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Fotos: Nadine Dilly<br />

Multi(kulti)talent<br />

Kaya Yanar im Interview<br />

Seit Februar 2011 ist Kaya Yanar mit<br />

seinem Programm „All Inclusive!“ in<br />

Deutschland unterwegs und die Fans<br />

bekommen einfach nicht genug von<br />

dem Comedian. Der 39-jährige<br />

Deutsch-Türke ergatterte bereits 2001<br />

den Deutschen Fernsehpreis für die<br />

Beste Comedy-Sendung „Was guckst<br />

Du?!“, ist bekennender Tierschützer<br />

und unterstützt die Tierrechtsorganisation<br />

PETA. Wir trafen uns mit Ranjid,<br />

Hakan und Francesco bzw. Kaya Yanar<br />

zum kulturellen Austausch.<br />

BONNTICKET: All Inclusive! – Dein<br />

aktuelles Programm – worauf dürfen<br />

sich die Leute freuen?<br />

Kaya Yanar: Auf mich! Oder passiert<br />

noch was anderes in Bonn oder wo<br />

auch immer? Ich bin da. Zwei Stunden<br />

Stand-Up Comedy vom allerfeinsten,<br />

zwei Stunden durchlachen, sonst gibt<br />

es das Geld „nicht“ zurück.<br />

BT: Deutscher Fernsehpreis, Deutscher<br />

Comedypreis, drei Tourneen,<br />

jetzt die vierte mit dem Motto All Inclusive!<br />

Welche Rollen sind dort zu<br />

erleben?<br />

KY: Ich spiele alle! Ranjid, Hakan, Francesco,<br />

Suleyhund, Benita, alles was mir<br />

gerade so auf der Bühne einfällt. Allerdings<br />

ohne Maske, weil das geht nicht.<br />

Auf Ranjid müsste man 45 Minuten<br />

schminken, da wäre irgendwie die<br />

Show vorbei. Es ist viel Stand-Up Comedy,<br />

es ist viel Kaya drin und die Suche<br />

nach der Frau Yanar. Ich bin ja jetzt<br />

39, gehe auf die 50 zu, ich muss so<br />

langsam mal den Sack zu machen. Und<br />

mal Kinder und so produzieren, 2-3<br />

Stück, am besten von derselben Frau<br />

und ja, darum geht es halt in den zwei<br />

Stunden.<br />

www.bonnticket.de · 0228-502010<br />

BT: Wo fühlst Du dich persönlich<br />

wohler, direkt vor der Kamera oder<br />

vor dem Live-Publikum?<br />

KY: Vor dem Live-Publikum, ganz klar.<br />

Auf der Bühne, das ist einfach der Knaller.<br />

Wenn dir da so 2.000-3.000 Leute<br />

zujubeln. Das macht einfach süchtig, das<br />

ist ja auch das Problem. Du willst die am<br />

liebsten mitnehmen nach dem Auftritt,<br />

weil dir an Tagen ohne Publikum einfach<br />

die Geräuschkulisse fehlt. Du bist<br />

morgens im Hotel und frühstückst und<br />

es ist total leise aber eigentlich möchtest<br />

du 2.000 Leute um dich herumstehen<br />

haben, die dir zujubeln, wenn du dein<br />

Nutella Brötchen schmierst. Oder<br />

abends mit einer Frau im Bett, ich finde<br />

das so langweilig das man immer nur zu<br />

zweit ist. Ich möchte das 2.000 Leute um<br />

mein Bett herumstehen und mich mit<br />

„Ja, ja, ja Kaya!“, anfeuern, wenn ich da<br />

los leg (grinst!).<br />

BT: Woher kommen die Inspirationen?<br />

Wo kommen diese Rollen her, wo<br />

kommt dieser Globetrotter, der ja<br />

nicht ständig um die Welt reisen kann,<br />

an diese Rollen und diese Eindrücke?<br />

KY: Alle geklaut. Das ist so – ich gucke<br />

im Kleinkunstbereich nach Künstlern,<br />

die noch nicht bekannt sind, klaue denen<br />

alles weg und wenn sie sich danach<br />

beschweren, sage ich „Ja, was glaubste,<br />

dass die mir glauben, die Leute oder dir,<br />

du kleiner…“ (lacht). Nein, es ist wirklich<br />

so, dass ich ganz viel rumreise in<br />

meinem Leben, ich fliege jetzt bald auch<br />

nach Tokio und dann schau ich mir<br />

einfach mal die Welt an. Durch den<br />

Kulturclash fallen mir Sachen auf. Das<br />

es einfach unterschiedliche Schönheitsideale<br />

gibt, Sprachen, Kulturen; die<br />

Leute tanzen anders, glauben anders,<br />

lieben anders und das sind einfach so<br />

Dinge im Spannungsfeld der Kulturen<br />

die sich für meine Art von Comedy<br />

hervorragend eignen. Und ich glaube,<br />

darauf stehen meine Zuschauer.<br />

BT: Ärgert es Dich ein bisschen, wenn<br />

Du in Schubladen wie Ethno-Comedy<br />

gesteckt wirst?<br />

KY: Eh, nö. Ich fühl mich da eigentlich<br />

noch ganz wohl drin und es gibt noch<br />

so viele Länder zu bereisen und so viele<br />

Sprachen und Kulturen für mich zu<br />

entdecken….. und für mein Publikum<br />

wohl auch. Ich hab nichts gegen diese<br />

Schublade. Ich bin ja Ethno sobald ich<br />

auf die Bühne gehe als Deutsch-Türke,<br />

Türk-Deutscher – das kann man ja<br />

nicht komplett wegmischen. Ich thematisiere<br />

jetzt meine eigene Herkunft<br />

nicht mehr, das mache ich schon seit<br />

Jahren nicht mehr, ich thematisiere halt<br />

die Herkunft anderer Leute und das<br />

macht mir riesen Spaß und wenn ich<br />

das die nächsten 20 Jahre machen kann,<br />

bin ich glücklich.<br />

KUNST!PALAST bonn gronau, Bonn,<br />

16.8., 19h<br />

Das Gespräch führte Gregor König<br />

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