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PRESENTED BY MAREK LIEBERBERG & MARIO MENDRZYCKI<br />

VAMP – Helden der 80er<br />

1985 gründeten die drei Bonner Musiker Ricolf Cross (Krückel), Dicki Fliszar und Oliver Scholz die Band VAMP, die ein Jahr später<br />

durch den US-Amerikaner Tom Bellini auf dem Sängerposten komplettiert wurde. VAMP waren eigentlich zur richtigen Zeit am<br />

Start: Es war die Hochphase des Hair-Metal (Ratt, Bon Jovi, Poison, Dokken etc.), der die Charts in den USA dominierte und auch in<br />

Europa viele Freunde hatte. Mit Produzenten-Legende Tony Platt (Led Zeppelin, AC/DC) nahm man das Album „The Rich Don’t Rock“<br />

auf, das 1989 erschien und allerorts hervorragende Kritiken einheimste. VAMP waren mit Bands wie White Lion, U.D.O. oder Bonfire auf<br />

Bonner Musikgeschichte<br />

Tour, mussten aber trotz bestem Presse-Echo erleben, dass die US-Plattenfirma Atlantic sie fallen ließ. Das geplante zweite Album „One Smack Killer“<br />

wurde nicht mehr zu Ende gebracht und die Musiker widmeten sich neuen Projekten. Was sonst noch passierte, wo es die Mitglieder hinzog und wieso die<br />

Band plötzlich, 24 Jahre nach Erscheinen von „The Rich Don’t Rock“, wieder ein Thema ist, darüber sprachen wir mit den Jungs von VAMP.<br />

BONNTICKET: 1989 ist lange her. Wieso<br />

ist es jetzt doch wieder an der Zeit,<br />

über VAMP zu reden?<br />

Dicki: Alles wird nach ca. 20 Jahren wieder<br />

cool oder klassisch – so auch der Hair-<br />

Metal.<br />

Ricolf: Divebomb Records aus North Carolina<br />

haben unser Album neu veröffentlicht<br />

als Deluxe Doppel CD. Alle Songs habe ich<br />

remastert. Die zweite CD bietet über eine<br />

Stunde hochwertiges Demo-Material von<br />

VAMP. Darunter auch das komplette erste<br />

Demo, das uns damals die unglaubliche<br />

Aufmerksamkeit eingebracht hat.<br />

Tom: Eigentlich war es immer Zeit über<br />

VAMP zu reden! Trotz der mangelnden<br />

Unterstützung von „Ass“lantic Records<br />

(lacht) war das Album sehr populär.<br />

BT: Wie kam denn der Kontakt mit<br />

Divebomb Records zustande?<br />

der New Yorker Musikszene weitergemacht.<br />

Unter anderem mit dem bekannten Violinisten<br />

Alexander Markov, der eine elektrische<br />

Geige entwickelt hat. Zusammen nahmen<br />

wir für Atlantic das Album „Explode“<br />

auf. Das war damals seiner Zeit weit voraus<br />

und ein Geheimtipp für VAMP-Fans! Mein<br />

letzter großer Auftritt war auf dem Montreux<br />

Jazz Festival 1994. Seither spiele ich in<br />

einer lokalen Cover-Band, um fit zu bleiben<br />

für die VAMP-Reunion! (lacht)<br />

„Remember the name...<br />

check out the music!“<br />

Malcom Dome, KERRANG, 1986<br />

BT: Könnt Ihr Euch heute erklären<br />

wieso es damals, trotz Major-Deal,<br />

guter Kritiken und toller Songs, nicht<br />

zum Durchbruch gereicht hat?<br />

Oli: Du bist als Band von so vielen Menschen<br />

und Zufällen abhängig, da kann<br />

mal was schief gehen. In unserem Fall<br />

war das halt einfach zu viel (lacht).<br />

Dicki: So viele Elemente müssen passen,<br />

um den „Durchbruch“ zu schaffen. Wir<br />

haben aber schon viel auf die Beine gestellt<br />

– das ist die Hauptsache.<br />

(Bier für eine Mark). Da dann auch noch<br />

spielen zu können, war natürlich lustig.<br />

Dicki: Für mich waren das ganz spezielle<br />

Momente, in denen wir Jungs uns beweisen<br />

mussten und es auch gemacht haben. Das<br />

in der Heimat vor den eigenen Freunden zu<br />

tun, machte alles noch spezieller. Ich habe<br />

dreimal bei der RhEINKULTUR gespielt –<br />

dass es die nicht mehr gibt, ist eine kleine<br />

Tragödie und nimmt Bonn viel Glanz.<br />

BT: Acht Songs des geplanten zweiten<br />

Albums sind in toller Qualität als Bonus<br />

auf dem Re-Release zu finden. Ist<br />

2013 ein „echtes“ Nachfolge-Album<br />

denkbar?<br />

Oli: Da alle VAMPs ja nie aufgehört haben<br />

Musik zu spielen, wäre das spannend.<br />

Ricolf: Na klar, wir sprechen darüber. Wenn<br />

wir dann alle schon mal zusammen sind,<br />

werden wir sicher auch ins Studio gehen.<br />

BT: Was, wenn Promoter nach Konzerten<br />

fragen würden? Würdet Ihr Euch<br />

nochmal für eine Tour oder ein Festival<br />

zusammenfinden? Zwei von Euch,<br />

Dicki und Tom, leben ja in den USA.<br />

Dicki: Klar kommen Tom und ich rüber<br />

und machen Konzerte! Wo sind die Flugtickets?<br />

(lacht)<br />

Oli: Ja, wir sind wirklich weit auseinander,<br />

aber nur geografisch. Für mich gilt:<br />

„have bass, will travel“.<br />

Ricolf: Mit den Jungs zu rocken würde<br />

einfach nur Spaß bereiten! Promoter,<br />

meldet Euch!<br />

BT: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

Das Gespräch führte Frank Ariza y Ramos.<br />

Ricolf: Inhaber Matt rief mich an und<br />

wollte eigentlich nur unser Album neu<br />

auflegen. Ich war sofort begeistert und<br />

nach viel Arbeit sind über zwei Stunden<br />

fantastisches Material daraus geworden.<br />

BT: Was habt Ihr in den letzten Jahren<br />

gemacht und wie haben die anderen<br />

Jungs auf die Info reagiert, dass ein<br />

Re-Release ins Haus steht?<br />

Oli: Ich habe etwas ganz anderes gemacht,<br />

studiert, lange im Ausland gearbeitet<br />

und wohne jetzt in Berlin. Über<br />

den Re-Release habe ich mich richtig<br />

gefreut. Ich hatte das Material lange nicht<br />

gehört. Es ist ja von Ricolf neu gemastert<br />

und klingt einfach hammermässig.<br />

Dicki: Ich habe seitdem weiter Musik gemacht<br />

(u.a. mit Bruce Dickinson von Iron<br />

Maiden – Anm. d. Red.) und schon eine<br />

Re-Union mit meiner englischen Band<br />

Skin im Jahre 2011 hinter mir. Nach der<br />

Tour produzierten wir auch ein neues Album.<br />

Vielleicht schaffen wir das auch mit<br />

VAMP, das wäre einfach spitze!<br />

Ricolf: Ich betreibe ein professionelles<br />

Tonstudio in Andernach. Dem nächsten<br />

Album steht also nichts im Wege. Der Re-<br />

Release war die Initialzündung. <strong>Zum</strong> ersten<br />

Mal seit 25 Jahren sind wir alle wieder<br />

im Gespräch miteinander. Und siehe<br />

da: Alle haben wieder Lust zu rocken!<br />

Tom: Als sich die Band trennte, habe ich in<br />

BT: Wie sind Eure Erinnerungen an die<br />

Shows in der legendären Biskuithalle<br />

oder auf der RhEINKULTUR (R.I.P.)<br />

1987 vor 20.000 Menschen?<br />

Tom: RhEINKULTUR war unglaublich! Der<br />

Tag war perfekt, das Publikum wie elektrisiert.<br />

Viele bekannte und lokale Künstler<br />

waren da. Die Afterparty in Dicki’s Wohnung<br />

war episch wie so üblich. Während<br />

der Party rief Hartwich Masuch von Warner<br />

Bros. in München an, der mir erklärte, dass<br />

drei namhafte Plattenfirmen an uns interessiert<br />

waren. CBS, Warner und Atlantic. Ich<br />

rief die Namen laut raus und ein ziemlich<br />

angeschiggerter Ricolf sagte: „Lass’ Atlantic<br />

nehmen, das klingt gut!“ Die Entscheidung<br />

war gefallen! Also: Besser solche Dinge niemals<br />

auf einer Party entscheiden (lacht).<br />

Oli: RhEINKULTUR war fantastisch, da<br />

hat einfach alles gepasst. Mit uns auf dem<br />

Billing waren Peter Brings und Harry<br />

Alfter mit der Band, die später zu Brings<br />

wurde – großartige Jungs. Die Party danach<br />

war enorm. Die Biskuithalle war<br />

dienstags immer unser Wohnzimmer<br />

www.bonnticket.de · 0228-502010<br />

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