Technik - USKA
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<strong>Technik</strong><br />
Bandbreite, die Berechnung eines<br />
Grossteils von Datenpunkten überflüssig<br />
macht, lohnen sich solche<br />
Filter trotzdem, insbesondere dann<br />
wenn sie intelligent konstruiert sind,<br />
d.h. einen möglichst kurzen Filterkern<br />
aufweisen.<br />
Das Aliasing-Problem<br />
Betrachten wir zunächst einmal<br />
das Aliasing-Problem, d.h. die Vermischung<br />
der Spektraldaten, die<br />
auftritt wenn man einen Datensatz<br />
ohne vorgängige digitale Filterung<br />
dezimiert. Die nachstehende Figur<br />
1 zeigt eine symmetrische Zeitfunktion<br />
(blaue und violette Werte mit<br />
Nullpunkt bei 17), die aus 33 digitalen<br />
Abtastwerten besteht. Die<br />
Fourier-Transformierte dieser Funktion<br />
ist reell und hat Spektralpeaks<br />
der Amplitude 1 bei +/- 3 und +/-10<br />
(siehe blaue Kurve in Figur 1b). Die<br />
Spektrumsgrenzen liegen bei +/-16.<br />
Nimmt man nun bloss jeden zweiten<br />
dieser Abtastwerte (violette Werte<br />
in Figur 1), so läuft das Spektrum<br />
bloss noch über den halben Frequenzbereich<br />
(Spektrumsgrenzen<br />
bei +/-8; rote Kurve mit Amplitude<br />
0.5 in Figur 1). Wie man aber sieht,<br />
enthält die rote Kurve zusätzliche<br />
Spektralpeaks bei +/- 6. Diese Peaks<br />
entstanden durch Hineinfalten der<br />
Spektralpeaks bei +/-10 (Spiegelung<br />
an der neuen Spektrumsgrenze bei<br />
+/-8). Diesem „Aliasing“ kann nur dadurch<br />
begegnet werden, indem die<br />
Frequenzanteile in den Bereichen<br />
+/-(8 bis 16) vor der Dezimierung<br />
aus dem Originaldatensatz herausgefiltert<br />
werden.<br />
Figur 1b<br />
Digitale Tiefpassfilter<br />
Figur 2 illustriert, an einem 32 Punkte<br />
langen Datensatz, die zu einem<br />
Tiefpass-Filter gehörende Zeitfunktion.<br />
Das Tiefpassfilter ist ein symmetrisches<br />
Rechteck-Filter, das die<br />
tiefen Frequenzen durchlässt und<br />
die hohen Frequenzen sperrt. Aus<br />
mathematischen Gründen kann ein<br />
symmetrisches Rechteckfilter auf einem<br />
2 n langen Datensatz nur durch<br />
die Eingabe von zwei Abschlusswerten<br />
der halben Amplitude realisiert<br />
werden, d.h. es handelt sich bei solchen<br />
digitalen Filtern stets um „Trapezfilter“.<br />
Figur 2a zeigt ein Tiefpassfilter, das<br />
den Frequenzbereich halbiert. Die<br />
dazugehörige Zeitfunktion (Figur<br />
2a1) ist gerade und symmetrisch<br />
(Zentrum bei 17) und hat einen<br />
sin(x)/x-ähnlichen Verlauf, mit Nullstellen<br />
bei allen ungeraden Zeitwerten,<br />
ausser im Zentrum 17. Es<br />
ist aber genau genommen keine<br />
sin(x)/x-Funktion (sinc-Funktion),<br />
da es sich dabei nicht die Fourier-<br />
Transformierte eines Rechtecks,<br />
sondern um die eines Trapezes<br />
handelt. Im Grenzfall eines langen<br />
Datensatzes strebt natürlich<br />
diese Fourier-Transformierte gegen<br />
die sinc-Funktion.<br />
Figur 2b zeigt ein engeres Tiefpassfilter,<br />
das einen Viertel des Frequenzbereiches<br />
zurückhält. Seine Fourier-Transformierte<br />
(Figur 2b1) ist<br />
wiederum eine sinc-ähnliche Funktion,<br />
die jetzt aber breiter ist und nur<br />
noch 8 Nullstellen hat. Das Tiefpassfilter<br />
in Figur 2c hält noch 6/32 des<br />
Frequenzbereiches zurück, und hat<br />
eine noch breitere, sinc-ähnliche<br />
Fourier-Transformierte (Figur 2c1),<br />
mit nur noch 6 Nullstellen. Das Tiefpassfilter<br />
in Figur 2d hält noch 1/8<br />
des Frequenzbereiches zurück, und<br />
hat eine noch breitere, sinc-ähnliche<br />
Fourier-Transformierte (Figur 2d1),<br />
mit nur noch 4 Nullstellen. Das Tiefpassfilter<br />
in Figur 2e, schliesslich,<br />
hält noch 1/16 des Frequenzbereiches<br />
zurück, und hat eine noch breitere,<br />
sinc-ähnliche Fourier-Transformierte<br />
(Figur 2e1), mit nur noch 2<br />
Nullstellen an den beiden Enden des<br />
32 Punkte langen Datenfeldes.<br />
Aus der Illustration von Figur 2 wird<br />
ersichtlich dass das Zeitfilter umso<br />
www.amateurfunktechnik.ch<br />
Thomas Hediger<br />
Amateurfunktechnik<br />
5737 Menziken<br />
076/746 31 13<br />
www.amateurfunktechnik.ch<br />
Figur 1a<br />
HBradio 6/2012 37