Leatherman »Surge« … das ideale Tool für ... - Schützenwarte - WSB
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[aus dem wsb]<br />
Umweltrecht<br />
Die Diskussion um die neue bereits<br />
seit Jahren geplante und im<br />
Dezember von Deutschland und<br />
einigen anderen EU- Mitgliedsländern<br />
gestoppte Bodenschutzrichtlinie<br />
setzt wieder ein.<br />
Zum 1. 7. 2008 übernahm Frankreich<br />
die Ratspräsidentschaft<br />
und hat die Wiederaufnahme der<br />
Diskussion angekündigt. Brisant<br />
zu diesem Punkt: Frankreich hat<br />
im Dezember 2007 zur Sperrminorität<br />
der EU-Staaten gehört,<br />
welche die Verabschiedung damals<br />
gestoppt haben. EU-Umweltkommissar<br />
Dinas baut z.Zt.<br />
neue Argumentationsketten <strong>für</strong><br />
diese Richtlinie auf, indem er sie<br />
in die Klimaschutzdiskussion<br />
einbezieht. Man darf auf diesen<br />
Diskussionsprozess gespannt<br />
sein. Sollte die Richtlinie in den<br />
nächsten Monaten Gültigkeit erlangen,<br />
sind <strong>für</strong> die Betreiber<br />
von Schießstätten<br />
– Einheitliche Begriffsbestimmungen<br />
zu den Hauptgefahren<br />
<strong>für</strong> den Boden<br />
– Vorschläge zur Integration<br />
des Bodenschutzes in andere<br />
Politikfelder<br />
– Einheitliche Kriterien zur Abgrenzung<br />
von Risikogebieten<br />
und <strong>für</strong> <strong>das</strong> Monitoring und<br />
– Klare Grundsätze zur Beurteilung<br />
von Bodengefahren<br />
und -kontaminationen<br />
zu erwarten. Dieses gibt es im<br />
deutschen Umweltrecht bereits<br />
in einer effektiven Form; man be<strong>für</strong>chtet<br />
jetzt hier einen erheblich<br />
gesteigerten Bürokratieaufwand.<br />
Seit dem 28. Mai 2008 liegt ein<br />
nochmals überarbeiteter Referentenentwurf<br />
eines Umweltgesetzbuches<br />
(UGB) in mehreren<br />
Bänden vor. Hier sollen ca.<br />
10.000 Einzelgesetze und Verordnungen<br />
in einem Werk zusam-<br />
40 <strong>Schützenwarte</strong> 4/2008<br />
Informationen unseres<br />
Umweltbeauftragten<br />
Arnold Kottenstedde, Umweltbeauftragter<br />
des <strong>WSB</strong> und DSB<br />
mengefasst werden. Der DOSB<br />
(Deutscher Olympischer Sportbund)<br />
hat als Dachorganisation<br />
aller Sportverbände bereits eine<br />
Stellungnahme zu diesem Entwurf<br />
abgegeben und an vielen<br />
Stellen Einwände, Korrekturen<br />
und Ergänzungen angebracht.<br />
Auch <strong>für</strong> die Schützen ist die weitere<br />
Entwicklung dieses Gesetzesvorhabens<br />
unter den Aspekten<br />
Umwelt- und Naturschutz interessant.<br />
Man muss nun den<br />
weiteren Gang des Gesetzgebungsverfahrens<br />
abwarten.<br />
Bodenschutz<br />
Ich bin in den letzten Wochen<br />
mehrfach nach Sanierungsverfahren<br />
bei kontaminierten Böden<br />
in Schießanlagen gefragt worden.<br />
Es gibt einige Methoden zur<br />
Reinigung des Oberbodens von<br />
Schwermetallen und PAK-Belastungen.<br />
Entscheidend sind die<br />
lokalen geologischen Verhältnisse<br />
und der Kontaminationsgrad<br />
des Bodens (Bodenart, Bodenstruktur,<br />
Bleistruktur, Art der<br />
Kontamination,...). Die einzelnen<br />
Methoden sind nach diesen Kriterien<br />
auszuwählen. Welche Methode<br />
geeignet ist, muss vor Ort<br />
anhand der aufgelisteten Kriterien<br />
entschieden werden.<br />
Es gibt in Deutschland und in<br />
den angrenzenden EU-Staaten<br />
einige Unternehmen, welche<br />
sich auf die Reinigung kontaminierter<br />
Böden spezialisiert haben.<br />
In vielen Fällen ist aber die<br />
Entsorgung und Deponierung<br />
der einzig sinnvolle und machbare<br />
Weg. Dies ist v.a. unter finanziellen<br />
Aspekten zu beurteilen.<br />
Ob eine Reinigung unter<br />
wirtschaftlichen Gesichtspunkten<br />
einer Entsorgung vorzuziehen<br />
ist, muss im Einzelfall entschieden<br />
werden.<br />
Be- und Entlüftung<br />
von Schießanlagen<br />
Ich möchte an dieser Stelle<br />
nochmals an meine Hinweise in<br />
der <strong>Schützenwarte</strong> 3/2008 vom<br />
Mai erinnern. Sollten entsprechende<br />
Forderungen an die Betreiber<br />
von Schießanlagen gestellt<br />
werden, empfehle ich Euch<br />
den Kontakt mit der Geschäftsstelle<br />
des Deutschen Schützenbundes<br />
in Wiesbaden (Tel.:<br />
0611/468070).<br />
Informiert Euch umfassend zu<br />
diesem Thema, bevor Ihr technische<br />
Entscheidungen mit hohen<br />
Kostenbelastungen trefft.<br />
Das Nichtraucherschutzgesetz<br />
NRW (NiSchG NRW) und<br />
seine Folgen<br />
Der Schutz der Menschen vor<br />
den Wirkungen des Tabakrauches<br />
ist Ländersache. Auch <strong>das</strong><br />
Land NRW macht hier keine Ausnahme.<br />
Das Nichtraucherschutzgesetz<br />
(NiSchG NRW) ist am 1.<br />
Januar 2008 in Kraft getreten, die<br />
Regelungen <strong>für</strong> Gaststätten zum<br />
1. Juli 2008.<br />
Dieses Gesetz ist natürlich auch<br />
<strong>für</strong> uns Schützen bindend. Ich<br />
habe hier einige wichtige Regelungen<br />
speziell <strong>für</strong> den Bereich<br />
der Schützen zusammen getragen,<br />
dabei erhebe ich nicht den<br />
Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Aus dem Grundgesetz (Art. 2<br />
Abs. 2 Satz 1 GG) folgt die Pflicht<br />
des Staates, sich schützend vor<br />
Rechtsgüter wie Leben und körperliche<br />
Unversehrtheit der Bürger<br />
zu stellen und diese gegebenenfalls<br />
auch vor Eingriffen von<br />
Seiten Dritter zu bewahren. Außerdem<br />
ist <strong>das</strong> Rauchverbot<br />
nicht absolut, da es lediglich bestimmte<br />
Bereiche betrifft. Alle<br />
Einrichtungen, <strong>für</strong> die ein Rauchverbot<br />
nach dem NiSchG NRW<br />
besteht (§ 2, Abs. 1 – 7), müssen<br />
dies im Eingangsbereich<br />
deutlich sichtbar<br />
kenntlich machen. Hier<strong>für</strong><br />
ist <strong>das</strong> Warnzeichen<br />
»Rauchen verboten« zu<br />
verwenden (§ 5, Abs. 1).<br />
Die Verantwortung da<strong>für</strong> liegt<br />
bei den Besitzern dieser Einrichtungen.<br />
Das Gesetz verpflichtet<br />
nicht zur Einrichtung von Raucherräumen.<br />
Folgende <strong>für</strong> die Schützen wichtige<br />
Ausnahmen lässt <strong>das</strong> Nichtraucherschutzgesetz<br />
gem. § 3,<br />
Abs. 3 zu:<br />
– in nur vorübergehend aufgestellten<br />
Festzelten (nicht länger<br />
als 21 Tage),<br />
– bei im Allgemeinen regelmäßig<br />
wiederkehrenden, zeitlich<br />
begrenzten Veranstaltungen,<br />
soweit es sich um im<br />
Brauchtum verankerte regional<br />
typische Feste handelt,<br />
– soweit Veranstaltungsräume<br />
vorübergehend und ausschließlich<br />
<strong>für</strong> Volksfeste genutzt<br />
werden,<br />
– in Gaststätten, die im Einzelfall<br />
ausschließlich <strong>für</strong> geschlossene<br />
Gesellschaften<br />
zur Verfügung stehen,<br />
– in Räumen <strong>für</strong> Vereine oder<br />
Gesellschaften, deren ausschließlicher<br />
Zweck der gemeinschaftlicheTabakkonsum<br />
ist (z. B. Raucherclubs)<br />
und<br />
– in Räumlichkeiten mit ausschließlich<br />
privater Nutzung.<br />
Aber: Ein Bürgerzentrum o.ä. ist<br />
eine Kultur- und Freizeiteinrichtung.<br />
Für derartige Einrichtungen<br />
besteht ein Rauchverbot<br />
auch <strong>für</strong> geschlossene Gesellschaften.<br />
Geraucht werden darf<br />
dann nur in abgeschlossenen<br />
Nebenräumen. Das Gesetz erfasst<br />
auch Sporteinrichtungen<br />
(z.B. geschlossene Schießanlagen),<br />
deren Sportbetrieb öffentlich<br />
zugänglich ist und sich in<br />
dauerhaft geschlossenen Räumen<br />
abspielt (§ 2, Abs. 3 – 5)<br />
Ebenfalls bedeutsam: Gehört die<br />
Schießanlage der Kommune<br />
(Stadt, Kreis, Gemeinde) so gilt<br />
hier <strong>das</strong> Rauchverbot.<br />
Erziehungs- und Bildungseinrichtungen<br />
sind unabhängig von<br />
ihrer Trägerschaft von den Regeln<br />
des Gesetzes erfasst.<br />
Hier gilt ein grundsätzliches<br />
Rauchverbot. Bei<br />
nichteinrichtungsbezogenen<br />
Veranstaltungen<br />
(wie z. B. Karnevalssitzungen<br />
o.ä. in der Aula<br />
oder Eingangshalle einer