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#113<br />
02.10<br />
kostenlos<br />
*Siehe letzte Seite<br />
unabhängig, überparteilich, legal<br />
hanfjournal.de / Ausgabe 02.10 / #113<br />
2 news 4 clubmed 5 guerilla growing 8 wirtschaft 10 cooltour<br />
In dieser Ausgabe:<br />
GESTRECKT 3<br />
verunreinigtes Marihuana<br />
Ab in die Ecke<br />
... da blüht euch was<br />
HANFTAG 12<br />
am 08.05.2010<br />
Umdenk- statt<br />
Strafprozess gefordert<br />
Noch im November 2009 haben wir im Leitartikel gefragt,<br />
wo die „Good Cops“ bleiben. In Großbritannien,<br />
den USA, den Niederlanden, der Schweiz und vielen anderen<br />
Staaten gibt es Polizisten und Staatsanwälte, die ein Umdenken<br />
in der Drogenpolitik fordern, nur in Deutschland hat sich<br />
lange niemand mehr zu Wort gemeldet. Der Deutsche Hanfverband<br />
(DHV) hatte deshalb im vergangenen Herbst das Buch<br />
„Rauschzeichen, Cannabis - Alles was man wissen muss“ an<br />
alle Polizeipräsidenten, Generalstaatsanwälte und das Bundeskriminalamt<br />
geschickt. Reaktionen blieben oft ganz aus, einige<br />
haben sich zurückgemeldet und den Eingang sowie die Zuführung<br />
in die jeweilige Hausbibliothek bestätigt, ein paar wenige<br />
haben den Inhalt des Buches gar kommentiert, darunter auch<br />
der Polizeipräsident von Münster, Hubert Wimber:<br />
13 fun&action<br />
Münsteraner Polizeipräsident:<br />
Initiative für eine alternative Drogenpolitik gefragt<br />
„Vielleicht ist es wirklich Zeit zu überlegen, ob nicht angesichts<br />
der weitgehenden Erfolglosigkeit staatlicher Repression<br />
und politischer Unbeweglichkeit eine erneute Initiative aus den<br />
Reihen der Polizei und anderer Strafverfolgungsbehörden für<br />
eine alternative Drogenpolitik angezeigt ist[...].“<br />
Und zur Rolle der Polizei bei der Verfolgung von Hanfkonsumenten:<br />
“Die Polizei kann ihr Handeln nicht danach ausrichten, ob sie<br />
das anzuwendende Gesetz als „gut“ oder „schlecht“ ansieht,<br />
noch hat sie bei der Form des geltenden Strafrechts irgendwelches<br />
Ermessen. […]. Würden wir bei der Substanz Cannabis bei<br />
Konsumenten oder Kleindealern „ein Auge zudrücken“, hätten<br />
wir sofort das Problem mit der „Strafvereitlung im Amt“<br />
[....].“<br />
Desweiteren kritisiert Wimber Nordrhein-Westfalens Justizministerin<br />
und die von ihr durchgesetzte Herabsetzung der<br />
Geringen Mengen zum Eigengebrauch. Abschließend plädiert<br />
er dafür „[....] den Umgang mit Drogen zuallererst als Gegenstand<br />
der Gesundheitspolitik und nicht der Kriminalpolitik zu<br />
begreifen.“<br />
Ein erster Schritt scheint getan, die Mauer des Schweigens ist<br />
nicht mehr ganz so undurchlässig.<br />
„Natürlich muss die Polizei bestehende Gesetze beachten.<br />
Aber sie muss die Vorgaben nicht kommentarlos hinnehmen.<br />
Die Politik sollte gut zuhören, wenn ein Polizeipräsident sagt,<br />
dass die Verfolgung von Cannabiskonsumenten eine sinnlose<br />
Belastung für die Polizei ist.“ kommentiert der Autor des betreffenden<br />
Buches und Vorsitzende des DHV, Georg Wurth, die<br />
Antwort aus Münster. Bisher ist Herr Wimber der einzige der<br />
Angeschriebenen, der so eindeutig Stellung bezogen hat, Georg<br />
Wurth vom DHV hat jedoch auch einige Antworten erhalten, in<br />
denen man die positive Einstellung gegenüber den Ideen des<br />
6<br />
Text: Michael Knodt<br />
>>> Weiter Seite 18<br />
Cannabisblüten<br />
legal<br />
Text: Roland Grieshammer<br />
Einer unserer Leser, Alois Hanfstengl*, hat es nach<br />
einem beschwerlichen Weg geschafft, die Papiere zum<br />
legalen Hanferwerb von der Bundesopiumstelle zugestellt<br />
zu bekommen, nach dem ihm seine langjährige Hausärztin<br />
die Empfehlung dafür ausgeschrieben hatte.<br />
Diese ist maßgeblich dafür verantwortlich, da ein Beleg<br />
des Scheiterns anderer Heilungsmethoden Voraussetzung<br />
für die Erlaubnis auf medizinalen Hanf ist und das Einverständnis<br />
des Arztes den Patienten weiterhin während der<br />
Therapie zu begleiten ebenso verpflichtend ist.<br />
Vor dem ersten Einkauf in einer Apotheke mit betäubungsmittelrechtlicher<br />
Erlaubnis warten aber erst einige offizielle<br />
Papiere der Bundesopiumstelle darauf gewissenhaft gelesen<br />
zu werden. Denn nun liegt die Verantwortung über eine<br />
eigentlich illegale Substanz bei dem Patienten.<br />
Daher will der Staat auch genau wissen wie, warum und<br />
mit was man zur Tat schreitet und worauf man grundsätzlich<br />
zu achten hat, damit Bürger ohne diese Lizenz weitestgehend<br />
geschützt bleiben. So muss jegliche Änderung im<br />
Umgang mit der Substanz sowie Veränderungen, die den<br />
Wohnort betreffen, dem betreuenden Arzt und ähnliches<br />
sofort an die Bundesopiumstelle weitergeleitet werden.<br />
Die Aufbewahrung der Cannabisblüten ist dazu Hauptverantwortung<br />
des Nutzers. Es muss garantiert sein, dass niemand<br />
Zugang zu dem Pflanzenmaterial gewährt bekommt.<br />
Eine schnelle Entwendung muss wesentlich erschwert sein.<br />
Im Falle von Restbeständen müssen diese bei der Apotheke<br />
zur Vernichtungszwecken abgeliefert werden. Über die<br />
genauen Mengen und Einnahmezeiten wird die Bundesopiumstelle<br />
informiert, ebenso über die zur Vernichtung wieder<br />
zurückgebrachten.<br />
Kein Milligramm geht verloren, ohne dass die Bundesopiumstelle<br />
informiert wäre. Halbjährlich muss man diese mit<br />
seinem Therapiemuster versorgen. Zu diesem Zweck existiert<br />
ein extra angefertigtes Betäubungsmittel-Meldungsformular,<br />
welches die erhighternden Eintragungen erleichtern<br />
soll. Zu- und Abgänge, Anfangs- und Ist-Bestand der Medizinal-Cannabisblüten<br />
sind je für einen Halbjahreszeitraum<br />
zu verzeichnen. Bei dem Verbrauch wird sogar netterweise<br />
der „Schwund“, der stattfinde Wägeverlust, mit einbezogen,<br />
so dass ein bisschen Feuchtigkeit im grünen Heilmittel nicht<br />
negativ ins Gewicht fällt - im wahrsten Sinne des Wortes.<br />
75 Euronen lässt sich der Staat jedoch für die offizielle<br />
Amtshandlung auf Erlaubnis des Antrags nach Selbsttherapie<br />
mit Medizinal-Cannabisblüten bezahlen. Dieses ist<br />
jedoch die kleinste Hürde im Kampf um natürlich hilfreiche<br />
Medizin.<br />
*Name von der Redaktion geändert
2<br />
news<br />
Feuer auf Mechthild Dyckmans<br />
Beitrag von Hans Cousto<br />
#113<br />
Wat läuft?<br />
www.hanfjournal.de/exzessiv<br />
Exzessiv 148 - Cannabis Cup 2009<br />
Endlich wieder in<br />
Amsterdam, diesmal<br />
sogar beim 22. High<br />
Times Cannabis Cup.<br />
Und das als geladene<br />
Gäste! Micha und Kai<br />
hatten nur 24 Stunden<br />
dafür Zeit, die<br />
haben beide sichtlich<br />
genossen. Den Extrakt dieser kurzen berauschten Tour<br />
gibt‘s jetzt, hier, nur für Euch.<br />
Wer es auch schriftlich haben möchte, einfach im Hanf<br />
Journal Ausgabe 12.2009 nachlesen, frei zum Download.<br />
Exzessiv 149 - Cultiva 2009, Hanfmesse Wien<br />
Jetzt aber! Nach<br />
(wieder) langer Zeit<br />
ohne exzessive Folge,<br />
gibt es jetzt eine<br />
Extralange: Die Hanfmesse<br />
in Wien, die<br />
Cultiva, hat wieder<br />
einiges an Hanfigem<br />
geboten. Micha hat<br />
seine Runden gedreht, Neues und Altes kennengelernt,<br />
ein paar Tüten abgegriffen, zum Schluss sind es<br />
30 Minuten voller Produkt- und Shopinformationen geworden.<br />
Außerdem haben wir euch drei Gewinnspiele<br />
organisiert. Das Ganze gibt es jetzt zum Sonderpreis<br />
von 0 (in Worten: null) Euro.<br />
Exzessives Live-Shoppen!<br />
PS Den „Director‘s Cut“ gibt‘s dann als DVD<br />
http://www.cultiva.at<br />
Diskutieren? www.hanfjournal.de/forum<br />
Verreisen? www.cannabis-cafe.info<br />
Lesen? www.hanfjournal.de<br />
Polen? www.spliff.pl<br />
Tschechien? www.konoptikum.cz<br />
Ukraine? www.konopravda.ua<br />
Legalize It?! www.ELF-online.eu<br />
Einen eigenen Film? film@exzessiv.tv<br />
impressum<br />
Herausgeber:<br />
Agentur Sowjet GmbH<br />
Dunckerstraße 70<br />
10437 Berlin<br />
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Geschäftsführer: Emanuel Kotzian (V.i.s.d.P.)<br />
Sitz der Gesellschaft: Berlin AG Charlottenburg, HRB Nr. 89200<br />
Steuer-Nr. 37 220 20818<br />
Redaktion:<br />
Roland Grieshammer, Michael Knodt (CvD), Mark Meritan.<br />
Mitarbeiter dieser Ausgabe:<br />
H. Cousto, Werner Graf, Martin Schwarzbeck, Dr. Franjo Grotenhermen,<br />
mze, Kerstin Koch, KIMO, Doktor Hanf, Waldmeista, Henk, Piet.<br />
Layout:<br />
mark marker, (Lukas Tkotz).<br />
Illustrationen:<br />
mark marker, Lukas Tkotz.<br />
Fotos:<br />
mark marker, Piet, Henk, oder im Auftrag des Hanf Journals.<br />
Anzeigen:<br />
Emanuel Kotzian<br />
030/44 67 59 02<br />
vertrieb@hanfjournal.de<br />
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Das Hanf Journal wird im gesamten deutschsprachigen Raum verteilt.<br />
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Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck nur mit Genehmigung des Herausgebers.<br />
Manuskripte, Bilder und Beiträge sind willkommen, es wird aber<br />
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Im Sinne des Urteils des LG Hamburg vom 12. Mai 1998 - 312 0 85/98<br />
distanziert sich der Herausgeber ausdrücklich von allen Inhalten der angegebenen<br />
Internetadressen und Links.<br />
Achtung!<br />
Jeder Missbrauch von Drogen ist gefährlich! Wir wollen niemanden<br />
dazu auffordern oder animieren, Drogen zu konsumieren oder zu<br />
verbreiten.<br />
Besucht auch die Homepage www.hanfjournal.de<br />
Mechthild Dyckmans<br />
Verrat der liberalen Grundsätze<br />
Der liberale Grundsatz von Freiheit<br />
Der Liberalismus ist eine philosophische, ökonomische und<br />
politische Ideologie, die die individuelle Freiheit als normative<br />
Grundlage der Gesellschafts- und Wirtschaftsordnung anstrebt.<br />
Im Zentrum der politischen Philosophie des Liberalismus steht<br />
das Individuum, dessen Freiheit zu sichern und verteidigen<br />
die oberste Aufgabe des Staates sei. Die individuelle Freiheit<br />
ist nach liberaler Überzeugung die Grundnorm und Basis einer<br />
menschlichen Gesellschaft, auf die hin der Staat und seine politische<br />
wie wirtschaftliche Ordnung auszurichten seien. Wo die<br />
Freiheit des Einzelnen berührt wird, habe jede, auch die staatliche<br />
Gewalt zu enden – der Staat habe nur dann einzugreifen,<br />
wenn die Freiheit der Individuen verletzt wird. Seine Rolle<br />
habe sich vorrangig auf den Erhalt von Recht und Freiheit zu<br />
beschränken. Dem Einzelnen solle durch sein Mehr an Freiheit<br />
auch mehr Verantwortung für sich selbst übertragen werden.<br />
Die Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte (Déclaration<br />
des Droits de l‘Homme et du Citoyen) vom 26. August 1789 ist<br />
einer der Grundtexte, auf die sich der moderne Liberalismus<br />
bezieht. Darin heißt es in Artikel 4 „Die Freiheit besteht darin,<br />
alles tun zu dürfen, was einem anderen nicht schadet: Die Ausübung<br />
Foto - WJ<br />
der natürlichen Rechte eines jeden Menschen hat also nur die Grenzen,<br />
die den anderen Mitgliedern der Gesellschaft den Genuss eben<br />
dieser Rechte sichern.“ und in Artikel 5 „Das Gesetz darf nur solche<br />
Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden.“<br />
Alkohol schadet der Gesellschaft<br />
mehr als Cannabis<br />
Durch von Regierungen bereitwillig geförderte und gesteuerte<br />
breit angelegte Kampagnen in den Massenmedien wurde die<br />
Bevölkerung seit Ende der 60er Jahre mit den aberwitzigsten<br />
Horrormeldungen bezüglich einer gigantischen Drogenwelle,<br />
die die abendländische Gesellschaft bedrohe, bombardiert.<br />
Ein konkretes Wissen über Drogen ist durch diese Kampagnen<br />
jedoch kaum vermittelt worden, eher im Gegenteil. Und die<br />
Scheinheiligkeit bei der Manipulation von Informationen hält<br />
bis heute an. Als die Universität Bristol im März 2007 die Studie<br />
von David Nutt und seinem Forscherteam veröffentlichte, in<br />
der festgestellt wurde, dass Alkohol wesentlich gefährlicher sei<br />
als Cannabis, vermeldeten die meisten Medien diese Erkenntnis<br />
als neu. Als im Frühjahr 1998 in einem Kommissionsbericht zur<br />
Bewertung des Gefahrenpotenzials von Drogen unter Leitung<br />
von Professor Bernard Roques (Abteilungsdirektor des Nationalen<br />
Instituts für Gesundheit und medizinische Forschung) an<br />
den Französischen Staatssekretär für Gesundheit das Gefahrenpotential<br />
von Alkohol höher eingeschätzt wurde als das von<br />
Cannabis, zeigten sich die meisten Medien von dieser Tatsache<br />
überrascht, obwohl diese Tatsache seit langem bekannt ist.<br />
Bereits am 29. August 1991 stellte der Kassationshof des<br />
Schweizer Bundesgerichtes in einem Verfahren gegen die<br />
Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich fest, dass es eindeutig<br />
widerlegt sei, dass Haschisch eine Einstiegsdroge sei und<br />
dass das Abhängigkeitspotenzial und die Fähigkeit, soziale<br />
und psychische Folgen zu verursachen, bei Haschisch deutlich<br />
schwächer sei als bei anderen Drogen wie Morphin, Heroin,<br />
Amphetamin, Kokain und Alkohol. Es gibt jedoch noch weit<br />
ältere Untersuchungen, in denen festgestellt wurde, dass Haschisch<br />
signifikant weniger gefährlich ist als Alkohol, so der<br />
Indische Hanfdrogen-Report (Bericht der Indischen Hanfdrogen-Kommission)<br />
von 1893/94. Darin erklärte der oberste britische<br />
Kolonialbeamte von Lahore „Soweit ich die Sache beurteilen<br />
kann, sind die Auswirkungen des Alkohols viel schlimmer“ und<br />
der höchste Verwaltungsbeamte von Allahabad, J. B. Thomson,<br />
erklärte „Ich kann nicht sagen, dass die Hanfdrogen in ähnlichem<br />
Ausmaß mit der Kriminalität zusammenhängen wie der Alkohol,<br />
wobei ich nicht nur an die Verhältnisse in Europa denke, denn auch<br />
unter den Eingeborenen hier bei uns führt der Alkohol weit eher zu<br />
Verbrechen als die Hanfdroge.“<br />
Auch im Panama Canal Zone Report von 1925 wurde festgehalten,<br />
dass die Gefährdungen durch Cannabisgenuss offensichtlich<br />
stark übertrieben wurden und dass keine Beweise für<br />
nennenswerte schädliche Einflüsse auf Konsumenten vorliegen<br />
würden. Im Britischen Cannabis-Report (Bericht des Beratungsausschusses<br />
zur Frage der Drogenabhängigkeit) vom 1. November<br />
1968 wurde festgestellt „Das uns vorliegende Material beweist:<br />
Immer mehr Menschen, hauptsächlich der jungen Generation,<br />
aus allen Schichten der Gesellschaft experimentieren mit Cannabis,<br />
und sehr viele nehmen es regelmäßig zur geselligen Unterhaltung. Es<br />
gibt keinen Beweis, dass dieses Tun Gewaltverbrechen oder aggressives,<br />
antisoziales Verhalten hervorruft oder aber bei sonst normalen<br />
Menschen Abhängigkeitszustände oder Psychosen schafft, die der<br />
ärztlichen Behandlung bedürfen.“ Und weiter wurde festgehalten<br />
„Wir halten aber auch für sicher, dass – in bezug auf die körperliche<br />
Schädlichkeit – Cannabis sehr viel weniger gefährlich ist als Opiate,<br />
Amphetamine und Barbiturate oder auch Alkohol.“ Und im British<br />
Wootten Report (1969) heißt es „Wir sind der Ansicht, dass die<br />
in der Vergangenheit viel beschworenen von Cannabis ausgehenden<br />
Gefahren [...] überbewertet wurden. [...] Es gibt keine Belege dafür,<br />
dass ernstliche Gesundheitsgefährungen westlicher Gesellschaften<br />
unmittelbar auf das Rauchen von Cannabis zurückzuführen sind.“<br />
Das Fazit ist, dass seit langem bekannt ist, dass der Konsum<br />
von Alkohol mit höheren Risiken für das Individuum wie auch<br />
für die Gesellschaft verbunden ist als der Gebrauch von Cannabis.<br />
Mit den Grundprinzipien einer liberalen Gesellschaftsordnung<br />
ist deshalb ein Verbot des Umgangs mit Cannabis nicht<br />
vereinbar.<br />
Mechthild Dyckmans Verrat der<br />
liberalen Grundsätze<br />
Die Drogenbeauftragte Mechthild Dyckmans verwahrt sich<br />
gegen ein Verbot von Werbung für alkoholische Getränke und<br />
appelliert dabei an die Mündigkeit der Menschen, doch bei<br />
Cannabis behauptet sie, dass es erwiesen sei, dass der Konsum<br />
nach den vorliegenden wissenschaftlichen Erkenntnissen nicht<br />
unbedenklich sei und man deshalb in der jetzigen Regierung<br />
keine Freigabe von bisher illegalen Drogen plane.<br />
Sicher ist der Konsum von Cannabis nicht für alle Menschen<br />
unbedenklich, doch wie die oben aufgeführten Studien zeigen,<br />
ist der Konsum von Alkohol für viele Menschen wie auch für<br />
die Gesellschaft weit bedenklicher. Mit ihren Stellungnahmen<br />
offenbart die Drogenbeauftragte, dass sie in erster Linie Klientelpolitik<br />
für die Alkoholindustrie und die fundamentalistischen<br />
Prohibitionisten betreibt und dabei die Grundsätze einer<br />
liberalen Politik verrät, denn nach der liberalen Weltanschauung<br />
muss jeder in seiner Art genießen können, jedoch so, dass<br />
keiner auf Unkosten eines andern genießen oder ihn in seinem<br />
eigentümlichen Genuss stören darf. Und auch das Gesetz darf<br />
nur solche Handlungen verbieten, die der Gesellschaft schaden.<br />
Wer säuft, schadet sich und der Gesellschaft mehr als wer kifft!<br />
Wer Klientelpolitik für die Alkohollobby betreibt und gleichzeitig<br />
Kiffer verfolgen lässt, schadet somit der Gesellschaft!<br />
Quellen: Wikipedia: Liberalismus<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Liberalismus<br />
Cousto: Manipulation versus Information<br />
http://25.nachtschatten.ch/wiki
#113 3<br />
news<br />
Marihuana in Deutschland<br />
massiv gestreckt<br />
Der Streckmittelmelder vom Hanfverband wird so stark<br />
genutzt wie nie zuvor<br />
Zitate aus DHV Streckmittel-Meldungen:<br />
• „Dieses Gras gibt es in letzter Zeit fast nur noch im<br />
Ruhrgebiet.“<br />
• „Ähnlicher Stoff ist wohl derzeit sehr häufig im<br />
kompletten Großraum Stuttgart zu finden, ich finde mehr<br />
davon als sauberes Gras!“<br />
• „Ich habe 12 Jahre lang in diesem Coffeeshop gekauft<br />
und werde es nie wieder tun. Der Chef selbst hat mir das<br />
Zeug verkauft, ich habe das Vertrauen verloren und fahre<br />
nun nach Roermond.“<br />
• „Ganz Hamburg ist damit befallen. Ich war in den<br />
Stadtteilen Horn & Jenfeld kaufen, alles verunreinigt.“<br />
• „Inzwischen bekommt man in Düsseldorf leider fast nix<br />
anderes mehr.“<br />
• „Es war von 7 gekauften Weed Sorten aus<br />
unterschiedlichen Coffeeshops nur eine ungestreckte<br />
Sorte (Sensi Smile: Northern lite) vorhanden.“<br />
Der Deutsche Hanf Verband (DHV) schlägt Alarm: In einigen<br />
Regionen gibt es kaum noch sauberes Marihuana.<br />
Millionen Deutsche rauchen Kunststoff, Zucker und Schlimmeres.<br />
Schon seit 2006 sind Streckmittel in Marihuana auf dem Vormarsch.<br />
Was bei pulverförmigen illegalen Drogen Gang und<br />
Gäbe ist, war ein Schock für Cannabiskonsumenten: Plötzlich<br />
rieselten Sand, Talkum, Steinmehl oder feine Glassplitter aus<br />
ihrem Rauchkraut.<br />
Der DHV forderte Anfang 2007 die damalige Drogenbeauftragte<br />
Bätzing auf, Verbreitung und gesundheitliche Auswirkungen<br />
der Streckmittel zu analysieren, eine Teststelle einzurichten<br />
und den Eigenanbau von Hanf zur Selbstversorgung zu<br />
legalisieren, wie es Tschechien mittlerweile getan hat. Zurzeit<br />
können sich viele Cannabiskonsumenten nur durch eigene<br />
Hanfpflanzen vor den Gefahren der Streckmittel schützen, sofern<br />
sie nicht ganz auf den Konsum verzichten wollen.<br />
Im Juni 2007 machte die Bundesregierung in einer Antwort<br />
auf eine Kleine Anfrage der Grünen deutlich, dass Cannabis<br />
sowieso gefährlich sei. Warnungen vor Verunreinigungen, wie<br />
sie z.B. das englische Gesundheitsministerium herausgegeben<br />
hat, seien deshalb als schädliche Konsumentenberatung zu<br />
betrachten und würden den normalen Cannabiskonsum verharmlosen.<br />
Ende 2007 kam es dann im Raum Leipzig zur größten Massenbleivergiftung<br />
nach dem zweiten Weltkrieg, weil skrupellose<br />
Dealer größere Mengen Marihuana mit Blei gestreckt hatten,<br />
um ihren Gewinn zu erhöhen.<br />
Abgesehen von einem Hinweis seit September 2007 auf der<br />
Homepage der Bundesdrogenbeauftragten hat die Politik bis<br />
heute kaum auf dieses Problem reagiert.<br />
Deshalb sammelt der DHV seit dem 25.05.2009 Streckmittel-<br />
Meldungen betroffener Cannabis-Konsumenten unter www.<br />
hanfverband.de/streckmittel. Bisher sind über 300 Hinweise<br />
aus dem ganzen Bundesgebiet, sowie teilweise auch aus Österreich<br />
und sogar Holland eingegangen. Wichtigste Erkenntnis:<br />
Die Verbreitung der gefährlichen Zusätze scheint noch einmal<br />
dramatisch zugenommen zu haben und selbst ein Holland-Trip<br />
scheint kein Garant mehr für saubere Ware zu sein.<br />
Berichtet wird von diversen metallischen Zusätzen, Sand, Zucker,<br />
Salz oder einfach Erbsenmehl. Hin und wieder werden<br />
auch sehr gefährliche Streckmittel wie Quecksilber und Blei in<br />
den Proben vermutet.<br />
Das am weitesten verbreitete Streckmittel scheint derzeit<br />
„Brix“ zu sein, ein Produkt, das ausschließlich zum Strecken<br />
Foto - Deutscher Hanf Verband<br />
Zitate aus DHV-Streckmittel-Meldungen:<br />
• „Lungendrücken über mehrere Tage,<br />
Sodbrennen - bis hin zu Reflux, gereizte<br />
Bronchien und geschwollene Lymphdrüsen.“<br />
(Gras mit unbekannter Verunreinigung)<br />
• „Ich hatte nur einen Kopf davon geraucht.<br />
Nach ca. 1 Minute wurde mir so schlecht.<br />
Mein Blutdruck war 200/110, mein Puls<br />
beschleunigte in wenigen Sekunden auf<br />
150. Sehr starke Schmerzen im Herz- und<br />
Brustbereich.“ (Haschisch mit unbekannter<br />
Verunreinigung)<br />
• „Nach dem Inhalieren bekommt man direkt<br />
eine Art Bronchitis und einen „Spuckreiz“,<br />
braun-grauer Schleim entstand.“ (Gras mit<br />
Brix und Vogelsand verunreinigt)<br />
• „Chronische Bronchitis ist die Folge<br />
und Probleme mit den Atemwegen<br />
(Dauerverschleimt).“ (Brix Gras)<br />
• „Atypische Lungenentzündung, Dauer<br />
insgesamt 9 Wochen, davon 3 Wochen<br />
Krankenhausaufenthalt.“ (Brix Gras)<br />
von Marihuana verkauft wird. Brix besteht hauptsächlich aus<br />
Zucker und Flüssigplastik, welches an den Blüten so antrocknet,<br />
dass der Betrug oft nicht sofort erkannt wird.<br />
Viele Meldungen drehen sich auch um „unbekannte Verunreinigungen“.<br />
Die Leute merken, dass mit dem „Gras“ etwas nicht<br />
stimmt, haben aber keine Möglichkeit, es testen zu lassen.<br />
Wurde das gestreckte Kraut geraucht, kam es in den meisten<br />
Fällen zu teils heftigen Nebenwirkungen: Kopf-, Hals- und<br />
Bauchschmerzen gehören ebenso dazu wie Übelkeit, Erbrechen,<br />
Lähmungen, Vergiftungen, Zittern und Angstzustände.<br />
Die Auswirkungen des Cannabiskonsums an sich sind gut<br />
erforscht. Wissenschaftler gehen davon aus, dass nur etwa 10<br />
Prozent der Cannabiskonsumenten ein problematisches Konsummuster<br />
oder sonstige Schwierigkeiten haben. Was aber<br />
passiert, wenn Millionen Cannabiskonsumenten in Deutschland<br />
über Jahre hinweg Zucker, Plastik und „unbekannte Verunreinigungen“<br />
rauchen, weiß niemand.<br />
Deshalb meint Georg Wurth, Sprecher des Deutschen Hanf<br />
Verbandes:<br />
„Das Verbot senkt den Cannabiskonsum in Deutschland nicht unter<br />
holländisches Niveau und hilft keinem, der zu viel kifft. Aber es<br />
führt zu einem Schwarzmarkt mit verseuchtem Marihuana, das uns<br />
in 10 Jahren vermutlich tausende zusätzliche Lungenkranke bescheren<br />
wird.“<br />
Georg Wurth, Denis Magnani
4<br />
clubmed<br />
#113<br />
Dr. med. Franjo Grotenhermen<br />
Mitarbeiter des nova Institutes in Hürth bei Köln und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM).<br />
Cannabis bei HIV und Aids<br />
Cannabis wird seit langem von HIV-<br />
Infizierten zur Steigerung des Appetits<br />
und zur Reduzierung von Schmerzen<br />
verwendet. In einer 2004 veröffentlichten<br />
Studie aus Kanada berichteten 43 Prozent aller Personen<br />
mit HIV, Cannabis zu konsumieren, und 67 Prozent dieser Patienten<br />
gaben an, die Droge aus medizinischen Gründen zu verwenden.<br />
Zu den Gründen für die medizinische Verwendung<br />
zählten Appetitsteigerung (70 Prozent), Förderung von Schlaf<br />
und Entspannung (37 Prozent), Hemmung von Übelkeit und<br />
Erbrechen (33 Prozent), Linderung von Schmerzen (20 Prozent)<br />
sowie Bekämpfung von Angst und Depressionen (20 Prozent).<br />
Eine in den USA durchgeführte Umfrage aus dem gleichen Jahr<br />
ergab etwas andere Antworten. Nur 23 Prozent der befragten<br />
HIV-Positiven gaben einen Cannabiskonsum an, was zu einem<br />
großen Teil auf einer günstigeren rechtlichen Lage hinsichtlich<br />
des Cannabiskonsums in Kanada im Vergleich zu vielen Staaten<br />
der USA beruhen dürfte. In dieser Studie war der häufigste<br />
Grund für einen Cannabiskonsum die Linderung von Depressionen<br />
und Angst (57 Prozent), gefolgt von Appetitsteigerung<br />
(53 Prozent) und Schmerzlinderung (28 Prozent).<br />
Eine britische Studie aus dem Jahr 2005 mit 143 HIV-Infizierten<br />
untersuchte, wie stark sich bestimmte Symptome unter<br />
dem Einfluss von Cannabis veränderten. Die Teilnehmer<br />
wurden gebeten, in einem Fragebogen quantitative Angaben<br />
mit den Auswahlmöglichkeiten „viel besser“, „ein wenig besser“,<br />
„keine Veränderung“, „ein wenig schlechter“ und „viel<br />
schlechter“ zu machen. Die Ergebnisse zeigten, dass die Hälfte<br />
der Patienten oder mehr eine signifikante Verbesserung einer<br />
Vielzahl von Symptomen erlebte, darunter Übelkeit, Angst,<br />
Nervenschmerzen, Depressionen, Kribbeln, Taubheitsgefühl,<br />
Gewichtsverlust, Kopfschmerzen, Zittern, Verstopfung und<br />
Schwächegefühl. Andere Studien legen eine ähnliche Wirkung<br />
von Cannabis auf HIV-assoziierte Symptome nahe.<br />
In zwei jüngeren Plazebo-kontrollierten Studien zeigten<br />
Wissenschaftler des staatlichen Psychiatrieinstituts von New<br />
York, dass gerauchter Cannabis und orales THC den Appetit<br />
bei erfahrenen Cannabiskonsumenten steigerte. In die<br />
erste Studie aus dem Jahr 2005 wurden neun HIV-positive<br />
Personen aufgenommen. Sie erhielten zu acht Zeitpunkten<br />
Kapseln mit verschiedenen THC-Dosen zusammen mit einer<br />
Plazebo-Cannabiszigarette oder Plazebo-Kapseln zusammen<br />
mit THC-haltigen Cannabiszigaretten. Sowohl orales THC als<br />
auch gerauchter Cannabis führten zu einer substanziellen und<br />
vergleichbaren Zunahme der Nahrungsaufnahme. Bemerkenswerterweise<br />
wurde eine vermehrte Kalorienaufnahme nur in<br />
der Gruppe mit einem stark reduzierten Gewicht, jedoch nicht<br />
in einer Kontrollgruppe von HIV-Patienten ohne Zeichen einer<br />
Abmagerung festgestellt. In der zweiten Studie dieser Arbeitsgruppe<br />
aus dem Jahr 2007 erhielten die HIV-positiven Teilnehmer<br />
Dronabinol und Cannabis über mehrere Tage. Beide<br />
Substanzen vergrößerten dosisabhängig die tägliche Kalorienaufnahme<br />
und das Körpergewicht.<br />
Ein weiterer Grund für die Verwendung von Cannabis durch<br />
HIV-Positive sind die Nebenwirkungen, die mit der Verwendung<br />
von Medikamenten gegen den HI-Virus, die so genannte<br />
HAART-Therapie (hoch aktive anti-retrovirale Therapie), verbunden<br />
sind. Die HAART-Therapie ist nicht selten mit Übelkeit<br />
und Erbrechen assoziiert, die insbesondere durch Proteasehemmer<br />
ausgelöst werden können. In einer Studie der<br />
Universität Stanford in Kalifornien wurde nachgewiesen, dass<br />
252 HIV-positive Patienten, die sich einer HAART unterzogen,<br />
die bei ihnen Übelkeit verursachte, mit einer deutlich größeren<br />
Wahrscheinlichkeit die Therapie fortsetzten, wenn sie Cannabis<br />
rauchten.<br />
Bestimmte HIV-Medikamente sind mit einem erhöhten Risiko<br />
für die Entwicklung einer peripheren Neuropathie assoziiert,<br />
die manchmal irreversibel ist, also nach dem Absetzen der<br />
Medikamente bestehen bleibt. Als Neuropathie wird eine Nervenschädigung<br />
bezeichnet. Sie geht mit unangenehmen Empfindungen,<br />
wie beispielsweise Kribbeln und Brennen, sowie einer<br />
vermehrten Schmerzempfindlichkeit einher. Verschiedene<br />
Studien haben eine nützliche Wirkung von Cannabinoiden auf<br />
neuropathische Schmerzen bei HIV-positiven Patienten nachgewiesen.<br />
So untersuchten Wissenschaftler der Universität von<br />
Kalifornien in San Francisco in einer 2007 veröffentlichten Studie<br />
die Wirkung von gerauchtem Cannabis. Die 50 Teilnehmer<br />
erhielten fünf Tage lang entweder dreimal täglich eine Cannabiszigarette<br />
oder identische Plazebozigaretten (ohne THC). Gerauchter<br />
Cannabis reduzierte im Vergleich mit dem Plazebo signifikant<br />
die Schmerzen und der Anteil der Patienten, die eine<br />
klinisch relevante Schmerzlinderung (eine Linderung um mehr<br />
als 30 Prozent) erlebten, war in der Cannabisgruppe erheblich<br />
größer als in der Plazebogruppe.<br />
Insgesamt gibt es heute fundierte Hinweise auf einen vielfältigen<br />
Nutzen von Cannabis für HIV-Positive.<br />
Doktor-Hanfs Patienten Ecke 8<br />
Cannabistherapie bleibt kostenintensiv<br />
Wir hoffen, ihr hattet einen guten Start ins neue Jahr und<br />
wir alle können mit Zuversicht nun dort unsere Arbeit<br />
weiterführen, wo sie im letzten Jahr endete.<br />
Mittlerweile ist es ungefähr 30 Patienten gelungen, eine Erlaubnis<br />
zur ärztlich begleiteten Selbsttherapie mit Cannabis zu medizinischen<br />
Zwecken zu erlangen.<br />
Das ist erfreulich, aber dennoch immer noch zu wenig. Die<br />
Dunkelziffer der tatsächlichen Patienten, die sich mit Cannabis<br />
selbst und nicht begleitend und somit in einer hier in<br />
Deutschland noch strafbaren Form therapieren, ist immer noch<br />
zu hoch. Bei einer so geringen Anzahl der derzeitig geführten<br />
Erlaubnisinhaber begründet das Bundesinstitut für Arznei und<br />
Medizinprodukte die weitere Versorgung mit Cannabis aus<br />
den Niederlanden und die weitere Versorgung durch diese<br />
Möglichkeit so, dass sie sagen, der Bedarf unserer Erlaubnisinhaber<br />
sei derzeit noch so gering, dass die medizinische Versorgung<br />
durch Cannabis der Firma Bedrocan gesichert sei. Das<br />
große Problem, das dadurch entsteht, sind die hohen Kosten,<br />
die es unseren hier in Deutschland ansässigen Patienten kaum<br />
erlaubt, die tatsächliche Menge der verordneten Dosis hier aus<br />
der Apotheke zu beziehen.<br />
Mehrfach sind aus diesem Grunde heraus Anträge so wie<br />
auch Anfragen an das BfArM gestellt worden, die eine Lösung<br />
des Problems finden sollen. Wir und auch viele andere Aktivisten<br />
arbeiten mit Hochdruck daran, eine umsetzbare Lösung<br />
zu finden, die uns die Hoffnung lässt daran zu glauben, dass<br />
es entweder in den nächsten Monaten eine Kostenübernahme<br />
durch die Krankenkassen gibt, oder zu mindestens ein finanzierbares<br />
Konzept, das eine adäquate gesicherte und bezahlbare<br />
Therapie für unsere Patienten hier in Deutschland zum<br />
Ziel hat. Der erste Schritt zu dieser Umsetzung ist nach wie<br />
vor die Anzahl der Masse an Erlaubnisinhabern nach § 3 BtMG<br />
Abs.2. Erst durch die Nachfrage und Masse an Patienten, die<br />
ebenso drohen an der finanzierbaren Umsetzung der Therapie<br />
zu scheitern, ist es möglich, eine Änderung zugunsten dieser<br />
zu erlangen.<br />
Wie ihr seht, entsteht bereits seit Monaten in den Vereinigten<br />
Staaten ein großer Umbruch, dort ist der vereinfachte Zugang<br />
für Patienten bereits in vollem Gange und auch die israelische<br />
Regierung ermöglicht es ihren Patienten weitgehend kostenfrei<br />
von Cannabis zu profitieren.<br />
Auch hier in Deutschland wird nunmehr von der derzeitigen<br />
Bundesregierung, insbesondere vom Bundesgesundheitsministerium,<br />
das Thema berücksichtigt.<br />
So heißt es im Dezember 2009, „die rein medizinische Anwendung<br />
von Cannabis wird im Interesse der Kranken geprüft“.<br />
In diesem Sinne,<br />
Wege entstehen, indem man sie geht.<br />
euer Doktor Hanf,<br />
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Wir wissen‘s einfach besser...<br />
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#113 5<br />
guerilla growing<br />
Schr(n)itt in die Blüte<br />
des (Cannabis)Lebens<br />
Fotos: Piet, Text: Waldmeista<br />
Beschneidung (und mehr) von Cannabis<br />
23. Blütetag<br />
Beim letzten Mal hat uns unser Untergrundbotaniker Piet<br />
in Holland einiges über die Keimung von Cannabis verraten.<br />
Dieses Mal setzen wir die Serie fort und behalten seinen<br />
kleinen Homegrow weiterhin im Auge und widmen uns diesmal<br />
unter anderem Themen wie der Beschneidung der grünen<br />
Göttinnen.<br />
Piets bunter Mix aus drei verschiedenen Sorten, nämlich<br />
Master Kush, Cristal Paradise und einem Hybriden aus Sensi<br />
Skunk x Original Highway Delight, hat die kurze vegetative<br />
Phase von nur knapp drei Wochen hervorragend überstanden.<br />
Die relative Luftfeuchtigkeit wurde bei 60 - 70 Prozent gehalten<br />
und umgetopft hat er sie in sechs Liter Töpfe mit jeweils<br />
zwei Sprösslingen pro Topf in Compo Sana Erde und Perlite als<br />
Substrat. Bio Magic wurde als Wurzelstimulator beim Umtopfen<br />
hinzugegeben. Als rein organischen Dünger verwendete<br />
er ab etwa der ersten Woche nach der Keimung Jungle Boost.<br />
Während der vegetativen Phase gab er, ganz nach Schema,<br />
Jungle Grow kombiniert mit dem Growbooster ins Wasser. Erwähnenswert<br />
sei hier, dass er Regenwasser oder Schnee gesammelt<br />
hat und konnte mit dieser viel besseren Alternative zum<br />
verkalkten und oft nicht PH-gerechten Leitungswasser seinen<br />
Lieblingspflanzen noch mehr Nährstoffe zukommen lassen<br />
kann und Salzablagerungen vermeiden. Eine höhere Ausbeute<br />
in der Ernte sollte der Dank der Pflanze an den Untergrundbotaniker<br />
sein. Wir werden sehen.<br />
So hat Piet seine Babies in die Blütephase (12 Stunden Licht<br />
an / 12 Stunden Licht aus) umgestellt und damit auch den benötigten<br />
Dünger für die veränderten Ansprüche der Pflänzchen<br />
während der Blütezeit. Neben Jungle Grow, das er fast<br />
den kompletten Grow über zugibt, kommt noch Jungle Bloom<br />
und Bloombooster zum Regenwassermix hinzu.“ Ein absolutes<br />
Sieben-Gänge-Menü für Cannabispflanzen“, scherzt der Holländer<br />
und hofft auf gute Erträge seines Biomixes. Man ist gespannt.<br />
Die Luftfeuchtigkeit wird, laut Piet, immer recht stabil<br />
bei 45 Prozent gehalten, mal ein bisschen mehr und mal ein<br />
bisschen weniger. Durch den kontinuierlichen Einsatz eines<br />
haushaltsüblichen Ventilators ist Piet äußerst zufrieden mit der<br />
Dicke und Stabilität der Hauptstämme, die somit ein solides<br />
Training absolviert haben.<br />
Noch bevor seine 18 Exemplare ihr Geschlecht preisgeben, beginnt<br />
der Hobbygärtner und Cannabisconnaisseur mit der Beschneidung<br />
der unteren Triebe. Durch nach unten knickendes<br />
Abknippsen mit den Fingern entfernt er die ältesten (also untersten)<br />
Triebe ohne großen Schaden an der Pflanze zu verursachen.<br />
Durch diesen Stress und Fehlen der Masse wird mehr<br />
Energie in den Hauptstamm und die oberen Triebe freigesetzt,<br />
als Schutzmaßnahme wird der Stamm stabiler und die oberen<br />
Triebe erhalten einen enormen Wachstums-, beziehungsweise<br />
Entwicklungsschub. Hat er versehentlich mal zu viel der Aussenhaut<br />
des Hauptstammes beim Abknipsen zerstört, wird<br />
durch den höheren Stressfaktor die Stelle an diesem Teil des<br />
Stammes noch stabiler als der Rest. Auch die Luftzirkulation<br />
unter dem Blattwerk der Pflanzen nimmt zu und verbessert<br />
den Luftaustausch warmer und kälterer Luft.<br />
Beim Beschneiden der unteren Seitentriebe versucht er neben<br />
dem Haupttrieb noch circa vier Seitentriebe zu behalten, um<br />
keine sogenannten „Popcornbuds“ entstehen zu lassen, also<br />
das Blütenendprodukt als kleine, flockige Klümpchen, die an<br />
unteren Trieben, weit weg vom Licht, nur spärlich wachsen<br />
konnten. Diese Prozedur des Beschneidens führt Piet nicht nur<br />
einmal durch, sondern<br />
während der gesamten<br />
ersten beiden Blütewochen,<br />
da das Wachstum<br />
am Anfang der Blüte bei<br />
so kurzer Vegizeit rapide<br />
ist. Auch gelbliche Blätter<br />
werden von Piet entfernt,<br />
um den Pflanzen<br />
nicht unnötig Energie zu<br />
entziehen. Die sollte lieber<br />
in den Mainbud und<br />
verbleibende Triebe und<br />
Blätter fließen, erzählt mir<br />
mein niederländischer<br />
Freund.<br />
Da Piet mit zwei verschiedenen<br />
Sorten und<br />
einem noch nicht stabilen<br />
Hybriden growt,<br />
treten unterschiedliche<br />
Phänotypen auf und das<br />
Wuchsbild ist aufgrund<br />
der Genetik unterschiedlich.<br />
Eine perfekte Lichtausbeute<br />
wie mit Stecklingen<br />
sei unter diesen<br />
Bedingungen natürlich<br />
nicht möglich. Trotzdem<br />
achtet er stets darauf, die<br />
grösseren Pflanzen nach<br />
aussen und die kleinsten<br />
in die Mitte direkt unter<br />
seine 400 Watt High Pressure<br />
Sodium (HPS) Lam-<br />
23. Blütetag, beschnittener Stamm<br />
pe zu stellen. Der Abstand der jeweiligen Mainbuds beträgt 30<br />
– 35 Zentimeter. Laut Piet ist Qualität und vor allem Abwechslung<br />
immens wichtig für ihn, denn man nehme ja auch nicht<br />
irgendein immer gleiches Medikament (am besten ein Billigduplikat)<br />
gegen alle Krankheiten. So erreiche man ein vor allem<br />
quantitativ besseres Ergebnis der Blüten durch diese Art der<br />
Beschneidung, weil ein Großteil der Energie und Nährstoffe<br />
nun in die wenigeren und näher am Licht stehenden Buds<br />
fließt. Nur so erhalte man laut Piet „richtig fette Mainbuds“.<br />
Und die könnten auch schon mal faustdick werden.<br />
Es gibt zwar auch noch andere Beschneidungstechniken, wie<br />
das Beschneiden des Hauptstammes, um kleinwüchsige und<br />
buschige Pflanzen zu erhalten, welche sich als praktisch beim<br />
Outdoorgrowen herausgestellt haben, wie auch die mittlerweile<br />
legendäre F.I.M. (Fuck I missed) Technik. Doch in diesem<br />
kleinen, räumlich begrenzten Indoorgrow auf einem Quadratmeter<br />
Fläche greift er gerne auf diese klassische Methode zurück.<br />
Die Pflanzen haben die vierte Blütewoche erreicht und die<br />
Nährstoffaufnahme und die Gießintervalle nehmen nun zu.<br />
Natürlich wurden die Männchen längst von Piet entsorgt und<br />
übrig geblieben sind, man siehe da, ganze zwölf wunderhübsche<br />
Mädels. Mit einer Weiblichkeitsrate von 66 Prozent ist Piet<br />
mehr als erfreut. Es müssen ja nicht immer feminisierte Samen<br />
sein.<br />
Wir bedanken uns wieder einmal bei Piet für die Einblicke<br />
in seinen Mikrokosmos der Untergrundbotanik dieser faszinierenden<br />
Schöpfung der Natur, welche während der immer<br />
noch anhaltenden Prohibition in den meisten Ländern heutzutage<br />
fast nur noch als politisches Instrument dient. Doch dieses<br />
Wissen und Nutzen ging laut Piet einmal größtenteils verloren,<br />
weil es einfach illegalisiert wurde. Da fragt man sich, was für<br />
eine politische und soziale Herabwertung von Natur dies doch<br />
eigentlich sei. Passt so etwas eigentlich gerade heutzutage noch<br />
in eine zivilisierte Gesellschaft in Zeiten des Klimawandels?<br />
Die Antworten oder gar Veränderungen der Verantwortlichen<br />
sind leider bis heute ausbleibend.<br />
Natürlich fordert dieser Bericht auf keinen Fall zu<br />
Straftaten oder sonstigen illegalen Handlungen auf.<br />
Solltest du also in einem repressiven Land wohnhaft<br />
sein, wo der Anbau der Kulturpflanze Cannabis<br />
als Medizin oder Genußmittel immer<br />
noch nicht wieder gestattet ist, wird von<br />
dieser Vorgehensweise strengstens abgeraten.<br />
Zweiter Blütetag
6<br />
guerilla growing<br />
Ab in die Ecke ...<br />
... da blüht euch was<br />
#113<br />
Fotos: Henk / Text: Kimo<br />
Henk hat mal wieder etwas für unsere<br />
Leser ausprobiert.<br />
Dieses mal hatte unser Redakteur<br />
Kimo sogar die Zeit, während des<br />
Cannabis Cups einen kurzen Abstecher<br />
zu machen, um ihn über sein letztes<br />
Projekt zu interviewen.<br />
Ha Jo: Hi Henk.<br />
Henk: Hi.<br />
Ha Jo: Du hast mal<br />
wieder was für unsere<br />
Leser/innen getestet,<br />
erzähl am besten mal<br />
selbst, worum es sich<br />
hierbei handelt.<br />
Henk: Na wie immer<br />
mehrere Kleinigkeiten,<br />
aber hauptsächlich wollte<br />
ich mal ausprobieren,<br />
wie die Green Bud Box<br />
Milar so abgeht. Besonders<br />
das Maß hatte es<br />
mir angetan, zum einen<br />
passt es genau neben meine PC Ecke im Zimmer, zum anderen<br />
ist die Fläche von 50x90 cm bei 1,60 Meter Höhe wirklich optimal<br />
für ein 250 Watt Leuchtmittel geeignet.<br />
Ha Jo: Was für eine Ausstattung hast du in die Box<br />
eingebaut?<br />
Henk: Ein 250 Watt Vorschaltgerät, für das ich ein Wuchsund<br />
ein Blüteleuchtmittel hatte. Dazu einen Filter mit 240m³<br />
Leistung/Stunde und einen passenden Rohreinschublüfter.<br />
Beim Cooltube braucht man ja sowieso ein wenig mehr Abluftschlauch,<br />
also habe ich noch zwei Meter schallisolierten Sonodec<br />
Schlauch benutzt. Da der Lüfter ohnehin leise ist, war die<br />
Box so leiser als mein Kühlschrank, der eineinhalb Meter weiter<br />
steht. Als Medium habe ich Kokossubstrat genommen, gemischt<br />
mit ein wenig Perlite. Die Pflanzen habe ich von einem<br />
Freund bekommen, der sie eigentlich wegwerfen wollte, weil<br />
er sie wirklich gequält hatte. Nachdem ich sie mir angeschaut<br />
hatte und wusste, dass keine Schädlinge dran sind, habe ich<br />
sie übernommen. Zum einen hatte der Kollege die Ladies viel<br />
zu spät umgetopft, deshalb waren kaum noch Kapillarhärchen<br />
an den Wurzeln. Zum anderen war ihm während der Vorblüte<br />
zweimal die Zeitschaltuhr kaputt gegangen, ohne es zu bemerken.<br />
Da haben die kleinen Blütchen schon wieder ausgetrieben.<br />
Das sah echt komisch aus. Vier der fünf Pflanzen habe ich dann<br />
in sieben Liter Töpfen untergebracht. Eine schon verzweigte<br />
und lange vorgewachsene habe ich in einen 25 Liter Topf umgepflanzt,<br />
die hat das halbe Zelt eingenommen, Dafür aber auch<br />
mehr als die Hälfte des Ertrages ausgemacht (grinst).<br />
Ha Jo: Welchen Dünger hast du benutzt?<br />
Henk: Advanced Nutrients, das Grow-Micro-Bloom Programm,<br />
genau nach dem Düngeplan.<br />
Ich habe nicht täglich gegossen. Bei Kokos habe ich die Erfahrung<br />
gemacht, dass es vollkommen ausreicht, alle zwei bis<br />
drei Tage zu gießen. Früher habe ich auch jeden Tag Wasser<br />
marsch gesagt, aber seit ich seltener gieße, versalzen mir die<br />
Töpfe nicht so schnell und der Ertrag ist mindestens genauso<br />
gut. Anfangs mit einem Ec-Wert von 1,4 mS. Das ist zwar hoch,<br />
aber ich benutze, wie ihr von früher ja schon wisst, immer eine<br />
Osmose-Anlage, weil unser Leitungswasser hier in Amsterdam<br />
total versalzen ist. Da kommen 1,1 mS aus der Leitung. In<br />
meiner Heimatstadt Rotterdam ist das noch schlimmer, wegen<br />
der ganzen Gewächshäuser am Hoek van Holland kommen da<br />
sage und schreibe 1,3 mS aus dem Hahn. Wenn du da keine<br />
Osmoseanlage benutzt, wird‘s schwierig, das Leitungswasser<br />
da ist schon zu versalzen für frische Stecklinge.<br />
Unser Leitungswasser mische ich mit Osmosewasser dann<br />
auf 0,2 mS runter. Dadurch vertragen die Pflanzen als netten<br />
Nebeneffekt mehr Dünger als mit dem versalzenen Leitungswasser<br />
und wachsen schneller. Ich steigere den EC-wert dann<br />
bis auf 2,5 mS in der fünften Woche, bevor ich ihn wieder langsam<br />
auf 1,8 senke.<br />
Ha Jo:. Düngst du bis zum Schluss?<br />
Henk. Fast. Da mein Wasser ja fast keine mehr Salze enthält,<br />
gebe ich bis drei Tage vor Schluss noch ein wenig “Final Phase”<br />
hinzu. So, dass ich einen Ec-Wert von 0,5mS habe. Früher<br />
habe ich die letzte Woche klares Wasser gegeben, aber seit ich<br />
Osmosewasser nutze, habe ich bemerkt, dass das wirklich ganz<br />
schnell Mängel auftreten. Und so ist es immer noch weniger<br />
salzig als das meiste Leitungswasser. In der freien Natur ist der<br />
Boden vor der Ernte<br />
ja auch nicht komplett salzfrei.<br />
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass der Geschmack nur leidet,<br />
wenn man während der Blüte zu viel düngt, das mit dem<br />
klaren Wasser in der letzten Woche wird ein wenig überbewertet<br />
und ist beim Gebrauch von Osmosewasser nicht so lange<br />
notwendig.<br />
Ha Jo: Welche Sorte war es dieses Mal?<br />
Henk: Sensi Star. Ein Klassiker aus meiner Heimat (lacht),<br />
HighTimes- und HighLifeCup-Sieger 1999.<br />
Die fünf Mädels waren nach einer Woche intensiver Pflege<br />
meinerseits wieder genesen, ich musste nur noch die unteren<br />
Triebe, die kein Licht bekommen haben, entfernen. Bei einer<br />
250 Watt Lampe hacke ich in der ersten und zweiten Blütewoche<br />
ziemlich viele der unteren Triebe weg, weil die Tiefenwirkung<br />
eines so kleinen Leuchtmittels nicht besonders gut ist.<br />
Dadurch entwickeln sich die oberen Blütenstände besser und<br />
der Gesamtertrag ist höher. Außerdem muss ich bei der Ernte<br />
nicht unzählig viele Mini-Buds maniküren, sondern kann mich<br />
fast ausschließlich mit Tops beschäftigen.<br />
Ha Jo: Auf den Fotos kann man sehen, dass du den<br />
Reflektor ziemlich dicht über die Pflanzen gehangen<br />
hast.<br />
Henk: Ich habe ja auch einen Cooltube benutzt. Den mit dem<br />
Mini-Ventilator und dem Adjust-a-Wing darüber, ich glaube,<br />
ihr habt schon beschrieben, wie ich den gebastelt habe (haben<br />
wir, siehe Ausgabe 10/09). Ich bin der Meinung, dass man das<br />
Licht, dass ein Cooltube oder ein Coolshade ohne Frage klaut,<br />
kompensieren kann, indem man so dicht an die Pflanzen rangeht,<br />
wie es die Temperatur gerade noch zulässt. Deshalb habe<br />
ich mein Thermometer auch an der wärmsten Stelle, 25 Zentimeter<br />
unter der Lampe, platziert. So weiß ich immer genau,<br />
wie weit ich mit dem Reflektor runtergehen kann.<br />
Ha Jo: Wie fandest du die Mylar-Box als erfahrener<br />
Indoor-Liebhaber?<br />
Henk: Ich habe ja keine Licht-Messgeräte hier, aber die Reflektionsschicht<br />
erfüllt ihren Zweck ordentlich. Die Reißverschlüsse<br />
sind lichtdicht und stabil, außerdem gibt es noch Seitentaschen,<br />
in denen man Ec- und pH-Messgeräte oder andere<br />
Kleinigkeiten ablegen kann. Und das Maß ist halt perfekt, wie<br />
schon gesagt. Einen kleinen Kritikpunkt möchte ich aber loswerden:<br />
Bei diesem Zelt sind die Deckenstangen nicht so stabil,<br />
wie ich es erwartet hätte. Die hängen ein wenig durch, wenn<br />
Lampe und Filter daran befestigt sind. Das stört aber beim Growen<br />
nicht.<br />
HaJo: Kommen wir zum Wesentlichen: Wie war die<br />
Ernte?<br />
Henk: Anstrengend. Hab‘ alles per Hand geknippt, meine<br />
Kumpels hier lachen mich aus. Aber bei den Erntegeräten habe<br />
ich immer Angst um meine Buds. Aber so eine Einstellung<br />
kann man sich bei nur fünf Pflanzen auch leisten. Liegt wohl<br />
eher an meiner grow-konservativen Einstellung, denn die Erntemaschinen<br />
sind ja mittlerweile auch so ausgereift, dass sie die<br />
Buds nicht beschädigen. Insgesamt habe ich knapp 200 Gramm<br />
feinstes Sensi Star ergärtnert, ich war auf jeden Fall vollauf zufrieden.<br />
Bedenkt, dass die Pflanzen beim ehemaligen Besitzer<br />
eine echt üble Vorgeschichte hatten<br />
Ha Jo: Und die Qualität?<br />
Henk: Sie baden gerade ihre Hände drin …<br />
Ha Jo: Hää?<br />
Henk: Mann, du hast gerade die halbe Tüte davon geraucht.<br />
Ha Jo: No Comment ... ääh mmh, was??? (lange Pause,<br />
angestrengtes Nachdenken seitens des Redakteurs)<br />
Was wirst du unseren Lesern als kommendes Projekt<br />
vorstellen?<br />
Henk: Ich werde eine Icehasch Methode ohne Siebe ausprobieren.<br />
Den Bericht gibt es in vier bis sechs Wochen, ist schon<br />
in Arbeit. Dann sehen wir uns hoffentlich wieder. Wir können<br />
ja auch wieder ein Filmchen drüber drehen, aber diesmal bitte<br />
nicht bei youtube hochladen. Also dann, mach’s gut, bis zum<br />
nächsten Mal.<br />
Ha Jo: Dann bis dann, mach’s gut und pass auf dich<br />
auf. Tschö. (rennt zur falschen Tür). Wo ging‘s nochmal<br />
raus?
#113 7<br />
growing legal<br />
Bushplanet führt Grosses im Schilde<br />
DieDer weltweit erste Flagshipstore<br />
für Growprodukte öffnet die<br />
Pforten vor den Toren Wiens<br />
und das Hanf Journal ist dabei.<br />
Während Hanf als Nutzpflanze, Medizin und Genussmittel<br />
langsam aber sicher wieder ein Teil unserer Kultur<br />
wird, werden die Läden der Branche aufgrund desinformierter<br />
Politiker oder der lokalen Sensationspresse immer noch<br />
als „halbseiden“ wahrgenommen, in Seitengassen gedrängt<br />
und von so manchem profilsüchtigen Klein(stadt)geist sogar<br />
bekämpft, obwohl das Gefährdungspotential geringer als das<br />
eines Kioskes mit Bierverkauf ist.<br />
Das liegt an der rechtlichen Stellung einer Pflanze, an der sich<br />
seit 1962 wenig geändert hat. Die Realität aber hat die politische<br />
Situation überholt: Hanf ist schon längst im Mainstream<br />
angekommen.<br />
Die Zeiten, in denen sich Hanfläden ausschließlich in abgelegenen<br />
Hinterhöfen oder hässlichen Fabrikhallen einmieten<br />
konnten, sollten endgültig der Vergangenheit angehören. Die<br />
zarte Pflanze Hanfbranche, die es in den vergangenen Jahren,<br />
trotz des jugendlichen Alters, zu erstaunlicher Größe gebracht<br />
hat, muss sich immer noch gegen unbegründete Vorurteile,<br />
Stigmata oder gar schlimmer, die Staatsgewalt, wehren.<br />
Die neue Grow City in Wien setzt genau hier einen unübersehbaren<br />
Kontrapunkt: Das Flaggschiff der drei Wiener Bushplanet<br />
Läden bietet eine neue, bisher noch nicht da gewesene<br />
Dimension in der Hanfbranche: Einen 1000 m2 Grow-Center<br />
am Verkehrsknotenpunkt der österreichischen Bundeshauptstadt,<br />
in direkter Nachbarschaft zu Europas größtem Einkaufszentrum<br />
SCS, um das wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Potential der Hanfpflanze endlich in dem Ausmaß zu nutzen<br />
und bekannt zu machen, dem es in Zeiten des „War On Drugs“<br />
und der Diskussion um nachwachsende Rohstoffe bedarf. Kein<br />
„New Green Deal ohne Hanf“.<br />
Was macht die GROW CITY so einzigartig?<br />
Qualität, Transparenz, Information sowie qualifizierte Beratung<br />
sind Konzeptgrundlage für Grow City, Europas einzigem<br />
Flagship Store für Hanfprodukte.<br />
Die Auswahl umfasst alle führenden Hersteller, die gesamte<br />
Produktpalette ist auch in größeren Mengen ständig verfügbar,<br />
eine Einkaufs-Irrfahrt wird somit auch bei einem Großprojekt<br />
unnötig.<br />
Auch das Präsentationskonzept von Grow City hebt sich<br />
durch das einzigartige Kompetenz-Center mit Bar, Info-Ständen,<br />
einem Hanf Journal Kiosk und den Schauflächen der Premium<br />
Partner von allem ab, was bis dato in der Hanfbranche<br />
die Standards setzte. Selbstredend arbeiten im Grow City Team<br />
ausschließlich ausgewählte Fachkräfte, die der Kundschaft mit<br />
umfassender und kompetenter Fachberatung in deren Landessprachen<br />
zur Seite stehen.<br />
In der Grow-City bieten die führenden Hersteller ihre Produkte<br />
auf eigenen Präsentationsflächen an und avancieren so<br />
zum Premium Partner. Auf diese Art sind Kunden und Einzelhändler<br />
immer auf dem neuesten Stand und alle Neuheiten<br />
können in der Grow City messeartig präsentiert werden.<br />
Gleich neben den Präsentations- und Verkaufsflächen befindet<br />
sich auf 1000m² der angeschlossene Großhandelsbetrieb, in<br />
dem die Händler ihren Bedarf decken können und mit Information<br />
und P.O.S.-Material versorgt werden.<br />
Interview mit Stivi im Stammhaus, dem<br />
Bushplanet Head & Growshop in der Wiener<br />
Esterhazygasse<br />
Ha Jo: Hi Stivi.<br />
Stivi: Hi.<br />
Ha Jo: Einen wunderschönen Laden habt ihr hier. Einer<br />
der schönsten Growshops, in denen ich bisher war.<br />
Und ich war in ‚ner Menge. Wir befinden uns hier im<br />
Pflanzraum, oder?<br />
Stivi: Ja, hier züchten wir gelegentlich Bananen oder Ananas,<br />
von denen wir unsere Kunden auch kosten lassen.<br />
Ha Jo: Ich habe gehört, die Ananas werden aufgrund des<br />
starken Lichts besonders süß.<br />
Stivi: Genau, fein und supersüß.<br />
Ha Jo: Wir haben gehört, die ganze Sache wird jetzt bald<br />
ein bißchen größer?<br />
Stivi: Ja, wir haben ein neues Projekt, das im März 2010 startet.<br />
Grow City wird Europas größtes Grow-Center.<br />
Ha Jo:. Wir, das Hanf Journal, wirken da ja ein klein<br />
wenig mit (s.Artikel). Das ist ja schon ein wenig mehr als<br />
ein Growshop?<br />
Stivi: Genau. Man kann auch Flagshipcenter dazu sagen. Es<br />
ist so, dass wir die besten Firmen unserer Branche versammelt<br />
haben, die sich alle in einer gewissen Form an diesem Projekt<br />
beteiligen. Diese Firmen werden dann wie auf einer permanenten<br />
Messe mit ihrem Know How direkt präsent sein.<br />
Ha Jo: Also werden in der Grow City auch Neuheiten von<br />
den Firmen und ihren Mitarbeitern direkt präsentiert?<br />
Stivi: Genau, so besteht für den klassischen Heimgärtner die<br />
Möglichkeit, einen direkten Draht zum Hersteller zu bekommen.<br />
Ha Jo: Somit verlässt die Hanfkultur die Schmuddelecke,<br />
in die sie oft reingedrängt wurde, hoffentlich endgültig?<br />
Stivi: So sieht es aus. Die Grow City ist ein sauberer, übersichtlicher<br />
und aufgeräumter Store mit 1000 m² Verkaufs- und<br />
Ausstellungsfläche und einem nochmal so großen Lager. Von<br />
der Verfügbarkeit ist das Produktangebot dann mit dem eines<br />
Baumarkts vergleichbar.<br />
Ha Jo: Stichwort Beratung ...<br />
Stivi: ... wird bei uns ganz groß geschrieben. Die wird auch in<br />
den Landesprachen der Kunden stattfinden, also in Englisch,<br />
Slowakisch, Tschechisch, Polnisch und Italienisch. Selbstverständlich<br />
auch auf Deutsch. Das Grow City Team hat einen<br />
gewaltigen Erfahrungsschatz, den es gerne mit den Growern<br />
teilt.<br />
Ha Jo: Wo genau liegt denn die Grow City?<br />
Stivi: Absolut verkehrsgünstig, in unmittelbarer Nachbarschaft<br />
zu Europas größtem Shoppingcenter, der SCS. Einfach<br />
und schnell erreichbar, sie liegt gleich beim Autobahnkreuz<br />
von A2, A23, A21 und S1.<br />
Ha Jo: Also fast genau neben der Eventpyramide<br />
Vösendorf, in der die alljährliche Cultiva stattfindet?<br />
Stivi: Genau so ist es.<br />
Ha Jo: Ihr habt ja auch eine Menge Energie und<br />
Leidenschaft in die Planungs- und Bauphase gesteckt?<br />
Stivi: Ja. Wir haben<br />
hier eine alte<br />
Lagerhalle zu<br />
einem wirklich<br />
ansprechenden<br />
Verkaufsraum<br />
umgebaut, vom<br />
Boden über die<br />
Wände bis hin<br />
zur Decke wurde<br />
alles komplett<br />
neu gemacht.<br />
Der hochwertige<br />
Standard, den<br />
wir bieten, soll<br />
sich in jedem Aspekt<br />
widerspiegeln,<br />
dazu gehört<br />
selbstverständlich auch das Ambiente.<br />
Ha Jo: Neben der Grow City seid ihr in Wien noch<br />
zweimal vertreten?<br />
Stivi: Das Stammhaus, der Bushplanet Head & Growshop in<br />
der Esterhazygasse 32-34, ist auch über die Grenzen Österreichs<br />
hinaus bekannt, im Frühjahr kommt dann hier in der Innenstadt<br />
noch der Bushplanet Backyard Growshop auf der Mariahilfer<br />
Strasse im 6. Bezirk dazu. Damit sind auch alle Grower,<br />
die mit Öffis unterwegs sind, perfekt versorgt.<br />
Ha Jo: Plant ihr auch Veranstaltungen in der Grow City?<br />
Stivi: Wir werden Seminare und Workshops im Growbereich<br />
durchführen, zu Informationsveranstaltungen für Ladenbesitzer<br />
einladen und die Hersteller werden ihre neuesten Entwicklungen<br />
dem Endkunden direkt vor Ort vorstellen. Es wird<br />
immer etwas los sein und wir achten darauf, dass das Angebot<br />
immer spannend bleibt.<br />
Ha Jo: Hanf ist ja in Österreich nicht per se illegal. Wird<br />
in der Grow City echter Hanf zu sehen sein?<br />
Stivi: Ja, wir pflanzen dort Industriehanf an. Da kann man<br />
dann sehen, was die verschiedenen Dünger, Zucht-Systeme<br />
und so weiter leisten können. Außerdem haben wir natürlich<br />
eine sehr schöne Samenecke mit den besten und bewährtesten<br />
Samenbanken wie Sensi Seeds, Dutch Passion, Greenhouse,<br />
Paradise Seeds, Serious Seeds, White Label und Flying Dutchmen.<br />
Ha Jo: Also, dann wünschen wir euch viel Erfolg bei der<br />
Eröffnung am 11. März.<br />
Stivi: Danke, ab dem 11.03. gibt es dann drei Tage Eröffnungsfeierlichkeiten<br />
mit einer Menge kleiner Gimmicks und Specials.<br />
Vorbeischauen lohnt sich.<br />
Ha Jo: Auf jeden Fall. Wir wollen ja auch unseren Kiosk<br />
in der Grow City eröffnen, um auch unsere News, Infos<br />
und Tipps noch schneller und weiter zu verbreiten.<br />
Vielen Dank für das Interview, Stivi, see you am<br />
11.März.<br />
Stivi: Ich danke für euren Besuch, bis in vier Wochen, wenn<br />
die Grow City eröffnet!
8<br />
wirtschaft<br />
#113<br />
GrowRACK Modular<br />
Worauf Indoorfreunde schon lange warten<br />
Der Anbau exotischer Pflanzen auf Fluttischen ist im Indoorbereich<br />
sehr beliebt und verbreitet. Viele Pflanzenfreunde<br />
nutzen die seit einigen Jahren erhältlichen Fluttische<br />
unterschiedlichster Abmessungen, müssen sich die notwendigen<br />
Unterkonstruktionen jedoch umständlich selbst zusammenbasteln.<br />
Das kostet Geld, Nerven und vor allen Dingen viel<br />
unnötige Zeit. Eigentlich ein Wunder, dass es bis vor einiger<br />
Zeit noch keine Bausatzlösung für die so häufig genutzten Fluttische<br />
gab.<br />
Auf der Cultiva 2009 haben wir beim Exklusivvertriebspartner<br />
Grow In eine kompakte Lösung entdeckt, die unser Team<br />
vor Ort überzeugt hat: Das GrowRACK ist eine Kombination<br />
aus eloxierten Aluminiumprofilen und Kunststoff-Verbindern,<br />
ist somit robust und trotzdem leicht, korrosionsbeständig sowie<br />
einfach zu versenden. Mit dem GrowRACK Modular ist es<br />
somit erstmals möglich, eine erstklassige Bausatz-Lösung für<br />
DUMA-Fluttische anbieten zu können.<br />
Jedes einzelne GrowRACK ist dank der Modulbauweise sowie<br />
immer gleich hoher Standprofile der Höhe des Vorratstanks<br />
und dem Pflanzraum anpassbar. Wenige zusätzliche Verstrebungen<br />
und das Aufsetzen des seitlichen Randes verhindern<br />
ein Durchhängen des Fluttisches. Die an den Füßen einstellbaren<br />
Drehteller und geraden Flächen der Aluminiumprofile<br />
ermöglichen ein exaktes Einstellen der Neigung. Alle offenen<br />
Profilstellen sind mit Kunststoffkappen verschlossen, was ein<br />
Einnisten von Ungeziefer verhindert.<br />
Weitere vier Modelle für die grauen „Dänischen Fluttische“<br />
folgen in Kürze. Auch die lassen sich natürlich in Modulbauweise<br />
verbinden und eignen sich somit für alle Einsatzbereiche,<br />
von der Homebox bis hin zur großen Gärtnerei. Die Grow-<br />
RACKs gibt es dann passend für alle Fluttische, die Grow In im<br />
Programm hat und das Sortiment wird stetig ausgebaut.<br />
Interessiert? Das Team der Grow In AG erwartet euch im<br />
Shop in der Kaiserin-Augusta-Allee 29 in 10553 Berlin,<br />
geöffnet werktags von 10.30-18.30 Uhr, sonnabends 10.30-<br />
14 Uhr. Oder ordert das GrowRACK Modular demnächst<br />
auf der Website www.grow-in-berlin.de rund um die Uhr.<br />
Händleranfragen in der Flottenstr. 24c in 13407 Berlin und<br />
unter 030 34 99 80 70 sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Foto: Grow In<br />
Voll bei uns eingeschlagen:<br />
Der Blitz von G-Spot<br />
- jetzt mit Panzerschliff<br />
Wir haben den Messesieger der<br />
Cultiva 2009 endlich testen<br />
dürfen: Deep Impact von der allerfeinsten<br />
Sorte, dabei jedoch schön kühl<br />
und smooth.<br />
Geschmack und Effektivität stimmen<br />
also, die einmalige Optik und Formvollendung<br />
machen den Flash zu einer<br />
der vollendetsten Bongs, die unser<br />
Team im Laufe der vergangenen Jahre<br />
testen durfte. Hinzu kommt der hohe<br />
G-Spot Standard, der alle Wasserpfeifen<br />
dieser Edelschmiede aus dem<br />
Fränkischen auszeichnet: Es wird ausschließlich<br />
hochwertiges Borosilikatglas<br />
von 2,5 – 7 mm Dicke verwendet,<br />
wobei der Flash mit 5 mm dickem Glas<br />
mehr als nur stabil ist. Die 18,8 mm<br />
Präzisionsschliffe sitzen bombenfest,<br />
hier wackelt im Gegensatz zu so mancher<br />
Fernost-Produktion gar nichts.<br />
Ein angenehm geformtes Mundstück<br />
sowie ein neuartiger XXL-Standfuss<br />
runden den edlen Blitz optisch ab<br />
und sorgen für eine sehr hohe Stabilität<br />
und Standsicherheit, wovon man<br />
sich anhand eines kleines Filmchens<br />
auf der Seite www.g-spot-bongs.de<br />
überzeugen kann. Kein Wunder also,<br />
Foto: G-Spot<br />
dass das fachkundige Publikum der<br />
Cultiva 2009 dieses kleine Kunstwerk<br />
zum Sieger im Bereich „Paraphenalia“<br />
(Rauchutensilien) erkoren hat. Den<br />
Flash gibt es im Fachhandel oder im<br />
Onlineshop von G-Spot ab 139,00 €,<br />
falls er doch einmal durch einen Unfall<br />
beschädigt wird, bietet G-Spot selbstredend<br />
einen Reperaturservice an.<br />
Bei unserem Gratulationsbesuch am<br />
Stand sind dann noch die formvollendeten<br />
Glasdildos ins Auge gefallen<br />
- mal was Ausgefallenes, natürlich<br />
mit den gleichen Qualitätsansprüchen<br />
wie die edlen Wasserpfeifen. Mit den<br />
Liebesspielzeugen macht der Inhaber<br />
der Wertheimer Glasschmiede dem<br />
Firmennahmen alle Ehre. Auch diese<br />
Utensilien sind natürlich mundgeblasen<br />
und absolut bruch-sowie sprungsicher,<br />
wie uns das Team um Dieter Feil<br />
versichert hat.<br />
Noch mehr edle Bongs und einzigartige<br />
Dildos und natürlich auch Unikate<br />
jedweder Art auf Anfrage gibt es unter<br />
www.g-spot-bongs.de oder unter<br />
www.g-spot-dildo.com. Händleranfragen<br />
sind ausdrücklich erwünscht.<br />
Die Tüte zum<br />
Trinken?<br />
HulaSolution von Hulabalooza<br />
Hula Soluton - Foto: marker<br />
Auf der Cultiva haben wir die HulaSolution von Hulabalooza<br />
zum ersten Mal gesehen und uns umgehend erklären<br />
lassen, was es damit auf sich hat:<br />
HulaSolution wurde entwickelt, um THC und andere Pflanzenharze<br />
wasserlöslich zu machen: Nach Angaben des Entwicklers<br />
wird durch die Auflösung von Pflanzenteilen in Hula-<br />
Solution eine Wasserlöslichkeit der enthaltenen Pflanzenharze<br />
ermöglicht und so die Aufnahmefähigkeit des menschlichen<br />
Körpers um das Vierfache erhöht, da die Inhaltsstoffe nicht<br />
mehr über den Verdauungstrakt, sondern über die Schleimhäute<br />
an den Körper abgegeben werden.<br />
Unser erster kurzer Test auf der Messe verlief sehr vielversprechend.<br />
In Amsterdam angekommen, haben wir uns dann<br />
einen geeigneten Probanden gesucht (danke an den Hanfverband),<br />
der, natürlich nüchtern, auf seine Reise-Sportzigarette<br />
verzichtet und statt dessen die gleiche Menge Kräuter mit Hilfe<br />
von HulaSolution getrunken hat.<br />
Die Wirkung setzt, ähnlich wie beim Rauchen, schon nach wenigen<br />
Minuten ein, und schien eher intensiver als die gleiche<br />
Menge zu rauchen oder zu verdampfen.<br />
Ursprünglich für Krebs- und Aidspatienten entwickelt, bietet<br />
das neue, patentierte Verfahren jetzt auch für Cannabispatienten<br />
mit anderen Indikationen die Möglichkeit der oralen<br />
Aufnahme mit zeitnaher Wirkung, was gerade denen, die weder<br />
rauchen noch vaporisieren (wollen), ungeahnte, neue Möglichkeiten<br />
der genauen Dosierung gegen zeitnahe Schmerzspitzen,<br />
Übelkeit oder Ähnlichem bietet.<br />
Hoher Wirkungsgrad garantiert Effektivität<br />
Beim Rauchen oder Essen gehen bis zu 80% des enthaltenen<br />
THC verloren. Bei der Verwendung von HulaSolution werden<br />
annähernd 100 Prozent der enthaltenen Harze und Öle aufgenommen,<br />
es reinigt durch Pflanzenharze verschmutze Gegenstände<br />
wie Grinder, Behälter, Scheren und garantiert eine<br />
unauffällige, geruchsfreie Anwendung aller Kräuter in der Öffentlichkeit.<br />
HulaSolution ist auf rein pflanzlicher Basis hergestellt, alle<br />
Inhaltsstoffe sind pharmazeutisch und lebensmittelrechtlich<br />
getestet sowie zugelassen.<br />
Mehr Infos gibt es unter: www.hulabalooza.at
#113 9<br />
wirtschaft<br />
Spiele mit Deiner Kreativität und mach<br />
Dir ein Unikat<br />
Cylinder<br />
Flexibel, robust, geruchs- und geschmacksneutral,<br />
reisefreundlich,<br />
outdoortauglich und langlebig Anleitung:<br />
– das sind die Attribute des Cylinders,<br />
der aus hochwertigem Silikon und [1] Cylinder auf das Gebinde setzen und<br />
einem Metallchillum mit Stecksystem- luft- bzw. wasserdicht verschließen.<br />
Flutschkopf besteht und mit einem<br />
formschönen Designen zu begeistern [2] Chillum anfeuchten und durch die Öffnung<br />
(ø 8 mm) der Nase stecken.<br />
weiss. Individuell anwendbar, eignen<br />
sich hierfür unzählige Gebinde wie<br />
Glasflaschen, Karaffen, Vasen, Kanister,<br />
Gläser und vieles mehr. Die Länge Gebinde und Länge des Chillums varia-<br />
[3] Wasser einfüllen. Füllhöhe ist je nach<br />
und Art eines Chillums kann je nach bel.<br />
kreativer Umsetzung variieren, die<br />
empfohlene Mindestlänge beträgt 130 [4] Cylinder nach Gebrauch abnehmen. Dieser<br />
ist sofort wieder einsatzbereit.<br />
mm. Erfunden und hergestellt in Österreich,<br />
lässt der Cylinder der eigenen<br />
[5] Gebinde entleeren und recyceln.<br />
Fantasie freien Lauf. Und so macht es<br />
viel Spass, dessen Vielseitigkeit zu<br />
[!] Cylinder separat vom Chillum bei Bedarf<br />
entdecken und sich auch unterwegs<br />
reinigen. Das hochwertige Material ist<br />
jederzeit ein individuelles Unikat zu<br />
sehr widerstandsfähig, lässt sich leicht<br />
basteln.<br />
säubern und ist spülmaschinenfest.<br />
www.cylinder.at<br />
BAM BAM BHOLE®<br />
Foto: cylinder.at<br />
EasyGrow<br />
– die beste Wahl<br />
Hochreflektierende Folien in<br />
Lebensmittelqualität direkt aus UK sind<br />
jetzt auch in Deutschland zu haben<br />
Seit 1998 entwickelt und produziert die Firma EasyGrow in<br />
Großbritannien hochwertige Folien für die Grow-Branche.<br />
So entstand mit der Zeit ein Sortiment hochwertiger Folien,<br />
welche die Ausleuchtung im Zuchtraum verbessern, so dass<br />
die Pflanzen aufgrund des hohen Reflektionsgrads von annährend<br />
100 Prozent prächtig gedeihen können und die nächste<br />
Ernte besonders ertragreich ausfällt. Die silberne Folie ist mit<br />
glatter, sowie mit einer speziellen diamantenartigen Oberfläche<br />
erhältlich, die das Licht zusätzlich streut und einer Entstehung<br />
von Hot-Spots somit entgegenwirkt.<br />
Auch eine wärmedämmende Version, die verhindert, dass<br />
Wärme aus dem Zuchtraum in die Umgebung gelangt, wird<br />
angeboten. So gärtnert man energiersparend - die Wärme bleibt<br />
im Zelt, wo sie hingehört. Das kann man sogar mit einer Wärmebildkamera<br />
testen.<br />
Ein weiterer, großer Vorteil ist, dass alle Produkte der Firma<br />
EasyGrow Lebensmittelqualität haben. Dies bedeutet, dass<br />
selbst bei hohen Temperaturen im Zuchtraum oder Gewächshaus<br />
keine schädlichen Gase entweichen, die die Gesundheit<br />
schädigen können.<br />
Zu beziehen in vielen Grow-Fachgeschäften oder unter<br />
www.greenlight-shop.de<br />
Fotos: Easygrow<br />
Seit mehr als 30 Jahren steht Bam Bam<br />
Bhole für erstklassige Produktqualität<br />
und zuverlässigen Lieferservice. Bam Bam<br />
Bhole bedeutet auch jahrzehntelange innovative<br />
Produktentwicklung sowie engagierte<br />
Dienstleistung.<br />
Mit kreativen Ideen und erfolgreichen Artikeln ist<br />
nun der neue Katalog erschienen, der für jeden interessierten<br />
Händler eine Fundgrube ist. Ob Glas- oder<br />
Acrylbongs, Rauchsysteme, Mini- und Kofferbongs,<br />
Kawumms, Stechköpfe und Einsätze sowie Kupplungen,<br />
Adapter und Diffuser für 14.5er oder 18.8er<br />
Schliffe, Vaporizer, Metall- und Keramikpfeifen, Metallschraub-<br />
und Holzpfeifen, Shishas und Tabak und<br />
jede Menge Zubehör - die 1975 gegründete Firma bietet<br />
ein breites Sortiment an.<br />
Händler fordern bitte per e-mail und Gewerbenachweis<br />
ein Passwort für den Online-Shop an, Kataloganforderung<br />
funktioniert auch per Fax, telefonisch,<br />
brieflich oder persönlich im Auslieferungslager<br />
(Montag bis Freitag, 9:00 – 16:00 Uhr).<br />
Bam Bam Bhole Qualitätsprodukte gibt es in jedem<br />
gut sortierten Fachhandel.<br />
www.bambambhole.de<br />
Stellenanzeige<br />
Erfahrene Verkäufer für Berlin & Umgebung, das<br />
Ruhrgebiet sowie das Rhein/Main/Neckar Gebiet<br />
zur Shop- und Kundenakquise im Umkreis von<br />
jeweils 100km gesucht.<br />
Kommissionsbasierende Bezahlung, Führerschein sowie<br />
eigenes Kfz notwendig. Bewerbungen mit schriftlichem<br />
Lebenslauf bitte an: ad@advancednutrients.eu
10<br />
cooltour<br />
#113<br />
DVD - Comedy<br />
Contact High<br />
Mit der surrealen Drogenfantasie „Contact High“ legen Michael<br />
Glawogger und Michael Ostrowski die Fortsetzung ihrer<br />
Komödie „Nacktschnecken“ vor. Nach Low-Budget-Ästhetik<br />
schwelgt der neue Film nun im Farbenrausch. Die üppige, liebevoll<br />
mit Kitschaccessoires verzierte Ausstattung und psychedelische<br />
Trickeffekte tragen ebenso zum internationalen Flair<br />
bei wie die heiter eskalierende Sprachverwirrung zwischen<br />
Graz, Mexiko und Drogomysl in Polen. Auch vor Fliegenpilzsuppen<br />
und überdimensionalen Haschkeksen wird nicht<br />
zurückgeschreckt. Außerdem lebt der Film von den charismatischen<br />
Darstellern und vom österreichischen Schmäh. - Max<br />
und Johann basteln an ihrer Karriere als Buffetmagnaten, der<br />
jähzornige Kleinkriminelle Schorsch will eigentlich Autorennen<br />
schauen, was Mao eigentlich könnte, müsste sie nicht auf<br />
die Tochter einer Freundin aufpassen, während Harry sich am<br />
liebsten mit seinen blonden Mechanikern vergnügen würde.<br />
Aber Woytilas Tasche macht allen einen Strich durch die Rechnung.<br />
Bald fliegen sie durch polnische Nächte und wundern<br />
sich, als sie einen Schaffner sagen hören: „Nächste Haltestelle:<br />
Drogomysl.“ Unter „Contact High“ versteht man übrigens,<br />
dass eine nüchterne Person die Wirkung der Drogen spürt,<br />
die ein anderer genommen hat. Abgesehen davon ist auch der<br />
komplette Soundtrack ganz hervorragend, vor allem Cornu’s<br />
GEWINNEN!<br />
Wir verlosen drei attraktive Contact High Fan-<br />
Packages, die aus einer DVD, einem Schlüsselanhänger<br />
und einem sehr sehr coolen T-Shirt bestehen. Also<br />
schickt uns bis zum 28.Februar 2010 eine Mail mit dem<br />
Betreff „Contact High“ und eurer Postanschrift an<br />
gewinnen@hanfjournal.de<br />
… viel Glück!<br />
„Youpi“ im Space Spaghetti Mix hat mir am Ende des Kinofilms<br />
nochmal eine schöne Gänsehaut besorgt. Die DVD wurde<br />
mit Bonusmaterial ausgestattet: So erläutert der Ethnobotaniker<br />
Dr. Phil. Christian Rätsch im Interview die ganze Wahrheit<br />
zum Phänomen des Contact High. Des Weiteren gibt es ein Musikvideo<br />
zum Song „Das Lied vom Contact High“ von Ostrowski/Wallisch<br />
sowie Interviews mit Michael Glawogger, Detlef<br />
Buck, Raimund Wallisch und Pia Herzzegger. Eine höchst<br />
schräg-turbulent-überdrehte Kifferklamotte mit jeder Menge<br />
Slapstick, die zu Recht als „Psychedelic Road Movie Western<br />
Komödie“ beworben wird. „Don’t bogart that joint, my friend,<br />
pass it over to me …”<br />
www.contact-high.de<br />
www.delphi-film.de<br />
DVD - Körperreisen<br />
Holotropes Atmen mit Klaus John<br />
Eine Reise nach Innen<br />
ein Film von Juri Schmidt<br />
Seit vielen Jahrtausenden werden überall auf der Welt veränderte<br />
Bewusstseinszustände von Schamanen, Yogis, Heilern<br />
und Mystikerinnen der verschiedenen Traditionen genutzt, um<br />
Heilung zu erlangen, um die Beschaffenheit der Existenz zu<br />
ergründen und um sich mit den spirituellen Dimensionen des<br />
Seins zu verbinden. Holotropes Atmen ist zweifellos eine der<br />
stärksten und effektivsten nicht-pharmakologischen Methoden<br />
der Psychotherapie und Selbsterforschung. Die von Dr. Stanislav<br />
und Christina Grof 1975 am Esalen Institut in Kalifornien<br />
entwickelte Atemtechnik vermag unbekannte Bereiche des Bewusstseins<br />
zu öffnen. Dem Filmemacher Juri Schmidt ist es zu<br />
verdanken, dass nun eine hochwertige Dokumentation über<br />
diese effektive Methode moderner Psychotherapie vorliegt. Begleitet<br />
von evokativer Musik vom Fönix Music Project erkundet<br />
eine Therapiegruppe unter der Leitung des Heilpraktikers<br />
Klaus John tiefe Bereiche der menschlichen Psyche und lässt<br />
den Zuschauer durch offene Schilderungen an der Reise teilhaben.<br />
Stanislav Grof sagt zu dieser Produktion: „Klaus John, zertifizierter<br />
Praktiker des Holotropen Atmens mit 20 Jahren Erfahrung<br />
mit dieser Methode, schuf einen Film, der einzigartige<br />
Einblicke in Praxis und Theorie bietet. Klaus John zeigt, wie<br />
Ausdruck, der einem Beobachter von außen krankhaft erscheinen<br />
kann, mit angemessener Begleitung zu Heilung, positiver<br />
Transformation und spiritueller Öffnung führen kann.“ Die<br />
Authentizität der gezeigten Emotionen ist ergreifend und kann<br />
im Betrachter eigene Themen wach rufen. Themen wie Tod<br />
und Missbrauch können aufrühren und polarisieren. Wichtig<br />
ist letztlich zu wissen, dass es sich um einen heilsamen Prozess<br />
handelt und es allen Teilnehmern nach einer solchen Erfahrung<br />
gut geht. Das 20seitige Booklet und der 2009 geschnittene<br />
Epilog geben Hinweise, um den Film im Rahmen der von<br />
Stanislav Grof entwickelten Topographie des Unbewussten<br />
zu sehen. In dem Epilog geht Klaus John auch auf den Unterschied<br />
zwischen dem Holotropen Atmen und der Einnahme<br />
von Psychedelika ein und zeigt einige fehlende Perspektiven.<br />
Auch Dr. Phil. Ralph Metzner, der zusammen mit Dr. Timothy<br />
Leary und Dr. Richard Alpert schon in den 60er Jahren frühe<br />
Bewusstseinsforschung an der Harvard Universität betrieb und<br />
die Begriffe Set und Setting prägte, meldet sich in einem Interview<br />
(in deutscher Sprache) zu Wort. Dieser Film lädt dazu ein,<br />
sich im sicheren Rahmen auf die eigene, gut begleitete Atemreise<br />
zu begeben. Positive Veränderungen stellen sich ein, wenn<br />
bisher unterdrückte Lebensfreude freigesetzt wird oder aber<br />
auch alter Schmerz, Stress und Verspannung sich auflösen und<br />
einer ausgeglicheneren Lebensweise Raum lassen.<br />
Gesamtlaufzeit: 106 Minuten<br />
ISBN: 978-3-03788-185-9<br />
www.klaus-john.de<br />
www.nachtschattenverlag.ch<br />
Foto: Delphi Film
#113<br />
cooltour<br />
11<br />
Rolys Silberscheiben des Monats<br />
Massive Attack: Heligoland<br />
(emi)<br />
Hervorgegangen sind die Jungs<br />
aus dem Ende der 1980er in Bristol<br />
formierten Künstlerkollektiv The<br />
Wild Bunch, zu dem damals auch<br />
Tricky gehörte und das als Wiege des<br />
Trip-Hop gilt. Ihr Debütalbum „Blue<br />
Lines“ (1991) gilt heute für seine innovative<br />
Kraft als absoluter Klassiker seiner Art. Auch „Protection“<br />
(1994), die von Mad Professor betreute Dub-Version „No<br />
Protection“ (1995) und das düster klaustrophobische Album<br />
„Mezzanine“ (1998), auf dem Horace Andy sowie Elizabeth<br />
Fraser (Cocteau Twins) die markanten Stimmen bilden, können<br />
immer noch als genial bezeichnet werden. Exakt 20 Jahre nachdem<br />
sie mit „Daydreaming“ ihre erste Single veröffentlichten,<br />
erscheint mit „Heligoland“ pünktlich zu meinem Geburtstag<br />
das lang erwartete, offiziell fünfte Studioalbum von Massive<br />
Attack, die wie nur wenige andere ihrer Art mit wegweisenden<br />
Klängen und Visionen das Profil der zeitgenössischen Popmusik<br />
geprägt haben. Neben Horace Andy interpretieren hier<br />
Tunde Adebimpe, Martina Topley-Bird, Guy Garvey, Hope<br />
Sandoval und Blur- und Gorillaz-Mastermind Damon Albarn<br />
die melancholischen Kompositionen von Robert Del Naja and<br />
Grant Marshall. „Pray For Rain“, „Splitting The Atom“ und das<br />
finale „Atlas Air“ sind exzeptionell spannungsgeladene Prototypen<br />
einer Kunst, der auch ein apokalyptisches Element zugrunde<br />
liegt. „Babel“ steppt mit Breakbeat-Drums und betört<br />
mit der zarten Stimme von Martina Topley-Bird, während die<br />
für Massive Attack typisch bedrohlich pulsierenden Bassläufe<br />
in „Girl I Love You“ mit Mezzanine-Vibes glänzen. Nach dem<br />
hypnotischen „Psyche“ entwickelt sich mit „Flat Of The Blade“<br />
eine Ballade, die mich an Björk denken lässt. Mazzy-Star-Stimme<br />
Hope Sandoval verführt den Zuhörer in „Paradise Circus“,<br />
„Rush Minute“ ist dramatisch schön, und in „Saturday Come<br />
Slow“ packt noch Portishead Adran Utley seine Gitarre aus.<br />
Was die Kritiker mit ihren Erwartungshaltungen auch sagen<br />
mögen – ich bin sehr glücklich mit „Heligoland“.<br />
www.myspace.com/massiveattack<br />
www.massiveattack.com<br />
Various:<br />
The Kings Of Drum&Bass<br />
(bbe records)<br />
Im Monat der Wassermänner erscheint<br />
ein neues Meisterwerk der<br />
BBE Music Compilation-Serie „The<br />
Kings Of ...“. Dieses Mal widmet<br />
man sich dem Genre Drum’n’Bass.<br />
Mit ihrem Label Reinforced und unter<br />
zahlreichen Pseudonymen damals selbst an der Schaffung<br />
einer neuen Musikrichtung elementar beteiligt, mischen keine<br />
geringeren als 4Hero hier noch einmal einige Diamanten dieser<br />
Frühzeit, als das ganze noch unter dem Namen „Breakbeat“<br />
lief. „Drum and Bass came out of a period when more people<br />
were out on a dance floor or dancing in a field than ever before<br />
in the UK. Musical barriers were blended and broken down<br />
through early sampling technology alongside many cultural<br />
walls where thousands danced together. Being there at the initial<br />
spark I find it hard to break Drum and Bass up into sub genres,<br />
Roland Grieshammer<br />
Hardcore, Jungle, Hard Step, Intelligent, Liquid and so on, so<br />
for this compilation we cover the complete spectrum and treat<br />
it as a whole.” Weise Worte von Marc Mac, denen ich mich nur<br />
anschliessen kann. Neben hauseigenen Tracks wie „Universal<br />
Love“ und „Better Place“ fügen sich Top-Klassiker von Nasty<br />
Habits, Manix, Tom & Jerry, Aquasky, Nookie, Internal Affairs,<br />
Rufige Kru und A Guy Called Gerald mit Produktionen von<br />
London Elektricity, Calibre, Lenny Fontana, Lemon D, Wings,<br />
aus dem letzten Jahrzehnt zu einer dynamischen Zeitreise. Auf<br />
der zweiten CD sorgt DJ Marky in einem erstklassigen Mix für<br />
die richtige Synergie aus zeitgenössischen Perlen von Random<br />
Movement, Marcus Intalex, Lynx & Maple, Calibre, Marky, Makoto<br />
& A-Sides, Logistics, Roni Size & Krust, Scorpio, Shimon &<br />
Andy C, S.P.Y., Subwave, The Upbeats, Nu:Tone, Bachelors Of<br />
Science, Twisted Individual, Q Project, Rogue Soul und Stunna<br />
- breitgefächerter geht’s wohl nicht. Mit dieser wundervollen<br />
Compilation, die auch als 3 x 12“ auf Vinyl und als digitales Release<br />
erscheint, zollen 4Hero und DJ Marky ihrem Metier den<br />
verdienten Respekt. Ich lieb’ diese Jungs …<br />
www.myspace.com/bbemusic<br />
www.bbemusic.com<br />
Souls Of Mischief:<br />
Montezuma’s Revenge<br />
(hiero imperium)<br />
Die Rapper A-Plus, Opio, Phesto<br />
und Tajai aus Oakland, die allesamt<br />
auch Mitglieder des berühmten Hip-<br />
Hop-Kollektivs Hieroglyphics sind,<br />
gehören zu den Guten. 1991 gegründet,<br />
haben sie 1993 mit ihrem ersten<br />
Album „93 ’til Infinity“ eines der besten HipHop-Werke der 90er<br />
Jahre veröffentlicht, das bis heute nichts von seiner Schönheit<br />
und Energie eingebüsst hat. Auch das darauf folgende Album<br />
kann als Klassiker bezeichnet werden und legte den Grundstein<br />
für den Aufstieg des Hiero-Imperiums. Produziert von<br />
Prince Paul (De La Soul) und Domino (Hieroglyphics), präsentieren<br />
die Souls Of Mischief nun nach neun (!) Jahren ihr viertes<br />
Studio-Album „Montezuma‘s Revenge“. Dem Titel nach ist es<br />
inhaltlich eine Art Rache am heutigen HipHop mit all seinen<br />
negativen Nebenwirkungen. Nach dem stimmungsvollen Intro<br />
von Del tha Funkee Homosapien und dem rockigen „Won1“<br />
beschäftigt sich das verträumte „Postal“ mit dem weiblichen<br />
Geschlecht. Mit „Tour Stories“ und „Porper Aim“ folgen zwei<br />
smoothe Songs zum Zuhören, bevor auch A-Plus auf „You Got<br />
It“ einen fröhlichen Beat beisteuert. Voller Soul sind auch das<br />
düstere „For Real Y’all“, das mystische „Lickity Split“, das lebensfreudige<br />
„Home Game“ und das arabeske „Lalala“. „Hiero<br />
HQ“ kommt mit coolem Oldschool Flavour, und „Poets“ ist<br />
mit seinem Xylophon-Sound, dem Groove, dem Vocal-Sample<br />
und dem Text wohl mein Lieblingstrack. Und Morgan Freeman<br />
erklärt den Jungs dann noch über’s Telefon, wie die heutige<br />
HipHop Welt so funktioniert. Zusammen mit einer Instrumental<br />
CD als Bonus freue ich mich über dieses Comeback, auf dem<br />
sich das Quartett auf dichtes Storytelling, den Schuss Ironie und<br />
gute Beats zurückbesinnt und auf neuzeitlichen, überflüssigen<br />
Schnickschnack glücklicherweise verzichtet.<br />
www.myspace.com/soulsofmischief<br />
www.hieroglyphics.com<br />
Various: Farside 1.0<br />
(farside records)<br />
Das Ruhrgebiet präsentiert sich 2010<br />
als Kulturhauptstadt Europas, und so<br />
meldet sich die Farside Familie mit einer<br />
Retrospektive ihres Dortmunder<br />
Labels zu Wort. In Kooperation mit<br />
seinen Freunden Winni Petersmann<br />
(on the rock) und Oliver „Olski“ von<br />
Felbert (Melting Pot Music) startete Ingo Sänger 2006 die erste<br />
Farside Vinyledition. Seitdem sind vierzehn Vinyl-12“es entstanden,<br />
die allesamt irgendwo im deepen House Universum<br />
angesiedelt sind und auch Dub-, Soul-, Hip Hop- oder Detroit-Einflüsse<br />
aufweisen. Gemeinsam mit seinem Westpark Unit-<br />
Partner Herb LF präsentiert Ingo Sänger einen 60-minütigen<br />
Einblick in die Arbeit von Farside Records. Hierfür wurden 15<br />
Tracks ausgewählt und zu exklusiven Clubversionen editiert.<br />
Zusätzlich gibt es als Bonus die komplette Farside 1.0 Vinyl EP<br />
im MP3 Format. Westpark Unit liefern neben dem heissen Intro<br />
mit „Blaxrotation Suite Mix“ einen lässigen Percussion Grower,<br />
präsentieren „Stoned Love“ in einer live eingespielten Version<br />
von Patchworks und erforschen den Funk im Deep House mit<br />
ihrem grössten Hit „Jeepah“ und dem Bonus „Feel This! Dub“.<br />
Henry L aus Köln, den ich bisher als Henree kannte, überrascht<br />
mich hier mit drei supergroovigen Tracks, während der Düsseldorfer<br />
Matt Flores in vier Stücken eine interessante Bandbreite<br />
zeigt. Elina Monova hat den Soul, The Offsetters und Herb LF<br />
ergänzen das Spektrum, bevor Islands Produzent Asli mit seiner<br />
„Springsequence“ ein wunderbares Outro zelebriert. Habe<br />
seit St.Germain’s Meilenstein „Boulevard“ (1995) nicht mehr<br />
soviel Freude an diesem Sound gehabt. Cool!<br />
www.myspace.com/farsiderecords<br />
www.farside-records.de<br />
Juri Gagarin: Cobra<br />
(audiolith)<br />
Der Biss einer Cobra ist tödlich. Ihr<br />
Gift ist ein starkes Neurotoxin und<br />
wirkt direkt auf das zentrale Nervensystem,<br />
wo es das Atemzentrum lähmt<br />
und Herzstillstand verursacht. Durch<br />
den Biss kann das Opfer gelähmt oder<br />
getötet werden. Auf diesem Weg tötet die Cobra nicht nur andere<br />
Schlangen sondern vor allem Vögel und Affen. Und laut<br />
Pressetext „ist ein gutes Album wie eine Cobra: Es trifft dich<br />
heftig und direkt!“ Mit dem gleichnamigen britischen Sportwagen<br />
hat das auf dem prolligen Cover abgebildete Auto allerdings<br />
wenig gemein. Egal. Nachdem im Jahre 1990 Kasachstan<br />
seine Souveränität innerhalb der UdSSR erklärt hat, emigrieren<br />
Sergej Halosin und Arnold Kinzel von dort aus ins gerade wiedervereinigte<br />
Deutschland. In Hamburg gestrandet, gründen<br />
sie Juri Gagarin und ihr zweites Album „Energia“ verhilft ihnen<br />
zum Durchbruch. Nun greift die besagte „Cobra“ an, Friederike<br />
„Flicke“ Herr gehört als Texterin und Sängerin inzwischen fest<br />
zur Crew – und das zahlt sich aus. Ihr melodischer Gesang gibt<br />
den Kosmonauten einen völlig neuen Sound und bereichert<br />
den knarzend groovigen C64-Elektro-Pop auf ganzer Linie. Vor<br />
allem „Whip“, „Plot“ sowie die erste Single „Wet Dreams“ sind<br />
nahezu perfekt für ausgelassene Partynächte. Mit Ashi (Captain<br />
Capa) auf dem 80s angehauchten „Flashgold“ an den Vocals,<br />
Bratze auf „Take Over“ und der Frittenbude als Edit-Meister bei<br />
„Friction“ geben sich auch drei Label-Kollegen die Ehre. Und<br />
so kicken die elf Tracks hier in guter alter bratziger Technomanier<br />
und laden zum Raumkapselraven ein!<br />
www.myspace.com/jurigagarin<br />
www.jurigagarin.net<br />
www.audiolith.net<br />
Johannes Honecker<br />
Rechtsanwalt und Fachanwalt für Strafrecht<br />
Badensche Straße 33<br />
D-10715 Berlin<br />
TEL (030) - 86 20 17 87<br />
FAX (030) - 86 20 17 86<br />
e-mail: anwalt.honecker@t-online.de
12<br />
hanfcooltour<br />
#113<br />
Wie alle aktiven Hanffreunde wissen, wird auch in diesem<br />
Jahr der Hanftag in Berlin am 08.05.2010 stattfinden.<br />
Um 15 Uhr versammeln sich alle Teilnehmer vor dem Brandenburger<br />
Tor, um unter dem Motto „Natur pur!“ friedlich für die<br />
Legalisierung von Marihuana zu demonstrieren.<br />
Dass eine solche Demonstration dafür Sorge tragen möchte,<br />
ihre Anliegen einer breiteren Schicht<br />
zu offerieren, sollte im Sinne der Erfindung<br />
liegen und allen Teilenehmern<br />
bewußt sein. Um sich dementsprechend<br />
auf ein solches Event<br />
vorzubereiten, bittet das Hanfwerk<br />
um eure Mithilfe. Erstens ist natürlich<br />
euer Erscheinen von dringender Notwendigkeit,<br />
um eine Wiederholung<br />
des Events zu garantieren, aber vor<br />
allem um die gewünschten Veränderungen<br />
hervorzubringen. Zweitens<br />
ist ein entsprechendes Verhalten an den Tag zu legen, so dass<br />
kein Unbeteiligter sich in seiner Freiheit eingeschränkt oder<br />
sogar unangenehm durch flegelhaftes Verhalten gestört wird.<br />
Drittens ist eine wirksame Präsentation unserer Anliegen von<br />
absoluter Dringlichkeit. Hier seid wieder ihr gefordert, um mit<br />
frechen, wohlformulierten Anspielungen euren Wünschen Gehör<br />
zu verschaffen.<br />
Slogans auf Pappkartons wie „Kein Kampf ohne Hanf“ sind<br />
leider nicht sonderlich werbewirksam und suggerieren ausserdem<br />
ein falsches Bild unseres Anliegens in der Öffentlichkeit,<br />
weshalb man auf so etwas verzichten sollte. Überlegt euch eher<br />
sinnvolle und treffende Argumente, die schnell erfassbar sind<br />
und nicht in den falschen Hals geraten können. Schreibt diese<br />
auf Banner, Poster und T-Shirts und tragt sie mit guter Miene<br />
durch die Manege der Stadt.<br />
Besorgt euch bunte Klamotten und verkleidet euch, wenn euch<br />
danach ist, aber achtet auf das Vermummungsverbot. Ein nicht<br />
zu verachtender Vorteil ist die Tatsache, dass die Wissenschaft<br />
mittlerweile auf unserer Seite ist, da sie sich objektiv überzeugt<br />
hat. Wer also Möglichkeiten und Wissen besitzt, Ergebnisse aus<br />
wissenschaftlichen Studien leicht zugänglich zu präsentieren,<br />
ist auch hierzu herzlich aufgerufen.<br />
Ebenso wäre ein Stammbaum der größten Prohibitionisten<br />
und deren fadenscheinige Tiraden im Bezug auf ihre eigene<br />
wirtschaftliche Präsenz ein schönes Anschauungsbeispiel für<br />
Nichtdemonstranten.<br />
Um euch das kreative Gestalten schmackhafter zu machen,<br />
prämieren wir den innovativsten Auftritt mit einem famosen<br />
Überraschungsgimmick! Seid ihr bereit?<br />
Wer sich sowieso in der Lage fühlt, uns bei den Vorbereitungen<br />
des Hanftags unter die Arme zu greifen, möge sich bitte<br />
per Mail bei info@hanfwerk.de melden. Tatkräftige Legalisierer<br />
sind immer herzlich dazu eingeladen,<br />
sich an allen Aktionen der E.L.F und des<br />
Hanfwerks zu beteiligen.<br />
Je mehr desto besser.<br />
Das Hanfwerk erhofft sich einen großen,<br />
schönen und erfolgreichen Hanftag<br />
2010 und marschiert in seinen Gedanken<br />
mit über einer Millionen Mitstreitern<br />
auf dieser Welt, die das gleiche Anliegen<br />
haben.<br />
Lasst uns mit ihnen gemeinsam an einer<br />
Leine reissen, damit endlich die notwendigen Gesetzesänderungen<br />
Anklang bei den Verantworlichen finden und nicht<br />
wie eh und je von diesen, in Achtlosigkeit oder aus Angst Wählerstimmen<br />
zu verlieren, weggeschmettert werden.<br />
Nur wenn sich eine einheitliche, vernünftige Lobby formiert,<br />
die ihre Wünsche selbsterklärend einfordert, werden die Regierungen<br />
auf unsere Angebote eingehen müssen.<br />
Legalize!<br />
Grosse Ereignisse werfen<br />
ihre Schatten voraus …<br />
16. - 18. April 2010 @ Halle 5, Messe Basel<br />
CannaTrade 2010<br />
10 Jahre CannaTrade<br />
Die vielen positiven Rückmeldungen der Aussteller sowie<br />
Besucher hat die Messeleitung davon überzeugt, auch im Jahr<br />
2010 in Basel zu logieren. So feiert die CannaTrade ihr zehnjähriges<br />
Jubiläum in der Halle 5 auf mehr als 5000 m² Fläche, wo<br />
über 100 Aussteller aus aller Welt ihre Produkte und Dienstleistungen<br />
präsentieren.<br />
Bereits im Januar war die Zahl der Anmeldungen höher als<br />
die ganze Messe 2009, und so werden in diesem Jahr mehr als<br />
die üblichen 10.000 Besucher erwartet. Auf dem 2. Stock zieht<br />
sich eine Galerie rund um die ganze Messe. Dort ist die beliebte<br />
Piazza mit Hanfbar und Hanf-Food-Corner stationiert.<br />
Besucher und Aussteller können sich auf ein grosses Angebot<br />
an Getränken und Esswaren aus Hanf freuen, und zugleich einen<br />
wunderbaren Ausblick über die ganze Messe geniessen.<br />
Zudem finden auf der Galerie weitere Highlights wie zum<br />
Beispiel die 1. Schweizermeisterschaft im „Grow-a-Million“<br />
statt. In einer grossen „Hanf-Ecke“ zeigen Aussteller verschiedene<br />
Möglichkeiten für die Verwendung von Hanf als ökologischer<br />
und wirtschaftlicher Rohstoff. Medizin- und Patientengruppen<br />
informieren über die Verwendung von Hanf in der<br />
Medizin. Gleich daneben befindet sich der Showraum, in dem<br />
im Jahr 2010 verschiedene Redner zum Thema Rohstoff, Medizin<br />
und Hanf als Genussmittel Vorträge und Diskussionen<br />
führen.<br />
Auch in diesem Jahr gibt es wieder den CannAwards – die<br />
Preisverleihung für das innovativste Hanfprodukt in den Kategorien<br />
Natur, Paraphernalia und Garten.<br />
Für das 10-Jahre-Jubiläum werden die Preise gesenkt, so wird<br />
der 3-Tagespass zum Preis eines 2-Tagespass angeboten (CHF<br />
29.- statt 39.- / EUR 20.- statt 26.-).<br />
www.cannatrade.ch<br />
23. - 25. April 2010 @ Convention Center Los Angeles<br />
THCexpo<br />
Seit in Kalifornien medizinisches Marihuana im Jahr 1996 legalisiert<br />
wurde, hat sich viel getan. In einigen großen Städten<br />
gibt es eine wahre Flut an Medical Dispensaries, Los Angeles<br />
führt diese Statistik mit geschätzten 1800 Hanfapotheken an.<br />
Allerdings gab es all die Jahre keine Hanfmesse in Kalifornien,<br />
was bei einem jährlich geschätzten Marktwert der Grasernte<br />
von über 35 Milliarden US$ eine Farce ist. Nachdem die öffentliche<br />
Meinung über Cannabis in den USA mittlerweile<br />
umgeschwenkt ist, wurde im letzten Jahr zum ersten Mal die<br />
THCexpo in Los Angeles abgehalten und schlug ein wie eine<br />
Bombe.<br />
Über 40.000 Besucher besuchten die erste Ausgabe einer Messe,<br />
die dieses Jahr verspricht, noch größer zu werden. Auf die<br />
erste THCExpo kamen über 300 Aussteller, die ihr breites Sortiment<br />
auf 50.000 m² präsentieren konnten. Anders als auf unseren<br />
Messen beherrscht der medizinische Aspekt einen großen<br />
Teil der THCExpo, selbst Ärzte und andere medizinische<br />
Einrichtungen sind mit zahlreichen Ständen vor Ort. So wird<br />
vom 23. bis 25. April das L.A. Convention Center wieder Treffpunkt<br />
für Hanfkultur-Schaffende, Cannabis-Patientinnen und<br />
Patienten sowie Potheads sein. Auch internationale Besucher<br />
sind willkommen und können sich als Nicht-Amerikaner in<br />
Kalifornien ein Rezept für medizinisches Marihuana ausstellen<br />
lassen. Der Eintritt zur Messe kostet schlappe 10 Dollar und<br />
die Rezeptgebühr bewegt sich zwischen 50 und 100 Dollar.<br />
www.thcexpo.com<br />
P.S. Aus organisatorischen Gründen gibt es die versprochene Überraschung im<br />
nächsten Monat …
#113 13<br />
fun&action<br />
Was für ein Jahreswechsel. Kalt und weiß. Soviel Schnee hat es in Berlin wahrlich schon lange nicht mehr<br />
gegeben. Die richtige Zeit, um zu spielen. Das entspannt und ist je nach Spiel mal lustig, mal spannend<br />
und manchmal auch beides. Wie zum Beispiel bei „Pandemie“, jenes Spiel, das 2008 in Essen für Furore<br />
sorgte. „Auf Messers Schneide“ ist die erste Erweiterung. Diese und „Maria“, das Nachfolgespiel von „Friedrich“<br />
(02/05), stelle ich euch in dieser Ausgabe vor.<br />
Kerstin Koch<br />
Pandemie – Auf Messers Schneide ...<br />
... erweitert das Grundspiel auf allen Ebenen. Es gibt zusätzliche<br />
Rollen, Ereigniskarten und einige Szenarien, die die Spieler<br />
vor neue Herausforderungen stellen.<br />
Zur Erinnerung: Pandemie ist das Spiel, bei dem die Spieler<br />
gemeinsam versuchen, die Welt vor dem Untergang zu retten,<br />
denn allzu schnell breiten sich die Seuchen aus.<br />
Während das Grundspiel nur vier Spielern vorbehalten war,<br />
sind es jetzt fünf. Je nach Anzahl an Epidemiekarten, die in<br />
den Kartenstapel gemischt werden, umso schwerer ist es zu<br />
gewinnen. Wer es also legendär mag, kann es nun mit sieben<br />
Epidemien aufnehmen. Wer das immer noch zu einfach findet,<br />
kann ja statt simpler Epidemiekarten, die Erweiterung „virulenter<br />
Stamm“ spielen. Da hat jede Epidemie eine zusätzliche<br />
Auswirkung. Die zweite Erweiterung heißt „Mutation“, das<br />
bedeutet, eine fünfte Seuche kommt ins Spiel und die Spieler<br />
müssen wie bei den anderen Seuchen auch, ein Gegenmittel<br />
entdecken. Wem das weiterhin zu läppisch ist, kann ja beide<br />
Erweiterungen zusammen spielen. Bleibt noch eine Erweiterung<br />
übrig.<br />
Der „Bioterrorist“ spielt alleine gegen den Rest. Wie bei Scotland<br />
Yard schreibt er geheim auf, wo er sich befindet und was<br />
er macht, steht er gemeinsam mit einem Spieler auf einem<br />
Feld, muss er sich zeigen, also seine Spielfigur auf den Plan<br />
stellen. In dem Moment läuft er Gefahr, gefangen genommen<br />
zu werden. Auf der anderen Seite hat er nichts anderes zu tun,<br />
als überall auf der Welt seine Seuche zu verteilen und gleichzeitig<br />
die anderen Spieler daran zu hindern, das Gegenmittel<br />
zu entdecken. Außerdem kann er die Forschungslabore zerstören,<br />
die zum einen das Reisen erleichtern, zum anderen für die<br />
Gegenmittelentdeckung notwendig sind. Der Bioterrorist gewinnt,<br />
wenn die anderen verlieren, aber nur, wenn mindestens<br />
einer seiner Seuchenmarker noch auf dem Feld ist. Sollte dies<br />
nicht der Fall sein, verlieren alle. Die Spieler gewinnen wie<br />
immer, wenn sie Gegenmittel aller Seuchen entwickelt haben.<br />
Schaffen es die Spieler, die Bioterroristenseuche auszurotten,<br />
scheidet der Bioterrorist aus.<br />
Mit all den Erweiterungen,<br />
neuen Rollen und Ereignissen<br />
eröffnen sich genug<br />
Optionen, dass<br />
„Pandemie“ auch<br />
in den nächsten<br />
Jahren nicht<br />
Pandemie - Auf Messers Schneide<br />
Autor: Matt Leacock & Tom Lehmann<br />
Verlag: Pegasus Spiele<br />
Spieler: 2-5<br />
Alter: ab 10<br />
Dauer: ca. 45 Minuten<br />
langweilig wird. Denn noch immer ist es schwer genug, fünf,<br />
sechs oder gar sieben Epidemien zu überstehen. Auf alle Fälle<br />
ist und bleibt auch „Auf Messers Schneide“ spannend. Und<br />
das allerbeste? Für jede Seuche gibt es Petrischalen. Sind zwar<br />
nur aus Plastik, trotzdem schick. Fehlen eigentlich nur noch<br />
Gummihandschuhe und Gesichtsmasken und man würde sich<br />
wie ein echter Seucheneindämmungsexperte fühlen.<br />
Maria<br />
Das Profi-Spiel<br />
Dabei handelt es sich nicht um die Mutter Jesu sondern um<br />
jene Figur, die schon Friedrich das Fürchten lehrte. Also Geschichtsunterricht<br />
ist angesagt: 1740, Österreichischer Erbfolgekrieg.<br />
Im Krieg befinden sich Österreichs Maria Theresia auf<br />
der einen, Preußen, Frankreich, Bayern und Sachsen auf der<br />
anderen Seite. Nur die Pragmatische Armee, ein Zusammenschluss<br />
aus Niederländern, Hannoveranern und Briten, ist in<br />
Flandern mit Maria Theresia verbündet, das heißt, sie kämpfen<br />
gemeinsam gegen die Franzosen. Aufgeteilt werden die<br />
Staaten folgendermaßen: Ein Spieler repräsentiert Maria, einer<br />
Frankreich sowie Bayern und der Dritte im Bunde Preußen,<br />
Pragmaten und Sachsen. Nicht wundern, das funktioniert, obwohl<br />
Preußen gegen und die pragmatische Armee mit Maria<br />
spielen.<br />
Der Spielplan ähnelt dem von Friedrich, das heißt Städte<br />
beziehungsweise Festungen sind durch Straßen miteinander<br />
verbunden und müssen erobert werden. Sobald es einer<br />
Großmacht gelingt, alle eigenen Siegpunktmarker auf den<br />
Spielplan zu bringen, hat sie sofort gewonnen. Dazwischen liegen<br />
aber ein paar Stunden Spielzeit. Wobei Maria flotter und<br />
kämpferischer ist als Friedrich. Außerdem sammelt man auch<br />
bei weitem nicht so viele Kampfkarten, bevor man sich ins<br />
Schlachtgetümmel wirft. Überhaupt hat Richard Sivél ein paar<br />
Änderungen des Spielablaufs eingeführt, die Maria zu einem<br />
Superspiel machen. Vor allem, weil es noch immer relativ wenig<br />
gute Drei-Personen-Spiele gibt.<br />
Also zum Spielablauf: Jeder versucht seine Armeen strategisch<br />
so zu platzieren, dass er zum einen keine eigenen Festungen<br />
verliert und zum anderen gut angreifen kann, um<br />
gegnerische zu erobern. Armeen werden zu Spielbeginn einer<br />
bestimmten Anzahl von Generälen zugeteilt, die sich über den<br />
Spielplan bewegen. So schieben sich nicht unzählige Armeen<br />
über den Plan und alles bleibt schön übersichtlich. Zum Kampf<br />
kommt es, sobald sich zwei verfeindete Generäle in nebeneinanderliegenden<br />
Städten gegenüber stehen.<br />
Die Kämpfe verlaufen nach gewohntem Muster. Der Spielplan<br />
ist in Rechtecke unterteilt, die unterschiedliche Skatblatt-<br />
Symbole zeigen. Je nach dem, wo der kämpfende General<br />
steht, spielen die Kontrahenten abwechselnd die Karten der<br />
entsprechenden Farbe aus. Sobald ein Spieler keine Karte mehr<br />
legen kann oder will, zieht er sich zurück. Wie weit geben die<br />
Karten vor. Außerdem verliert er die gleiche Anzahl Armeen,<br />
die er auf seinem Armeebogen abstreicht. Diese sogenannten<br />
Technischen Karten brauchen die Spieler aber auch um neue<br />
Truppen und Trosse zu kaufen. Letztere können von feindlichen<br />
Spielern ebenfalls geschlagen werden. Und ohne Tross<br />
werden die Armeen im Feindesland Runde für Runde dezimiert.<br />
Und zu guter Letzt kann man mit diesen Karten auch<br />
Politik betreiben.<br />
Zu Beginn jeder Runde werden zwei Politik-Karten (PK) aufgedeckt,<br />
die von den Großmächten Preußen, Österreich, Frankreich<br />
und Pragmatische Armee ersteigert werden können.<br />
Wer die höchste Punktzahl hat, darf sich eine davon nehmen<br />
und setzt sie sofort ein. Entweder um sich zu verbessern oder<br />
die Gegner zu schwächen. Diese Karten ersetzen die Schicksalskarten<br />
aus Friedrich. Somit entfällt der enorme Glücksfaktor,<br />
wann ein Land ausscheidet.<br />
Und wer gewinnt nun? Derjenige oder diejenigen, die am<br />
Ende eines Zuges keine Siegpunktmarker mehr in der eigenen<br />
Box haben. Diese Marker werden zu Beginn des Spiels dort<br />
hineingelegt und im Laufe des Spiels auf den Plan gebracht.<br />
Und zwar durch Festungseroberungen, wenn man mindestens<br />
drei feindliche Armeen besiegt oder durch Auswirkungen der<br />
Politik-Karten. Dementsprechend landen sie auch wieder in<br />
der Box, wenn man Festungen oder im Kampf verliert und natürlich<br />
auch durch die PK.<br />
Längstens werden 12 Runden gespielt. Dann gewinnt, wer<br />
die wenigsten Minuspunkte hat. Und die hat derjenige, der in<br />
den vier Winterphasen (nach jeder dritten Runde) in der Summe<br />
die wenigsten Armeen in seinem Siegpunktpool hatte.<br />
Maria ist spannend vom Anfang bis zum Ende. Jeder hat die<br />
Chance zu gewinnen, wobei es gerade für Maria vor allem um<br />
die Verteidigung der eigenen Festungen geht. Doch auch sie<br />
kann nur gewinnen, wenn sie Schlachten gewinnt oder feindliche<br />
Festungen erobert. Für die anderen gilt, schneller als die<br />
anderen Österreichs Festungen zu erobern und keine an Maria<br />
zu verlieren. Preußen muss sich noch um die österreichisch besetzten<br />
Festungen in Schlesien kümmern und Frankreich setzt<br />
sich in Flandern mit der Pragmatischen Armee und kämpft in<br />
Böhmen gemeinsam mit den Bayern gegen Österreich.<br />
Für alle, die Friedrich nicht kennen, aber Strategiespiele mit<br />
einer guten Portion Kartenglück mögen, denen sei Maria empfohlen.<br />
Aber auch für „Maria“ gilt, genügend Zeit für eine<br />
Partie muss mitgebracht werden, denn je länger Maria den<br />
Angriffen trotzt, umso eher ziehen die Stunden ins Land. Unsere<br />
Partien dauerten zwischen knapp drei und sechs Stunden.<br />
Aber spannend waren sie allemal.<br />
Maria<br />
Autor: Richard Sivél<br />
Verlag: Histogames<br />
Spieler: 2-3<br />
Alter: ab 12<br />
Dauer: mindestens 2-3 Stunden
#113 15<br />
fun&action<br />
Die Hanfberatung im HanfJournal<br />
Erste Hilfe für Kiffer<br />
kascha@hanfjournal.de<br />
Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran<br />
an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde<br />
Antworten.<br />
Markus (20) aus Berlin fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
ich habe mir in den letzten Monaten immer ein paar Samen aus<br />
dem Gras gesammelt, wenn dort welche drin waren. Jetzt würde<br />
ich gerne mal probieren, ein paar davon auf dem Balkon<br />
einzupflanzen. Wann ist dafür eine gute Zeit und wie erkenne<br />
ich ob das eine weibliche Pflanze wird?“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hallo Markus,<br />
ich muss dich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der Anbau<br />
von Hanf in Deutschland verboten ist und du dich, auch<br />
wenn es nur ein oder zwei kleine Pflänzchen werden, trotzdem<br />
strafbar machst. Deshalb kann ich dir leider keine Anbauhinweise<br />
geben.<br />
Üblicherweise wird Hanf beim Outdooranbau (also mit Sonnenlicht,<br />
denn bei Indooranbau mit Lampen spielt die Jahreszeit<br />
wegen konstanter Temperatur und gesteuerter Beleuchtung<br />
keine Rolle) ab Ende März bis Ende April ausgesät.<br />
Wichtig ist dabei aber, dass die Pflänzchen keinen Frost mehr<br />
bekommen. Wenn der Winter lang ist, ziehen einige Züchter<br />
ihre Pflänzchen schon in kleinen Töpfen auf dem Fensterbrett<br />
vor und stellen oder pflanzen sie nach draußen, wenn die<br />
Nächte dauerhaft frostfrei bleiben.<br />
Nach ein paar Wochen, wenn die Pflanzen groß genug sind,<br />
fangen die Männchen an, sich von den Weibchen vor allem<br />
durch den Bau der Pflanze zu unterscheiden. Männliche Pflanzen<br />
wachsen viel verzweigter als die Weibchen, welche an<br />
einem Stiel gerade nach oben wachsen und die Blütenansätze<br />
direkt am Stiel haben. Die weiblichen Blüten erkennt man an<br />
ihren Blütenblättern mit den feinen Blütenhaaren. Männliche<br />
Blüten sind eher kelchförmig und enthalten Pollen, die man<br />
vermeiden sollte, wenn man nicht möchte, dass die weiblichen<br />
Pflanzen befruchtet werden und Samen ausbilden. Außerdem<br />
enthalten die männlichen Blüten kein THC und sind für<br />
Rauschzwecke völlig ungeeignet. Mit etwas Übung erkennt<br />
man den Unterschied recht schnell, und viele Züchter legen<br />
Wert darauf, die männlichen Pflanzen frühzeitig zu entfernen.“<br />
Nadine (23) aus Oldenburg fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
ich habe ein bisschen Gras von meiner Ernte vom letzten Herbst<br />
eingefroren und möchte mir nun etwas davon auftauen. Muss<br />
ich dabei irgendetwas beachten oder kann nichts schief gehen?<br />
Ich habe es vorher in kleine Beutel gepackt, damit ich es einzeln<br />
auftauen kann, und es liegt jetzt seit ungefähr 4 Monaten<br />
im Gefrierschrank. Die Temperatur war auf -18 Grad gestellt,<br />
falls das irgendwie wichtig ist.“<br />
Kascha antwortet:<br />
„High Nadine,<br />
schief gehen kann immer etwas, du hast dich aber schon einmal<br />
ganz gut vorbereitet. Dadurch, dass du das Gras einzeln<br />
eingefroren hast, stellst du schon mal sicher, dass das Gras, das<br />
im Gefrierschrank bleibt, auch nicht weiter durch die Entnahme<br />
einer Portion beschädigt wird.<br />
Wie du weiter vorgehst, hängt von einigen Faktoren ab, zum<br />
Beispiel, ob das Gras vor dem Einfrieren getrocknet war, und<br />
ob du es in einem Vakuum verpackt hast. Vakuumverpacktes,<br />
getrocknetes Gras kann man meist einfach in der geschlossenen<br />
Tüte auftauen. Ansonsten wird meist empfohlen, in der geöffneten<br />
Gefriertüte oder auf z.B. einem Handtuch ausgebreitet<br />
aufzutauen. Dabei kann man auch eine Heizung oder einen<br />
Ofen zur Unterstützung benutzen. Es ist aber schonender,<br />
ein langsames und gut belüftetes Auftauen in einem nicht zu<br />
feuchten Raum bei Zimmertemperatur zu ermöglichen. Das<br />
sollte etwa einen Tag<br />
dauern, je nachdem,<br />
wie groß die Portion ist.<br />
Gerade wenn es mehr<br />
als 10g sind, macht es<br />
auch Sinn, das Gras<br />
ein wenig auszubreiten<br />
zum Auftauen, damit<br />
es nicht so ein großer<br />
Klumpen ist.<br />
Die schlimmste Folge<br />
durch Feuchtigkeit stellt<br />
nicht, wie viele denken,<br />
die manchmal etwas<br />
veränderte Konsistenz<br />
der Cannabisblüten<br />
dar. Dafür kann es dir,<br />
wie auch beim Trocknen<br />
schon, passieren,<br />
dass das Gras schimmelt.<br />
Dann kannst du<br />
es nicht mehr rauchen<br />
und solltest es wegwerfen,<br />
deshalb achte beim<br />
Auftauen vor allem<br />
darauf, dass sich keine<br />
Feuchtigkeit staut und<br />
die Blüten äußerlich gut<br />
abtrocknen.“<br />
Micha (19) aus<br />
Frankfurt fragt:<br />
„High Kascha,<br />
ich habe mal eine Frage.<br />
In meinem Gras sind<br />
in letzter Zeit immer<br />
ziemlich viele Stängel.<br />
Manchmal, wenn ich<br />
für 50 oder 60 Euro kaufe,<br />
sind in dem Beutel<br />
fast ein halbes Gramm<br />
nur Stiele. Jetzt wollte<br />
ich mal fragen, ob ich<br />
damit noch irgendetwas<br />
anfangen kann? Wenn<br />
da auch Wirkstoff drin<br />
ist, kann man die dann<br />
auch klein schneiden<br />
und rauchen? Ich habe mittlerweile eine ganze Menge gesammelt<br />
und weiß nicht, was ich damit tun soll, oder soll ich sie<br />
einfach wegschmeißen?“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hallo Micha,<br />
das mit den vielen Stängeln ist ärgerlich, aber immer noch besser<br />
als wenn im Gras Brix oder sogar Blei enthalten ist, um es<br />
schwerer zu machen. Nun ist THC bei der Hanfpflanze allerdings<br />
nur in den Blüten, den Blattspitzen und den Harzdrüsen<br />
enthalten. Solche Harzdrüsen finden sich zum Teil auch am<br />
Stiel, diesen aber mit zu rauchen lohnt sich meiner Meinung<br />
nach nicht. Erstens sticht einem das schnell mal ein Loch in den<br />
Joint und zweitens raucht man dann eine ganze Menge Holz<br />
ohne nennenswerten Effekt. Wenn du die Stiele aber schon einmal<br />
gesammelt hast, hier zwei Möglichkeiten, was Leute damit<br />
so machen:<br />
1. Hanfschnaps<br />
Dazu werden die Stiele, so wie sie aus dem Gras geholt werden,<br />
einfach in eine Flasche hochprozentigen Schnaps (Wodka,<br />
Rum, o.ä.) eingelegt, die an einem einigermaßen warmen Platz<br />
(z.B. auf dem Fensterbrett) steht. Dabei löst sich das THC langsam<br />
im Alkohol und nach einer ganzen Weile hat man dann<br />
einen Hanfschnaps.<br />
2. Hanfbutter<br />
Dazu nimmt man sich eine größere Menge Stiele und erwärmt<br />
Butter bis sie flüssig ist. Die Stiele eine Weile in die warme Butter<br />
legen, dann mit einem Sieb wieder heraus holen. Das THC<br />
hat sich im Fett gelöst und man hat eine hanfige Butter zum<br />
Backen oder so aufs Brot schmieren, die je nach Anzahl und<br />
Qualität der Stiele auch einen leichten bis stärkeren Effekt hat.<br />
Du siehst also, bei einem eher geringen THC-Anteil lohnt<br />
es sich eher zu extrahieren, als die Stiele so zu rauchen, du<br />
verlierst aber auch nicht all zu viel, wenn du sie einfach weg<br />
wirfst.“
16<br />
gss<br />
#113<br />
Der Branchenführer<br />
des Hanf Journals<br />
Chillhouse.de Dresden<br />
Alaunstr. 56<br />
01099 Dresden<br />
THC Headshop<br />
Alaunstr. 43<br />
01099 Dresden<br />
Crazy Headshop<br />
Bahnhofsstr. 31a<br />
01968 Senftenberg<br />
Chillhouse.de Leipzig<br />
Brühl 10-12<br />
04109 Leipzig<br />
Headshop Metropol<br />
Spitalstr. 32a<br />
04860 Torgau<br />
Shiva‘s Garden<br />
Große Brunnenstraße 1<br />
06114 Halle/Saale<br />
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Heinrichtstrasse 52<br />
07545 Gera<br />
Chillhouse.de Gera<br />
Heinrichstr. 78<br />
07545 Gera<br />
Chillhouse.de Jena<br />
Löbdergraben 9<br />
07743 Jena<br />
Werners Headshop Jena<br />
Jenergasse 1a<br />
07743 Jena<br />
www.werners-head-shop.de<br />
Chillhouse.de Zwickau<br />
Peter-Breuer-Str. 29<br />
08056 Zwickau<br />
Nature World<br />
Wettinerstr. 28<br />
08280 Aue<br />
Chillhouse.de Chemnitz City<br />
Brückenstr. 8<br />
09111 Chemnitz<br />
B’52<br />
Bahnhofsstr. 52<br />
09376 Oelsnitz/Erzgebirge<br />
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10245 Berlin<br />
Green Planet<br />
Ebertystrasse 49<br />
10249 Berlin<br />
Flashback.de<br />
Wolliner Strasse 51<br />
10435 Berlin<br />
Buschmann-Shop, 030/51060761<br />
Wönnichstr. 10, 10317 Berlin<br />
Mo-Fr 11-21 Uhr, Sa 10-16 Uhr<br />
S+U Bhf-Lichtenberg<br />
Kayagrow.de<br />
Schliemannstr. 26<br />
10437 Berlin<br />
Grow-in-Europe.de<br />
Kaiserin-Augusta-Allee 29<br />
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Dortustr. 65<br />
14467 Potsdam<br />
0331-6256927<br />
Udopea Hamburg<br />
Schanzenstr.95<br />
20357 Hamburg<br />
amsterdam-headshop.com<br />
Reeperbahn 155<br />
20359 Hamburg<br />
Shisha Shop Isis<br />
Bremer Str.6<br />
21233 Buchholz<br />
Smoke-Temple.de<br />
Salzstrasse 7<br />
21335 Lüneburg<br />
Ganja Shop Lüneburg<br />
Am Berge 33<br />
21335 Lüneburg<br />
Headshop Grasweg<br />
Infohotline: 040-69692727<br />
22299 Hamburg<br />
Fantasia Head&Growshop<br />
Staulinie 16-17<br />
26122 Oldenburg<br />
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Para Vision Headshop<br />
Vaderkeborg 16<br />
26789 Leer<br />
growlager.de<br />
0049(0)4273-979940<br />
27245 Barenburg bei Bremen<br />
Groovy Headshop & Growshop<br />
Kurze Geismarstr. 6<br />
37073 Göttingen<br />
Bloomtech Growshop+Versand<br />
Königsstieg 94a<br />
37081 Göttingen<br />
https://ssl.bloomtech.de<br />
L’Afrique<br />
Böcklerstr. 10<br />
38102 Braunschweig<br />
Freakshop Smokey Headshop<br />
Hochstr. 5 - 7<br />
42853 Remscheid<br />
Green Galaxy<br />
Ringofenstr. 37<br />
44287 Dortmund<br />
Grow NRW<br />
Königsheide 49<br />
44536 Lünen-Brambauer<br />
Progrow<br />
Herner Straße 357<br />
44807 Bochum<br />
Freakshop<br />
Friedrich Ebert Str.46<br />
45468 Mühlheim / Ruhr<br />
Ohrwurm-Recordstore.de<br />
Bahnhofstr. 32<br />
48431 Rheine<br />
UnserLagerLaden.de<br />
Gustavstr. 6-8<br />
50937 Köln<br />
Hanfzeichen<br />
Bahnhofsstr. 89<br />
55218 Ingelheim<br />
KrinsKram<br />
Goldene Ecke 8<br />
58511 Lüdenscheid<br />
GBK-Shop.de<br />
Valve 40a<br />
59348 Lüdinghausen<br />
NEUTRAL Headshop<br />
Fahrgasse 97<br />
60311 Frankfurt<br />
Subcity Grow-Head-Shishashop<br />
Große Seestrasse 36<br />
60486 Frankfurt<br />
Bong-Headshop.de<br />
Elisabethenstr. 21<br />
60594 Frankfurt<br />
Hanf Galerie<br />
Großherzog-Friedrichstr. 6<br />
66115 Saarbrücken<br />
GANJA Grow & Headshop<br />
Goethestr. 15a<br />
67063 Ludwigshafen<br />
Greensmile.de<br />
Kämmererstr. 69<br />
67547 Worms<br />
New Asia Shop Mannheim<br />
F1, 10<br />
68159 Mannheim<br />
Glasshouse<br />
Kettengasse 13<br />
69117 Heidelberg<br />
Rauchbombe<br />
Tübingerstr. 85<br />
70178 Stuttgart<br />
www.rauchbombe-stuttgart.de<br />
Udopea Stuttgart<br />
Marienstr. 19<br />
70178 Stuttgart<br />
Ghouse.de<br />
Glasshouse<br />
Vordere Karlstr. 41<br />
73033 Göppingen<br />
Planet-Plant.de<br />
Rollingerstr. 2<br />
76646 Bruchsal<br />
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Münsterplatz 32<br />
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Tel: +41 31 311 40 18<br />
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Kramgasse 3<br />
03011 Bern<br />
Tel: +41-313114018<br />
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Egal welches Hobby du betreibst, welchen Sinn dein Leben hat oder womit du dir sonst<br />
noch so deine Zeit vertreibst - du wirst ja hoffentlich nicht so verrückt sein und arbeiten - ein<br />
Problem wirst auch du immer haben: Irgendwann klingelt der Wecker und es heißt aufstehen.<br />
Nicht schön, nicht gut, aber kommt halt doch immer wieder einmal vor. Damit du dabei nicht<br />
mehr so alleine bist, helfen dir deine grossstadtsurvivor und präsentieren die Lösungen, um<br />
endlich bis 18 Uhr ausschlafen zu können.<br />
Drei einfache Regeln, die ein Aufstehen verhindern<br />
• 1. Wecker richtig platzieren: Wer seinen Wecker einfach in das Zimmer seines Mitbewohners<br />
stellt, wird selbst nicht von dem Lärm geweckt, kann aber in Anspruch nehmen, dass<br />
statistisch gesehen gleich viele Menschen wach sind (dies ist auch ein gutes Beispiel, warum<br />
Mathe doch Sinn macht). Aber Achtung: Solltest du einen eigensinnigen Mitbewohner<br />
haben, ist es ratsam, fünf bis sechs Wecker in seinem Zimmer zu verstecken, nicht dass er<br />
einfach weiterschläft.<br />
• 2. Außenwelt eliminieren: Wer kennt das nicht: Es ist gerade l7:30 Uhr, du wälzt dich gemütlich<br />
im Bett hin und her und bist gerade dabei nochmals einzuschlafen, da klingelt<br />
das Telefon (Eltern!!), die Haustür (Postbote) oder der Computer (Skype) und zwingt dich<br />
aus dem Bett und zur Kontaktaufnahme mit anderen Menschen. Das muss nicht sein! Wer<br />
vor dem zu Bett gehen, alle Geräte schön in der Badewanne einweicht, natürlich um sie<br />
am nächsten Tag gründlich zu reinigen, wird merken, wie erholsam ein langer Schlaf sein<br />
kann.<br />
• 3. Sinnvolle Ausgangssituationen schaffen: Wer frühzeitig mitdenkt, kann unangenehme<br />
Situationen vermeiden! Das klingt banal, ist aber ziemlich effektiv! Wer zum Beispiel erst<br />
gar nicht ins Bett geht, muss auch gar nicht aufstehen. Dank Crystal-Meth auch wochenlang<br />
ohne Probleme möglich ... schöne neue Welt.<br />
Die besten Ausreden<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
•<br />
Liegen geblieben<br />
Schöner schlafen mit den grossstadtsurvivorn<br />
„Aber ich dachte, dass ich mit meinem Schönheitsschlaf ihrer Forderung nach Verbesserung<br />
der Außendarstellung nachkomme!“<br />
„Aber ich war dieses Jahr schon mal pünktlich.“<br />
„Ich dachte mir, ich arbeite heute mal von zu Hause aus - im Betrieb kann ich mich immer<br />
so schlecht konzentrieren, vor allem wenn sie mich immer so anschreien.“<br />
„Mein doofer Mitbewohner hat einfach meinen Wecker geklaut.“<br />
„Ich hatte gestern Nacht mit so vielen Menschen Sex und ich kann die Namen von denen<br />
immer noch nicht auswendig - aber ich hab sie mir alle aufgeschrieben, damit ich sie heute<br />
auf Arbeit lernen kann. Das hat leider ein bisschen gedauert.“<br />
„Ich bin nicht zu spät, ich fühl mich heute nur so australisch.“<br />
„Entschuldigung, aber meine Frau gebar heute in der früh in unserem Ehebett ein Kind, im<br />
Zug hierher musste ich einen Selbstmordattentäter überzeugen, dass es Gott gar nicht gibt<br />
und er seine Bomben besser an Israel verkauft und auf dem Weg von der Haltestelle ins<br />
Büro musste ich noch kurz die Hells Angels von dieser Oma wegprügeln ... ich hoffe diese<br />
zehn Sekunden Verspätung wirken sich nicht zu schlimm für mich aus.“<br />
So, wer jetzt noch aufsteht, ist selber schuld, wir haben unser Bestes gegeben.<br />
Eure grossstadtsurvivor<br />
Kommentar:<br />
So‘n Spice<br />
Trügerische Kräutermischungen<br />
Nicht mit uns!<br />
Vor einigen Tagen klingelte das Telefon der Redaktion. Am anderen Ende meldete sich ein<br />
Ladenbesitzer aus dem Großraum München, dessen Grow- und Headshop aufgrund<br />
des Verkaufs von legalen Kräutermischungen ins Visier der Ermittler geraten war.<br />
Diese Kräutermischungen enthielten keines der verbotenen Cannabinoide, es sei aber „ein<br />
offenes Geheimnis“, dass andere, noch nicht im BtmG erfasste Cannabinoide, darin enthalten<br />
seien.<br />
Unser diensthabender Redakteur wies den Ladenbesitzer dann auf die moralische Verantwortung<br />
hin, die der legale Verkauf von künstlichen Cannabinoiden mit sich bringe. Zwar<br />
kann das Hanf Journal es nicht gutheißen, wenn die Staatsgewalt in Bayern wieder einmal<br />
Grow-und Headshops ohne rechtliche Grundlage durchsucht, auf der anderen Seite ist es<br />
ein ebenso offenes Geheimnis, dass süddeutsche Polizeibehörden genauso reagieren, wenn<br />
sie herausgefordert werden. Spice und Co sind es nicht wert, das Hanf Journal wird sich nie<br />
für eine Legalisierung des „Assi-Grases“ einsetzen. Bisher ist auch noch niemand auf die Idee<br />
gekommen, einen kleinen Teil der Riesengewinne aus den Spice Verkäufen für eine humanere<br />
Drogenpolitik einzusetzen und sie dem DHV oder dem VfD zur Verfügung zu stellen. Bei den<br />
Kräutermischungen geht es schlichtweg um Profit ohne Beratung, Warnungen oder Konsumentensicherheit.<br />
Auch künstliche Cannabinoide gehören kontrolliert, nicht jedoch verboten.<br />
Wer sie unkontrolliert verkauft, ohne sie zu deklarieren, handelt verantwortungslos und verdient<br />
die Unterstützung der Hanfszene in unseren Augen nicht.<br />
Ist es so schwierig, eine erlaubte Substanz zu deklarieren, damit potentielle Konsumenten<br />
auch wirklich wissen, was sie kaufen? Gerade so etwas würde dem Gesetzgeber die Sinnlosigkeit<br />
immer neuer Verbote vor Augen halten und hätte der Diskussion um Spice viel Schärfe<br />
genommen.<br />
Wir wissen‘s einfach besser...<br />
www.hanfjournal.de
#113 17<br />
fun&action<br />
Bayonetta<br />
Electro Gaming<br />
Mary Potter für Playboys²<br />
Die Geschichte der Welt ist die Geschichte der Kriege zwischen<br />
Geheimbünden ...<br />
Segas neuestes Actionspektakel „Bayonetta“ handelt von den<br />
Kriegen zwischen den Lumen Sages und den Umbra Witches,<br />
die seit Jahrhunderten im Geheimen, so für das Gleichgewicht<br />
der Welt sorgen. Heldin „Bayonetta“ ist eine mächtige Hexe der<br />
Umbra Witches die unter Amnesie leidet.<br />
Dass das Gleichgewicht der Mächte durch Einwirken von der<br />
andern Seite umgestürzt werden soll, erklärt sich von selbst.<br />
Wie die 500 Jahre umspannenden Geschichte um die nur mit<br />
ihrer Haartracht bekleideten Titelheldin erzählt wird, sprengt<br />
die Dimension des in Worte Fassbaren. Der Director der erfolgreichen<br />
„Devil May Cry“ und „Viewtiful Joe“ Serien Hideki<br />
Kamiya liefert mit „Bayonetta“ sein Meisterstück und gleichzeitig<br />
den Beweis ab, dass er vollends durchgeknallt ist. Die mit<br />
allen weiblichen Reizen bestückte Sex-Hexe zieht alle Register,<br />
was Leveldesign, Gegnergestaltung, Humor und Präsentation<br />
betrifft und bietet selbst ausgebufften Profizockern mehrere<br />
atemlose Momente. Was einem allein vom grafischen Aspekt<br />
rein künstlerisch geboten wird, müsste sogar Salvador Dali beeindrucken<br />
können.<br />
Das Spiel ist ein typisches Hack´n Slay Adventure, welches<br />
die Protagonistin stehts von allen Seiten darstellen kann, während<br />
sie ihre Feinde vermöbelt. Über Tastenkombinationen<br />
entfacht ihr ein Feuerwerk des Zauber-Kung-Fu´s, deckt und<br />
kontert die Angriffe der Gegner und sammelt deren wertvollen<br />
Überreste ein, um diese in düsteren Portalen bei eurem zwielichtigen<br />
Auftraggebern gegen neue Fähigkeiten und Waffen<br />
einzutauschen.<br />
So erhaltet ihr im Verlauf des Spiels zusätzlich zu den vier<br />
verzauberten Handfeuerwaffen, die ihr an „allen“ Extremitäten<br />
tragt, noch eine Peitsche, Krallen, Pump-Gun`s und ein Samuraischwert.<br />
Foto: Sega<br />
Foto: Sega<br />
Da jede Waffe untereinander verknüpfbar und mit individuellen<br />
Combos ausgestattet ist, bieten sich hunderte verschiedenartiger<br />
Moves, die euch die wohlgeformte Schönheit in<br />
allen erdenklichen Positionen präsentieren. Da sich das Hexengeschnetzelte<br />
jedoch vor dem Ableben gehörig zur Wehr<br />
setzt, nutzt ihr neben brachialer Waffengewalt ein gehöriges<br />
Trickrepertoire aus dem Zauberkessel, das euch die Fähigkeit<br />
zur Verwandlung in eine Pantherkatze, eine Krähe und eine<br />
Fledermaus ermöglicht sowie dem wichtigsten Trick, die Witch<br />
Time. Diese wird bei erfolgreichem Ausweichmanöver getriggert,<br />
verlangsamt die Zeit und dreht das Farbschema des ohnehin<br />
schon spektakulär Dargestellten ins Negative. Da sich<br />
die gesamte Spielewelt extrem surrealistisch gestaltet und oft<br />
den gewohnten physikalischen Gesetzten trotzt, bekommt ihr<br />
neben einem perfekt spielbaren Hexenabenteuer einen optisch<br />
anspruchsvollen Drogenrausch dazu geliefert.<br />
Die Gestaltung der Gegner ist dabei ebenso illuminierend wie<br />
direkt aus dem Himmelreich gegriffen. Und das ist wörtlich<br />
zu nehmen. Neben den hell leuchtenden, Standard Engelserscheinungen,<br />
die wie ihr mit unterschiedlichen Waffen sowie<br />
Instrumenten ausgestattet sind und damit euer Dasein beenden<br />
wollen, trefft ihr regelmässig auf haushohe Endbosse, die<br />
einem durch ihre eindrucksvolle Gestaltung länger als der gewöhnliche<br />
Obermotz in Erinnerung bleiben. Güldene, filigrane<br />
Verzierungen schmücken die marmorweissen, wundervollen<br />
Wesen aus den Wolken - solange bis man ihnen mit einem<br />
riesigen, haarigen Höllenhund ihre Sterblichkeit beweist und<br />
durch eine 500 Gigatonnen-Beißattacke ihr Innerstes nach aussen<br />
kehrt. Lecker.<br />
Da einem die richtigen Taktiken mancher Himmelsschergen<br />
nicht sofort auffallen könnten und eine leicht bekleidete Latexhexe<br />
auch Schmerzen spürt, kann sich „Bayonetta“ in ihrem<br />
tragbaren Hexenkessel benötigte Lollipops brauen, die euch<br />
durch kurze Unverwundbarkeit oder mehr Angriffskraft den<br />
heissen Besentrip erleichtern. Jedoch merkt sich das Scoringsystem<br />
den Gebrauch der Items und bewertet euch demensprechend<br />
am Ende eines Abschnittes. Der Schwierigkeitsgrad<br />
ist dabei der getroffenen Auswahl entsprechend und sorgt für<br />
mehrfachen Wiederspielwert. Zum einen, da die Unterschiede<br />
gravierend spürbar sind und zum anderen, da eure Ausrüstung<br />
nach dem ersten Durchgang noch lange nicht komplett ist.<br />
Es lohnt es sich einfach dieses fabelhafte Erlebnis mehrfach zu<br />
spielen, um sich von den spektakulären Ereignissen, den vielen<br />
grandiosen Verbeugungen vor vergangenen Klassikern, welche<br />
auf wunderbare Weise ins Geschehen integriert wurden, und<br />
natürlich der unglaublichen Hexe „Bayonetta“ verzaubern zu<br />
lassen.<br />
It´s not a Trick, it´s Magic!<br />
(Ps3 ASIN: B002GMQ752 /Xbox360 ASIN:<br />
B002GMQ75C) Sega ca.55€ (ab 18)<br />
www.sega.de/platinumgames/bayonetta/de/index.html
18<br />
news<br />
Gestrecktes Gras gefährdet seit fast fünf Jahren über vier<br />
Millionen Bürger/innen. Die Politik ignoriert das Problem<br />
trotz zahlreicher Hinweise. Aufgrund dessen werden<br />
Menschen, die mit Vergiftungserscheinungen einen Arzt aufsuchen,<br />
weder ernst genommen noch kompetent behandelt. Was<br />
sich vergangenes Jahr in einer Mittelhessischen Klinik ereignet<br />
hat wurde von der betroffenen Leserin dokumentiert<br />
und hat uns erst einmal die Sprache verschlagen:<br />
Von Sunflower 88<br />
Mitte Oktober 2009 erwarb ich von einem Kommilitonen<br />
Marihuana für den Eigenbedarf. Schnell stellte<br />
ich fest, dass mit diesem Gras etwas nicht stimmte.<br />
Hier eine Liste mit spezifischen Merkmalen des verunreinigten<br />
Marihuanas und meinen körperlichen, wie geistigen Nebenwirkungen:<br />
Eigenschaften des verunreinigten Marihuanas:<br />
• Scheinbar gute Qualität (Aussehen und Geruch)<br />
• Funken beim Abbrennen (Brennprozess zu schnell)<br />
• Rauch lässt vom Geruch her auf chemischen Zusatz schließen<br />
• Weißer hartnäckiger Schmierfilm an der Innenseite der<br />
(Glas)- Pfeife<br />
Pechschwarze, klebrige Asche anstatt grau und bröselig<br />
Nebenwirkungen:<br />
• Verwirrtheitszustände (Blackouts)<br />
• Magen-Darmbeschwerden; insbesondere Durchfall (ca. 3-4<br />
Tage)<br />
• Auffällige Schwellungen im Gesicht (wurde mehrmals angesprochen)<br />
• Extrem starke Schweißausbrüche (vor allem nachts)<br />
• Insgesamt ohne Übertreibung zwei Wochen angeschlagen<br />
gewesen<br />
Ich rief meine Hausärztin an, die aussagte, dass es sinnvoll<br />
sei, das Streckmittel zu ermitteln und zu benennen, um eine<br />
gezielte Behandlung vornehmen zu können. Also fischte ich<br />
aus meinem Mülleimer 2-3 Jointstummel, die noch genügend<br />
Gras enthielten, um eine Untersuchung vornehmen zu lassen.<br />
Ich setzte mich mit dem Chefredakteur des Berliner Hanf Journals<br />
in Verbindung, der mir riet, diese vergifteten Reste an eine<br />
bestimmte Apotheke zu schicken.<br />
Warnmeldung<br />
Wer wirklich wissen will, was drinne ist, rennt gegen<br />
Wände, Ärzte und längst überholte Vorurteile an<br />
Da sich meine Symptome verschlimmerten, fuhr ich in ein<br />
Krankenhaus, um mich gründlich untersuchen zu lassen.<br />
Dort wurde ich umgehend von dem behandelten Arzt in eine<br />
„Kifferschublade“ gesteckt, subtil beleidigt und verbal diskriminiert.<br />
Die Behandlung ließ sehr zu wünschen übrig, da mir<br />
dieser Arzt noch nicht mal in den Hals schaute, noch das Röntgen<br />
meiner Lunge vorschlug. Nach diesem Besuch im Krankenhaus<br />
war mir deutlich geworden, wie verpönt der Konsum<br />
von Marihuana in Deutschland zu sein scheint und dass ich<br />
dementsprechend zu einer Randgruppe gehöre.<br />
Nach drei Wochen hatte man in der Apotheke (k)ein Ergebnis<br />
feststellen können. Man sagte, es sei nichts zu finden. Daraufhin<br />
sagte ich aus, dass ich mir bezüglich einer chemischen<br />
Verunreinigung 100%ig sicher sei und dass ich mich so nicht<br />
abspeisen ließe. Des Weiteren wurde mir dort gesagt, dass die<br />
Kapazitäten dieser Apotheke nicht ausreichten, um eine umfassendere<br />
chemische Untersuchung vornehmen zu können. Ich<br />
bat die Apotheke um eine Rücksendung der Substanz, um diese<br />
dann von einem Giftinstitut untersuchen lassen zu können.<br />
Nun wurde mir von der Apotheke mitgeteilt, dass dies nicht<br />
möglich sei, da man auf diesem Wege gegen das Betäubungsmittelgesetz<br />
verstieße und somit die „Sache“ betreffend am<br />
#113<br />
Ende sei. Darüber war ich sehr verärgert und kündigte an, mich<br />
bezüglich dieser „Sache“ an weitere Institutionen zu wenden<br />
und ließ mir die Nummer des Krankenhauses geben, dem die<br />
Apotheke unterstellt ist. Am nächsten Tag kontaktierte mich die<br />
Apotheke schon morgens, um mir mitzuteilen, dass die Polizei<br />
bzw. das LKA NRW die vergiftete Substanz ausnahmsweise<br />
unter Einhaltung der Schweigepflicht untersuchen wolle.<br />
Wochen später meldete sich die Apotheke wieder bei<br />
mir und sagte aus, dass man in der Tat einen extrem gesundheitsgefährdeten<br />
chemischen Stoff gefunden habe<br />
und dass die Polizei eine Warnmeldung an die Presse<br />
herausgeben wolle, um die Bevölkerung zu schützen. Es<br />
handele sich hierbei um ein neues Streckmittel, welches<br />
bereits stellenweise in NRW aufgetaucht sei und dass zur stationären<br />
Krankenhausbehandlung vereinzelter Konsumenten<br />
geführt habe. Zudem sagte man, dass es noch nicht möglich sei,<br />
den giftigen Stoff konkret in der Öffentlichkeit zu benennen,<br />
da die Untersuchung erst von der übergeordneten Behörde<br />
abgesegnet werden müsse. Meine Besorgnis war groß und ich<br />
fragte, ob man schon was über eventuelle Folgeschäden wisse.<br />
Daraufhin erklärte man, dass die Betroffen sich wieder schnell<br />
erholt hätten und dass der Konsum dieses giftigen Stoffes laut<br />
LKA NRW keine Folgeschäden habe.<br />
Nun stellen sich mir zwei Fragen:<br />
• Ist das LKA NRW medizinisch so kompetent, diese Frage zu<br />
beantworten?<br />
• Steht die Aussage „keine Folgeschäden“ nicht im Widerspruch<br />
zu den Aussagen „extrem giftiger Stoff“ und „Warnmeldung“?<br />
Diese wichtigen Informationen das verunreinigte Marihuana<br />
betreffend wurden mir von der zuständigen Apotheke Mitte<br />
Dezember vermittelt und ich weiß bis heute nicht, was ich damals<br />
konkret geraucht habe. Eine Warnmeldung an die Bevölkerung<br />
wurde bis jetzt auch nicht herausgegeben.<br />
>>> Fortsetzung von Seite 1<br />
„Umdenk- statt...“<br />
Hanfverbands zwischen den Zeilen herauslesen kann. Einzig<br />
und allein aus München kam eine durchweg ablehnende Stellungnahme<br />
des dortigen Polizeipräsidenten Prof. Dr. Schmidbauer:<br />
„[...]So sind wir gegen jegliche Legalisierungsbestrebungen<br />
bei Cannabisprodukten. Beim Konsum im jugendlichen Alter<br />
oder bei einem intensiven Dauerkonsum drohen […] insbesondere<br />
Schädigungen des Gehirns[...].“<br />
Bayern 2010: Es gibt noch sehr viel zu tun.<br />
In Tschechien, Belgien, Österreich, den Niederlanden, Spanien,<br />
Portugal und in Kürze sogar in der Schweiz existieren Gesetze,<br />
die Hanfkonsumenten im Alltag wirklich entkriminalisieren<br />
und die auch für die Polizei anwendbar sind, damit sie<br />
sich um Wichtiges kümmern darf. Was unter rot/grün nur noch<br />
eine Frage der Zeit schien, ist unter schwarz/rot in so weite Ferne<br />
gerückt, dass entsprechende Modelle unter schwarz/gelb<br />
gar nicht mehr öffentlich diskutiert werden.<br />
Bei anderen Drogen ist ein Umdenken gar eine Frage auf Leben<br />
oder Tod: Tschechien betreibt in der Praxis schon seit geraumer<br />
Zeit eine liberale Drogenpolitik, das Gesetz zur Konsumenten-Entkriminalisierung<br />
Anfang des Jahres war lediglich<br />
eine Manifestation des Status Quo.<br />
2007 gab es in Tschechien 40 Drogentote bei 10 Millionen Einwohnern,<br />
beim Nachbarn Bayern gab es im gleichen Zeitraum<br />
231 Opfer bei 12,5 Millionen Einwohnern, Tendenz weiter steigend.<br />
Eine Langzeitstudie aus Zürich beweist den direkten Zusammenhang:<br />
Je größer die polizeiliche Repression desto mehr<br />
Drogentote. Erstmals untersuchte die Psychiatrische Universitätsklinik<br />
Zürich für den Zeitraum von 1975 bis 2007 den<br />
Zusammenhang zwischen Repression, Methadon- und Heroinbehandlungen<br />
und der Zahl der Drogentoten in der Schweiz.<br />
Übereinstimmend mit Forschungsergebnissen aus anderen<br />
europäischen Ländern konnten sie zeigen, dass die kontrollierte<br />
Abgabe die Zahl der Drogentoten auf ein Viertel zu senken<br />
vermochte.<br />
Die meisten CDU regierten Länder und Kommunen ziehen<br />
zur Zeit alle Register, um die Heroinabgabe für Schwerstabgabe<br />
hinauszuzögern, die eigentlich längst Gesetz ist. Wenigstens<br />
die FDP sollte den Mut haben, die wahren Hintergründe<br />
der fortschreitenden Kriminalisierung von Konsumenten zu<br />
hinterfragen und endlich eine bundeseinheitliche Regelung<br />
durchsetzen, die ihren liberalen Grundsätzen näher kommt als<br />
die fortwährende Kriminalisierung von Drogenkonsumenten.<br />
(siehe Seite zwei: Feuer auf Mechthild Dyckmans).<br />
Den gesamten Schriftwechsel des DHV mit den Polizeipräsidenten gibt es unter:<br />
www.hanfverband.de<br />
Die Studienergebnisse sind unter http://www.mediadesk.uzh.ch abrufbar
#113 19<br />
news<br />
Keine Legalisierung ohne Öffentlichkeit:<br />
Mahnwachen für Opfer<br />
der Drogenprohibition<br />
Text: Anne Fröhlich und Jo Biermanski<br />
Tübingen. Seit der Inhaftierung von Jürgen Hahnel wegen<br />
Besitzes von Cannabis am 6.Juli 2009 organisiert Anne Fröhlich<br />
circa 14-tägig in Tübingen auf dem Holzmarkt „Mahnwachen<br />
für Opfer der Drogenpolitik“. Jürgen Hahnel ist seit dem 17.Juli<br />
im drogenpolitischen Hungerstreik in der JVA Rottenburg (das<br />
Hanf Journal berichtete). Da Jürgen Hahnel zu Problemen im<br />
Vollzug und bezüglich seiner Öffentlichkeitsarbeit noch diverse<br />
Schreiben formulieren will, führt er den Hungerstreik derzeit<br />
noch phasenweise in gemäßigter Form durch. In diesen Phasen<br />
nimmt Jürgen Hahnel Zucker/Honig in Getreidekaffee/Tee, etwas<br />
Obst, Marmelade (als Zucker/Honigersatz), Quark, Milch<br />
und Gemüsebrühe zu sich. Nach Beendigung der Schreibphase<br />
wird Jürgen Hahnel seinen drogenpolitischen Hungerstreik bis<br />
zur drohenden Zwangsernährung konsequent durchführen.<br />
Bei den Mahnwachen informiert Anne Fröhlich auf Schautafeln<br />
und mit Jürgen Hahnels „Zentralem Infoblatt: Armut +<br />
Ausgrenzung durch Drogenpolitik“ vor allem über Cannabis<br />
und zur Drogenpolitik. Auch die Unterstützung von Kampagnen<br />
der Grünen Hilfe (www.gekifft.de und www.gruene-hilfe.<br />
de/freiheit-allen-hanf-gefangenen) und eines Gnadengesuchs<br />
an Baden-Württembergs Justizminister Goll für Jürgen Hahnels<br />
Freilassung mit gleichzeitigem Appell, sich für menschenwürdige<br />
Drogenpolitik einzusetzen, ist vor Ort möglich.<br />
Bei den Mahnwachen muss sich Anne Fröhlich immer wieder<br />
mit stigmatisierenden Vorurteilen zu Drogen und DrogenkonsumentInnen<br />
auseinandersetzen, die durchaus im direkten<br />
Zusammenhang mit herrschender Tabuisierung und Desinformation<br />
als Folge der Prohibitionspolitik zu werten sind. Viele<br />
Angesprochene aber äußern Zustimmung zu Jürgen Hahnels<br />
Positionen. Doch es ist zu beobachten, dass aus Furcht vor herrschender<br />
Kriminalisierung die entsprechende Unterstützungsunterschrift<br />
oft nicht gegeben wird, da „man nicht wisse, auf<br />
welcher Liste man zu landen drohe“. Dies ist angesichts des auf<br />
CannabiskonsumentInnen lastenden Verfolgungsdrucks einerseits<br />
verständlich, andererseits könnte sich weniger Selbstzensur<br />
und mehr Zivilcourage lohnen, da (nach Stanislaw Jerzy<br />
Lec) der Preis der Freiheit sinkt, wenn die Nachfrage steigt.<br />
Auch PraktikerInnen, denen durch ihre Arbeit mit DrogenkonsumentInnen<br />
die Problematik der Prohibitionspolitik vertraut<br />
ist, verweigerten gegen ihre eigene erklärte Überzeugung die<br />
Unterstützung aus Rücksicht auf die offizielle Linie des Arbeitgebers.<br />
Hier ist noch viel Aufklärungsarbeit und weitere Unterstützung<br />
notwendig: Mahnwachen und Infostände, wie die Mahnwachen<br />
von Anne Fröhlich oder der gemeinsame Infostand von<br />
der „Grünen Hilfe Hessen“ und der „Linken Landesarbeitsgemeinschaft<br />
Drogenpolitik Hessen“ als „Mahnwache für Opfer<br />
der Drogenprohibition“ am 29.Januar in Frankfurt sind erforderlich.<br />
Wer Jürgen Hahnel und Anne Fröhlich bei ihrem Engagement<br />
für menschenwürdige Drogenpolitik unterstützen will,<br />
findet weitere Informationen und die entsprechenden Kontaktdaten<br />
unter www.sichtbarewelt.de, denn „Keine Legalisierung<br />
ohne Öffentlichkeit: Gemeinsam sind wir stark!“<br />
NL - 2010 gibt es Gras für Touristen<br />
Modellprojekt bleibt vorerst auf dem Papier<br />
Ursprünglich wollten acht Gemeinden in der niederländischen<br />
Provinz Limburg ein Modellprojekt starten, bei dem nur noch<br />
in den Niederlanden gemeldete Erwachsene Gras oder Hasch<br />
im Coffeeshop kaufen können. Schon kurz nach Vorstellung<br />
des Projekts sprangen sechs der acht Gemeinden ab.<br />
Eigentlich für Anfang Januar geplant, wurde die ganze Sache<br />
jetzt erst einmal verschoben, da es rechtliche Bedenken gäbe,<br />
müsse erst einmal die juristische Grundlage geprüft werden.<br />
Kurzum: Es gibt auch in der Provinz Limburg weiterhin Gras<br />
für Touristen. Vorerst.<br />
USA - Straflos in Seattle<br />
In Seattle lässt ein neu gewählter Staatsanwalt die<br />
Verfolgung von Cannabisbesitzern ganz sein.<br />
Laut einem Bericht in der Seattle Times ist die größte Stadt<br />
im Nordwesten der USA schon einen Schritt weiter als die<br />
Schweizer. Hier hatten die Bürger im Jahr 2003 dem Referendum<br />
75 zugestimmt. Dieses sieht vor, dass die Verfolgung von<br />
Cannabisbesitz für die lokalen Strafverfolungsbehörden nur<br />
noch niedrigste Priorität haben soll. Aber erst mit der Wahl des<br />
städtischen Staatsanwalts Pete Holmes im November 2008 wurde<br />
der Wille der Bürger von Seattle nun umgesetzt. Solange keine<br />
besonderen Umstände vorliegen, wird in Seattle der Besitz von<br />
Cannabis nun nicht weiter verfolgt. Pete Holmes Amtsvorgänger<br />
Tom Carr hatte in vielen Fällen von Cannabisbesitz weiter auf<br />
eine Verfolgung gesetzt. Die Legislative des US-Bundesstaates<br />
Washington, dessen Hauptstadt Seattle ist, diskutiert derzeit<br />
zwei Gesetze zur Entkriminalisierung bzw. Legalisierung von<br />
Cannabis - würden sie verabschiedet, bliebe Cannabis aufgrund<br />
von Bundesgesetzen weiterhin illegal.<br />
CA - Bekifft zu den Olympics?<br />
In Vancouver wird weggeschaut<br />
Der öffentliche Konsum von Cannabis ist in Vancouver fast so<br />
normal wie in Amsterdam. Das wird auch während der kommenden<br />
Olympiade so bleiben, allerdings hat ein Sprecher der<br />
örtlichen Polizei angekündigt: „Unsere Beamten zeigen das<br />
höchstmögliche Maß an Verständnis für Menschen, die kiffen.<br />
Das wird auch während der Olympischen Spiele so bleiben.“<br />
Das heißt jedoch nicht, dass die Polizei ganz wegschaut: „Allerdings<br />
denke ich nicht, dass die Menschen hierher kommen, um<br />
unsere Gesetze öffentlich zu brechen. Ich gehe davon aus, dass<br />
unsere Beamten, falls so etwas vorkommen sollte, ihr Bestes<br />
tun werden, sie daran (die Illegalität) zu erinnern.“<br />
USA - Fast wie in Kalifornien<br />
Patienten aus Colorado dürfen Cannabis kaufen<br />
Die medizinische Verwendung von Cannabis ist seit einem<br />
Volksentscheid im Jahr 2000 in Colorado erlaubt. Nach<br />
einem Urteil vom 30.Dezember 2009 haben nun Patienten<br />
ein verfassungsmäßiges Recht, Cannabis nicht nur zu<br />
verwenden, sondern auch zu kaufen. Richter Christopher<br />
Cross vom Distriktgericht des Kreises Arapahoe unterstützte<br />
die CannaMart-Verteilungsstelle, die die Stadt Centennial<br />
verklagt hatte, nachdem sie im Oktober geschlossen worden<br />
war. Cross gab dem Antrag der Verteilungsstelle auf eine<br />
einstweilige Verfügung statt, die die Stadt daran hindert,<br />
die Verteilungsstelle geschlossen zu halten, während sich<br />
CannaMart gegen das Argument der Stadt wehrt, sie habe<br />
das Recht, Cannabisläden zu schließen, weil sie gegen<br />
Bundesdrogengesetze verstoßen. Jüngste Entscheidungen<br />
der staatlichen Gesundheitsbehörden sowie eine Erklärung<br />
des Bundesjustizministers aus dem Jahr 2009, dass<br />
Bundesstaatsanwälte sich nicht in staatliche Regelungen zu<br />
Cannabis einmischen werden, haben zu einer explosionsartigen<br />
Vermehrung kommerzieller Cannabisgeschäfte in Colorado<br />
geführt. Richter Cross erklärte, die Stadt verletze die Rechte<br />
von drei medizinischen Cannabispatienten, die sich der Klage<br />
angeschlossen hatten. Einer dieser Patienten erklärte, dass die<br />
Schließung von CannaMart es ihm erschwere, medizinischen<br />
Cannabis, der ihm zur Behandlung einer Nervenerkrankung<br />
empfohlen worden sei, zu bekommen.<br />
Latte Boykott<br />
Lass weg den Scheiss<br />
Die Legalisierung von Cannabis ist in den USA ein sehr heiß<br />
diskutiertes Thema. Colorado ist nach Kalifornien der „zweit<br />
liberalste“ Bundesstaat, auch die Entkriminalisierung ist dort<br />
schon weit voran geschritten. Das ruft natürlich auch die<br />
Cannabis-Gegner auf den Plan. Firmen und Organisationen<br />
wie Schnaps- und Waffenproduzenten sowie -lobbyisten,<br />
Drogenfahnder und Staatsanwälte, von denen man es nicht<br />
anders erwartet, haben eine unheilge Koalition ins Leben<br />
gerufen, die die offenbar näher kommende Legalsierung<br />
stoppen soll.<br />
Mit von der Partie ist auch ein Unternehmen, das man dort nicht<br />
erwartet hätte und dessen Motive zumindest nicht so offensichtlich<br />
sind wie die der anderen Kampagnenteilnehmer:<br />
Starbucks<br />
Die Alkohol- und Waffenlobby hat zurecht Angst, dass mit<br />
steigendem Potkonsum ihre Absätze zurückgehen könnten,<br />
aber wieso ein Cappucchino-Laden? Wer so ignorant handelt<br />
hat‘s verdient. Wir schließen uns dem Boykottaufrauf an.<br />
www.saferchoice.org<br />
UK - Was hab ich da nur gesagt?<br />
Auch der neue Drogenberater forderte 2003 das Ende<br />
der Hanf-Prohibition - und hat es vergessen<br />
Nachdem David Nutt, seines Zeichens Drogenberater der Britischen<br />
Regierung, im November gefeuert worden war, wurde<br />
Professor Les Iverson zu seinem Nachfolger ernannt.<br />
Der sagte 2003, dass Cannabis nicht nur entkriminalisiert,<br />
sondern legalisiert werden müsse. Daraufhin angesprochen<br />
sagt der offensichtlich zerstreute Professor heute, dass er sich<br />
an diese Aussage nicht erinnern könne und er diese Position<br />
heute nicht mehr vertrete. Einem Wissenschaftler stehe es frei,<br />
seine Meinung zu ändern, da es in den letzten Jahren neuere<br />
Erkenntnissen gegeben hätte.
20<br />
#113