Information zum Projekt im pdf-Format zum Download - Helmholtz ...
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„ICH – DU – WIR“<br />
Sozial- und Kommunikationstraining mit Schülerinnen und Schülern<br />
Soziales Lernen findet in der Schule statt, aber auch in der Familie, in der Freizeit, in<br />
allen Lebensbereichen, tagtäglich und zu jeder Stunde.<br />
Soziales Lernen drückt sich in dem Miteinander aus, in der sinnvollen<br />
gemeinschaftlichen Lebensgestaltung. Dieses Miteinander strukturiert sich in<br />
Beziehungen, die durch differenzierte Formen von Nähe und Distanz gekennzeichnet<br />
sind. Es ist durch Regeln, Verhaltensweisen, gekennzeichnet, die es dem Individuum<br />
ermöglichen, unter Berücksichtigung eigener Interessen, die Interessen anderer<br />
wahrzunehmen, zu respektieren und in der Gemeinschaft als bereichernd zu<br />
empfinden.<br />
Bildung und Erziehung ist ein gemeinschaftliches <strong>Projekt</strong> von Eltern und Schule!<br />
Elternaufgabe ist und bleibt es trotz aller Schulreformen und Angebote die<br />
Grundlagen der schulischen und sozialen Bildung zu schaffen.<br />
Schule bietet Regeln und Umgangsformen <strong>zum</strong> Miteinander in einem begrenzten<br />
zeitlichen und räumlichen Rahmen – vergleichbar der beruflichen Situation<br />
Erwachsener. Dieser begrenzte Rahmen bietet durchaus Schülern, die <strong>im</strong> privaten<br />
Umfeld nur sehr wenig Struktur und Regeln <strong>im</strong> sozialen Miteinander erleben, eine<br />
Orientierung.<br />
Die wichtigste Grundvoraussetzung <strong>zum</strong> Erlernen und Verinnerlichen sozialer<br />
Kompetenzen ist die Möglichkeit, sich selbst als Persönlichkeit Wert geschätzt zu<br />
wissen und Wert zu schätzen.<br />
Diese Erfahrung der individuellen Wertschätzung und der sich daraus entwickelnden<br />
Verantwortung für die Gemeinschaft kann Schule nur begrenzt vermitteln. Lehrer<br />
können neben dem wahrgenommenem Erziehungsauftrag der Gestaltung der<br />
Klassengemeinschaft, dem Auftrag der Wissensvermittlung und dem Auftrag des<br />
partnerschaftlichen Miteinanders mit den Eltern nur bedingt auf individuelle<br />
Bedürfnisse des einzelnen Schülers eingehen und ihn gezielt fördern.<br />
Eine Möglichkeit, soziale Gemeinschaft auf der Grundlage der Wertschätzung der<br />
eigenen Person und in der Folge auch anderer Menschen – Mitschüler/innen – zu<br />
üben und zu erfahren, bietet „ICH-DU-WIR“, unser in den Unterrichtsablauf<br />
eingebundenes sozialpädagogisches Konzept.<br />
„ICH – DU - WIR“<br />
Das <strong>Projekt</strong> richtet sich an Schüler/innen, Eltern und Lehrer.<br />
In sechs Lerneinheiten können die Schüler/innen theoretische und praktische<br />
Kompetenzen und Fähigkeiten<br />
- in Bezug auf eigene Gefühle und Bedürfnisse<br />
- in Bezug auf die Wahrnehmung der Befindlichkeiten und Wünsche der<br />
Mitschüler/innen<br />
-<br />
entdecken, erfahren und umsetzen.
Sie können in Übungen<br />
- ihre individuellen sozialen Kompetenzen und Fähigkeiten erweitern<br />
- Grenzen und Regeln erkennen<br />
- Möglichkeiten <strong>zum</strong> sozialen Miteinander <strong>im</strong> Klassenverband entwickeln und<br />
das „Wir“-Gefühl stärken<br />
- und ihre Erfahrungen auf den erweiterten Lebensalltag übertragen.<br />
Im Ergebnis<br />
- entsteht ein gestärkter Klassenverband<br />
- findet keine Ausgrenzung statt<br />
- verbessert sich der Austausch und das Miteinander von Schülern und<br />
Schülerinnen<br />
- Soll jeder Schüler, jede Schülerin die eigene Befindlichkeit erkennen und die<br />
Befindlichkeit des Gegenübers besser wahrnehmen und respektieren können.<br />
Nach zeitlicher Absprache soll ein Nachgespräch mit Schülern/Schülerinnen, Lehrund<br />
Fachkräften stattfinden.<br />
Das Training gestaltet sich in Zusammenarbeit und <strong>im</strong> Austausch mit den Lehrkräften<br />
individuell klassenspezifisch. Inhalte und praktische Erfahrungen in der Klasse<br />
während des Trainings werden differenziert dokumentiert und diskutiert.<br />
Um positive Entwicklungen langfristig zu gewährleisten und zu verstärken, ist<br />
ausdrücklich die Zusammenarbeit und der Austausch von Lehrern, Schülern/innen,<br />
Eltern und Fachkräften über die erarbeiteten Inhalte und Ziele erwünscht und<br />
notwendig.<br />
Finanzierung<br />
Das <strong>Projekt</strong> „Ich – Du – Wir“ wird von Eltern und Sponsoren finanziert. Der<br />
Elternanteil beträgt max<strong>im</strong>al 200 Euro/Klasse.<br />
Bei einer Benefiz- Veranstaltung <strong>im</strong> <strong>Helmholtz</strong> Gymnasium am 27. Januar 2011<br />
sollen weitere Spendengelder gesammelt werden, um die Finanzierung des<br />
<strong>Projekt</strong>es an der Schule weiterhin abzusichern.<br />
Praxiserfahrung<br />
An der Schule haben inzwischen zwei Schulklassen an dem Sozial- und<br />
Kommunikationstraining teilgenommen.<br />
Der präventive inhaltlich-praktische Schwerpunkt der sechsten Klasse bezog sich auf<br />
die Stärkung des bestehenden Miteinanders von Schülerinnen und Schülern und das<br />
Ziel, den Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern zu verbessern und zu<br />
fördern<br />
In einer siebten Klasse sollte in Zusammenarbeit mit den Fachkräften ein<br />
Bewusstsein um eigene Befindlichkeiten und damit die Möglichkeit zur<br />
Wahrnehmung der Bedürfnisse von Mitschülern und Mitschülerinnen entwickelt<br />
werden. Durch vielfältige Übungen und Erfahrungen <strong>im</strong> Miteinander konnte der<br />
Austausch untereinander verbessert werden. Zum Abschluss der Trainings konnten<br />
einzelne Schüler deutliche Veränderungen zu Gunsten der Klassengemeinschaft in<br />
ihrem individuellen Verhalten formulieren.
Grundsätzlich ist die pädagogische Zielsetzung des <strong>Projekt</strong>es genau dieser<br />
verbesserte Umgang mit sich selbst, wie auch die erweiterten Möglichkeiten in der<br />
Wahrnehmung individueller Befindlichkeiten und Optionen. Aus diesem „ICH“<br />
entwickelt sich ein „DU“ durch die Wahrnehmung und den Umgang mit den<br />
Emotionen und Erwartungen des Gegenübers. Im Austausch von „ICH“ und „DU“<br />
entwickelt sich ein „WIR“.<br />
Dieses „WIR“ erfordert fortgesetzte Übung und Motivation durch Vorbilder.<br />
Im Lebensalltag der Schüler und Schülerinnen können diese Vorbilder nur begrenzt<br />
erfahren werden, in der Schule die Vermittlung von Lerninhalten <strong>im</strong> Vordergrund<br />
steht.<br />
In der Familie kann dieses „WIR“ <strong>im</strong> Miteinander sicher deutlicher gelebt und<br />
erfahren werden.<br />
Die Lebenswelten Schule und Familie können und sollen also als deutliche<br />
Verstärker und Unterstützer dieses <strong>Projekt</strong>es agieren und motivieren.<br />
Kontakt<br />
Donata Summa<br />
Dr. phil. Sigrid Schlaugat<br />
Diplom Psychologin<br />
Pädagogin und Mediatorin<br />
0177-2396254 0228-7487854<br />
Donata.Summa@me.com<br />
dr.s.schlaugat@web.de