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#113 15<br />
fun&action<br />
Die Hanfberatung im HanfJournal<br />
Erste Hilfe für Kiffer<br />
kascha@hanfjournal.de<br />
Kascha ist ab sofort per e-Mail zu erreichen. Also ran<br />
an die Tasten, dumme Fragen gibt es nicht, nur blöde<br />
Antworten.<br />
Markus (20) aus Berlin fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
ich habe mir in den letzten Monaten immer ein paar Samen aus<br />
dem Gras gesammelt, wenn dort welche drin waren. Jetzt würde<br />
ich gerne mal probieren, ein paar davon auf dem Balkon<br />
einzupflanzen. Wann ist dafür eine gute Zeit und wie erkenne<br />
ich ob das eine weibliche Pflanze wird?“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hallo Markus,<br />
ich muss dich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass der Anbau<br />
von Hanf in Deutschland verboten ist und du dich, auch<br />
wenn es nur ein oder zwei kleine Pflänzchen werden, trotzdem<br />
strafbar machst. Deshalb kann ich dir leider keine Anbauhinweise<br />
geben.<br />
Üblicherweise wird Hanf beim Outdooranbau (also mit Sonnenlicht,<br />
denn bei Indooranbau mit Lampen spielt die Jahreszeit<br />
wegen konstanter Temperatur und gesteuerter Beleuchtung<br />
keine Rolle) ab Ende März bis Ende April ausgesät.<br />
Wichtig ist dabei aber, dass die Pflänzchen keinen Frost mehr<br />
bekommen. Wenn der Winter lang ist, ziehen einige Züchter<br />
ihre Pflänzchen schon in kleinen Töpfen auf dem Fensterbrett<br />
vor und stellen oder pflanzen sie nach draußen, wenn die<br />
Nächte dauerhaft frostfrei bleiben.<br />
Nach ein paar Wochen, wenn die Pflanzen groß genug sind,<br />
fangen die Männchen an, sich von den Weibchen vor allem<br />
durch den Bau der Pflanze zu unterscheiden. Männliche Pflanzen<br />
wachsen viel verzweigter als die Weibchen, welche an<br />
einem Stiel gerade nach oben wachsen und die Blütenansätze<br />
direkt am Stiel haben. Die weiblichen Blüten erkennt man an<br />
ihren Blütenblättern mit den feinen Blütenhaaren. Männliche<br />
Blüten sind eher kelchförmig und enthalten Pollen, die man<br />
vermeiden sollte, wenn man nicht möchte, dass die weiblichen<br />
Pflanzen befruchtet werden und Samen ausbilden. Außerdem<br />
enthalten die männlichen Blüten kein THC und sind für<br />
Rauschzwecke völlig ungeeignet. Mit etwas Übung erkennt<br />
man den Unterschied recht schnell, und viele Züchter legen<br />
Wert darauf, die männlichen Pflanzen frühzeitig zu entfernen.“<br />
Nadine (23) aus Oldenburg fragt:<br />
„Hi Kascha,<br />
ich habe ein bisschen Gras von meiner Ernte vom letzten Herbst<br />
eingefroren und möchte mir nun etwas davon auftauen. Muss<br />
ich dabei irgendetwas beachten oder kann nichts schief gehen?<br />
Ich habe es vorher in kleine Beutel gepackt, damit ich es einzeln<br />
auftauen kann, und es liegt jetzt seit ungefähr 4 Monaten<br />
im Gefrierschrank. Die Temperatur war auf -18 Grad gestellt,<br />
falls das irgendwie wichtig ist.“<br />
Kascha antwortet:<br />
„High Nadine,<br />
schief gehen kann immer etwas, du hast dich aber schon einmal<br />
ganz gut vorbereitet. Dadurch, dass du das Gras einzeln<br />
eingefroren hast, stellst du schon mal sicher, dass das Gras, das<br />
im Gefrierschrank bleibt, auch nicht weiter durch die Entnahme<br />
einer Portion beschädigt wird.<br />
Wie du weiter vorgehst, hängt von einigen Faktoren ab, zum<br />
Beispiel, ob das Gras vor dem Einfrieren getrocknet war, und<br />
ob du es in einem Vakuum verpackt hast. Vakuumverpacktes,<br />
getrocknetes Gras kann man meist einfach in der geschlossenen<br />
Tüte auftauen. Ansonsten wird meist empfohlen, in der geöffneten<br />
Gefriertüte oder auf z.B. einem Handtuch ausgebreitet<br />
aufzutauen. Dabei kann man auch eine Heizung oder einen<br />
Ofen zur Unterstützung benutzen. Es ist aber schonender,<br />
ein langsames und gut belüftetes Auftauen in einem nicht zu<br />
feuchten Raum bei Zimmertemperatur zu ermöglichen. Das<br />
sollte etwa einen Tag<br />
dauern, je nachdem,<br />
wie groß die Portion ist.<br />
Gerade wenn es mehr<br />
als 10g sind, macht es<br />
auch Sinn, das Gras<br />
ein wenig auszubreiten<br />
zum Auftauen, damit<br />
es nicht so ein großer<br />
Klumpen ist.<br />
Die schlimmste Folge<br />
durch Feuchtigkeit stellt<br />
nicht, wie viele denken,<br />
die manchmal etwas<br />
veränderte Konsistenz<br />
der Cannabisblüten<br />
dar. Dafür kann es dir,<br />
wie auch beim Trocknen<br />
schon, passieren,<br />
dass das Gras schimmelt.<br />
Dann kannst du<br />
es nicht mehr rauchen<br />
und solltest es wegwerfen,<br />
deshalb achte beim<br />
Auftauen vor allem<br />
darauf, dass sich keine<br />
Feuchtigkeit staut und<br />
die Blüten äußerlich gut<br />
abtrocknen.“<br />
Micha (19) aus<br />
Frankfurt fragt:<br />
„High Kascha,<br />
ich habe mal eine Frage.<br />
In meinem Gras sind<br />
in letzter Zeit immer<br />
ziemlich viele Stängel.<br />
Manchmal, wenn ich<br />
für 50 oder 60 Euro kaufe,<br />
sind in dem Beutel<br />
fast ein halbes Gramm<br />
nur Stiele. Jetzt wollte<br />
ich mal fragen, ob ich<br />
damit noch irgendetwas<br />
anfangen kann? Wenn<br />
da auch Wirkstoff drin<br />
ist, kann man die dann<br />
auch klein schneiden<br />
und rauchen? Ich habe mittlerweile eine ganze Menge gesammelt<br />
und weiß nicht, was ich damit tun soll, oder soll ich sie<br />
einfach wegschmeißen?“<br />
Kascha antwortet:<br />
„Hallo Micha,<br />
das mit den vielen Stängeln ist ärgerlich, aber immer noch besser<br />
als wenn im Gras Brix oder sogar Blei enthalten ist, um es<br />
schwerer zu machen. Nun ist THC bei der Hanfpflanze allerdings<br />
nur in den Blüten, den Blattspitzen und den Harzdrüsen<br />
enthalten. Solche Harzdrüsen finden sich zum Teil auch am<br />
Stiel, diesen aber mit zu rauchen lohnt sich meiner Meinung<br />
nach nicht. Erstens sticht einem das schnell mal ein Loch in den<br />
Joint und zweitens raucht man dann eine ganze Menge Holz<br />
ohne nennenswerten Effekt. Wenn du die Stiele aber schon einmal<br />
gesammelt hast, hier zwei Möglichkeiten, was Leute damit<br />
so machen:<br />
1. Hanfschnaps<br />
Dazu werden die Stiele, so wie sie aus dem Gras geholt werden,<br />
einfach in eine Flasche hochprozentigen Schnaps (Wodka,<br />
Rum, o.ä.) eingelegt, die an einem einigermaßen warmen Platz<br />
(z.B. auf dem Fensterbrett) steht. Dabei löst sich das THC langsam<br />
im Alkohol und nach einer ganzen Weile hat man dann<br />
einen Hanfschnaps.<br />
2. Hanfbutter<br />
Dazu nimmt man sich eine größere Menge Stiele und erwärmt<br />
Butter bis sie flüssig ist. Die Stiele eine Weile in die warme Butter<br />
legen, dann mit einem Sieb wieder heraus holen. Das THC<br />
hat sich im Fett gelöst und man hat eine hanfige Butter zum<br />
Backen oder so aufs Brot schmieren, die je nach Anzahl und<br />
Qualität der Stiele auch einen leichten bis stärkeren Effekt hat.<br />
Du siehst also, bei einem eher geringen THC-Anteil lohnt<br />
es sich eher zu extrahieren, als die Stiele so zu rauchen, du<br />
verlierst aber auch nicht all zu viel, wenn du sie einfach weg<br />
wirfst.“