewochen,<br />

da das Wachstum<br />

am Anfang der Blüte bei<br />

so kurzer Vegizeit rapide<br />

ist. Auch gelbliche Blätter<br />

werden von Piet entfernt,<br />

um den Pflanzen<br />

nicht unnötig Energie zu<br />

entziehen. Die sollte lieber<br />

in den Mainbud und<br />

verbleibende Triebe und<br />

Blätter fließen, erzählt mir<br />

mein niederländischer<br />

Freund.<br />

Da Piet mit zwei verschiedenen<br />

Sorten und<br />

einem noch nicht stabilen<br />

Hybriden growt,<br />

treten unterschiedliche<br />

Phänotypen auf und das<br />

Wuchsbild ist aufgrund<br />

der Genetik unterschiedlich.<br />

Eine perfekte Lichtausbeute<br />

wie mit Stecklingen<br />

sei unter diesen<br />

Bedingungen natürlich<br />

nicht möglich. Trotzdem<br />

achtet er stets darauf, die<br />

grösseren Pflanzen nach<br />

aussen und die kleinsten<br />

in die Mitte direkt unter<br />

seine 400 Watt High Pressure<br />

Sodium (HPS) Lam-<br />

23. Blütetag, beschnittener Stamm<br />

pe zu stellen. Der Abstand der jeweiligen Mainbuds beträgt 30<br />

– 35 Zentimeter. Laut Piet ist Qualität und vor allem Abwechslung<br />

immens wichtig für ihn, denn man nehme ja auch nicht<br />

irgendein immer gleiches Medikament (am besten ein Billigduplikat)<br />

gegen alle Krankheiten. So erreiche man ein vor allem<br />

quantitativ besseres Ergebnis der Blüten durch diese Art der<br />

Beschneidung, weil ein Großteil der Energie und Nährstoffe<br />

nun in die wenigeren und näher am Licht stehenden Buds<br />

fließt. Nur so erhalte man laut Piet „richtig fette Mainbuds“.<br />

Und die könnten auch schon mal faustdick werden.<br />

Es gibt zwar auch noch andere Beschneidungstechniken, wie<br />

das Beschneiden des Hauptstammes, um kleinwüchsige und<br />

buschige Pflanzen zu erhalten, welche sich als praktisch beim<br />

Outdoorgrowen herausgestellt haben, wie auch die mittlerweile<br />

legendäre F.I.M. (Fuck I missed) Technik. Doch in diesem<br />

kleinen, räumlich begrenzten Indoorgrow auf einem Quadratmeter<br />

Fläche greift er gerne auf diese klassische Methode zurück.<br />

Die Pflanzen haben die vierte Blütewoche erreicht und die<br />

Nährstoffaufnahme und die Gießintervalle nehmen nun zu.<br />

Natürlich wurden die Männchen längst von Piet entsorgt und<br />

übrig geblieben sind, man siehe da, ganze zwölf wunderhübsche<br />

Mädels. Mit einer Weiblichkeitsrate von 66 Prozent ist Piet<br />

mehr als erfreut. Es müssen ja nicht immer feminisierte Samen<br />

sein.<br />

Wir bedanken uns wieder einmal bei Piet für die Einblicke<br />

in seinen Mikrokosmos der Untergrundbotanik dieser faszinierenden<br />

Schöpfung der Natur, welche während der immer<br />

noch anhaltenden Prohibition in den meisten Ländern heutzutage<br />

fast nur noch als politisches Instrument dient. Doch dieses<br />

Wissen und Nutzen ging laut Piet einmal größtenteils verloren,<br />

weil es einfach illegalisiert wurde. Da fragt man sich, was für<br />

eine politische und soziale Herabwertung von Natur dies doch<br />

eigentlich sei. Passt so etwas eigentlich gerade heutzutage noch<br />

in eine zivilisierte Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels?<br />

Die Antworten oder gar Veränderungen der Verantwortlichen<br />

sind leider bis heute ausbleibend.<br />

Natürlich fordert dieser Bericht auf keinen Fall zu<br />

Straftaten oder sonstigen illegalen Handlungen auf.<br />

Solltest du also in einem repressiven Land wohnhaft<br />

sein, wo der Anbau der Kulturpflanze Cannabis<br />

als Medizin oder Genußmittel immer<br />

noch nicht wieder gestattet ist, wird von<br />

dieser Vorgehensweise strengstens abgeraten.<br />

Zweiter Blütetag


6<br />

guerilla growing<br />

Ab in die Ecke ...<br />

... da blüht euch was<br />

#113<br />

Fotos: Henk / Text: Kimo<br />

Henk hat mal wieder etwas für unsere<br />

Leser ausprobiert.<br />

Dieses mal hatte unser Redakteur<br />

Kimo sogar die Zeit, während des<br />

Cannabis Cups einen kurzen Abstecher<br />

zu machen, um ihn über sein letztes<br />

Projekt zu interviewen.<br />

Ha Jo: Hi Henk.<br />

Henk: Hi.<br />

Ha Jo: Du hast mal<br />

wieder was für unsere<br />

Leser/innen getestet,<br />

erzähl am besten mal<br />

selbst, worum es sich<br />

hierbei handelt.<br />

Henk: Na wie immer<br />

mehrere Kleinigkeiten,<br />

aber hauptsächlich wollte<br />

ich mal ausprobieren,<br />

wie die Green Bud Box<br />

Milar so abgeht. Besonders<br />

das Maß hatte es<br />

mir angetan, zum einen<br />

passt es genau neben meine PC Ecke im Zimmer, zum anderen<br />

ist die Fläche von 50x90 cm bei 1,60 Meter Höhe wirklich optimal<br />

für ein 250 Watt Leuchtmittel geeignet.<br />

Ha Jo: Was für eine Ausstattung hast du in die Box<br />

eingebaut?<br />

Henk: Ein 250 Watt Vorschaltgerät, für das ich ein Wuchsund<br />

ein Blüteleuchtmittel hatte. Dazu einen Filter mit 240m³<br />

Leistung/Stunde und einen passenden Rohreinschublüfter.<br />

Beim Cooltube braucht man ja sowieso ein wenig mehr Abluftschlauch,<br />

also habe ich noch zwei Meter schallisolierten Sonodec<br />

Schlauch benutzt. Da der Lüfter ohnehin leise ist, war die<br />

Box so leiser als mein Kühlschrank, der eineinhalb Meter weiter<br />

steht. Als Medium habe ich Kokossubstrat genommen, gemischt<br />

mit ein wenig Perlite. Die Pflanzen habe ich von einem<br />

Freund bekommen, der sie eigentlich wegwerfen wollte, weil<br />

er sie wirklich gequält hatte. Nachdem ich sie mir angeschaut<br />

hatte und wusste, dass keine Schädlinge dran sind, habe ich<br />

sie übernommen. Zum einen hatte der Kollege die Ladies viel<br />

zu spät umgetopft, deshalb waren kaum noch Kapillarhärchen<br />

an den Wurzeln. Zum anderen war ihm während der Vorblüte<br />

zweimal die Zeitschaltuhr kaputt gegangen, ohne es zu bemerken.<br />

Da haben die kleinen Blütchen schon wieder ausgetrieben.<br />

Das sah echt komisch aus. Vier der fünf Pflanzen habe ich dann<br />

in sieben Liter Töpfen untergebracht. Eine schon verzweigte<br />

und lange vorgewachsene habe ich in einen 25 Liter Topf umgepflanzt,<br />

die hat das halbe Zelt eingenommen, Dafür aber auch<br />

mehr als die Hälfte des Ertrages ausgemacht (grinst).<br />

Ha Jo: Welchen Dünger hast du benutzt?<br />

Henk: Advanced Nutrients, das Grow-Micro-Bloom Programm,<br />

genau nach dem Düngeplan.<br />

Ich habe nicht täglich gegossen. Bei Kokos habe ich die Erfahrung<br />

gemacht, dass es vollkommen ausreicht, alle zwei bis<br />

drei Tage zu gießen. Früher habe ich auch jeden Tag Wasser<br />

marsch gesagt, aber seit ich seltener gieße, versalzen mir die<br />

Töpfe nicht so schnell und der Ertrag ist mindestens genauso<br />

gut. Anfangs mit einem Ec-Wert von 1,4 mS. Das ist zwar hoch,<br />

aber ich benutze, wie ihr von früher ja schon wisst, immer eine<br />

Osmose-Anlage, weil unser Leitungswasser hier in Amsterdam<br />

total versalzen ist. Da kommen 1,1 mS aus der Leitung. In<br />

meiner Heimatstadt Rotterdam ist das noch schlimmer, wegen<br />

der ganzen Gewächshäuser am Hoek van Holland kommen da<br />

sage und schreibe 1,3 mS aus dem Hahn. Wenn du da keine<br />

Osmoseanlage benutzt, wird‘s schwierig, das Leitungswasser<br />

da ist schon zu versalzen für frische Stecklinge.<br />

Unser Leitungswasser mische ich mit Osmosewasser dann<br />

auf 0,2 mS runter. Dadurch vertragen die Pflanzen als netten<br />

Nebeneffekt mehr Dünger als mit dem versalzenen Leitungswasser<br />

und wachsen schneller. Ich steigere den EC-wert dann<br />

bis auf 2,5 mS in der fünften Woche, bevor ich ihn wieder langsam<br />

auf 1,8 senke.<br />

Ha Jo:. Düngst du bis zum Schluss?<br />

Henk. Fast. Da mein Wasser ja fast keine mehr Salze enthält,<br />

gebe ich bis drei Tage vor Schluss noch ein wenig “Final Phase”<br />

hinzu. So, dass ich einen Ec-Wert von 0,5mS habe. Früher<br />

habe ich die letzte Woche klares Wasser gegeben, aber seit ich<br />

Osmosewasser nutze, habe ich bemerkt, dass das wirklich ganz<br />

schnell Mängel auftreten. Und so ist es immer noch weniger<br />

salzig als das meiste Leitungswasser. In der freien Natur ist der<br />

Boden vor der Ernte<br />

ja auch nicht komplett salzfrei.<br />

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Geschmack nur leidet,<br />

wenn man während der Blüte zu viel düngt, das mit dem<br />

klaren Wasser in der letzten Woche wird ein wenig überbewertet<br />

und ist beim Gebrauch von Osmosewasser nicht so lange<br />

notwendig.<br />

Ha Jo: Welche Sorte war es dieses Mal?<br />

Henk: Sensi Star. Ein Klassiker aus meiner Heimat (lacht),<br />

HighTimes- und HighLifeCup-Sieger 1999.<br />

Die fünf Mädels waren nach einer Woche intensiver Pflege<br />

meinerseits wieder genesen, ich musste nur noch die unteren<br />

Triebe, die kein Licht bekommen haben, entfernen. Bei einer<br />

250 Watt Lampe hacke ich in der ersten und zweiten Blütewoche<br />

ziemlich viele der unteren Triebe weg, weil die Tiefenwirkung<br />

eines so kleinen Leuchtmittels nicht besonders gut ist.<br />

Dadurch entwickeln sich die oberen Blütenstände besser und<br />

der Gesamtertrag ist höher. Außerdem muss ich bei der Ernte<br />

nicht unzählig viele Mini-Buds maniküren, sondern kann mich<br />

fast ausschließlich mit Tops beschäftigen.<br />

Ha Jo: Auf den Fotos kann man sehen, dass du den<br />

Reflektor ziemlich dicht über die Pflanzen gehangen<br />

hast.<br />

Henk: Ich habe ja auch einen Cooltube benutzt. Den mit dem<br />

Mini-Ventilator und dem Adjust-a-Wing darüber, ich glaube,<br />

ihr habt schon beschrieben, wie ich den gebastelt habe (haben<br />

wir, siehe Ausgabe 10/09). Ich bin der Meinung, dass man das<br />

Licht, dass ein Cooltube oder ein Coolshade ohne Frage klaut,<br />

kompensieren kann, indem man so dicht an die Pflanzen rangeht,<br />

wie es die Temperatur gerade noch zulässt. Deshalb habe<br />

ich mein Thermometer auch an der wärmsten Stelle, 25 Zentimeter<br />

unter der Lampe, platziert. So weiß ich immer genau,<br />

wie weit ich mit dem Reflektor runtergehen kann.<br />

Ha Jo: Wie fandest du die Mylar-Box als erfahrener<br />

Indoor-Liebhaber?<br />

Henk: Ich habe ja keine Licht-Messgeräte hier, aber die Reflektionsschicht<br />

erfüllt ihren Zweck ordentlich. Die Reißverschlüsse<br />

sind lichtdicht und stabil, außerdem gibt es noch Seitentaschen,<br />

in denen man Ec- und pH-Messgeräte oder andere<br />

Kleinigkeiten ablegen kann. Und das Maß ist halt perfekt, wie<br />

schon gesagt. Einen kleinen Kritikpunkt möchte ich aber loswerden:<br />

Bei diesem Zelt sind die Deckenstangen nicht so stabil,<br />

wie ich es erwartet hätte. Die hängen ein wenig durch, wenn<br />

Lampe und Filter daran befestigt sind. Das stört aber beim Growen<br />

nicht.<br />

HaJo: Kommen wir zum Wesentlichen: Wie war die<br />

Ernte?<br />

Henk: Anstrengend. Hab‘ alles per Hand geknippt, meine<br />

Kumpels hier lachen mich aus. Aber bei den Erntegeräten habe<br />

ich immer Angst um meine Buds. Aber so eine Einstellung<br />

kann man sich bei nur fünf Pflanzen auch leisten. Liegt wohl<br />

eher an meiner grow-konservativen Einstellung, denn die Erntemaschinen<br />

sind ja mittlerweile auch so ausgereift, dass sie die<br />

Buds nicht beschädigen. Insgesamt habe ich knapp 200 Gramm<br />

feinstes Sensi Star ergärtnert, ich war auf jeden Fall vollauf zufrieden.<br />

Bedenkt, dass die Pflanzen beim ehemaligen Besitzer<br />

eine echt üble Vorgeschichte hatten<br />

Ha Jo: Und die Qualität?<br />

Henk: Sie baden gerade ihre Hände drin …<br />

Ha Jo: Hää?<br />

Henk: Mann, du hast gerade die halbe Tüte davon geraucht.<br />

Ha Jo: No Comment ... ääh mmh, was??? (lange Pause,<br />

angestrengtes Nachdenken seitens des Redakteurs)<br />

Was wirst du unseren Lesern als kommendes Projekt<br />

vorstellen?<br />

Henk: Ich werde eine Icehasch Methode ohne Siebe ausprobieren.<br />

Den Bericht gibt es in vier bis sechs Wochen, ist schon<br />

in Arbeit. Dann sehen wir uns hoffentlich wieder. Wir können<br />

ja auch wieder ein Filmchen drüber drehen, aber diesmal bitte<br />

nicht bei youtube hochladen. Also dann, mach’s gut, bis zum<br />

nächsten Mal.<br />

Ha Jo: Dann bis dann, mach’s gut und pass auf dich<br />

auf. Tschö. (rennt zur falschen Tür). Wo ging‘s nochmal<br />

raus?


#113 7<br />

growing legal<br />

Bushplanet führt Grosses im Schilde<br />

DieDer weltweit erste Flagshipstore<br />

für Growprodukte öffnet die<br />

Pforten vor den Toren Wiens<br />

und das Hanf Journal ist dabei.<br />

Während Hanf als Nutzpflanze, Medizin und Genussmittel<br />

langsam aber sicher wieder ein Teil unserer Kultur<br />

wird, werden die Läden der Branche aufgrund desinformierter<br />

Politiker oder der lokalen Sensationspresse immer noch<br />

als „halbseiden“ wahrgenommen, in Seitengassen gedrängt<br />

und von so manchem profilsüchtigen Klein(stadt)geist sogar<br />

bekämpft, obwohl das Gefährdungspotential geringer als das<br />

eines Kioskes mit Bierverkauf ist.<br />

Das liegt an der rechtlichen Stellung einer Pflanze, an der sich<br />

seit 1962 wenig geändert hat. Die Realität aber hat die politische<br />

Situation überholt: Hanf ist schon längst im Mainstream<br />

angekommen.<br />

Die Zeiten, in denen sich Hanfläden ausschließlich in abgelegenen<br />

Hinterhöfen oder hässlichen Fabrikhallen einmieten<br />

konnten, sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Die<br />

zarte Pflanze Hanfbranche, die es in den vergangenen Jahren,<br />

trotz des jugendlichen Alters, zu erstaunlicher Größe gebracht<br />

hat, muss sich immer noch gegen unbegründete Vorurteile,<br />

Stigmata oder gar schlimmer, die Staatsgewalt, wehren.<br />

Die neue Grow City in Wien setzt genau hier einen unübersehbaren<br />

Kontrapunkt: Das Flaggschiff der drei Wiener Bushplanet<br />

Läden bietet eine neue, bisher noch nicht da gewesene<br />

Dimension in der Hanfbranche: Einen 1000 m2 Grow-Center<br />

am Verkehrsknotenpunkt der österreichischen Bundeshauptstadt,<br />

in direkter Nachbarschaft zu Europas größtem Einkaufszentrum<br />

SCS, um das wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Potential der Hanfpflanze endlich in dem Ausmaß zu nutzen<br />

und bekannt zu machen, dem es in Zeiten des „War On Drugs“<br />

und der Diskussion um nachwachsende Rohstoffe bedarf. Kein<br />

„New Green Deal ohne Hanf“.<br />

Was macht die GROW CITY so einzigartig?<br />

Qualität, Transparenz, Information sowie qualifizierte Beratung<br />

sind Konzeptgrundlage für Grow City, Europas einzigem<br />

Flagship Store für Hanfprodukte.<br />

Die Auswahl umfasst alle führenden Hersteller, die gesamte<br />

Produktpalette ist auch in größeren Mengen ständig verfügbar,<br />

eine Einkaufs-Irrfahrt wird somit auch bei einem Großprojekt<br />

unnötig.<br />

Auch das Präsentationskonzept von Grow City hebt sich<br />

durch das einzigartige Kompetenz-Center mit Bar, Info-Ständen,<br />

einem Hanf Journal Kiosk und den Schauflächen der Premium<br />

Partner von allem ab, was bis dato in der Hanfbranche<br />

die Standards setzte. Selbstredend arbeiten im Grow City Team<br />

ausschließlich ausgewählte Fachkräfte, die der Kundschaft mit<br />

umfassender und kompetenter Fachberatung in deren Landessprachen<br />

zur Seite stehen.<br />

In der Grow-City bieten die führenden Hersteller ihre Produkte<br />

auf eigenen Präsentationsflächen an und avancieren so<br />

zum Premium Partner. Auf diese Art sind Kunden und Einzelhändler<br />

immer auf dem neuesten Stand und alle Neuheiten<br />

können in der Grow City messeartig präsentiert werden.<br />

Gleich neben den Präsentations- und Verkaufsflächen befindet<br />

sich auf 1000m² der angeschlossene Großhandelsbetrieb, in<br />

dem die Händler ihren Bedarf decken können und mit Information<br />

und P.O.S.-Material versorgt werden.<br />

Interview mit Stivi im Stammhaus, dem<br />

Bushplanet Head & Growshop in der Wiener<br />

Esterhazygasse<br />

Ha Jo: Hi Stivi.<br />

Stivi: Hi.<br />

Ha Jo: Einen wunderschönen Laden habt ihr hier. Einer<br />

der schönsten Growshops, in denen ich bisher war.<br />

Und ich war in ‚ner Menge. Wir befinden uns hier im<br />

Pflanzraum, oder?<br />

Stivi: Ja, hier züchten wir gelegentlich Bananen oder Ananas,<br />

von denen wir unsere Kunden auch kosten lassen.<br />

Ha Jo: Ich habe gehört, die Ananas werden aufgrund des<br />

starken Lichts besonders süß.<br />

Stivi: Genau, fein und supersüß.<br />

Ha Jo: Wir haben gehört, die ganze Sache wird jetzt bald<br />

ein bißchen größer?<br />

Stivi: Ja, wir haben ein neues Projekt, das im März 2010 startet.<br />

Grow City wird Europas größtes Grow-Center.<br />

Ha Jo:. Wir, das Hanf Journal, wirken da ja ein klein<br />

wenig mit (s.Artikel). Das ist ja schon ein wenig mehr als<br />

ein Growshop?<br />

Stivi: Genau. Man kann auch Flagshipcenter dazu sagen. Es<br />

ist so, dass wir die besten Firmen unserer Branche versammelt<br />

haben, die sich alle in einer gewissen Form an diesem Projekt<br />

beteiligen. Diese Firmen werden dann wie auf einer permanenten<br />

Messe mit ihrem Know How direkt präsent sein.<br />

Ha Jo: Also werden in der Grow City auch Neuheiten von<br />

den Firmen und ihren Mitarbeitern direkt präsentiert?<br />

Stivi: Genau, so besteht für den klassischen Heimgärtner die<br />

Möglichkeit, einen direkten Draht zum Hersteller zu bekommen.<br />

Ha Jo: Somit verlässt die Hanfkultur die Schmuddelecke,<br />

in die sie oft reingedrängt wurde, hoffentlich endgültig?<br />

Stivi: So sieht es aus. Die Grow City ist ein sauberer, übersichtlicher<br />

und aufgeräumter Store mit 1000 m² Verkaufs- und<br />

Ausstellungsfläche und einem nochmal so großen Lager. Von<br />

der Verfügbarkeit ist das Produktangebot dann mit dem eines<br />

Baumarkts vergleichbar.<br />

Ha Jo: Stichwort Beratung ...<br />

Stivi: ... wird bei uns ganz groß geschrieben. Die wird auch in<br />

den Landesprachen der Kunden stattfinden, also in Englisch,<br />

Slowakisch, Tschechisch, Polnisch und Italienisch. Selbstverständlich<br />

auch auf Deutsch. Das Grow City Team hat einen<br />

gewaltigen Erfahrungsschatz, den es gerne mit den Growern<br />

teilt.<br />

Ha Jo: Wo genau liegt denn die Grow City?<br />

Stivi: Absolut verkehrsgünstig, in unmittelbarer Nachbarschaft<br />

zu Europas größtem Shoppingcenter, der SCS. Einfach<br />

und schnell erreichbar, sie liegt gleich beim Autobahnkreuz<br />

von A2, A23, A21 und S1.<br />

Ha Jo: Also fast genau neben der Eventpyramide<br />

Vösendorf, in der die alljährliche Cultiva stattfindet?<br />

Stivi: Genau so ist es.<br />

Ha Jo: Ihr habt ja auch eine Menge Energie und<br />

Leidenschaft in die Planungs- und Bauphase gesteckt?<br />

Stivi: Ja. Wir haben<br />

hier eine alte<br />

Lagerhalle zu<br />

einem wirklich<br />

ansprechenden<br />

Verkaufsraum<br />

umgebaut, vom<br />

Boden über die<br />

Wände bis hin<br />

zur Decke wurde<br />

alles komplett<br />

neu gemacht.<br />

Der hochwertige<br />

Standard, den<br />

wir bieten, soll<br />

sich in jedem Aspekt<br />

widerspiegeln,<br />

dazu gehört<br />

selbstverständlich auch das Ambiente.<br />

Ha Jo: Neben der Grow City seid ihr in Wien noch<br />

zweimal vertreten?<br />

Stivi: Das Stammhaus, der Bushplanet Head & Growshop in<br />

der Esterhazygasse 32-34, ist auch über die Grenzen Österreichs<br />

hinaus bekannt, im Frühjahr kommt dann hier in der Innenstadt<br />

noch der Bushplanet Backyard Growshop auf der Mariahilfer<br />

Strasse im 6. Bezirk dazu. Damit sind auch alle Grower,<br />

die mit Öffis unterwegs sind, perfekt versorgt.<br />

Ha Jo: Plant ihr auch Veranstaltungen in der Grow City?<br />

Stivi: Wir werden Seminare und Workshops im Growbereich<br />

durchführen, zu Informationsveranstaltungen für Ladenbesitzer<br />

einladen und die Hersteller werden ihre neuesten Entwicklungen<br />

dem Endkunden direkt vor Ort vorstellen. Es wird<br />

immer etwas los sein und wir achten darauf, dass das Angebot<br />

immer spannend bleibt.<br />

Ha Jo: Hanf ist ja in Österreich nicht per se illegal. Wird<br />

in der Grow City echter Hanf zu sehen sein?<br />

Stivi: Ja, wir pflanzen dort Industriehanf an. Da kann man<br />

dann sehen, was die verschiedenen Dünger, Zucht-Systeme<br />

und so weiter leisten können. Außerdem haben wir natürlich<br />

eine sehr schöne Samenecke mit den besten und bewährtesten<br />

Samenbanken wie Sensi Seeds, Dutch Passion, Greenhouse,<br />

Paradise Seeds, Serious Seeds, White Label und Flying Dutchmen.<br />

Ha Jo: Also, dann wünschen wir euch viel Erfolg bei der<br />

Eröffnung am 11. März.<br />

Stivi: Danke, ab dem 11.03. gibt es dann drei Tage Eröffnungsfeierlichkeiten<br />

mit einer Menge kleiner Gimmicks und Specials.<br />

Vorbeischauen lohnt sich.<br />

Ha Jo: Auf jeden Fall. Wir wollen ja auch unseren Kiosk<br />

in der Grow City eröffnen, um auch unsere News, Infos<br />

und Tipps noch schneller und weiter zu verbreiten.<br />

Vielen Dank für das Interview, Stivi, see you am<br />

11.März.<br />

Stivi: Ich danke für euren Besuch, bis in vier Wochen, wenn<br />

die Grow City eröffnet!


8<br />

wirtschaft<br />

#113<br />

GrowRACK Modular<br />

Worauf Indoorfreunde schon lange warten<br />

Der Anbau exotischer Pflanzen auf Fluttischen ist im Indoorbereich<br />

sehr beliebt und verbreitet. Viele Pflanzenfreunde<br />

nutzen die seit einigen Jahren erhältlichen Fluttische<br />

unterschiedlichster Abmessungen, müssen sich die notwendigen<br />

Unterkonstruktionen jedoch umständlich selbst zusammenbasteln.<br />

Das kostet Geld, Nerven und vor allen Dingen viel<br />

unnötige Zeit. Eigentlich ein Wunder, dass es bis vor einiger<br />

Zeit noch keine Bausatzlösung für die so häufig genutzten Fluttische<br />

gab.<br />

Auf der Cultiva 2009 haben wir beim Exklusivvertriebspartner<br />

Grow In eine kompakte Lösung entdeckt, die unser Team<br />

vor Ort überzeugt hat: Das GrowRACK ist eine Kombination<br />

aus eloxierten Aluminiumprofilen und Kunststoff-Verbindern,<br />

ist somit robust und trotzdem leicht, korrosionsbeständig sowie<br />

einfach zu versenden. Mit dem GrowRACK Modular ist es<br />

somit erstmals möglich, eine erstklassige Bausatz-Lösung für<br />

DUMA-Fluttische anbieten zu können.<br />

Jedes einzelne GrowRACK ist dank der Modulbauweise sowie<br />

immer gleich hoher Standprofile der Höhe des Vorratstanks<br />

und dem Pflanzraum anpassbar. Wenige zusätzliche Verstrebungen<br />

und das Aufsetzen des seitlichen Randes verhindern<br />

ein Durchhängen des Fluttisches. Die an den Füßen einstellbaren<br />

Drehteller und geraden Flächen der Aluminiumprofile<br />

ermöglichen ein exaktes Einstellen der Neigung. Alle offenen<br />

Profilstellen sind mit Kunststoffkappen verschlossen, was ein<br />

Einnisten von Ungeziefer verhindert.<br />

Weitere vier Modelle für die grauen „Dänischen Fluttische“<br />

folgen in Kürze. Auch die lassen sich natürlich in Modulbauweise<br />

verbinden und eignen sich somit für alle Einsatzbereiche,<br />

von der Homebox bis hin zur großen Gärtnerei. Die Grow-<br />

RACKs gibt es dann passend für alle Fluttische, die Grow In im<br />

Programm hat und das Sortiment wird stetig ausgebaut.<br />

Interessiert? Das Team der Grow In AG erwartet euch im<br />

Shop in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin,<br />

geöffnet werktags von 10.30-18.30 Uhr, sonnabends 10.30-<br />

14 Uhr. Oder ordert das GrowRACK Modular demnächst<br />

auf der Website www.grow-in-berlin.de rund um die Uhr.<br />

Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin und<br />

unter 030 34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Foto: Grow In<br />

Voll bei uns eingeschlagen:<br />

Der Blitz von G-Spot<br />

- jetzt mit Panzerschliff<br />

Wir haben den Messesieger der<br />

Cultiva 2009 endlich testen<br />

dürfen: Deep Impact von der allerfeinsten<br />

Sorte, dabei jedoch schön kühl<br />

und smooth.<br />

Geschmack und Effektivität stimmen<br />

also, die einmalige Optik und Formvollendung<br />

machen den Flash zu einer<br />

der vollendetsten Bongs, die unser<br />

Team im Laufe der vergangenen Jahre<br />

testen durfte. Hinzu kommt der hohe<br />

G-Spot Standard, der alle Wasserpfeifen<br />

dieser Edelschmiede aus dem<br />

Fränkischen auszeichnet: Es wird ausschließlich<br />

hochwertiges Borosilikatglas<br />

von 2,5 – 7 mm Dicke verwendet,<br />

wobei der Flash mit 5 mm dickem Glas<br />

mehr als nur stabil ist. Die 18,8 mm<br />

Präzisionsschliffe sitzen bombenfest,<br />

hier wackelt im Gegensatz zu so mancher<br />

Fernost-Produktion gar nichts.<br />

Ein angenehm geformtes Mundstück<br />

sowie ein neuartiger XXL-Standfuss<br />

runden den edlen Blitz optisch ab<br />

und sorgen für eine sehr hohe Stabilität<br />

und Standsicherheit, wovon man<br />

sich anhand eines kleines Filmchens<br />

auf der Seite www.g-spot-bongs.de<br />

überzeugen kann. Kein Wunder also,<br />

Foto: G-Spot<br />

dass das fachkundige Publikum der<br />

Cultiva 2009 dieses kleine Kunstwerk<br />

zum Sieger im Bereich „Paraphenalia“<br />

(Rauchutensilien) erkoren hat. Den<br />

Flash gibt es im Fachhandel oder im<br />

Onlineshop von G-Spot ab 139,00 €,<br />

falls er doch einmal durch einen Unfall<br />

beschädigt wird, bietet G-Spot selbstredend<br />

einen Reperaturservice an.<br />

Bei unserem Gratulationsbesuch am<br />

Stand sind dann noch die formvollendeten<br />

Glasdildos ins Auge gefallen<br />

- mal was Ausgefallenes, natürlich<br />

mit den gleichen Qualitätsansprüchen<br />

wie die edlen Wasserpfeifen. Mit den<br />

Liebesspielzeugen macht der Inhaber<br />

der Wertheimer Glasschmiede dem<br />

Firmennahmen alle Ehre. Auch diese<br />

Utensilien sind natürlich mundgeblasen<br />

und absolut bruch-sowie sprungsicher,<br />

wie uns das Team um Dieter Feil<br />

versichert hat.<br />

Noch mehr edle Bongs und einzigartige<br />

Dildos und natürlich auch Unikate<br />

jedweder Art auf Anfrage gibt es unter<br />

www.g-spot-bongs.de oder unter<br />

www.g-spot-dildo.com. Händleranfragen<br />

sind ausdrücklich erwünscht.<br />

Die Tüte zum<br />

Trinken?<br />

HulaSolution von Hulabalooza<br />

Hula Soluton - Foto: marker<br />

Auf der Cultiva haben wir die HulaSolution von Hulabalooza<br />

zum ersten Mal gesehen und uns umgehend erklären<br />

lassen, was es damit auf sich hat:<br />

HulaSolution wurde entwickelt, um THC und andere Pflanzenharze<br />

wasserlöslich zu machen: Nach Angaben des Entwicklers<br />

wird durch die Auflösung von Pflanzenteilen in Hula-<br />

Solution eine Wasserlöslichkeit der enthaltenen Pflanzenharze<br />

ermöglicht und so die Aufnahmefähigkeit des menschlichen<br />

Körpers um das Vierfache erhöht, da die Inhaltsstoffe nicht<br />

mehr über den Verdauungstrakt, sondern über die Schleimhäute<br />

an den Körper abgegeben werden.<br />

Unser erster kurzer Test auf der Messe verlief sehr vielversprechend.<br />

In Amsterdam angekommen, haben wir uns dann<br />

einen geeigneten Probanden gesucht (danke an den Hanfverband),<br />

der, natürlich nüchtern, auf seine Reise-Sportzigarette<br />

verzichtet und statt dessen die gleiche Menge Kräuter mit Hilfe<br />

von HulaSolution getrunken hat.<br />

Die Wirkung setzt, ähnlich wie beim Rauchen, schon nach wenigen<br />

Minuten ein, und schien eher intensiver als die gleiche<br />

Menge zu rauchen oder zu verdampfen.<br />

Ursprünglich für Krebs- und Aidspatienten entwickelt, bietet<br />

das neue, patentierte Verfahren jetzt auch für Cannabispatienten<br />

mit anderen Indikationen die Möglichkeit der oralen<br />

Aufnahme mit zeitnaher Wirkung, was gerade denen, die weder<br />

rauchen noch vaporisieren (wollen), ungeahnte, neue Möglichkeiten<br />

der genauen Dosierung gegen zeitnahe Schmerzspitzen,<br />

Übelkeit oder Ähnlichem bietet.<br />

Hoher Wirkungsgrad garantiert Effektivität<br />

Beim Rauchen oder Essen gehen bis zu 80% des enthaltenen<br />

THC verloren. Bei der Verwendung von HulaSolution werden<br />

annähernd 100 Prozent der enthaltenen Harze und Öle aufgenommen,<br />

es reinigt durch Pflanzenharze verschmutze Gegenstände<br />

wie Grinder, Behälter, Scheren und garantiert eine<br />

unauffällige, geruchsfreie Anwendung aller Kräuter in der Öffentlichkeit.<br />

HulaSolution ist auf rein pflanzlicher Basis hergestellt, alle<br />

Inhaltsstoffe sind pharmazeutisch und lebensmittelrechtlich<br />

getestet sowie zugelassen.<br />

Mehr Infos gibt es unter: www.hulabalooza.at


#113 9<br />

wirtschaft<br />

Spiele mit Deiner Kreativität und mach<br />

Dir ein Unikat<br />

Cylinder<br />

Flexibel, robust, geruchs- und geschmacksneutral,<br />

reisefreundlich,<br />

outdoortauglich und langlebig Anleitung:<br />

– das sind die Attribute des Cylinders,<br />

der aus hochwertigem Silikon und [1] Cylinder auf das Gebinde setzen und<br />

einem Metallchillum mit Stecksystem- luft- bzw. wasserdicht verschließen.<br />

Flutschkopf besteht und mit einem<br />

formschönen Designen zu begeistern [2] Chillum anfeuchten und durch die Öffnung<br />

(ø 8 mm) der Nase stecken.<br />

weiss. Individuell anwendbar, eignen<br />

sich hierfür unzählige Gebinde wie<br />

Glasflaschen, Karaffen, Vasen, Kanister,<br />

Gläser und vieles mehr. Die Länge Gebinde und Länge des Chillums varia-<br />

[3] Wasser einfüllen. Füllhöhe ist je nach<br />

und Art eines Chillums kann je nach bel.<br />

kreativer Umsetzung variieren, die<br />

empfohlene Mindestlänge beträgt 130 [4] Cylinder nach Gebrauch abnehmen. Dieser<br />

ist sofort wieder einsatzbereit.<br />

mm. Erfunden und hergestellt in Österreich,<br />

lässt der Cylinder der eigenen<br />

[5] Gebinde entleeren und recyceln.<br />

Fantasie freien Lauf. Und so macht es<br />

viel Spass, dessen Vielseitigkeit zu<br />

[!] Cylinder separat vom Chillum bei Bedarf<br />

entdecken und sich auch unterwegs<br />

reinigen. Das hochwertige Material ist<br />

jederzeit ein individuelles Unikat zu<br />

sehr widerstandsfähig, lässt sich leicht<br />

basteln.<br />

säubern und ist spülmaschinenfest.<br />

www.cylinder.at<br />

BAM BAM BHOLE®<br />

Foto: cylinder.at<br />

EasyGrow<br />

– die beste Wahl<br />

Hochreflektierende Folien in<br />

Lebensmittelqualität direkt aus UK sind<br />

jetzt auch in Deutschland zu haben<br />

Seit 1998 entwickelt und produziert die Firma EasyGrow in<br />

Großbritannien hochwertige Folien für die Grow-Branche.<br />

So entstand mit der Zeit ein Sortiment hochwertiger Folien,<br />

welche die Ausleuchtung im Zuchtraum verbessern, so dass<br />

die Pflanzen aufgrund des hohen Reflektionsgrads von annährend<br />

100 Prozent prächtig gedeihen können und die nächste<br />

Ernte besonders ertragreich ausfällt. Die silberne Folie ist mit<br />

glatter, sowie mit einer speziellen diamantenartigen Oberfläche<br />

erhältlich, die das Licht zusätzlich streut und einer Entstehung<br />

von Hot-Spots somit entgegenwirkt.<br />

Auch eine wärmedämmende Version, die verhindert, dass<br />

Wärme aus dem Zuchtraum in die Umgebung gelangt, wird<br />

angeboten. So gärtnert man energiersparend - die Wärme bleibt<br />

im Zelt, wo sie hingehört. Das kann man sogar mit einer Wärmebildkamera<br />

testen.<br />

Ein weiterer, großer Vorteil ist, dass alle Produkte der Firma<br />

EasyGrow Lebensmittelqualität haben. Dies bedeutet, dass<br />

selbst bei hohen Temperaturen im Zuchtraum oder Gewächshaus<br />

keine schädlichen Gase entweichen, die die Gesundheit<br />

schädigen können.<br />

Zu beziehen in vielen Grow-Fachgeschäften oder unter<br />

www.greenlight-shop.de<br />

Fotos: Easygrow<br />

Seit mehr als 30 Jahren steht Bam Bam<br />

Bhole für erstklassige Produktqualität<br />

und zuverlässigen Lieferservice. Bam Bam<br />

Bhole bedeutet auch jahrzehntelange innovative<br />

Produktentwicklung sowie engagierte<br />

Dienstleistung.<br />

Mit kreativen Ideen und erfolgreichen Artikeln ist<br />

nun der neue Katalog erschienen, der für jeden interessierten<br />

Händler eine Fundgrube ist. Ob Glas- oder<br />

Acrylbongs, Rauchsysteme, Mini- und Kofferbongs,<br />

Kawumms, Stechköpfe und Einsätze sowie Kupplungen,<br />

Adapter und Diffuser für 14.5er oder 18.8er<br />

Schliffe, Vaporizer, Metall- und Keramikpfeifen, Metallschraub-<br />

und Holzpfeifen, Shishas und Tabak und<br />

jede Menge Zubehör - die 1975 gegründete Firma bietet<br />

ein breites Sortiment an.<br />

Händler fordern bitte per e-mail und Gewerbenachweis<br />

ein Passwort für den Online-Shop an, Kataloganforderung<br />

funktioniert auch per Fax, telefonisch,<br />

brieflich oder persönlich im Auslieferungslager<br />

(Montag bis Freitag, 9:00 – 16:00 Uhr).<br />

Bam Bam Bhole Qualitätsprodukte gibt es in jedem<br />

gut sortierten Fachhandel.<br />

www.bambambhole.de<br />

Stellenanzeige<br />

Erfahrene Verkäufer für Berlin & Umgebung, das<br />

Ruhrgebiet sowie das Rhein/Main/Neckar Gebiet<br />

zur Shop- und Kundenakquise im Umkreis von<br />

jeweils 100km gesucht.<br />

Kommissionsbasierende Bezahlung, Führerschein sowie<br />

eigenes Kfz notwendig. Bewerbungen mit schriftlichem<br />

Lebenslauf bitte an: ad@advancednutrients.eu


10<br />

cooltour<br />

#113<br />

DVD - Comedy<br />

Contact High<br />

Mit der surrealen Drogenfantasie „Contact High“ legen Michael<br />

Glawogger und Michael Ostrowski die Fortsetzung ihrer<br />

Komödie „Nacktschnecken“ vor. Nach Low-Budget-Ästhetik<br />

schwelgt der neue Film nun im Farbenrausch. Die üppige, liebevoll<br />

mit Kitschaccessoires verzierte Ausstattung und psychedelische<br />

Trickeffekte tragen ebenso zum internationalen Flair<br />

bei wie die heiter eskalierende Sprachverwirrung zwischen<br />

Graz, Mexiko und Drogomysl in Polen. Auch vor Fliegenpilzsuppen<br />

und überdimensionalen Haschkeksen wird nicht<br />

zurückgeschreckt. Außerdem lebt der Film von den charismatischen<br />

Darstellern und vom österreichischen Schmäh. - Max<br />

und Johann basteln an ihrer Karriere als Buffetmagnaten, der<br />

jähzornige Kleinkriminelle Schorsch will eigentlich Autorennen<br />

schauen, was Mao eigentlich könnte, müsste sie nicht auf<br />

die Tochter einer Freundin aufpassen, während Harry sich am<br />

liebsten mit seinen blonden Mechanikern vergnügen würde.<br />

Aber Woytilas Tasche macht allen einen Strich durch die Rechnung.<br />

Bald fliegen sie durch polnische Nächte und wundern<br />

sich, als sie einen Schaffner sagen hören: „Nächste Haltestelle:<br />

Drogomysl.“ Unter „Contact High“ versteht man übrigens,<br />

dass eine nüchterne Person die Wirkung der Drogen spürt,<br />

die ein anderer genommen hat. Abgesehen davon ist auch der<br />

komplette Soundtrack ganz hervorragend, vor allem Cornu’s<br />

GEWINNEN!<br />

Wir verlosen drei attraktive Contact High Fan-<br />

Packages, die aus einer DVD, einem Schlüsselanhänger<br />

und einem sehr sehr coolen T-Shirt bestehen. Also<br />

schickt uns bis zum 28.Februar 2010 eine Mail mit dem<br />

Betreff „Contact High“ und eurer Postanschrift an<br />

gewinnen@hanfjournal.de<br />

… viel Glück!<br />

„Youpi“ im Space Spaghetti Mix hat mir am Ende des Kinofilms<br />

nochmal eine schöne Gänsehaut besorgt. Die DVD wurde<br />

mit Bonusmaterial ausgestattet: So erläutert der Ethnobotaniker<br />

Dr. Phil. Christian Rätsch im Interview die ganze Wahrheit<br />

zum Phänomen des Contact High. Des Weiteren gibt es ein Musikvideo<br />

zum Song „Das Lied vom Contact High“ von Ostrowski/Wallisch<br />

sowie Interviews mit Michael Glawogger, Detlef<br />

Buck, Raimund Wallisch und Pia Herzzegger. Eine höchst<br />

schräg-turbulent-überdrehte Kifferklamotte mit jeder Menge<br />

Slapstick, die zu Recht als „Psychedelic Road Movie Western<br />

Komödie“ beworben wird. „Don’t bogart that joint, my friend,<br />

pass it over to me …”<br />

www.contact-high.de<br />

www.delphi-film.de<br />

DVD - Körperreisen<br />

Holotropes Atmen mit Klaus John<br />

Eine Reise nach Innen<br />

ein Film von Juri Schmidt<br />

Seit vielen Jahrtausenden werden überall auf der Welt veränderte<br />

Bewusstseinszustände von Schamanen, Yogis, Heilern<br />

und Mystikerinnen der verschiedenen Traditionen genutzt, um<br />

Heilung zu erlangen, um die Beschaffenheit der Existenz zu<br />

ergründen und um sich mit den spirituellen Dimensionen des<br />

Seins zu verbinden. Holotropes Atmen ist zweifellos eine der<br />

stärksten und effektivsten nicht-pharmakologischen Methoden<br />

der Psychotherapie und Selbsterforschung. Die von Dr. Stanislav<br />

und Christina Grof 1975 am Esalen Institut in Kalifornien<br />

entwickelte Atemtechnik vermag unbekannte Bereiche des Bewusstseins<br />

zu öffnen. Dem Filmemacher Juri Schmidt ist es zu<br />

verdanken, dass nun eine hochwertige Dokumentation über<br />

diese effektive Methode moderner Psychotherapie vorliegt. Begleitet<br />

von evokativer Musik vom Fönix Music Project erkundet<br />

eine Therapiegruppe unter der Leitung des Heilpraktikers<br />

Klaus John tiefe Bereiche der menschlichen Psyche und lässt<br />

den Zuschauer durch offene Schilderungen an der Reise teilhaben.<br />

Stanislav Grof sagt zu dieser Produktion: „Klaus John, zertifizierter<br />

Praktiker des Holotropen Atmens mit 20 Jahren Erfahrung<br />

mit dieser Methode, schuf einen Film, der einzigartige<br />

Einblicke in Praxis und Theorie bietet. Klaus John zeigt, wie<br />

Ausdruck, der einem Beobachter von außen krankhaft erscheinen<br />

kann, mit angemessener Begleitung zu Heilung, positiver<br />

Transformation und spiritueller Öffnung führen kann.“ Die<br />

Authentizität der gezeigten Emotionen ist ergreifend und kann<br />

im Betrachter eigene Themen wach rufen. Themen wie Tod<br />

und Missbrauch können aufrühren und polarisieren. Wichtig<br />

ist letztlich zu wissen, dass es sich um einen heilsamen Prozess<br />

handelt und es allen Teilnehmern nach einer solchen Erfahrung<br />

gut geht. Das 20seitige Booklet und der 2009 geschnittene<br />

Epilog geben Hinweise, um den Film im Rahmen der von<br />

Stanislav Grof entwickelten Topographie des Unbewussten<br />

zu sehen. In dem Epilog geht Klaus John auch auf den Unterschied<br />

zwischen dem Holotropen Atmen und der Einnahme<br />

von Psychedelika ein und zeigt einige fehlende Perspektiven.<br />

Auch Dr. Phil. Ralph Metzner, der zusammen mit Dr. Timothy<br />

Leary und Dr. Richard Alpert schon in den 60er Jahren frühe<br />

Bewusstseinsforschung an der Harvard Universität betrieb und<br />

die Begriffe Set und Setting prägte, meldet sich in einem Interview<br />

(in deutscher Sprache) zu Wort. Dieser Film lädt dazu ein,<br />

sich im sicheren Rahmen auf die eigene, gut begleitete Atemreise<br />

zu begeben. Positive Veränderungen stellen sich ein, wenn<br />

bisher unterdrückte Lebensfreude freigesetzt wird oder aber<br />

auch alter Schmerz, Stress und Verspannung sich auflösen und<br />

einer ausgeglicheneren Lebensweise Raum lassen.<br />

Gesamtlaufzeit: 106 Minuten<br />

ISBN: 978-3-03788-185-9<br />

www.klaus-john.de<br />

www.nachtschattenverlag.ch<br />

Foto: Delphi Film


#113<br />

cooltour<br />

11<br />

Rolys Silberscheiben des Monats<br />

Massive Attack: Heligoland<br />

(emi)<br />

Hervorgegangen sind die Jungs<br />

aus dem Ende der 1980er in Bristol<br />

formierten Künstlerkollektiv The<br />

Wild Bunch, zu dem damals auch<br />

Tricky gehörte und das als Wiege des<br />

Trip-Hop gilt. Ihr Debütalbum „Blue<br />

Lines“ (1991) gilt heute für seine innovative<br />

Kraft als absoluter Klassiker seiner Art. Auch „Protection“<br />

(1994), die von Mad Professor betreute Dub-Version „No<br />

Protection“ (1995) und das düster klaustrophobische Album<br />

„Mezzanine“ (1998), auf dem Horace Andy sowie Elizabeth<br />

Fraser (Cocteau Twins) die markanten Stimmen bilden, können<br />

immer noch als genial bezeichnet werden. Exakt 20 Jahre nachdem<br />

sie mit „Daydreaming“ ihre erste Single veröffentlichten,<br />

erscheint mit „Heligoland“ pünktlich zu meinem Geburtstag<br />

das lang erwartete, offiziell fünfte Studioalbum von Massive<br />

Attack, die wie nur wenige andere ihrer Art mit wegweisenden<br />

Klängen und Visionen das Profil der zeitgenössischen Popmusik<br />

geprägt haben. Neben Horace Andy interpretieren hier<br />

Tunde Adebimpe, Martina Topley-Bird, Guy Garvey, Hope<br />

Sandoval und Blur- und Gorillaz-Mastermind Damon Albarn<br />

die melancholischen Kompositionen von Robert Del Naja and<br />

Grant Marshall. „Pray For Rain“, „Splitting The Atom“ und das<br />

finale „Atlas Air“ sind exzeptionell spannungsgeladene Prototypen<br />

einer Kunst, der auch ein apokalyptisches Element zugrunde<br />

liegt. „Babel“ steppt mit Breakbeat-Drums und betört<br />

mit der zarten Stimme von Martina Topley-Bird, während die<br />

für Massive Attack typisch bedrohlich pulsierenden Bassläufe<br />

in „Girl I Love You“ mit Mezzanine-Vibes glänzen. Nach dem<br />

hypnotischen „Psyche“ entwickelt sich mit „Flat Of The Blade“<br />

eine Ballade, die mich an Björk denken lässt. Mazzy-Star-Stimme<br />

Hope Sandoval verführt den Zuhörer in „Paradise Circus“,<br />

„Rush Minute“ ist dramatisch schön, und in „Saturday Come<br />

Slow“ packt noch Portishead Adran Utley seine Gitarre aus.<br />

Was die Kritiker mit ihren Erwartungshaltungen auch sagen<br />

mögen – ich bin sehr glücklich mit „Heligoland“.<br />

www.myspace.com/massiveattack<br />

www.massiveattack.com<br />

Various:<br />

The Kings Of Drum&Bass<br />

(bbe records)<br />

Im Monat der Wassermänner erscheint<br />

ein neues Meisterwerk der<br />

BBE Music Compilation-Serie „The<br />

Kings Of ...“. Dieses Mal widmet<br />

man sich dem Genre Drum’n’Bass.<br />

Mit ihrem Label Reinforced und unter<br />

zahlreichen Pseudonymen damals selbst an der Schaffung<br />

einer neuen Musikrichtung elementar beteiligt, mischen keine<br />

geringeren als 4Hero hier noch einmal einige Diamanten dieser<br />

Frühzeit, als das ganze noch unter dem Namen „Breakbeat“<br />

lief. „Drum and Bass came out of a period when more people<br />

were out on a dance floor or dancing in a field than ever before<br />

in the UK. Musical barriers were blended and broken down<br />

through early sampling technology alongside many cultural<br />

walls where thousands danced together. Being there at the initial<br />

spark I find it hard to break Drum and Bass up into sub genres,<br />

Roland Grieshammer<br />

Hardcore, Jungle, Hard Step, Intelligent, Liquid and so on, so<br />

for this compilation we cover the complete spectrum and treat<br />

it as a whole.” Weise Worte von Marc Mac, denen ich mich nur<br />

anschliessen kann. Neben hauseigenen Tracks wie „Universal<br />

Love“ und „Better Place“ fügen sich Top-Klassiker von Nasty<br />

Habits, Manix, Tom & Jerry, Aquasky, Nookie, Internal Affairs,<br />

Rufige Kru und A Guy Called Gerald mit Produktionen von<br />

London Elektricity, Calibre, Lenny Fontana, Lemon D, Wings,<br />

aus dem letzten Jahrzehnt zu einer dynamischen Zeitreise. Auf<br />

der zweiten CD sorgt DJ Marky in einem erstklassigen Mix für<br />

die richtige Synergie aus zeitgenössischen Perlen von Random<br />

Movement, Marcus Intalex, Lynx & Maple, Calibre, Marky, Makoto<br />

& A-Sides, Logistics, Roni Size & Krust, Scorpio, Shimon &<br />

Andy C, S.P.Y., Subwave, The Upbeats, Nu:Tone, Bachelors Of<br />

Science, Twisted Individual, Q Project, Rogue Soul und Stunna<br />

- breitgefächerter geht’s wohl nicht. Mit dieser wundervollen<br />

Compilation, die auch als 3 x 12“ auf Vinyl und als digitales Release<br />

erscheint, zollen 4Hero und DJ Marky ihrem Metier den<br />

verdienten Respekt. Ich lieb’ diese Jungs …<br />

www.myspace.com/bbemusic<br />

www.bbemusic.com<br />

Souls Of Mischief:<br />

Montezuma’s Revenge<br />

(hiero imperium)<br />

Die Rapper A-Plus, Opio, Phesto<br />

und Tajai aus Oakland, die allesamt<br />

auch Mitglieder des berühmten Hip-<br />

Hop-Kollektivs Hieroglyphics sind,<br />

gehören zu den Guten. 1991 gegründet,<br />

haben sie 1993 mit ihrem ersten<br />

Album „93 ’til Infinity“ eines der besten HipHop-Werke der 90er<br />

Jahre veröffentlicht, das bis heute nichts von seiner Schönheit<br />

und Energie eingebüsst hat. Auch das darauf folgende Album<br />

kann als Klassiker bezeichnet werden und legte den Grundstein<br />

für den Aufstieg des Hiero-Imperiums. Produziert von<br />

Prince Paul (De La Soul) und Domino (Hieroglyphics), präsentieren<br />

die Souls Of Mischief nun nach neun (!) Jahren ihr viertes<br />

Studio-Album „Montezuma‘s Revenge“. Dem Titel nach ist es<br />

inhaltlich eine Art Rache am heutigen HipHop mit all seinen<br />

negativen Nebenwirkungen. Nach dem stimmungsvollen Intro<br />

von Del tha Funkee Homosapien und dem rockigen „Won1“<br />

beschäftigt sich das verträumte „Postal“ mit dem weiblichen<br />

Geschlecht. Mit „Tour Stories“ und „Porper Aim“ folgen zwei<br />

smoothe Songs zum Zuhören, bevor auch A-Plus auf „You Got<br />

It“ einen fröhlichen Beat beisteuert. Voller Soul sind auch das<br />

düstere „For Real Y’all“, das mystische „Lickity Split“, das lebensfreudige<br />

„Home Game“ und das arabeske „Lalala“. „Hiero<br />

HQ“ kommt mit coolem Oldschool Flavour, und „Poets“ ist<br />

mit seinem Xylophon-Sound, dem Groove, dem Vocal-Sample<br />

und dem Text wohl mein Lieblingstrack. Und Morgan Freeman<br />

erklärt den Jungs dann noch über’s Telefon, wie die heutige<br />

HipHop Welt so funktioniert. Zusammen mit einer Instrumental<br />

CD als Bonus freue ich mich über dieses Comeback, auf dem<br />

sich das Quartett auf dichtes Storytelling, den Schuss Ironie und<br />

gute Beats zurückbesinnt und auf neuzeitlichen, überflüssigen<br />

Schnickschnack glücklicherweise verzichtet.<br />

www.myspace.com/soulsofmischief<br />

www.hieroglyphics.com<br />

Various: Farside 1.0<br />

(farside records)<br />

Das Ruhrgebiet präsentiert sich 2010<br />

als Kulturhauptstadt Europas, und so<br />

meldet sich die Farside Familie mit einer<br />

Retrospektive ihres Dortmunder<br />

Labels zu Wort. In Kooperation mit<br />

seinen Freunden Winni Petersmann<br />

(on the rock) und Oliver „Olski“ von<br />

Felbert (Melting Pot Music) startete Ingo Sänger 2006 die erste<br />

Farside Vinyledition. Seitdem sind vierzehn Vinyl-12“es entstanden,<br />

die allesamt irgendwo im deepen House Universum<br />

angesiedelt sind und auch Dub-, Soul-, Hip Hop- oder Detroit-Einflüsse<br />

aufweisen. Gemeinsam mit seinem Westpark Unit-<br />

Partner Herb LF präsentiert Ingo Sänger einen 60-minütigen<br />

Einblick in die Arbeit von Farside Records. Hierfür wurden 15<br />

Tracks ausgewählt und zu exklusiven Clubversionen editiert.<br />

Zusätzlich gibt es als Bonus die komplette Farside 1.0 Vinyl EP<br />

im MP3 Format. Westpark Unit liefern neben dem heissen Intro<br />

mit „Blaxrotation Suite Mix“ einen lässigen Percussion Grower,<br />

präsentieren „Stoned Love“ in einer live eingespielten Version<br />

von Patchworks und erforschen den Funk im Deep House mit<br />

ihrem grössten Hit „Jeepah“ und dem Bonus „Feel This! Dub“.<br />

Henry L aus Köln, den ich bisher als Henree kannte, überrascht<br />

mich hier mit drei supergroovigen Tracks, während der Düsseldorfer<br />

Matt Flores in vier Stücken eine interessante Bandbreite<br />

zeigt. Elina Monova hat den Soul, The Offsetters und Herb LF<br />

ergänzen das Spektrum, bevor Islands Produzent Asli mit seiner<br />

„Springsequence“ ein wunderbares Outro zelebriert. Habe<br />

seit St.Germain’s Meilenstein „Boulevard“ (1995) nicht mehr<br />

soviel Freude an diesem Sound gehabt. Cool!<br />

www.myspace.com/farsiderecords<br />

www.farside-records.de<br />

Juri Gagarin: Cobra<br />

(audiolith)<br />

Der Biss einer Cobra ist tödlich. Ihr<br />

Gift ist ein starkes Neurotoxin und<br />

wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem,<br />

wo es das Atemzentrum lähmt<br />

und Herzstillstand verursacht. Durch<br />

den Biss kann das Opfer gelähmt oder<br />

getötet werden. Auf diesem Weg tötet die Cobra nicht nur andere<br />

Schlangen sondern vor allem Vögel und Affen. Und laut<br />

Pressetext „ist ein gutes Album wie eine Cobra: Es trifft dich<br />

heftig und direkt!“ Mit dem gleichnamigen britischen Sportwagen<br />

hat das auf dem prolligen Cover abgebildete Auto allerdings<br />

wenig gemein. Egal. Nachdem im Jahre 1990 Kasachstan<br />

seine Souveränität innerhalb der UdSSR erklärt hat, emigrieren<br />

Sergej Halosin und Arnold Kinzel von dort aus ins gerade wiedervereinigte<br />

Deutschland. In Hamburg gestrandet, gründen<br />

sie Juri Gagarin und ihr zweites Album „Energia“ verhilft ihnen<br />

zum Durchbruch. Nun greift die besagte „Cobra“ an, Friederike<br />

„Flicke“ Herr gehört als Texterin und Sängerin inzwischen fest<br />

zur Crew – und das zahlt sich aus. Ihr melodischer Gesang gibt<br />

den Kosmonauten einen völlig neuen Sound und bereichert<br />

den knarzend groovigen C64-Elektro-Pop auf ganzer Linie. Vor<br />

allem „Whip“, „Plot“ sowie die erste Single „Wet Dreams“ sind<br />

nahezu perfekt für ausgelassene Partynächte. Mit Ashi (Captain<br />

Capa) auf dem 80s angehauchten „Flashgold“ an den Vocals,<br />

Bratze auf „Take Over“ und der Frittenbude als Edit-Meister bei<br />

„Friction“ geben sich auch drei Label-Kollegen die Ehre. Und<br />

so kicken die elf Tracks hier in guter alter bratziger Technomanier<br />

und laden zum Raumkapselraven ein!<br />

www.myspace.com/jurigagarin<br />

www.jurigagarin.net<br />

www.audiolith.net<br />

Johannes Honecker<br />

Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht<br />

Badensche Straße 33<br />

D-10715 Berlin<br />

TEL (030) - 86 20 17 87<br />

FAX (030) - 86 20 17 86<br />

e-mail: anwalt.honecker@t-online.de


12<br />

hanfcooltour<br />

#113<br />

Wie alle aktiven Hanffreunde wissen, wird auch in diesem<br />

Jahr der Hanftag in Berlin am 08.05.2010 stattfinden.<br />

Um 15 Uhr versammeln sich alle Teilnehmer vor dem Brandenburger<br />

Tor, um unter dem Motto „Natur pur!“ friedlich für die<br />

Legalisierung von Marihuana zu demonstrieren.<br />

Dass eine solche Demonstration dafür Sorge tragen möchte,<br />

ihre Anliegen einer breiteren Schicht<br />

zu offerieren, sollte im Sinne der Erfindung<br />

liegen und allen Teilenehmern<br />

bewußt sein. Um sich dementsprechend<br />

auf ein solches Event<br />

vorzubereiten, bittet das Hanfwerk<br />

um eure Mithilfe. Erstens ist natürlich<br />

euer Erscheinen von dringender Notwendigkeit,<br />

um eine Wiederholung<br />

des Events zu garantieren, aber vor<br />

allem um die gewünschten Veränderungen<br />

hervorzubringen. Zweitens<br />

ist ein entsprechendes Verhalten an den Tag zu legen, so dass<br />

kein Unbeteiligter sich in seiner Freiheit eingeschränkt oder<br />

sogar unangenehm durch flegelhaftes Verhalten gestört wird.<br />

Drittens ist eine wirksame Präsentation unserer Anliegen von<br />

absoluter Dringlichkeit. Hier seid wieder ihr gefordert, um mit<br />

frechen, wohlformulierten Anspielungen euren Wünschen Gehör<br />

zu verschaffen.<br />

Slogans auf Pappkartons wie „Kein Kampf ohne Hanf“ sind<br />

leider nicht sonderlich werbewirksam und suggerieren ausserdem<br />

ein falsches Bild unseres Anliegens in der Öffentlichkeit,<br />

weshalb man auf so etwas verzichten sollte. Überlegt euch eher<br />

sinnvolle und treffende Argumente, die schnell erfassbar sind<br />

und nicht in den falschen Hals geraten können. Schreibt diese<br />

auf Banner, Poster und T-Shirts und tragt sie mit guter Miene<br />

durch die Manege der Stadt.<br />

Besorgt euch bunte Klamotten und verkleidet euch, wenn euch<br />

danach ist, aber achtet auf das Vermummungsverbot. Ein nicht<br />

zu verachtender Vorteil ist die Tatsache, dass die Wissenschaft<br />

mittlerweile auf unserer Seite ist, da sie sich objektiv überzeugt<br />

hat. Wer also Möglichkeiten und Wissen besitzt, Ergebnisse aus<br />

wissenschaftlichen Studien leicht zugänglich zu präsentieren,<br />

ist auch hierzu herzlich aufgerufen.<br />

Ebenso wäre ein Stammbaum der größten Prohibitionisten<br />

und deren fadenscheinige Tiraden im Bezug auf ihre eigene<br />

wirtschaftliche Präsenz ein schönes Anschauungsbeispiel für<br />

Nichtdemonstranten.<br />

Um euch das kreative Gestalten schmackhafter zu machen,<br />

prämieren wir den innovativsten Auftritt mit einem famosen<br />

Überraschungsgimmick! Seid ihr bereit?<br />

Wer sich sowieso in der Lage fühlt, uns bei den Vorbereitungen<br />

des Hanftags unter die Arme zu greifen, möge sich bitte<br />

per Mail bei info@hanfwerk.de melden. Tatkräftige Legalisierer<br />

sind immer herzlich dazu eingeladen,<br />

sich an allen Aktionen der E.L.F und des<br />

Hanfwerks zu beteiligen.<br />

Je mehr desto besser.<br />

Das Hanfwerk erhofft sich einen großen,<br />

schönen und erfolgreichen Hanftag<br />

2010 und marschiert in seinen Gedanken<br />

mit über einer Millionen Mitstreitern<br />

auf dieser Welt, die das gleiche Anliegen<br />

haben.<br />

Lasst uns mit ihnen gemeinsam an einer<br />

Leine reissen, damit endlich die notwendigen Gesetzesänderungen<br />

Anklang bei den Verantworlichen finden und nicht<br />

wie eh und je von diesen, in Achtlosigkeit oder aus Angst Wählerstimmen<br />

zu verlieren, weggeschmettert werden.<br />

Nur wenn sich eine einheitliche, vernünftige Lobby formiert,<br />

die ihre Wünsche selbsterklärend einfordert, werden die Regierungen<br />

auf unsere Angebote eingehen müssen.<br />

Legalize!<br />

Grosse Ereignisse werfen<br />

ihre Schatten voraus …<br />

16. - 18. April 2010 @ Halle 5, Messe Basel<br />

CannaTrade 2010<br />

10 Jahre CannaTrade<br />

Die vielen positiven Rückmeldungen der Aussteller sowie<br />

Besucher hat die Messeleitung davon überzeugt, auch im Jahr<br />

2010 in Basel zu logieren. So feiert die CannaTrade ihr zehnjähriges<br />

Jubiläum in der Halle 5 auf mehr als 5000 m² Fläche, wo<br />

über 100 Aussteller aus aller Welt ihre Produkte und Dienstleistungen<br />

präsentieren.<br />

Bereits im Januar war die Zahl der Anmeldungen höher als<br />

die ganze Messe 2009, und so werden in diesem Jahr mehr als<br />

die üblichen 10.000 Besucher erwartet. Auf dem 2. Stock zieht<br />

sich eine Galerie rund um die ganze Messe. Dort ist die beliebte<br />

Piazza mit Hanfbar und Hanf-Food-Corner stationiert.<br />

Besucher und Aussteller können sich auf ein grosses Angebot<br />

an Getränken und Esswaren aus Hanf freuen, und zugleich einen<br />

wunderbaren Ausblick über die ganze Messe geniessen.<br />

Zudem finden auf der Galerie weitere Highlights wie zum<br />

Beispiel die 1. Schweizermeisterschaft im „Grow-a-Million“<br />

statt. In einer grossen „Hanf-Ecke“ zeigen Aussteller verschiedene<br />

Möglichkeiten für die Verwendung von Hanf als ökologischer<br />

und wirtschaftlicher Rohstoff. Medizin- und Patientengruppen<br />

informieren über die Verwendung von Hanf in der<br />

Medizin. Gleich daneben befindet sich der Showraum, in dem<br />

im Jahr 2010 verschiedene Redner zum Thema Rohstoff, Medizin<br />

und Hanf als Genussmittel Vorträge und Diskussionen<br />

führen.<br />

Auch in diesem Jahr gibt es wieder den CannAwards – die<br />

Preisverleihung für das innovativste Hanfprodukt in den Kategorien<br />

Natur, Paraphernalia und Garten.<br />

Für das 10-Jahre-Jubiläum werden die Preise gesenkt, so wird<br />

der 3-Tagespass zum Preis eines 2-Tagespass angeboten (CHF<br />

29.- statt 39.- / EUR 20.- statt 26.-).<br />

www.cannatrade.ch<br />

23. - 25. April 2010 @ Convention Center Los Angeles<br />

THCexpo<br />

Seit in Kalifornien medizinisches Marihuana im Jahr 1996 legalisiert<br />

wurde, hat sich viel getan. In einigen großen Städten<br />

gibt es eine wahre Flut an Medical Dispensaries, Los Angeles<br />

führt diese Statistik mit geschätzten 1800 Hanfapotheken an.<br />

Allerdings gab es all die Jahre keine Hanfmesse in Kalifornien,<br />

was bei einem jährlich geschätzten Marktwert der Grasernte<br />

von über 35 Milliarden US$ eine Farce ist. Nachdem die öffentliche<br />

Meinung über Cannabis in den USA mittlerweile<br />

umgeschwenkt ist, wurde im letzten Jahr zum ersten Mal die<br />

THCexpo in Los Angeles abgehalten und schlug ein wie eine<br />

Bombe.<br />

Über 40.000 Besucher besuchten die erste Ausgabe einer Messe,<br />

die dieses Jahr verspricht, noch größer zu werden. Auf die<br />

erste THCExpo kamen über 300 Aussteller, die ihr breites Sortiment<br />

auf 50.000 m² präsentieren konnten. Anders als auf unseren<br />

Messen beherrscht der medizinische Aspekt einen großen<br />

Teil der THCExpo, selbst Ärzte und andere medizinische<br />

Einrichtungen sind mit zahlreichen Ständen vor Ort. So wird<br />

vom 23. bis 25. April das L.A. Convention Center wieder Treffpunkt<br />

für Hanfkultur-Schaffende, Cannabis-Patientinnen und<br />

Patienten sowie Potheads sein. Auch internationale Besucher<br />

sind willkommen und können sich als Nicht-Amerikaner in<br />

Kalifornien ein Rezept für medizinisches Marihuana ausstellen<br />

lassen. Der Eintritt zur Messe kostet schlappe 10 Dollar und<br />

die Rezeptgebühr bewegt sich zwischen 50 und 100 Dollar.<br />

www.thcexpo.com<br />

P.S. Aus organisatorischen Gründen gibt es die versprochene Überraschung im<br />

nächsten Monat …


#113 13<br />

fun&action<br />

Was für ein Jahreswechsel. Kalt und weiß. Soviel Schnee hat es in Berlin wahrlich schon lange nicht mehr<br />

gegeben. Die richtige Zeit, um zu spielen. Das entspannt und ist je nach Spiel mal lustig, mal spannend<br />

und manchmal auch beides. Wie zum Beispiel bei „Pandemie“, jenes Spiel, das 2008 in Essen für Furore<br />

sorgte. „Auf Messers Schneide“ ist die erste Erweiterung. Diese und „Maria“, das Nachfolgespiel von „Friedrich“<br />

(02/05), stelle ich euch in dieser Ausgabe vor.<br />

Kerstin Koch<br />

Pandemie – Auf Messers Schneide ...<br />

... erweitert das Grundspiel auf allen Ebenen. Es gibt zusätzliche<br />

Rollen, Ereigniskarten und einige Szenarien, die die Spieler<br />

vor neue Herausforderungen stellen.<br />

Zur Erinnerung: Pandemie ist das Spiel, bei dem die Spieler<br />

gemeinsam versuchen, die Welt vor dem Untergang zu retten,<br />

denn allzu schnell breiten sich die Seuchen aus.<br />

Während das Grundspiel nur vier Spielern vorbehalten war,<br />

sind es jetzt fünf. Je nach Anzahl an Epidemiekarten, die in<br />

den Kartenstapel gemischt werden, umso schwerer ist es zu<br />

gewinnen. Wer es also legendär mag, kann es nun mit sieben<br />

Epidemien aufnehmen. Wer das immer noch zu einfach findet,<br />

kann ja statt simpler Epidemiekarten, die Erweiterung „virulenter<br />

Stamm“ spielen. Da hat jede Epidemie eine zusätzliche<br />

Auswirkung. Die zweite Erweiterung heißt „Mutation“, das<br />

bedeutet, eine fünfte Seuche kommt ins Spiel und die Spieler<br />

müssen wie bei den anderen Seuchen auch, ein Gegenmittel<br />

entdecken. Wem das weiterhin zu läppisch ist, kann ja beide<br />

Erweiterungen zusammen spielen. Bleibt noch eine Erweiterung<br />

übrig.<br />

Der „Bioterrorist“ spielt alleine gegen den Rest. Wie bei Scotland<br />

Yard schreibt er geheim auf, wo er sich befindet und was<br />

er macht, steht er gemeinsam mit einem Spieler auf einem<br />

Feld, muss er sich zeigen, also seine Spielfigur auf den Plan<br />

stellen. In dem Moment läuft er Gefahr, gefangen genommen<br />

zu werden. Auf der anderen Seite hat er nichts anderes zu tun,<br />

als überall auf der Welt seine Seuche zu verteilen und gleichzeitig<br />

die anderen Spieler daran zu hindern, das Gegenmittel<br />

zu entdecken. Außerdem kann er die Forschungslabore zerstören,<br />

die zum einen das Reisen erleichtern, zum anderen für die<br />

Gegenmittelentdeckung notwendig sind. Der Bioterrorist gewinnt,<br />

wenn die anderen verlieren, aber nur, wenn mindestens<br />

einer seiner Seuchenmarker noch auf dem Feld ist. Sollte dies<br />

nicht der Fall sein, verlieren alle. Die Spieler gewinnen wie<br />

immer, wenn sie Gegenmittel aller Seuchen entwickelt haben.<br />

Schaffen es die Spieler, die Bioterroristenseuche auszurotten,<br />

scheidet der Bioterrorist aus.<br />

Mit all den Erweiterungen,<br />

neuen Rollen und Ereignissen<br />

eröffnen sich genug<br />

Optionen, dass<br />

„Pandemie“ auch<br />

in den nächsten<br />

Jahren nicht<br />

Pandemie - Auf Messers Schneide<br />

Autor: Matt Leacock & Tom Lehmann<br />

Verlag: Pegasus Spiele<br />

Spieler: 2-5<br />

Alter: ab 10<br />

Dauer: ca. 45 Minuten<br />

langweilig wird. Denn noch immer ist es schwer genug, fünf,<br />

sechs oder gar sieben Epidemien zu überstehen. Auf alle Fälle<br />

ist und bleibt auch „Auf Messers Schneide“ spannend. Und<br />

das allerbeste? Für jede Seuche gibt es Petrischalen. Sind zwar<br />

nur aus Plastik, trotzdem schick. Fehlen eigentlich nur noch<br />

Gummihandschuhe und Gesichtsmasken und man würde sich<br />

wie ein echter Seucheneindämmungsexperte fühlen.<br />

Maria<br />

Das Profi-Spiel<br />

Dabei handelt es sich nicht um die Mutter Jesu sondern um<br />

jene Figur, die schon Friedrich das Fürchten lehrte. Also Geschichtsunterricht<br />

ist angesagt: 1740, Österreichischer Erbfolgekrieg.<br />

Im Krieg befinden sich Österreichs Maria Theresia auf<br />

der einen, Preußen, Frankreich, Bayern und Sachsen auf der<br />

anderen Seite. Nur die Pragmatische Armee, ein Zusammenschluss<br />

aus Niederländern, Hannoveranern und Briten, ist in<br />

Flandern mit Maria Theresia verbündet, das heißt, sie kämpfen<br />

gemeinsam gegen die Franzosen. Aufgeteilt werden die<br />

Staaten folgendermaßen: Ein Spieler repräsentiert Maria, einer<br />

Frankreich sowie Bayern und der Dritte im Bunde Preußen,<br />

Pragmaten und Sachsen. Nicht wundern, das funktioniert, obwohl<br />

Preußen gegen und die pragmatische Armee mit Maria<br />

spielen.<br />

Der Spielplan ähnelt dem von Friedrich, das heißt Städte<br />

beziehungsweise Festungen sind durch Straßen miteinander<br />

verbunden und müssen erobert werden. Sobald es einer<br />

Großmacht gelingt, alle eigenen Siegpunktmarker auf den<br />

Spielplan zu bringen, hat sie sofort gewonnen. Dazwischen liegen<br />

aber ein paar Stunden Spielzeit. Wobei Maria flotter und<br />

kämpferischer ist als Friedrich. Außerdem sammelt man auch<br />

bei weitem nicht so viele Kampfkarten, bevor man sich ins<br />

Schlachtgetümmel wirft. Überhaupt hat Richard Sivél ein paar<br />

Änderungen des Spielablaufs eingeführt, die Maria zu einem<br />

Superspiel machen. Vor allem, weil es noch immer relativ wenig<br />

gute Drei-Personen-Spiele gibt.<br />

Also zum Spielablauf: Jeder versucht seine Armeen strategisch<br />

so zu platzieren, dass er zum einen keine eigenen Festungen<br />

verliert und zum anderen gut angreifen kann, um<br />

gegnerische zu erobern. Armeen werden zu Spielbeginn einer<br />

bestimmten Anzahl von Generälen zugeteilt, die sich über den<br />

Spielplan bewegen. So schieben sich nicht unzählige Armeen<br />

über den Plan und alles bleibt schön übersichtlich. Zum Kampf<br />

kommt es, sobald sich zwei verfeindete Generäle in nebeneinanderliegenden<br />

Städten gegenüber stehen.<br />

Die Kämpfe verlaufen nach gewohntem Muster. Der Spielplan<br />

ist in Rechtecke unterteilt, die unterschiedliche Skatblatt-<br />

Symbole zeigen. Je nach dem, wo der kämpfende General<br />

steht, spielen die Kontrahenten abwechselnd die Karten der<br />

entsprechenden Farbe aus. Sobald ein Spieler keine Karte mehr<br />

legen kann oder will, zieht er sich zurück. Wie weit geben die<br />

Karten vor. Außerdem verliert er die gleiche Anzahl Armeen,<br />

die er auf seinem Armeebogen abstreicht. Diese sogenannten<br />

Technischen Karten brauchen die Spieler aber auch um neue<br />

Truppen und Trosse zu kaufen. Letztere können von feindlichen<br />

Spielern ebenfalls geschlagen werden. Und ohne Tross<br />

werden die Armeen im Feindesland Runde für Runde dezimiert.<br />

Und zu guter Letzt kann man mit diesen Karten auch<br />

Politik betreiben.<br />

Zu Beginn jeder Runde werden zwei Politik-Karten (PK) aufgedeckt,<br />

die von den Großmächten Preußen, Österreich, Frankreich<br />

und Pragmatische Armee ersteigert werden können.<br />

Wer die höchste Punktzahl hat, darf sich eine davon nehmen<br />

und setzt sie sofort ein. Entweder um sich zu verbessern oder<br />

die Gegner zu schwächen. Diese Karten ersetzen die Schicksalskarten<br />

aus Friedrich. Somit entfällt der enorme Glücksfaktor,<br />

wann ein Land ausscheidet.<br />

Und wer gewinnt nun? Derjenige oder diejenigen, die am<br />

Ende eines Zuges keine Siegpunktmarker mehr in der eigenen<br />

Box haben. Diese Marker werden zu Beginn des Spiels dort<br />

hineingelegt und im Laufe des Spiels auf den Plan gebracht.<br />

Und zwar durch Festungseroberungen, wenn man mindestens<br />

drei feindliche Armeen besiegt oder durch Auswirkungen der<br />

Politik-Karten. Dementsprechend landen sie auch wieder in<br />

der Box, wenn man Festungen oder im Kampf verliert und natürlich<br />

auch durch die PK.<br />

Längstens werden 12 Runden gespielt. Dann gewinnt, wer<br />

die wenigsten Minuspunkte hat. Und die hat derjenige, der in<br />

den vier Winterphasen (nach jeder dritten Runde) in der Summe<br />

die wenigsten Armeen in seinem Siegpunktpool hatte.<br />

Maria ist spannend vom Anfang bis zum Ende. Jeder hat die<br />

Chance zu gewinnen, wobei es gerade für Maria vor allem um<br />

die Verteidigung der eigenen Festungen geht. Doch auch sie<br />

kann nur gewinnen, wenn sie Schlachten gewinnt oder feindliche<br />

Festungen erobert. Für die anderen gilt, schneller als die<br />

anderen Österreichs Festungen zu erobern und keine an Maria<br />

zu verlieren. Preußen muss sich noch um die österreichisch besetzten<br />

Festungen in Schlesien kümmern und Frankreich setzt<br />

sich in Flandern mit der Pragmatischen Armee und kämpft in<br />

Böhmen gemeinsam mit den Bayern gegen Österreich.<br />

Für alle, die Friedrich nicht kennen, aber Strategiespiele mit<br />

einer guten Portion Kartenglück mögen, denen sei Maria empfohlen.<br />

Aber auch für „Maria“ gilt, genügend Zeit für eine<br />

Partie muss mitgebracht werden, denn je länger Maria den<br />

Angriffen trotzt, umso eher ziehen die Stunden ins Land. Unsere<br />

Partien dauerten zwischen knapp drei und sechs Stunden.<br />

Aber spannend waren sie allemal.<br />

Maria<br />

Autor: Richard Sivél<br />

Verlag: Histogames<br />

Spieler: 2-3<br />

Alter: ab 12<br />

Dauer: mindestens 2-3 Stunden


#113 15<br />

fun&action<br />

Die Hanfberatung im HanfJournal<br />

Erste Hilfe für Kiffer<br />

kascha@hanfjournal.de<br />

Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran<br />

an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde<br />

Antworten.<br />

Markus (20) aus Berlin fragt:<br />

„Hi Kascha,<br />

ich habe mir in den letzten Monaten immer ein paar Samen aus<br />

dem Gras gesammelt, wenn dort welche drin waren. Jetzt würde<br />

ich gerne mal probieren, ein paar davon auf dem Balkon<br />

einzupflanzen. Wann ist dafür eine gute Zeit und wie erkenne<br />

ich ob das eine weibliche Pflanze wird?“<br />

Kascha antwortet:<br />

„Hallo Markus,<br />

ich muss dich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der Anbau<br />

von Hanf in Deutschland verboten ist und du dich, auch<br />

wenn es nur ein oder zwei kleine Pflänzchen werden, trotzdem<br />

strafbar machst. Deshalb kann ich dir leider keine Anbauhinweise<br />

geben.<br />

Üblicherweise wird Hanf beim Outdooranbau (also mit Sonnenlicht,<br />

denn bei Indooranbau mit Lampen spielt die Jahreszeit<br />

wegen konstanter Temperatur und gesteuerter Beleuchtung<br />

keine Rolle) ab Ende März bis Ende April ausgesät.<br />

Wichtig ist dabei aber, dass die Pflänzchen keinen Frost mehr<br />

bekommen. Wenn der Winter lang ist, ziehen einige Züchter<br />

ihre Pflänzchen schon in kleinen Töpfen auf dem Fensterbrett<br />

vor und stellen oder pflanzen sie nach draußen, wenn die<br />

Nächte dauerhaft frostfrei bleiben.<br />

Nach ein paar Wochen, wenn die Pflanzen groß genug sind,<br />

fangen die Männchen an, sich von den Weibchen vor allem<br />

durch den Bau der Pflanze zu unterscheiden. Männliche Pflanzen<br />

wachsen viel verzweigter als die Weibchen, welche an<br />

einem Stiel gerade nach oben wachsen und die Blütenansätze<br />

direkt am Stiel haben. Die weiblichen Blüten erkennt man an<br />

ihren Blütenblättern mit den feinen Blütenhaaren. Männliche<br />

Blüten sind eher kelchförmig und enthalten Pollen, die man<br />

vermeiden sollte, wenn man nicht möchte, dass die weiblichen<br />

Pflanzen befruchtet werden und Samen ausbilden. Außerdem<br />

enthalten die männlichen Blüten kein THC und sind für<br />

Rauschzwecke völlig ungeeignet. Mit etwas Übung erkennt<br />

man den Unterschied recht schnell, und viele Züchter legen<br />

Wert darauf, die männlichen Pflanzen frühzeitig zu entfernen.“<br />

Nadine (23) aus Oldenburg fragt:<br />

„Hi Kascha,<br />

ich habe ein bisschen Gras von meiner Ernte vom letzten Herbst<br />

eingefroren und möchte mir nun etwas davon auftauen. Muss<br />

ich dabei irgendetwas beachten oder kann nichts schief gehen?<br />

Ich habe es vorher in kleine Beutel gepackt, damit ich es einzeln<br />

auftauen kann, und es liegt jetzt seit ungefähr 4 Monaten<br />

im Gefrierschrank. Die Temperatur war auf -18 Grad gestellt,<br />

falls das irgendwie wichtig ist.“<br />

Kascha antwortet:<br />

„High Nadine,<br />

schief gehen kann immer etwas, du hast dich aber schon einmal<br />

ganz gut vorbereitet. Dadurch, dass du das Gras einzeln<br />

eingefroren hast, stellst du schon mal sicher, dass das Gras, das<br />

im Gefrierschrank bleibt, auch nicht weiter durch die Entnahme<br />

einer Portion beschädigt wird.<br />

Wie du weiter vorgehst, hängt von einigen Faktoren ab, zum<br />

Beispiel, ob das Gras vor dem Einfrieren getrocknet war, und<br />

ob du es in einem Vakuum verpackt hast. Vakuumverpacktes,<br />

getrocknetes Gras kann man meist einfach in der geschlossenen<br />

Tüte auftauen. Ansonsten wird meist empfohlen, in der geöffneten<br />

Gefriertüte oder auf z.B. einem Handtuch ausgebreitet<br />

aufzutauen. Dabei kann man auch eine Heizung oder einen<br />

Ofen zur Unterstützung benutzen. Es ist aber schonender,<br />

ein langsames und gut belüftetes Auftauen in einem nicht zu<br />

feuchten Raum bei Zimmertemperatur zu ermöglichen. Das<br />

sollte etwa einen Tag<br />

dauern, je nachdem,<br />

wie groß die Portion ist.<br />

Gerade wenn es mehr<br />

als 10g sind, macht es<br />

auch Sinn, das Gras<br />

ein wenig auszubreiten<br />

zum Auftauen, damit<br />

es nicht so ein großer<br />

Klumpen ist.<br />

Die schlimmste Folge<br />

durch Feuchtigkeit stellt<br />

nicht, wie viele denken,<br />

die manchmal etwas<br />

veränderte Konsistenz<br />

der Cannabisblüten<br />

dar. Dafür kann es dir,<br />

wie auch beim Trocknen<br />

schon, passieren,<br />

dass das Gras schimmelt.<br />

Dann kannst du<br />

es nicht mehr rauchen<br />

und solltest es wegwerfen,<br />

deshalb achte beim<br />

Auftauen vor allem<br />

darauf, dass sich keine<br />

Feuchtigkeit staut und<br />

die Blüten äußerlich gut<br />

abtrocknen.“<br />

Micha (19) aus<br />

Frankfurt fragt:<br />

„High Kascha,<br />

ich habe mal eine Frage.<br />

In meinem Gras sind<br />

in letzter Zeit immer<br />

ziemlich viele Stängel.<br />

Manchmal, wenn ich<br />

für 50 oder 60 Euro kaufe,<br />

sind in dem Beutel<br />

fast ein halbes Gramm<br />

nur Stiele. Jetzt wollte<br />

ich mal fragen, ob ich<br />

damit noch irgendetwas<br />

anfangen kann? Wenn<br />

da auch Wirkstoff drin<br />

ist, kann man die dann<br />

auch klein schneiden<br />

und rauchen? Ich habe mittlerweile eine ganze Menge gesammelt<br />

und weiß nicht, was ich damit tun soll, oder soll ich sie<br />

einfach wegschmeißen?“<br />

Kascha antwortet:<br />

„Hallo Micha,<br />

das mit den vielen Stängeln ist ärgerlich, aber immer noch besser<br />

als wenn im Gras Brix oder sogar Blei enthalten ist, um es<br />

schwerer zu machen. Nun ist THC bei der Hanfpflanze allerdings<br />

nur in den Blüten, den Blattspitzen und den Harzdrüsen<br />

enthalten. Solche Harzdrüsen finden sich zum Teil auch am<br />

Stiel, diesen aber mit zu rauchen lohnt sich meiner Meinung<br />

nach nicht. Erstens sticht einem das schnell mal ein Loch in den<br />

Joint und zweitens raucht man dann eine ganze Menge Holz<br />

ohne nennenswerten Effekt. Wenn du die Stiele aber schon einmal<br />

gesammelt hast, hier zwei Möglichkeiten, was Leute damit<br />

so machen:<br />

1. Hanfschnaps<br />

Dazu werden die Stiele, so wie sie aus dem Gras geholt werden,<br />

einfach in eine Flasche hochprozentigen Schnaps (Wodka,<br />

Rum, o.ä.) eingelegt, die an einem einigermaßen warmen Platz<br />

(z.B. auf dem Fensterbrett) steht. Dabei löst sich das THC langsam<br />

im Alkohol und nach einer ganzen Weile hat man dann<br />

einen Hanfschnaps.<br />

2. Hanfbutter<br />

Dazu nimmt man sich eine größere Menge Stiele und erwärmt<br />

Butter bis sie flüssig ist. Die Stiele eine Weile in die warme Butter<br />

legen, dann mit einem Sieb wieder heraus holen. Das THC<br />

hat sich im Fett gelöst und man hat eine hanfige Butter zum<br />

Backen oder so aufs Brot schmieren, die je nach Anzahl und<br />

Qualität der Stiele auch einen leichten bis stärkeren Effekt hat.<br />

Du siehst also, bei einem eher geringen THC-Anteil lohnt<br />

es sich eher zu extrahieren, als die Stiele so zu rauchen, du<br />

verlierst aber auch nicht all zu viel, wenn du sie einfach weg<br />

wirfst.“


16<br />

gss<br />

#113<br />

Der Branchenführer<br />

des Hanf Journals<br />

Chillhouse.de Dresden<br />

Alaunstr. 56<br />

01099 Dresden<br />

THC Headshop<br />

Alaunstr. 43<br />

01099 Dresden<br />

Crazy Headshop<br />

Bahnhofsstr. 31a<br />

01968 Senftenberg<br />

Chillhouse.de Leipzig<br />

Brühl 10-12<br />

04109 Leipzig<br />

Headshop Metropol<br />

Spitalstr. 32a<br />

04860 Torgau<br />

Shiva‘s Garden<br />

Große Brunnenstraße 1<br />

06114 Halle/Saale<br />

LEGAL<br />

Heinrichtstrasse 52<br />

07545 Gera<br />

Chillhouse.de Gera<br />

Heinrichstr. 78<br />

07545 Gera<br />

Chillhouse.de Jena<br />

Löbdergraben 9<br />

07743 Jena<br />

Werners Headshop Jena<br />

Jenergasse 1a<br />

07743 Jena<br />

www.werners-head-shop.de<br />

Chillhouse.de Zwickau<br />

Peter-Breuer-Str. 29<br />

08056 Zwickau<br />

Nature World<br />

Wettinerstr. 28<br />

08280 Aue<br />

Chillhouse.de Chemnitz City<br />

Brückenstr. 8<br />

09111 Chemnitz<br />

B’52<br />

Bahnhofsstr. 52<br />

09376 Oelsnitz/Erzgebirge<br />

Hemp Galaxy<br />

Liebauerstr 2<br />

10245 Berlin<br />

Green Planet<br />

Ebertystrasse 49<br />

10249 Berlin<br />

Flashback.de<br />

Wolliner Strasse 51<br />

10435 Berlin<br />

Buschmann-Shop, 030/51060761<br />

Wönnichstr. 10, 10317 Berlin<br />

Mo-Fr 11-21 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />

S+U Bhf-Lichtenberg<br />

Kayagrow.de<br />

Schliemannstr. 26<br />

10437 Berlin<br />

Grow-in-Europe.de<br />

Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />

10553 Berlin<br />

Gras Grün<br />

Oranienstr. 183<br />

10999 Berlin<br />

Greenlight-Shop.de<br />

Industriestr. 4-9<br />

12099 Berlin<br />

Turn Systems<br />

Albrechtstr. 125<br />

12165 Berlin<br />

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Amsterdamerstr. 23<br />

13347 Berlin<br />

Blackmarket<br />

Dortustr. 65<br />

14467 Potsdam<br />

0331-6256927<br />

Udopea Hamburg<br />

Schanzenstr.95<br />

20357 Hamburg<br />

amsterdam-headshop.com<br />

Reeperbahn 155<br />

20359 Hamburg<br />

Shisha Shop Isis<br />

Bremer Str.6<br />

21233 Buchholz<br />

Smoke-Temple.de<br />

Salzstrasse 7<br />

21335 Lüneburg<br />

Ganja Shop Lüneburg<br />

Am Berge 33<br />

21335 Lüneburg<br />

Headshop Grasweg<br />

Infohotline: 040-69692727<br />

22299 Hamburg<br />

Fantasia Head&Growshop<br />

Staulinie 16-17<br />

26122 Oldenburg<br />

lokal>direkt>effektiv<br />

Para Vision Headshop<br />

Vaderkeborg 16<br />

26789 Leer<br />

growlager.de<br />

0049(0)4273-979940<br />

27245 Barenburg bei Bremen<br />

Groovy Headshop & Growshop<br />

Kurze Geismarstr. 6<br />

37073 Göttingen<br />

Bloomtech Growshop+Versand<br />

Königsstieg 94a<br />

37081 Göttingen<br />

https://ssl.bloomtech.de<br />

L’Afrique<br />

Böcklerstr. 10<br />

38102 Braunschweig<br />

Freakshop Smokey Headshop<br />

Hochstr. 5 - 7<br />

42853 Remscheid<br />

Green Galaxy<br />

Ringofenstr. 37<br />

44287 Dortmund<br />

Grow NRW<br />

Königsheide 49<br />

44536 Lünen-Brambauer<br />

Progrow<br />

Herner Straße 357<br />

44807 Bochum<br />

Freakshop<br />

Friedrich Ebert Str.46<br />

45468 Mühlheim / Ruhr<br />

Ohrwurm-Recordstore.de<br />

Bahnhofstr. 32<br />

48431 Rheine<br />

UnserLagerLaden.de<br />

Gustavstr. 6-8<br />

50937 Köln<br />

Hanfzeichen<br />

Bahnhofsstr. 89<br />

55218 Ingelheim<br />

KrinsKram<br />

Goldene Ecke 8<br />

58511 Lüdenscheid<br />

GBK-Shop.de<br />

Valve 40a<br />

59348 Lüdinghausen<br />

NEUTRAL Headshop<br />

Fahrgasse 97<br />

60311 Frankfurt<br />

Subcity Grow-Head-Shishashop<br />

Große Seestrasse 36<br />

60486 Frankfurt<br />

Bong-Headshop.de<br />

Elisabethenstr. 21<br />

60594 Frankfurt<br />

Hanf Galerie<br />

Großherzog-Friedrichstr. 6<br />

66115 Saarbrücken<br />

GANJA Grow & Headshop<br />

Goethestr. 15a<br />

67063 Ludwigshafen<br />

Greensmile.de<br />

Kämmererstr. 69<br />

67547 Worms<br />

New Asia Shop Mannheim<br />

F1, 10<br />

68159 Mannheim<br />

Glasshouse<br />

Kettengasse 13<br />

69117 Heidelberg<br />

Rauchbombe<br />

Tübingerstr. 85<br />

70178 Stuttgart<br />

www.rauchbombe-stuttgart.de<br />

Udopea Stuttgart<br />

Marienstr. 19<br />

70178 Stuttgart<br />

Ghouse.de<br />

Glasshouse<br />

Vordere Karlstr. 41<br />

73033 Göppingen<br />

Planet-Plant.de<br />

Rollingerstr. 2<br />

76646 Bruchsal<br />

Highlight<br />

Alte Lange Str. 2<br />

77652 Offenburg<br />

Storz-Bickel.com<br />

Rote Strasse 1<br />

78532 Tuttlingen<br />

Green Ocean<br />

Münsterplatz 32<br />

89073 Ulm<br />

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Wienerstrasse 115 1.2<br />

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Flower Power<br />

Rathausplatz 15<br />

03100 St Pölten<br />

Viva Sativa<br />

HempFashionHeadshop<br />

Goethestr. 6a<br />

04020 Linz<br />

Viva Sativa<br />

HempFashionHeadshop<br />

Stadtplatz 28<br />

04600 Wels<br />

PuffandStuff.at<br />

Müllner Hauptstraße 12<br />

05020 Salzburg<br />

Cosmic5.at<br />

Hubert Sattler Gasse 8<br />

05020 Salzburg<br />

Hanfin.com<br />

St. Julienstr. 8<br />

05020 Salzburg<br />

Tiroler Hanfhaus<br />

Wilhelm-Greil-Strasse 1<br />

06020 Innsbruck<br />

www.Miraculix.co.at<br />

Maurachgasse 1<br />

06900 Bregenz<br />

www.smoky-shop.at<br />

Dornburggasse 85<br />

A-7400 Oberwart<br />

Hanf im Glück<br />

Münzgrabenstr. 5<br />

08010 Graz<br />

Cannapot.at.tc<br />

Kirchberg 113<br />

08591 Maria Lankowitz<br />

SCHWEIZ<br />

Fourtwenty Growcenter<br />

Dorngasse 10c (Hintereingang)<br />

3007 Bern<br />

Tel: +41 31 311 40 18<br />

fourtwenty.ch<br />

Kramgasse 3<br />

03011 Bern<br />

Tel: +41-313114018<br />

Growbox.ch<br />

Altelsweg 9<br />

03661 Uetendorf<br />

Bullet Shop<br />

Brühlgasse 35/37<br />

09000 St.Gallen<br />

HOLOS GmbH / www.holos.ch<br />

Samstagernstr. 105, 8832 Wollerau<br />

Mo-Fr 10-18 Uhr, Sa 11-17 Uhr<br />

Tel +41 447861419, Fax +41 447862512<br />

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Egal welches Hobby du betreibst, welchen Sinn dein Leben hat oder womit du dir sonst<br />

noch so deine Zeit vertreibst - du wirst ja hoffentlich nicht so verrückt sein und arbeiten - ein<br />

Problem wirst auch du immer haben: Irgendwann klingelt der Wecker und es heißt aufstehen.<br />

Nicht schön, nicht gut, aber kommt halt doch immer wieder einmal vor. Damit du dabei nicht<br />

mehr so alleine bist, helfen dir deine grossstadtsurvivor und präsentieren die Lösungen, um<br />

endlich bis 18 Uhr ausschlafen zu können.<br />

Drei einfache Regeln, die ein Aufstehen verhindern<br />

• 1. Wecker richtig platzieren: Wer seinen Wecker einfach in das Zimmer seines Mitbewohners<br />

stellt, wird selbst nicht von dem Lärm geweckt, kann aber in Anspruch nehmen, dass<br />

statistisch gesehen gleich viele Menschen wach sind (dies ist auch ein gutes Beispiel, warum<br />

Mathe doch Sinn macht). Aber Achtung: Solltest du einen eigensinnigen Mitbewohner<br />

haben, ist es ratsam, fünf bis sechs Wecker in seinem Zimmer zu verstecken, nicht dass er<br />

einfach weiterschläft.<br />

• 2. Außenwelt eliminieren: Wer kennt das nicht: Es ist gerade l7:30 Uhr, du wälzt dich gemütlich<br />

im Bett hin und her und bist gerade dabei nochmals einzuschlafen, da klingelt<br />

das Telefon (Eltern!!), die Haustür (Postbote) oder der Computer (Skype) und zwingt dich<br />

aus dem Bett und zur Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Das muss nicht sein! Wer<br />

vor dem zu Bett gehen, alle Geräte schön in der Badewanne einweicht, natürlich um sie<br />

am nächsten Tag gründlich zu reinigen, wird merken, wie erholsam ein langer Schlaf sein<br />

kann.<br />

• 3. Sinnvolle Ausgangssituationen schaffen: Wer frühzeitig mitdenkt, kann unangenehme<br />

Situationen vermeiden! Das klingt banal, ist aber ziemlich effektiv! Wer zum Beispiel erst<br />

gar nicht ins Bett geht, muss auch gar nicht aufstehen. Dank Crystal-Meth auch wochenlang<br />

ohne Probleme möglich ... schöne neue Welt.<br />

Die besten Ausreden<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

•<br />

Liegen geblieben<br />

Schöner schlafen mit den grossstadtsurvivorn<br />

„Aber ich dachte, dass ich mit meinem Schönheitsschlaf ihrer Forderung nach Verbesserung<br />

der Außendarstellung nachkomme!“<br />

„Aber ich war dieses Jahr schon mal pünktlich.“<br />

„Ich dachte mir, ich arbeite heute mal von zu Hause aus - im Betrieb kann ich mich immer<br />

so schlecht konzentrieren, vor allem wenn sie mich immer so anschreien.“<br />

„Mein doofer Mitbewohner hat einfach meinen Wecker geklaut.“<br />

„Ich hatte gestern Nacht mit so vielen Menschen Sex und ich kann die Namen von denen<br />

immer noch nicht auswendig - aber ich hab sie mir alle aufgeschrieben, damit ich sie heute<br />

auf Arbeit lernen kann. Das hat leider ein bisschen gedauert.“<br />

„Ich bin nicht zu spät, ich fühl mich heute nur so australisch.“<br />

„Entschuldigung, aber meine Frau gebar heute in der früh in unserem Ehebett ein Kind, im<br />

Zug hierher musste ich einen Selbstmordattentäter überzeugen, dass es Gott gar nicht gibt<br />

und er seine Bomben besser an Israel verkauft und auf dem Weg von der Haltestelle ins<br />

Büro musste ich noch kurz die Hells Angels von dieser Oma wegprügeln ... ich hoffe diese<br />

zehn Sekunden Verspätung wirken sich nicht zu schlimm für mich aus.“<br />

So, wer jetzt noch aufsteht, ist selber schuld, wir haben unser Bestes gegeben.<br />

Eure grossstadtsurvivor<br />

Kommentar:<br />

So‘n Spice<br />

Trügerische Kräutermischungen<br />

Nicht mit uns!<br />

Vor einigen Tagen klingelte das Telefon der Redaktion. Am anderen Ende meldete sich ein<br />

Ladenbesitzer aus dem Großraum München, dessen Grow- und Headshop aufgrund<br />

des Verkaufs von legalen Kräutermischungen ins Visier der Ermittler geraten war.<br />

Diese Kräutermischungen enthielten keines der verbotenen Cannabinoide, es sei aber „ein<br />

offenes Geheimnis“, dass andere, noch nicht im BtmG erfasste Cannabinoide, darin enthalten<br />

seien.<br />

Unser diensthabender Redakteur wies den Ladenbesitzer dann auf die moralische Verantwortung<br />

hin, die der legale Verkauf von künstlichen Cannabinoiden mit sich bringe. Zwar<br />

kann das Hanf Journal es nicht gutheißen, wenn die Staatsgewalt in Bayern wieder einmal<br />

Grow-und Headshops ohne rechtliche Grundlage durchsucht, auf der anderen Seite ist es<br />

ein ebenso offenes Geheimnis, dass süddeutsche Polizeibehörden genauso reagieren, wenn<br />

sie herausgefordert werden. Spice und Co sind es nicht wert, das Hanf Journal wird sich nie<br />

für eine Legalisierung des „Assi-Grases“ einsetzen. Bisher ist auch noch niemand auf die Idee<br />

gekommen, einen kleinen Teil der Riesengewinne aus den Spice Verkäufen für eine humanere<br />

Drogenpolitik einzusetzen und sie dem DHV oder dem VfD zur Verfügung zu stellen. Bei den<br />

Kräutermischungen geht es schlichtweg um Profit ohne Beratung, Warnungen oder Konsumentensicherheit.<br />

Auch künstliche Cannabinoide gehören kontrolliert, nicht jedoch verboten.<br />

Wer sie unkontrolliert verkauft, ohne sie zu deklarieren, handelt verantwortungslos und verdient<br />

die Unterstützung der Hanfszene in unseren Augen nicht.<br />

Ist es so schwierig, eine erlaubte Substanz zu deklarieren, damit potentielle Konsumenten<br />

auch wirklich wissen, was sie kaufen? Gerade so etwas würde dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit<br />

immer neuer Verbote vor Augen halten und hätte der Diskussion um Spice viel Schärfe<br />

genommen.<br />

Wir wissen‘s einfach besser...<br />

www.hanfjournal.de


#113 17<br />

fun&action<br />

Bayonetta<br />

Electro Gaming<br />

Mary Potter für Playboys²<br />

Die Geschichte der Welt ist die Geschichte der Kriege zwischen<br />

Geheimbünden ...<br />

Segas neuestes Actionspektakel „Bayonetta“ handelt von den<br />

Kriegen zwischen den Lumen Sages und den Umbra Witches,<br />

die seit Jahrhunderten im Geheimen, so für das Gleichgewicht<br />

der Welt sorgen. Heldin „Bayonetta“ ist eine mächtige Hexe der<br />

Umbra Witches die unter Amnesie leidet.<br />

Dass das Gleichgewicht der Mächte durch Einwirken von der<br />

andern Seite umgestürzt werden soll, erklärt sich von selbst.<br />

Wie die 500 Jahre umspannenden Geschichte um die nur mit<br />

ihrer Haartracht bekleideten Titelheldin erzählt wird, sprengt<br />

die Dimension des in Worte Fassbaren. Der Director der erfolgreichen<br />

„Devil May Cry“ und „Viewtiful Joe“ Serien Hideki<br />

Kamiya liefert mit „Bayonetta“ sein Meisterstück und gleichzeitig<br />

den Beweis ab, dass er vollends durchgeknallt ist. Die mit<br />

allen weiblichen Reizen bestückte Sex-Hexe zieht alle Register,<br />

was Leveldesign, Gegnergestaltung, Humor und Präsentation<br />

betrifft und bietet selbst ausgebufften Profizockern mehrere<br />

atemlose Momente. Was einem allein vom grafischen Aspekt<br />

rein künstlerisch geboten wird, müsste sogar Salvador Dali beeindrucken<br />

können.<br />

Das Spiel ist ein typisches Hack´n Slay Adventure, welches<br />

die Protagonistin stehts von allen Seiten darstellen kann, während<br />

sie ihre Feinde vermöbelt. Über Tastenkombinationen<br />

entfacht ihr ein Feuerwerk des Zauber-Kung-Fu´s, deckt und<br />

kontert die Angriffe der Gegner und sammelt deren wertvollen<br />

Überreste ein, um diese in düsteren Portalen bei eurem zwielichtigen<br />

Auftraggebern gegen neue Fähigkeiten und Waffen<br />

einzutauschen.<br />

So erhaltet ihr im Verlauf des Spiels zusätzlich zu den vier<br />

verzauberten Handfeuerwaffen, die ihr an „allen“ Extremitäten<br />

tragt, noch eine Peitsche, Krallen, Pump-Gun`s und ein Samuraischwert.<br />

Foto: Sega<br />

Foto: Sega<br />

Da jede Waffe untereinander verknüpfbar und mit individuellen<br />

Combos ausgestattet ist, bieten sich hunderte verschiedenartiger<br />

Moves, die euch die wohlgeformte Schönheit in<br />

allen erdenklichen Positionen präsentieren. Da sich das Hexengeschnetzelte<br />

jedoch vor dem Ableben gehörig zur Wehr<br />

setzt, nutzt ihr neben brachialer Waffengewalt ein gehöriges<br />

Trickrepertoire aus dem Zauberkessel, das euch die Fähigkeit<br />

zur Verwandlung in eine Pantherkatze, eine Krähe und eine<br />

Fledermaus ermöglicht sowie dem wichtigsten Trick, die Witch<br />

Time. Diese wird bei erfolgreichem Ausweichmanöver getriggert,<br />

verlangsamt die Zeit und dreht das Farbschema des ohnehin<br />

schon spektakulär Dargestellten ins Negative. Da sich<br />

die gesamte Spielewelt extrem surrealistisch gestaltet und oft<br />

den gewohnten physikalischen Gesetzten trotzt, bekommt ihr<br />

neben einem perfekt spielbaren Hexenabenteuer einen optisch<br />

anspruchsvollen Drogenrausch dazu geliefert.<br />

Die Gestaltung der Gegner ist dabei ebenso illuminierend wie<br />

direkt aus dem Himmelreich gegriffen. Und das ist wörtlich<br />

zu nehmen. Neben den hell leuchtenden, Standard Engelserscheinungen,<br />

die wie ihr mit unterschiedlichen Waffen sowie<br />

Instrumenten ausgestattet sind und damit euer Dasein beenden<br />

wollen, trefft ihr regelmässig auf haushohe Endbosse, die<br />

einem durch ihre eindrucksvolle Gestaltung länger als der gewöhnliche<br />

Obermotz in Erinnerung bleiben. Güldene, filigrane<br />

Verzierungen schmücken die marmorweissen, wundervollen<br />

Wesen aus den Wolken - solange bis man ihnen mit einem<br />

riesigen, haarigen Höllenhund ihre Sterblichkeit beweist und<br />

durch eine 500 Gigatonnen-Beißattacke ihr Innerstes nach aussen<br />

kehrt. Lecker.<br />

Da einem die richtigen Taktiken mancher Himmelsschergen<br />

nicht sofort auffallen könnten und eine leicht bekleidete Latexhexe<br />

auch Schmerzen spürt, kann sich „Bayonetta“ in ihrem<br />

tragbaren Hexenkessel benötigte Lollipops brauen, die euch<br />

durch kurze Unverwundbarkeit oder mehr Angriffskraft den<br />

heissen Besentrip erleichtern. Jedoch merkt sich das Scoringsystem<br />

den Gebrauch der Items und bewertet euch demensprechend<br />

am Ende eines Abschnittes. Der Schwierigkeitsgrad<br />

ist dabei der getroffenen Auswahl entsprechend und sorgt für<br />

mehrfachen Wiederspielwert. Zum einen, da die Unterschiede<br />

gravierend spürbar sind und zum anderen, da eure Ausrüstung<br />

nach dem ersten Durchgang noch lange nicht komplett ist.<br />

Es lohnt es sich einfach dieses fabelhafte Erlebnis mehrfach zu<br />

spielen, um sich von den spektakulären Ereignissen, den vielen<br />

grandiosen Verbeugungen vor vergangenen Klassikern, welche<br />

auf wunderbare Weise ins Geschehen integriert wurden, und<br />

natürlich der unglaublichen Hexe „Bayonetta“ verzaubern zu<br />

lassen.<br />

It´s not a Trick, it´s Magic!<br />

(Ps3 ASIN: B002GMQ752 /Xbox360 ASIN:<br />

B002GMQ75C) Sega ca.55€ (ab 18)<br />

www.sega.de/platinumgames/bayonetta/de/index.html


18<br />

news<br />

Gestrecktes Gras gefährdet seit fast fünf Jahren über vier<br />

Millionen Bürger/innen. Die Politik ignoriert das Problem<br />

trotz zahlreicher Hinweise. Aufgrund dessen werden<br />

Menschen, die mit Vergiftungserscheinungen einen Arzt aufsuchen,<br />

weder ernst genommen noch kompetent behandelt. Was<br />

sich vergangenes Jahr in einer Mittelhessischen Klinik ereignet<br />

hat wurde von der betroffenen Leserin dokumentiert<br />

und hat uns erst einmal die Sprache verschlagen:<br />

Von Sunflower 88<br />

Mitte Oktober 2009 erwarb ich von einem Kommilitonen<br />

Marihuana für den Eigenbedarf. Schnell stellte<br />

ich fest, dass mit diesem Gras etwas nicht stimmte.<br />

Hier eine Liste mit spezifischen Merkmalen des verunreinigten<br />

Marihuanas und meinen körperlichen, wie geistigen Nebenwirkungen:<br />

Eigenschaften des verunreinigten Marihuanas:<br />

• Scheinbar gute Qualität (Aussehen und Geruch)<br />

• Funken beim Abbrennen (Brennprozess zu schnell)<br />

• Rauch lässt vom Geruch her auf chemischen Zusatz schließen<br />

• Weißer hartnäckiger Schmierfilm an der Innenseite der<br />

(Glas)- Pfeife<br />

Pechschwarze, klebrige Asche anstatt grau und bröselig<br />

Nebenwirkungen:<br />

• Verwirrtheitszustände (Blackouts)<br />

• Magen-Darmbeschwerden; insbesondere Durchfall (ca. 3-4<br />

Tage)<br />

• Auffällige Schwellungen im Gesicht (wurde mehrmals angesprochen)<br />

• Extrem starke Schweißausbrüche (vor allem nachts)<br />

• Insgesamt ohne Übertreibung zwei Wochen angeschlagen<br />

gewesen<br />

Ich rief meine Hausärztin an, die aussagte, dass es sinnvoll<br />

sei, das Streckmittel zu ermitteln und zu benennen, um eine<br />

gezielte Behandlung vornehmen zu können. Also fischte ich<br />

aus meinem Mülleimer 2-3 Jointstummel, die noch genügend<br />

Gras enthielten, um eine Untersuchung vornehmen zu lassen.<br />

Ich setzte mich mit dem Chefredakteur des Berliner Hanf Journals<br />

in Verbindung, der mir riet, diese vergifteten Reste an eine<br />

bestimmte Apotheke zu schicken.<br />

Warnmeldung<br />

Wer wirklich wissen will, was drinne ist, rennt gegen<br />

Wände, Ärzte und längst überholte Vorurteile an<br />

Da sich meine Symptome verschlimmerten, fuhr ich in ein<br />

Krankenhaus, um mich gründlich untersuchen zu lassen.<br />

Dort wurde ich umgehend von dem behandelten Arzt in eine<br />

„Kifferschublade“ gesteckt, subtil beleidigt und verbal diskriminiert.<br />

Die Behandlung ließ sehr zu wünschen übrig, da mir<br />

dieser Arzt noch nicht mal in den Hals schaute, noch das Röntgen<br />

meiner Lunge vorschlug. Nach diesem Besuch im Krankenhaus<br />

war mir deutlich geworden, wie verpönt der Konsum<br />

von Marihuana in Deutschland zu sein scheint und dass ich<br />

dementsprechend zu einer Randgruppe gehöre.<br />

Nach drei Wochen hatte man in der Apotheke (k)ein Ergebnis<br />

feststellen können. Man sagte, es sei nichts zu finden. Daraufhin<br />

sagte ich aus, dass ich mir bezüglich einer chemischen<br />

Verunreinigung 100%ig sicher sei und dass ich mich so nicht<br />

abspeisen ließe. Des Weiteren wurde mir dort gesagt, dass die<br />

Kapazitäten dieser Apotheke nicht ausreichten, um eine umfassendere<br />

chemische Untersuchung vornehmen zu können. Ich<br />

bat die Apotheke um eine Rücksendung der Substanz, um diese<br />

dann von einem Giftinstitut untersuchen lassen zu können.<br />

Nun wurde mir von der Apotheke mitgeteilt, dass dies nicht<br />

möglich sei, da man auf diesem Wege gegen das Betäubungsmittelgesetz<br />

verstieße und somit die „Sache“ betreffend am<br />

#113<br />

Ende sei. Darüber war ich sehr verärgert und kündigte an, mich<br />

bezüglich dieser „Sache“ an weitere Institutionen zu wenden<br />

und ließ mir die Nummer des Krankenhauses geben, dem die<br />

Apotheke unterstellt ist. Am nächsten Tag kontaktierte mich die<br />

Apotheke schon morgens, um mir mitzuteilen, dass die Polizei<br />

bzw. das LKA NRW die vergiftete Substanz ausnahmsweise<br />

unter Einhaltung der Schweigepflicht untersuchen wolle.<br />

Wochen später meldete sich die Apotheke wieder bei<br />

mir und sagte aus, dass man in der Tat einen extrem gesundheitsgefährdeten<br />

chemischen Stoff gefunden habe<br />

und dass die Polizei eine Warnmeldung an die Presse<br />

herausgeben wolle, um die Bevölkerung zu schützen. Es<br />

handele sich hierbei um ein neues Streckmittel, welches<br />

bereits stellenweise in NRW aufgetaucht sei und dass zur stationären<br />

Krankenhausbehandlung vereinzelter Konsumenten<br />

geführt habe. Zudem sagte man, dass es noch nicht möglich sei,<br />

den giftigen Stoff konkret in der Öffentlichkeit zu benennen,<br />

da die Untersuchung erst von der übergeordneten Behörde<br />

abgesegnet werden müsse. Meine Besorgnis war groß und ich<br />

fragte, ob man schon was über eventuelle Folgeschäden wisse.<br />

Daraufhin erklärte man, dass die Betroffen sich wieder schnell<br />

erholt hätten und dass der Konsum dieses giftigen Stoffes laut<br />

LKA NRW keine Folgeschäden habe.<br />

Nun stellen sich mir zwei Fragen:<br />

• Ist das LKA NRW medizinisch so kompetent, diese Frage zu<br />

beantworten?<br />

• Steht die Aussage „keine Folgeschäden“ nicht im Widerspruch<br />

zu den Aussagen „extrem giftiger Stoff“ und „Warnmeldung“?<br />

Diese wichtigen Informationen das verunreinigte Marihuana<br />

betreffend wurden mir von der zuständigen Apotheke Mitte<br />

Dezember vermittelt und ich weiß bis heute nicht, was ich damals<br />

konkret geraucht habe. Eine Warnmeldung an die Bevölkerung<br />

wurde bis jetzt auch nicht herausgegeben.<br />

>>> Fortsetzung von Seite 1<br />

„Umdenk- statt...“<br />

Hanfverbands zwischen den Zeilen herauslesen kann. Einzig<br />

und allein aus München kam eine durchweg ablehnende Stellungnahme<br />

des dortigen Polizeipräsidenten Prof. Dr. Schmidbauer:<br />

„[...]So sind wir gegen jegliche Legalisierungsbestrebungen<br />

bei Cannabisprodukten. Beim Konsum im jugendlichen Alter<br />

oder bei einem intensiven Dauerkonsum drohen […] insbesondere<br />

Schädigungen des Gehirns[...].“<br />

Bayern 2010: Es gibt noch sehr viel zu tun.<br />

In Tschechien, Belgien, Österreich, den Niederlanden, Spanien,<br />

Portugal und in Kürze sogar in der Schweiz existieren Gesetze,<br />

die Hanfkonsumenten im Alltag wirklich entkriminalisieren<br />

und die auch für die Polizei anwendbar sind, damit sie<br />

sich um Wichtiges kümmern darf. Was unter rot/grün nur noch<br />

eine Frage der Zeit schien, ist unter schwarz/rot in so weite Ferne<br />

gerückt, dass entsprechende Modelle unter schwarz/gelb<br />

gar nicht mehr öffentlich diskutiert werden.<br />

Bei anderen Drogen ist ein Umdenken gar eine Frage auf Leben<br />

oder Tod: Tschechien betreibt in der Praxis schon seit geraumer<br />

Zeit eine liberale Drogenpolitik, das Gesetz zur Konsumenten-Entkriminalisierung<br />

Anfang des Jahres war lediglich<br />

eine Manifestation des Status Quo.<br />

2007 gab es in Tschechien 40 Drogentote bei 10 Millionen Einwohnern,<br />

beim Nachbarn Bayern gab es im gleichen Zeitraum<br />

231 Opfer bei 12,5 Millionen Einwohnern, Tendenz weiter steigend.<br />

Eine Langzeitstudie aus Zürich beweist den direkten Zusammenhang:<br />

Je größer die polizeiliche Repression desto mehr<br />

Drogentote. Erstmals untersuchte die Psychiatrische Universitätsklinik<br />

Zürich für den Zeitraum von 1975 bis 2007 den<br />

Zusammenhang zwischen Repression, Methadon- und Heroinbehandlungen<br />

und der Zahl der Drogentoten in der Schweiz.<br />

Übereinstimmend mit Forschungsergebnissen aus anderen<br />

europäischen Ländern konnten sie zeigen, dass die kontrollierte<br />

Abgabe die Zahl der Drogentoten auf ein Viertel zu senken<br />

vermochte.<br />

Die meisten CDU regierten Länder und Kommunen ziehen<br />

zur Zeit alle Register, um die Heroinabgabe für Schwerstabgabe<br />

hinauszuzögern, die eigentlich längst Gesetz ist. Wenigstens<br />

die FDP sollte den Mut haben, die wahren Hintergründe<br />

der fortschreitenden Kriminalisierung von Konsumenten zu<br />

hinterfragen und endlich eine bundeseinheitliche Regelung<br />

durchsetzen, die ihren liberalen Grundsätzen näher kommt als<br />

die fortwährende Kriminalisierung von Drogenkonsumenten.<br />

(siehe Seite zwei: Feuer auf Mechthild Dyckmans).<br />

Den gesamten Schriftwechsel des DHV mit den Polizeipräsidenten gibt es unter:<br />

www.hanfverband.de<br />

Die Studienergebnisse sind unter http://www.mediadesk.uzh.ch abrufbar


#113 19<br />

news<br />

Keine Legalisierung ohne Öffentlichkeit:<br />

Mahnwachen für Opfer<br />

der Drogenprohibition<br />

Text: Anne Fröhlich und Jo Biermanski<br />

Tübingen. Seit der Inhaftierung von Jürgen Hahnel wegen<br />

Besitzes von Cannabis am 6.Juli 2009 organisiert Anne Fröhlich<br />

circa 14-tägig in Tübingen auf dem Holzmarkt „Mahnwachen<br />

für Opfer der Drogenpolitik“. Jürgen Hahnel ist seit dem 17.Juli<br />

im drogenpolitischen Hungerstreik in der JVA Rottenburg (das<br />

Hanf Journal berichtete). Da Jürgen Hahnel zu Problemen im<br />

Vollzug und bezüglich seiner Öffentlichkeitsarbeit noch diverse<br />

Schreiben formulieren will, führt er den Hungerstreik derzeit<br />

noch phasenweise in gemäßigter Form durch. In diesen Phasen<br />

nimmt Jürgen Hahnel Zucker/Honig in Getreidekaffee/Tee, etwas<br />

Obst, Marmelade (als Zucker/Honigersatz), Quark, Milch<br />

und Gemüsebrühe zu sich. Nach Beendigung der Schreibphase<br />

wird Jürgen Hahnel seinen drogenpolitischen Hungerstreik bis<br />

zur drohenden Zwangsernährung konsequent durchführen.<br />

Bei den Mahnwachen informiert Anne Fröhlich auf Schautafeln<br />

und mit Jürgen Hahnels „Zentralem Infoblatt: Armut +<br />

Ausgrenzung durch Drogenpolitik“ vor allem über Cannabis<br />

und zur Drogenpolitik. Auch die Unterstützung von Kampagnen<br />

der Grünen Hilfe (www.gekifft.de und www.gruene-hilfe.<br />

de/freiheit-allen-hanf-gefangenen) und eines Gnadengesuchs<br />

an Baden-Württembergs Justizminister Goll für Jürgen Hahnels<br />

Freilassung mit gleichzeitigem Appell, sich für menschenwürdige<br />

Drogenpolitik einzusetzen, ist vor Ort möglich.<br />

Bei den Mahnwachen muss sich Anne Fröhlich immer wieder<br />

mit stigmatisierenden Vorurteilen zu Drogen und DrogenkonsumentInnen<br />

auseinandersetzen, die durchaus im direkten<br />

Zusammenhang mit herrschender Tabuisierung und Desinformation<br />

als Folge der Prohibitionspolitik zu werten sind. Viele<br />

Angesprochene aber äußern Zustimmung zu Jürgen Hahnels<br />

Positionen. Doch es ist zu beobachten, dass aus Furcht vor herrschender<br />

Kriminalisierung die entsprechende Unterstützungsunterschrift<br />

oft nicht gegeben wird, da „man nicht wisse, auf<br />

welcher Liste man zu landen drohe“. Dies ist angesichts des auf<br />

CannabiskonsumentInnen lastenden Verfolgungsdrucks einerseits<br />

verständlich, andererseits könnte sich weniger Selbstzensur<br />

und mehr Zivilcourage lohnen, da (nach Stanislaw Jerzy<br />

Lec) der Preis der Freiheit sinkt, wenn die Nachfrage steigt.<br />

Auch PraktikerInnen, denen durch ihre Arbeit mit DrogenkonsumentInnen<br />

die Problematik der Prohibitionspolitik vertraut<br />

ist, verweigerten gegen ihre eigene erklärte Überzeugung die<br />

Unterstützung aus Rücksicht auf die offizielle Linie des Arbeitgebers.<br />

Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit und weitere Unterstützung<br />

notwendig: Mahnwachen und Infostände, wie die Mahnwachen<br />

von Anne Fröhlich oder der gemeinsame Infostand von<br />

der „Grünen Hilfe Hessen“ und der „Linken Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Drogenpolitik Hessen“ als „Mahnwache für Opfer<br />

der Drogenprohibition“ am 29.Januar in Frankfurt sind erforderlich.<br />

Wer Jürgen Hahnel und Anne Fröhlich bei ihrem Engagement<br />

für menschenwürdige Drogenpolitik unterstützen will,<br />

findet weitere Informationen und die entsprechenden Kontaktdaten<br />

unter www.sichtbarewelt.de, denn „Keine Legalisierung<br />

ohne Öffentlichkeit: Gemeinsam sind wir stark!“<br />

NL - 2010 gibt es Gras für Touristen<br />

Modellprojekt bleibt vorerst auf dem Papier<br />

Ursprünglich wollten acht Gemeinden in der niederländischen<br />

Provinz Limburg ein Modellprojekt starten, bei dem nur noch<br />

in den Niederlanden gemeldete Erwachsene Gras oder Hasch<br />

im Coffeeshop kaufen können. Schon kurz nach Vorstellung<br />

des Projekts sprangen sechs der acht Gemeinden ab.<br />

Eigentlich für Anfang Januar geplant, wurde die ganze Sache<br />

jetzt erst einmal verschoben, da es rechtliche Bedenken gäbe,<br />

müsse erst einmal die juristische Grundlage geprüft werden.<br />

Kurzum: Es gibt auch in der Provinz Limburg weiterhin Gras<br />

für Touristen. Vorerst.<br />

USA - Straflos in Seattle<br />

In Seattle lässt ein neu gewählter Staatsanwalt die<br />

Verfolgung von Cannabisbesitzern ganz sein.<br />

Laut einem Bericht in der Seattle Times ist die größte Stadt<br />

im Nordwesten der USA schon einen Schritt weiter als die<br />

Schweizer. Hier hatten die Bürger im Jahr 2003 dem Referendum<br />

75 zugestimmt. Dieses sieht vor, dass die Verfolgung von<br />

Cannabisbesitz für die lokalen Strafverfolungsbehörden nur<br />

noch niedrigste Priorität haben soll. Aber erst mit der Wahl des<br />

städtischen Staatsanwalts Pete Holmes im November 2008 wurde<br />

der Wille der Bürger von Seattle nun umgesetzt. Solange keine<br />

besonderen Umstände vorliegen, wird in Seattle der Besitz von<br />

Cannabis nun nicht weiter verfolgt. Pete Holmes Amtsvorgänger<br />

Tom Carr hatte in vielen Fällen von Cannabisbesitz weiter auf<br />

eine Verfolgung gesetzt. Die Legislative des US-Bundesstaates<br />

Washington, dessen Hauptstadt Seattle ist, diskutiert derzeit<br />

zwei Gesetze zur Entkriminalisierung bzw. Legalisierung von<br />

Cannabis - würden sie verabschiedet, bliebe Cannabis aufgrund<br />

von Bundesgesetzen weiterhin illegal.<br />

CA - Bekifft zu den Olympics?<br />

In Vancouver wird weggeschaut<br />

Der öffentliche Konsum von Cannabis ist in Vancouver fast so<br />

normal wie in Amsterdam. Das wird auch während der kommenden<br />

Olympiade so bleiben, allerdings hat ein Sprecher der<br />

örtlichen Polizei angekündigt: „Unsere Beamten zeigen das<br />

höchstmögliche Maß an Verständnis für Menschen, die kiffen.<br />

Das wird auch während der Olympischen Spiele so bleiben.“<br />

Das heißt jedoch nicht, dass die Polizei ganz wegschaut: „Allerdings<br />

denke ich nicht, dass die Menschen hierher kommen, um<br />

unsere Gesetze öffentlich zu brechen. Ich gehe davon aus, dass<br />

unsere Beamten, falls so etwas vorkommen sollte, ihr Bestes<br />

tun werden, sie daran (die Illegalität) zu erinnern.“<br />

USA - Fast wie in Kalifornien<br />

Patienten aus Colorado dürfen Cannabis kaufen<br />

Die medizinische Verwendung von Cannabis ist seit einem<br />

Volksentscheid im Jahr 2000 in Colorado erlaubt. Nach<br />

einem Urteil vom 30.Dezember 2009 haben nun Patienten<br />

ein verfassungsmäßiges Recht, Cannabis nicht nur zu<br />

verwenden, sondern auch zu kaufen. Richter Christopher<br />

Cross vom Distriktgericht des Kreises Arapahoe unterstützte<br />

die CannaMart-Verteilungsstelle, die die Stadt Centennial<br />

verklagt hatte, nachdem sie im Oktober geschlossen worden<br />

war. Cross gab dem Antrag der Verteilungsstelle auf eine<br />

einstweilige Verfügung statt, die die Stadt daran hindert,<br />

die Verteilungsstelle geschlossen zu halten, während sich<br />

CannaMart gegen das Argument der Stadt wehrt, sie habe<br />

das Recht, Cannabisläden zu schließen, weil sie gegen<br />

Bundesdrogengesetze verstoßen. Jüngste Entscheidungen<br />

der staatlichen Gesundheitsbehörden sowie eine Erklärung<br />

des Bundesjustizministers aus dem Jahr 2009, dass<br />

Bundesstaatsanwälte sich nicht in staatliche Regelungen zu<br />

Cannabis einmischen werden, haben zu einer explosionsartigen<br />

Vermehrung kommerzieller Cannabisgeschäfte in Colorado<br />

geführt. Richter Cross erklärte, die Stadt verletze die Rechte<br />

von drei medizinischen Cannabispatienten, die sich der Klage<br />

angeschlossen hatten. Einer dieser Patienten erklärte, dass die<br />

Schließung von CannaMart es ihm erschwere, medizinischen<br />

Cannabis, der ihm zur Behandlung einer Nervenerkrankung<br />

empfohlen worden sei, zu bekommen.<br />

Latte Boykott<br />

Lass weg den Scheiss<br />

Die Legalisierung von Cannabis ist in den USA ein sehr heiß<br />

diskutiertes Thema. Colorado ist nach Kalifornien der „zweit<br />

liberalste“ Bundesstaat, auch die Entkriminalisierung ist dort<br />

schon weit voran geschritten. Das ruft natürlich auch die<br />

Cannabis-Gegner auf den Plan. Firmen und Organisationen<br />

wie Schnaps- und Waffenproduzenten sowie -lobbyisten,<br />

Drogenfahnder und Staatsanwälte, von denen man es nicht<br />

anders erwartet, haben eine unheilge Koalition ins Leben<br />

gerufen, die die offenbar näher kommende Legalsierung<br />

stoppen soll.<br />

Mit von der Partie ist auch ein Unternehmen, das man dort nicht<br />

erwartet hätte und dessen Motive zumindest nicht so offensichtlich<br />

sind wie die der anderen Kampagnenteilnehmer:<br />

Starbucks<br />

Die Alkohol- und Waffenlobby hat zurecht Angst, dass mit<br />

steigendem Potkonsum ihre Absätze zurückgehen könnten,<br />

aber wieso ein Cappucchino-Laden? Wer so ignorant handelt<br />

hat‘s verdient. Wir schließen uns dem Boykottaufrauf an.<br />

www.saferchoice.org<br />

UK - Was hab ich da nur gesagt?<br />

Auch der neue Drogenberater forderte 2003 das Ende<br />

der Hanf-Prohibition - und hat es vergessen<br />

Nachdem David Nutt, seines Zeichens Drogenberater der Britischen<br />

Regierung, im November gefeuert worden war, wurde<br />

Professor Les Iverson zu seinem Nachfolger ernannt.<br />

Der sagte 2003, dass Cannabis nicht nur entkriminalisiert,<br />

sondern legalisiert werden müsse. Daraufhin angesprochen<br />

sagt der offensichtlich zerstreute Professor heute, dass er sich<br />

an diese Aussage nicht erinnern könne und er diese Position<br />

heute nicht mehr vertrete. Einem Wissenschaftler stehe es frei,<br />

seine Meinung zu ändern, da es in den letzten Jahren neuere<br />

Erkenntnissen gegeben hätte.


20<br />

#113

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