PLANUNGSLEITFADEN WÃRMEPUMPEN
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Wird die Heizungswärmepumpe auch zur Warmwasserversorgung<br />
genutzt, ist ein dafür geeigneter Warmwasserspeicher erforderlich.<br />
Es sollte ein großvolumiger Speicher mit guter Wärmedämmung<br />
sein. Bei der Auslegung sind unbedingt die Vorgaben des Wärmepumpenherstellers<br />
zu beachten.<br />
Je nach Hersteller kann der erforderliche Wärmeaustauscher<br />
inner- oder außerhalb des Speichers angeordnet sein. Die<br />
Austauscherfläche sollte mindestens 0,25 m² pro kW Heizleistung<br />
der Wärmepumpe betragen: Es handelt sich hierbei lediglich um<br />
einen Anhaltswert, da die Wärmeübertragungsleistung des<br />
Wärmeaustauschers nicht nur von dessen Fläche, sondern auch<br />
von seiner Anordnung innerhalb des Speichers abhängig ist.<br />
Empfehlenswert ist, eine integrierte Anlage vom Wärmepumpenhersteller<br />
einzusetzen. Die größere Auslegung der Wärmepumpe<br />
ist dann schon berücksichtigt.<br />
Mit der Installation eines zusätzlichen Elektroheizstabes im<br />
Warmwasserspeicher kann auch ein hoher Warmwasserbedarf<br />
gedeckt werden. Bei erhöhten Hygieneanforderungen kann der<br />
Heizstab auch für Temperaturen über 60 °C sorgen, falls die<br />
installierte Wärmepumpe dieses nicht leisten kann. Zu beachten<br />
ist bei Nutzung des Erdreiches als Wärmequelle, dass der höhere<br />
Energiebedarf für die Warmwasserbereitung auch eine größere<br />
Fläche für den Erdwärmekollektor, bzw. mehr Sondenmeter für<br />
die Erdwärmesonden erfordert.<br />
Erfahrungsgemäß ist für einen Vier-Personen-Haushalt ein Speicherinhalt<br />
von 200 - 300 l ausreichend. Die Planung der gesamten<br />
Warmwasserversorgung sollte darauf ausgerichtet sein, dass die<br />
Rohrleitungswege möglichst kurz sind. Dann kann auf eine<br />
Warmwasserzirkulation verzichtet werden. Die Zirkulation verursacht<br />
Zusatzverluste in der Größenordung des Nutzenergieverbrauches<br />
und erhöht damit die Energiekosten beträchtlich. Falls<br />
auf die Zirkulation nicht verzichtet werden kann, sollte sie<br />
abgestimmt sein auf die Nutzergewohnheiten und auf die Hauptbenutzungsstunden,<br />
z.B. mit einer Schaltuhr.<br />
Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer thermischen<br />
Solaranlage ist ebenfalls möglich.<br />
1.6.2 Dezentrale Warmwasserversorgung<br />
Statt einer Zentralversorgung vom Heizraum aus, kann auch eine<br />
verbrauchsnahe Wasserversorgung errichtet werden. Vorteil dieses<br />
Systems sind die kurzen Rohrleitungswege mit sehr geringen<br />
Energieverlusten.<br />
Hierzu werden in der Regel mehrere Elektro-Warmwassergeräte<br />
in unmittelbarer Nähe der Entnahmestellen installiert. Moderne,<br />
elektronisch geregelte Durchlauferhitzer bieten sich für Sanitärräume,<br />
Elektro-Kleinspeicher für einzelne Entnahmestellen an.<br />
1.7 Wohnungslüftung<br />
Wird über moderne Haustechnik gesprochen, muss spätestens<br />
seit Einführung der EnEV auch das Thema „Wohnungslüftung“<br />
Beachtung finden.<br />
Der in der EnEV geforderte hohe Dämmstandard macht, auch<br />
aus bauphysikalischer Sicht, eine luftdichte Gebäudehülle erforderlich.<br />
Damit rücken Fragen der Lüftung in den Blickwinkel,<br />
die es zu beantworten gilt.<br />
Viele Bestandsgebäude wurden ohne die strengen Anforderungen<br />
der EnEV geplant und errichtet. Diese Gebäude weisen Fugen<br />
und fehlerhafte Anschlüsse auf. Die Folge: ein unkontrollierter<br />
Luftaustausch, abhängig von Winddruck, Windrichtung und der<br />
Temperaturdifferenz zwischen außen und innen. Dabei spielen<br />
dann auch noch die Unterschiede der Undichtigkeiten eine maßgebende<br />
Rolle und ob und in welchem Umfang die Räume belüftet<br />
werden.<br />
Wie auch immer; eine Luftwechselrate, wie sie aus energetischer<br />
Sicht, aber auch aus gesundheitlichen und hygienischen Gründen<br />
sinnvoll ist, wird so nicht erreicht. Mit der zusätzlichen Fensterlüftung<br />
wird das Ergebnis auch nicht wesentlich verbessert, zumal<br />
sich die Lebensgewohnheiten der Nutzer deutlich verändert haben.<br />
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